Meine Mama macht mich so furchtbar traurig * lang

Hallo!
Ich wohne seit 1 Jahr in der Schweiz, 400 km weg von zu Hause. Ich habe 2 kleine Kinder (1 und 2 1/2) und einen lieben Mann. Wir sind in die schweiz gezogen, weil er bei uns keine Arbeit gefunden hat. Ich kann mich hier nicht richtig einleben und obwohl ich sehr Kontaktfreudig bin und immer viele Freunde hatte, finde ich hier irgendwie nicht recht Anschluss. Kurzum, ich habe Heimweh. Alle 3 Monate sind wir nach Hause gefahren, jedesmal war es schwierig, denn wir können nirgends wohnen ausser bei meinen Eltern. Ein Hotel ist uns zu teuer und auch sehr anstrengend mit 2 kleinen Kindern. Das Problem "bei meinen Eltern wohnen" enstand ganz Konkrekt vor 1 Jahr. Ich war alleine (ohne Mann, nur mit den Kindern) bei meinen Eltern. Leider wurde ich dort krank, Fieber und dann noch eine furchtbare Brustentzündung (habe damals noch gestillt). Mein Kleiner war (ist) ein Schreikind, meine Grosse war damals sehr eifersüchtig. Kurz gesagt, ich brauchte Hilfe, ich habe es mit den beiden Kindern nicht alleine geschafft und es kam zu Streit (ich solle mal ruhiger werden, ich käme mit meinen Kindern nicht zurecht, die würden nur schreien, ich solle mal in Therapie gehen und erstmal mit mir selbst klarkommen etc.). Mir ging es damals einfach nicht gut. Gerade umgezogen, mit 2 Kleinen Kindern ganz alleine im fremden Land, alles ohne Hilfe, mein Mann musste viel arbeiten. Ich bin nach dem Streit früher abgereist. Wir haben uns wieder vertragen nach ein paar wochen, aber ich darf nicht mehr alleine nach Hause kommen, nur noch mit Mann, dann wäre ich ruhiger und mein Mann könne sich um die Kinder mitkümmern. wir waren seit dem 3x zu Hause, es lief eigentlich ganz gut, ABER ich muss es lange vorher ankündigen, meine Mama macht sich vorher schon total verrückt und gibt mir jedesmal das Gefühl, nicht willkommen zu sein. Sie hätte so wenig Zeit für sich und wenn ich dann noch komme und sie in ihrer "Privatsphäre" störe, dann ist das schon schwer für sie. Sie braucht ihren Feierabend für sich (sie ist Sekretärin an der Uni)... Sie geht abends immer in ihr Zimmer, damit sie ihre Ruhe hat, zum abschalten für den nächsten Tag. Wir sitzen dann immer mit meinem Papa alleine auf dem Sofa. Mein Papa ist übrigends sehr traurig, dass ich nicht öffters zu Besuch komme, aber er hat "nichts zu sagen" zu Hause.
In 2 Wochen wollte ich nach Hause fahren. Meine Schwester bekommt ihr 2. Baby. Meine Mama hat mir Heute eine Mail geschrieben: "ich muss mich immer erst an den Gedanken gewöhnen, dass ihr zu Besuch kommt, das dauert ein paar Tage. Diesmal hab ich besondere Schwierigkeiten, weil der Kai nicht mitkommt. Zuerst hab ich gedacht: höchstens drei Tage. Jetzt hab ich mich schon ein bisschen beruhigt und denke: schaun mer mal." Ich fühle mich nicht willkommen, ich bin so traurig, ich würde am liebsten hier bleiben. Ich wollte 5 Tage bleiben, Freunde besuchen, meinen neuen Neffen kennenlernen. Ich habe einfach schon keine Lust mehr zu fahren, denn das ganze ist schon wieder so angespannt. Und ich habe doch so Heimweh, ich weiss nur niemanden, wo ich sonst wohnen könnte, alle haben zu wenig Platz. Ich fühle mich so furchtbar, weil mein zu Hause kein zu Hause ist und hier (in der Schweiz) kann ich mich nicht richtig einleben. Sie tut mir so weh und sagt dann nur, dass sie halt viel Freiraum braucht und wenn wir zu Besuch kommen ist das nur stress für sie und sie fühlt sich eingeengt....
Daaaanke fürs zuhören, es ist noch viel mehr, aber ich wollte hier kein Buch verfassen....
Kerstin

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Huhu!

Ich weiss wie du dich fühlst bei mir ist es nur nicht ganz so weit!

