Alles dreht sich nur um seine Familie...

Ich weiss nicht, wie es weitergehen soll; ich weiss auch gar nicht, wo ich erstmal anfangen soll...
...also, ich bin in der 20. SSW. und es ist ein geplantes Wunschkind. Mein Freund hat aus erster Ehe zwei Kinder, Jungs; 15 und 25; der Grosse hat jetzt auch gerade seinen zweiten Sohn bekommen.
Der Kontakt zu seiner Ex-Frau ist sehr eng, da die beiden geschäftlich miteinander zu tun haben und natürlich wegen der gemeinsamen Kinder.
Es ist irgendwie alles eine grosse Patchwork-Familie, die alle zusammen in einem grossen Topf rühren, ob beruflich, finanziell, Freizeit oder sonstwie.
Der Familienname steht über allem und ist enorm bedeutend. Alle sind sehr stolz darauf. Da gibt es das "xxx-Gen" oder die "xxx-Vorlieben" oder auch nur "alle xxx sind eben besser als andere"...
Ich bin ein Aussenseiter und habe in manchen Dingen extrem andere Ansichten oder Einstellungen als der Rest des "Clans". Ich bin kein xxx - und darüber bin ich eigentlich auch froh! Ich bekomme das auch immer wieder zu spüren, dass mich eigentlich keines der Familienmitglieder wirklich akzeptiert oder sogar mag.
Seine Ex-Frau ist z. B. ein sehr dominanter Typ; ich nicht - und so finde ich ich immer wieder in Situationen wieder, die nach ihrem Willen entstehen und in denen ich mich nur als handelnde Marionette fühle. Das ist eigentlich bei allen Mitgliedern der Fall.
Da die Männer bzw. Jungs einen höheren Stellenwert einnehmen (es ist übrigens eine rein deutsche Familie!) und es schon so viele davon in dieser Familie gibt, lag natürlich mein Wunsch, ein Mädchen zu bekommen, nahe.
Durch ein Mädchen, so hoffte ich, würde ich die Gelegenheit haben, einen anderen Stellenwert zu bekommen. Ich hätte endlich etwas, das mir (fast) allein gehört, das mir niemand wegnehmen würde und auf das ich stolz sein könnte. Meine Tochter und ich - wir wären eine kleine Einheit gegen die Familienfront. Ich hätte jemanden auf meiner Seite.

Gestern sagte mir der Arzt, es wird wohl ein Junge werden.
Bitte versteht mich nicht falsch; ich freue mich natürlich und die Hauptsache ist, es ist gesund! - aber bei einem Jungen werden viele andere Familienmitglieder mit "Herumerziehen", er wird z. B auf einen bestimmten Fussballverein geprägt (wie hohl!),oder bestimmte Verhaltensmuster werden erwartet, bzw. anerzogen.
Alle werden natürlich sagen: "War doch klar, wir xxx zeugen eben nur Söhne!" usw. usw.

Mit dem Namen für das Baby wird das auch so eine Sache, die schon feststeht:
Das Kind bekommt seinen Nachnamen, einen Doppelnamen und der Name fängt mit einem bestimmten Buchstaben an...da gibt es nichts zu diskutieren!

Ich weiss nicht, ob irgendwer da draussen mein Problem versteht, aber ich weiss einfach nicht mehr, was ich machen, denken, fühlen soll; wie soll ich mich verhalten?
Was kann ich tun?
Kann mir jemand helfen und mir vielleicht wenigstens mit einem guten Rat zur Seite stehen?

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wegen des namens: welchen nachnamen wünscht du dir für das kind? welchen vornamen? und wie weit würdest du gehen, um diese wünsche durchzusetzen?

warum will dein freund unbedingt ein kind mit dir, wenn du nicht zur familie gehörst? wie alt ist er überhaupt?

kannst du dir vorstellen auf dauer mit deinem freund zusammenzusein? er auch? heirat - wäre wegen dem namen auch eine frage?

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Hallo, coppeliaa!

Also, wir sind schon seit etwa zehn Jahren zusammen.