Es ist schon doof!
Aber wenn du es vielleicht schaffst jeden Monat ein kleines bisschen auf Seite zu legen das du dir mit den Kids eventuellerweise ein Zimmer nehmen könntest?
Damit deine Mama sieht das du gut mit den Wurzels alleine zurecht kommst!

Das die Kinder quengeliger sind als zu Hause ist ja wohl auch klar sie sind in einer völlig anderen Umgebung!

Lass dir da auch nichts von deiner Mama vorwerfen nicht mit den Kindern zurechtzukommen!
Hatte auch mal eine dicke Brustentzündung beim stillen und ich hab nix mehr gepeilt echt nicht!

Einen Rat habe ich nicht für dich aber ich würde dann mal in einer ruhigen Minute mit meiner Mama telefonieren und das schildern!
Und wenn sie nicht genug Freiraum hat und sich eingeengt fühlt würde ich ihr sagen das du dich unwillkommen fühlen würdest und nicht gerne kommst und wenn sie darauf verzichten möchte gut aber sag dann auch das es dir sehr weh tut das sie das sagt!

Was anderes kann ich dir nicht raten aber ich hoffe für dich das du eine Lösung findest!

LG Steffi

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Hallo!
Vielen dank für Deine Antwort.
Ich komme mir dauernd so vor, als würde ich übertreiben mit meinem Empfinden nicht willkommen zu sein. Aber meine schwester, die nur 10 min von meinen eltern weg wohnt, erlebt das gleiche mit meiner Mama. Sie fühlt sich schon irgendwie eingeengt, wenn sie mal auf den sohn meiner Schwester aufpassen soll, wenn meine Schwester mal zum Frauenarzt muss.
Ich habe mit meiner Mama schon telefoniert, Emails geschrieben, alles sah immer so aus, als würde es besser werden. Dann, kurz bevor wir heim fahren, kommen dann immer die Mails mit ihren Bedenken und ihrer wenigen Zeit, ihrem Stress etc.
Am schlimmsten habe ich mich gefühlt, als wir an Ostern dort waren, unser Sohn krank wurde (Husten mit Atemnot. Er hatte das jetzt schon mehrmals und war auch 3x deswegen im spital, brauchte sauerstoff etc, ganz schlimm). Er musste auf jeden Fall ins Krankenhaus, hatte hohes Fieber. Ich bat darum, ein paar Tage länger bleiben zu dürfen, damit ich ihn dort ins Krankenhaus bringen könne. Sie hatte noch 14 Tage Urlaub und hätte Zeit gehabt, sich um unsere Tochter zu kümmern, wenn ich im Krankenhaus bin. Aber das lehnte sie mit den worten ab, dass sie jetzt Urlaub habe und den auch geniesen wolle, wenn wir dann weg sind. Wir sind also die 5 Stunden in die schweiz gefahren mit einem schwer atmenden, hustenden Kind, direkt ins Spital, wo er dann auch 1 Woche bleiben musste und wieder sauerstoff brauchte. Ich war einfach so enttäuscht. So lange ich noch in der gleichen Stadt wohnte war alles ok, wir haben uns prima verstanden, erst jetzt, wo wir nur zu Besuch kommen können für ein paar Tage, ist es irgendwie aus. Wahrscheinlich, weil ich abends dann nicht gehe und sie nicht ihre Ruhe hat.
Ich komme mit meinen Zwergen (jetzt ja 1 Jahr später) sehr gut klar, auch wenn der Kleine viel brüllt.
Das mit dem sparen für ein Hotel hatte ich auch schon überlegt, habe es aber verworfen, da ich es echt saublöd finde, wenn ich dort in einem Hotel wohne. Ich habe mal eine Mail verschickt an alle, die ich so kenne, ob nicht jemand asyl hat. Mal gucken, was passiert... denn zu meinen eltern will ich nicht.
LG :-) Kerstin

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Huhu!

Sorry da sich dir erst jetzt antworte aber bin nicht immer online!

Versuche es so und ansonsten in einem Hotel!

Das deine Mama nicht auf deine Tochter aufgepasst hat finde ich schon sehr gemein!
Wie du schon sagtest wenn man in einer Stadt wohnt geht man abends nach Hause!

Tut mir echt leid und das dein Papa da zwischen den Stühlen hängt!

Mußt deiner Mama mal sagen das der kleine eben krank ist und wenn er solche Anfälle hat es wichtig ist das deine Tochter auch eine Bezugsperson hat!

Ansonsten wünsche ich dir viel Glück mit der Asylsuche!

LG Steffi

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hallo, ich weiss wie du dich fühlst wir sind auch weit weg von zuhaus gezogen nur freunen sich meine eltern wenn wir kommen. die ersten jahre ca. 2 hatte ich auch heimweh, aber mittlerweile, will ich nicht mehr zurück ziehen, habe hier freunde gefunden. und mich stört halt auch, dass alle immer gesagt haben, da kommen wir euch immer mal besuchen, aber kaum jemand kommt, eltern kommen nur zu geburtstagen und da auch nur für eine nacht, mach mal kommen sie garnicht und wir solle immer fahren. was ich echt nicht mehr toll finde und deswegen fahren wir auch nur noch selten. jetzt kommt unser erstes kind, schwiegis kommen und nehmen sich ein zimmer wolle uns ja nicht zur last fallen und meine elter ob die kommen ist noch nicht sicher (wir können ja fahren) sie sind auch etwas sauer weil sie sich auch ein zimmer nehmen sollen, würden ja eh nur einen nacht bleiben, mein vati findet es auch gut ein zimmer zu nehmen meine mutti zieht nur das geld ca. 30 was das zimmer kosten würde.
mitlerweile bin ich hat der meinung wer was von uns will kann auch mal her kommen, wenn wir da sind will jeder das wir vorbei kommen, aber mal 3 stunden bis hier her schaft kaum jemand.

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Deine Eltern mögen dich schon noch. Aber wahrscheinlich möchte deine Mutter nun langsam eher die Omarolle, als immer wieder die Mutterrolle übernehmen. Vielleicht fühlt sie sich immer wieder in diese (unabsichtlich) gedrängt.
Ich glaube sie hat sich eher auf ein Leben nun langsam zu zweit gefreut und freut sich auch über KURZE stundenweise Besuche, aber die Kinder + Enkelkinder wieder zu Hause zu haben ist ihr zu viel.
Versuche doch einfach in ein Hotel/Pension/Jugendherberge zu gehen. Oder vielleicht hast du noch Freunde dort, bei denen du wohnen kannst. Ansonsten versuche doch in deinem neuen Zuhause etwas heimischer zu werden und schiele nicht immer wieder auf die 3 Monate, wenn sie endlich wieder um sind.

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"Aber wahrscheinlich möchte deine Mutter nun langsam eher die Omarolle, als immer wieder die Mutterrolle übernehmen."

das glaube ich weniger.. die mutter will weder die omarolle verpaßt bekommen , noch die mutterrolle weiter fortführen.
sie war mit sicherheit kein richtiger familienmensch, hat sich eher schlecht und gezwungenermaßen in ihre "mutterrolle" gefügt.
alles in allem.. ein seltsames benehmen, was die mutter da an den tag legt.

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Also ganz ehrlich ich finde es traurig weil für mich kommt das so rüber wie wenn du bei deiner Mama nicht erwünscht bist. Dabei sollte sie sich doch gerade freuen wenn sie dich mal sehen kann wenn du so weit weg wohnst. Ich meine wir haben auch alle Verwandten 300 km weg und ich bin froh ( wir haben nen Sohn von 2 jahren und 4 Monaten) wenn sie in unsere Ferienwohnung können. Das ist ne kleine Einliegerwohnung die hier am Haus mit dabei war beim Kauf. Da hat jeder seinen eignen Freiraum und jeder kann auch kommen und gehen wie er/sie will. Weil wenn ich in meiner Wohnung ständig Leute um mich hätte würde ich mich auch ein wenig einschränkt fühlen weil ich das für mich keine Rückzugsmöglichkeit hätte und das brauch ich für mich. Ist aber ne psychische Sache. Trotzdem sind mir Gäste gerne herzlich willkommen und ich würde es nie so rüberbringen wie deine Mutter. DAs ist doch etwas zu heftig finde ich
Ela

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Gruetzi,

Ich kann Dich gut verstehen. Mir gings aehnlich, vor allem nachdem das Kind kam.
Ich habe letztendlich meine Konsequenzen daraus gezogen und gesagt das ich nicht mehr im Haus bleiben werde. Ich konnte mich nicht freuen, wir waren wohl nur eine Last (ich lebte da in England, konnte also auch nur tageweise kommen) und war schon voelleig gestresst als ich ankam was sich nateurlich auf das Kind uebertrug. Da nuetzen die Besuche bei Freunden auch nichts.....


Wie gesagt es hat JAHRE gedauert (genau genommen 7) bis ich das durchgezogen habe und natuerlich hatte ich inzwischen auch Fuss in England gefasst.