Er ist etwas mehr als zehn Jahre älter als ich, was aber für uns bisher nie ein Problem war. Ich bin Anfang 30.
Gewünscht haben wir uns das Kind schon seit einigen Jahren, aber geklappt hat es erst jetzt.

Er ist ein ausgesprochen traditionsbewusster Mensch, auch was den Familiennamen angeht, deswegen soll das Kind natürlich auch seinen Namen bekommen.

Ich bin mir nicht sicher, was den Namen angeht, tendiere aber eher zu meinem, da im Falle einer Trennung das Kind auch zu mir "gehören" soll.

Ich bin ein eher sanfter Mensch, zurückhaltend und still. Ich weiss oft nicht, wie ich meine Rechte oder Meinungen durchsetzten soll.

Es ist ein regelrechter "Familienclan" mit festen Regeln und Traditionen, und obwohl ich schon so lange dabei bin, bin ich nie ein Teil des Clans geworden, weil ich in vielen Dingen andersdenkend bin. Ich bin auch stolz auf meine Individualität; dass ich nicht einfach ein "xxx-Klon" bin, wie z. B. die Schwiegertochter meines Freundes.

Ich weiss einfach nicht, in welche Richtung ich mich wenden soll, welche Entscheidungen ich treffen soll - oder ob ich mich lieber komplett von ihm lösen sollte.

Deswegen mein "Hilferuf" in diesem Forum.

2

Hallo,

wenn du diese Ansichten wirklich hast, wie konntest du dann mit ihm ein Kind zeugen?

"Ich bin ein Aussenseiter ... dass mich eigentlich keines der Familienmitglieder wirklich akzeptiert oder sogar mag."

Wie kann man ein Kind bekommen, bevor man diese ganzen Probleme (und für dich sind es offensichtlich schlimme Probleme) gelöst hat?

Du dachtest, jetzt bekomme ich ein Mädchen und endlich steht jemand an meiner Seite. Wie kann man bitte einem Kind eine solche Aufgabe/Belastung zuweisen? Wie soll sie sich in der Familie wohlfühlen?

Du bzw. ihr solltet ganz dringend eine Familientherapie machen.

lg

4

Genau DAS habe ich mir auch gedacht.

"Ich hätte endlich etwas, das mir (fast) allein gehört,
das mir niemand wegnehmen würde und auf das ich stolz sein könnte. Meine Tochter und ich - wir wären eine kleine Einheit gegen die Familienfront. Ich hätte jemanden auf meiner Seite. "

Das sind wirklich die völlig falschen Voraussetzungen dafür, ein Kind in die Welt zu setzen.

LG

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Liebe juniorette & maeuschen06!

Vielleicht kam das auch ein bisschen falsch rüber - es war nicht DER Grund für ein Kind, es war ein "...vielleicht ja auch"!

Wir sind seit über zehn Jahren zusammen und ich wünsche mir schon mein ganzes Leben lang ein Kind. Ein Mädchen hätte bedeutet, dass ich die Erziehung grösstenteils alleine (natürlich zur Hälfte mein Freund) übernehmen könnte, Entscheidungen selbst treffen und mich nicht mehr so alleine gefühlt hätte.
Bei einem Jungen erziehen alle anderen mit, er wird selbstverständlich in diesen bestimmten Kindergarten gehen, mit ganz bestimmten Spielsachen spielen, sich so und so benehmen und gewisse Verhaltensmuster annehmen.
Ob ich dann z. B. möchte, dass er keine Cola trinken soll oder sonst was (war nur ein Beispiel für weitere Kleinigkeiten), spielt keine Rolle.
Dieses Kind wird nicht mein Kind sein, sondern der ganzen Familie gehören.

Ich bin sehr durcheinander und verunsichert.

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Ich kann dich sehr gut verstehen. Aber ganz ehrlich: Du bist die Mutter des Kindes! Du entscheidest welchen Namen bzw. Nachnamen das Kind bekommt.
Was hälst du denn davon mal für ein paar Tage wegzufahren (zu Eltern oder Freunden) um mal ein wenig Abstand von der ganzen Angelegenheit zu bekommen?
Mach dich mal frei von den ganzen Zwängen und Meinungen anderer Menschen und frag dich mal was du möchtest. Und wenn du das wieder weißt, fährst du nach Hause und teilst das deinem Freund mal so klipp und klar mit. Du hast ja geschrieben, dass du keine sehr dominante Frau bist, aber deswegen muss doch nicht alles für dich entschieden werden, oder?? Du bist erwachsen und das würde ich an deiner Stelle meiner Umgebung mal klar machen. Mach deinem Freund außerdem mal klar, dass du nicht zu diesem Clan gehörst und auch nicht unbedingt das Bedürfnis hast dazu zu gehören und dass du deswegen dein Kind nennen wirst wie es dir passt und nicht seiner Familie und dass du dein Kind auch so erziehen wirst wie du es für richtig hälst.

LG Kristin

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hallo

die Ex-Frau ist doch aber auch keine XXX also solltest du dich nicht kleiner fühlen!


ich denke das du etwas mehr selbstbewusstsein etwickeln solltest. ich würde mich nicht auf einen namen einlassen den ich selber nicht will. JEDER muss da Kompromisse machen!


lg marcela

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Ok er ist der Vater des Kindes,nicht dein Ehemann sondern dein Freund.´Du hast die ganze zeit gewusst das seine fam ihm wichtig ist was bist dann du und sein kind?
Möchtest du das dein Kind auch so wird wie dein freund und der rest?Du brauchst mal abstand von ihm und der ganzen fam.was hatt die ex da noch zu melden?

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Tut mir leid, Eure Zeit verschwendet zu haben...

Ich weiss, dass ich ein Problem habe -- deswegen bin ich ja in diesem Forum!!

Ich dachte eigentlich, dass man sich hier in schwierigen Situationen Rat bei geichgesinnten oder verständigen Menschen holen kann, die vielleicht den einen oder anderen konstruktiven Vorschlag haben...und man nicht mit Vorwürfen überschüttet wird. Davon kann ich zuhause genug bekommen. :-(



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In einem Forum muss man damit rechnen, dass man nicht nur gebauchpinselt wird, sondern auch mal Gegenwind bekommt. Ich möchte Dir keine Vorwürfe machen, aber mir stellen sich folgende Fragen:

- Wenn Dein Mann so traditionsbewusst ist - warum zeigt er Dir nicht, dass er immer zu Dir steht, indem Ihr heiratet?

- Warum gehört die Ex-Frau zum xxx-Clan? Sie ist doch auch "nur" angeheiratet? Ebenso wie die Schwiegertochter Deines Freundes.

- Was macht Dich so sicher, dass sich bei einem Mädchen niemand in die Namenswahl oder Erziehung einmischen wird?

Ich finde es sehr schade, dass Du in dem Kind einen Verbündeten suchst oder jemanden, der Dir "gehört". Damit mutest Du einem kleinen Würmchen eine ganz schön schwere Rolle zu.

Und hier ein paar konstruktive Vorschläge:

- REDE mit Deinem Freund. Vernünftig, in Ruhe, ohne Vorwürfe und ganz besonders ohne Dich auf den Rest der Familie zu beziehen.
- Überlege gemeinsam mit Deinem Freund (und NUR mit ihm) einen Vornamen für das Kind. Einigt Euch.
- Wenn Du möchtest, dass das Kind Deinen Nachnamen bekommt, mach Deine Position Deinem Freund gegenüber selbstbewusst klar.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du Dich die vergangenen 10 Jahre von Deinem Freund immer hast unterbuttern lassen - warum ist das jetzt auf einmal der Fall?