Nun lebe ich in Hamburg (auch 400km vom Heimatort entfernt), fange wieder bei Null an (aber durch vorausgegangener Erfahrungen haben hier so manche Fehler vermeiden koennen und finden schnell Anschluss) und lasse mich besuchen! Erstaunlich wer nicht doch alles vorbei kommt, vor allem nachdem man ganz ehrlich sagt das die Belastung einfach zu hoch war. Ich war seit dem Gespraach (nunmehr 10 Monate) nicht mehr in meiner Heimatstadt und bin zwar trauring, aber auch unendlich erleichtert.

Sie wird sich wohl kaum aendern, leider.

En liebe Gruess (lernst Du Schweizerdeutsch?)
Baumrock

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Hallo Zoe,

lass Dich mal drücken. Wenn ich das so lese würde ich DIr gerne unsere Couch anbieten, aber wahrscheinlich wohnen Deine Elten ganz woanders. Hast Du Sie schon mal gefragt, ob es ihr lieber wäre das ihr gar nicht mehr kämt? Oder ob sie das Hotelzimmer bezahlt bzw was zugibt? Und Du schaffst das auch im Hotel mit deinen beiden. Gehst ja nur zum schlafen dahin, oder? Halt die Ohren steif.

Liebe Grüße

Nicole

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Das ist ja unglaublich kalt von deiner Mutter! Du bist ihre Tochter und das wirst ewig bleiben.. anstatt sie sich freut, dass du von selbst oft nach Deutschland fährst und sie die Kinder sehen kann #augen macht sie so ein Theater!

Das tut mir echt leid, habe aber keinen Rat fürd ich, ausser dass du eventuel an verschiedenen Kursen mit den Kindern teilnimmst oder in eine Kindergripegehst? Da lernt man dann schnell andere Mütter kennen! ODer nimm dir einmal in der Woche abenda frei, wo der Mann zu HAuse bleibt unddu an einer Yoga Stunde, an einem Tanzkurs oder so teil nimmst.... das wre eben eine Möglichkeit, Leute kennen zu lernen.... aber wie du das mit deiner Mutter bereinigst? #kratz

ICh wünsch dir aber alles Liebe #liebdrueck

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Hallo, ich habe mit meiner Mutter ähnliches mitgemacht, nur muß ich sagen, daß sie krank ist und es immer eine "Belastung" für Sie war,wenn ich mit meinen Kindern zu Besuch kam. Mein Vater freut sich aber auch jedesmal sehr.
Letztes Jahr hatte ich auch so das Gefühl unwillkommen zu sein. Sie sagte dann am Telephon, dann komm halt,damit ich meine Ruhe habe ( von meinem Pa) darauf habe ich geantwortet, nein so nicht! Ich bin -verdammt noch mal Deine Tochter und möchte,das Du Dich freust mich und die Kinder zu sehen. Ich dachte schon, jetzt ist der endgültige Bruch erreicht- aber was soll ich sagen- anscheinend waren es die richtigen Worte, denn seitdem ist meine Mutter wie verwandelt. Seitdem waren wir zweimal da und ich habe mich nicht unwillkommen gefühlt, es war schon fast harmonisch. Sie hatte sich nach meinem Gefühlsausbruch auch bei mir entschuldigt und gesagt,das es richtig von mir gewesen wäre.
Ich drück Dir die Daumen
LG Martina

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Hallo Zoe,

also ich kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass deine Mutter dich nicht mehr mag. Sie vermittelt dir zwar auf unmißverständlicher Art und Weise was ihr gegen den Strich geht, aber sicherlich ist sie eine gute Seele.

Nicht jeder kommt mit Problemkindern zurecht (wie deines, das ein Schreikind ist). Vielleicht hat sie ja Befürchtungen, dass sie wieder solch einer Situation ausgesetzt wird und diese nur schwer meistern kann. Ihre Nerven sind vielleicht nicht mehr so stark wie deine, dass solltest du vielleicht mal beachten.

Hast du deine Eltern eigentlich schonmal zu euch eingeladen ? Wenn deine Mutter nicht kommen will, vielleicht doch dein Vater.

Also soviel ich weiß sind die Schweizer nicht sehr offen gegenüber Fremden.

Versuch doch über die Zeitung andere gleichaltrige Mütter kennenzulernen.

Ich wünsche dir viel Glück und dass es eine einvernehmliche Lösung zwischen dir und deiner Mutter gibt.

LG p5