LG
siebzehn

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1. Gemäß Deiner VK bist Du 33 Jahre alt, also eine gestandene Frau und kein unsicheres 17jähriges verhuschtes Mäuschen mehr - also stell Dich erst mal innerlich auf die Hinterbeine, Kopf hoch, Kinn vor - DU BIST WER !!! Und Gottseidank keine XXX, denn dieses Volk ist mir sowas von suspekt.
2. Du bist NICHT verheiratet, somit bestimmst DU den Namen für Dein Kind, und wenn die Verwandtschaft sich auf den Kopf stellt und mit dem Hintern Fliegen fängt.
3. Auch eine Tochter wäre niemals eine Verstärkung für Dich, DU SELBER musst stärker werden, ein Baby ist dafür nicht geeignet.
4. Sag Deinem Freund liebevoll aber bestimmt, wenn sich dieses mittelalterliche !!!!!!!! pseudoadelige Feudalgehabe nicht ändert - und ein solches ist es in meinen Augen, sorry - dann wird er samt seiner Verwandtschaft nicht viel Freude an dem Kind haben. Denn es wird Deinen Namen tragen und wenn Du sie ärgern willst, mit Winnetou als Vornamen und nicht Karl-Josef Maximilian von Hupfdohle oder wie die auch immer heißen mögen.
Nicht Du musst Dich anpassen, sondern DIE, wenn sie tatsächlich einen Enkel haben wollen. Und die Ex Deines Freundes - also bitte - DIE hat ja nun überhaupt nix zu bestimmen, wenn Du Dich da zur Marionette machen lässt, na dann prost Mahlzeit für die Zukunft.

Und nimm das nicht schon wieder als Vorwürfe, das will Dir keiner machen - sondern ein Kind braucht eine Mama, die auch mal kämpfen kann, notfalls auch gegen eine versnobte Verwandtschaft. Aber in erster Linie ist Dein Freund gefragt, der hat Dir gefälligst beizustehen. Denn er hat DICH ausgesucht als Mutter seines Kindes.
Warum betonst Du eigentlich, dass es eine rein deutsche Familie ist ? Hast Du eine andere Nationalität und machst Dich deshalb kleiner als Du bist ? Aber hallo -ja nicht ! Warum auch !
Ich wünsche Dir alles Gute
LG von Moni

Und denk dran, das Mittelalter mit der Adelsherrschaft ist vorbei - und das schon lange. #herzlich

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Hallo,

ich hoffe, dass Du meinen Beitrag jetzt nicht als Kritik auffasst, denn ich möchte Dich wirklich nicht noch mehr runterziehen.

ABER: Du musst irgendwie versuchen aus Deiner Opfer-Rolle herauszukommen, Deinem Kind zuliebe! So wie Du schreibst, ist diese ganze Familie extrem dominant, während Du dies eben nicht bist. Und Du scheinst Dich dem Lebensstil der Familie allzu sehr anzupassen.

Dein Kind braucht aber eine Mutter, die eine eigene Meinung hat und die sich durchsetzen kann. Ich spreche da aus Erfahrung... Meine eigene Mutter hat sich leider auch oft untergeordnet und ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen selten durchgesetzt. Meist hat mein Vater den Ton angegeben und bestimmt was zu tun ist, auch wenn meine Mutter und ich dagegen waren. Wenn ich dann meine Mutter gefragt habe, warum sie sich nicht wehrt, hat sie meistens gesagt: "Was soll ich denn machen... Ich kann ihn (meinen Vater) ja nicht zwingen."

Glaub' mir: Eine solche Mutter ist kein positives Vorbild! Wenn Du mit all diesem Familien-Quatsch (bestimmter Fussballverein ist Pflichst; Vornamen beginnen mit einem bestimmten Buchstaben etc.) nichts anfangen kannst, dann mach' bei diesem Blödsinn nicht mit. Wenn es daraufhin zum Riesen-Streit kommt, würde ich Deinem Freund vorschlagen, dass Ihr eine Therapie macht - Eurem Kind zuliebe. Denn ansonsten gibt es nur zwei Möglichkeiten: Möglichkeit 1: Du wirst Dich Dein Leben lang unterordnen und in dieser Familie nichts zu sagen haben oder Möglichkeit 2: Du und Dein Freund werdet im permanenten Streit leben und Euch über Kurz oder Lang trennen. Beides wäre schlecht für Euer Kind.

Alles Gute
lilas

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Hallo du!

Ihr seid nicht verheiratet, solange du nicht zustimmst, bekommt das Kind deinen Namen und nicht seinen.
Er bekommt nicht mal das Sorgerecht, wenn du es nicht willst.

Setz dich durch! Sag ihm: Entweder das Kind und ich oder deine Familie! Überleg dir, was dir wichtiger ist!

Alles Gute !