Was soll ich mit meinem Sohn noch machen? (lang)

Hallo!

Ich fühle mich monentan total beschissen, zumal ich das erste Mal über mein Problem spreche.

Ich habe 2 Kinder. Einen Sohn (11 Jahre) und eine Tochter (4 Jahre). Mit meiner Tochter läuft alles super. Sie ist wirklich ein liebes Mädchen. Nur mein Sohn schießt ständig übers Ziel. Die Probleme waren schon von klein auf. Ich muß dazu sagen, dass mein Sohn aus einer anderen Beziehung stammt. Und sein Vater keinerlei Interesse mehr an dem Jungen hat auch mein Sohn hat kein Interesse an seinem Vater.
Und ich bin wieder neu verheiratet.

Ich habe das Gefühl es wird von Jahr zu Jahr schlimmer. Er lügt, er hört überhaupt nicht, wenn man ihm was sagt. Im Gegenteil es äfft einen noch nach.
Im den Sommerferien war er 4 Wochen bei meiner Familie (diese Wohnt 400km weit weg).
Er war so frech, dass meine Familie ihn nächstes Jahr nicht mehr haben möchte. Um mal Beispiele zu nennen.
Er hat zu meiner Oma (75Jahre, noch fit) gesagt, dass es besser ist , wenn sie endlich mal ins Altersheim gehen würde, da hätte er wenigstens niemanden mehr die ihm Vorschriften macht.
Meinen Vater hat er als Respektperson gar nicht anerkannt. Er hat meinen Vater immer Sachen zu geflüstert obwohl wer genau weiß, dass er Schwerhörig ist.
Bei meiner Tante hat er nur Mist angestellt, so dass sie ihn noch 2 Stunden wieder weggefahren hat.
Hier zu Hause ist es nicht anders.
Er provoziert immer. Er sucht ständig streit.
Er duscht nicht, er putzt sich nicht die Zähne. Er macht nicht von alleine. Er kann es aber. Wir haben sein Zimmer neu gestrichen und er bemalt die Wände und das Bett.

In den 4 Wochen in denen er nicht da war lief es zu Hause total harmonisch ab. Sogar unsere Kleine ist viel ruhiger und entspannter geworden. Mir ging es besser. Seitdem er wieder da ist, bin ich total angespannt. Ich kann nicht auf Ihn zu gehen, weil er in mir schon soviel kaputt gemacht hat. Ich kann ihm das nicht mehr geben was er wahrscheinlich braucht.
Ich bin total verzweifelt. Ich denke schon drüber nach zum Jugendamt zu gehen, aber ich habe schreckliche Angst, dass sie uns die Kleine dann vielleicht auch weg nehmen.
Ich weiß, dass es so nicht mehr laufen kann. Es macht meine Familie kaputt. Ich wache morgens schon auf und will eigentlich gar nicht aufstehen, weil ich keine Kraft mehr habe mit ihm zu diskutieren. Mein Mann weiß sich auch keinen Rat mehr.
Bitte helft mir, ich weiß nicht mehr was ich machen soll.

Gruß Elfe

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hallo Elfe,
so schnell nimmt das Jugendamt keine Kinder weg, sonst wären die Heime total überlaufen. Ich würde dir wirklich raten eine Erziehungsberatungsstelle aufzusuchen.
Adressen bekommst du vom Jugendamt.

Er ist noch in einem Alter in dem man das Ruder noch herumreissen könnte. Später wirst du es bedauern, diese Option nicht genutzt zu haben.

Die Pubertät steht ja auch kurz vor der Haustüre bei euch. Da wird es nicht einfacher werden, wenn er jetzt schon so schwierig ist.

Gruß
Barbarelle


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Hallo Elfe,

ich kann dir nur raten, zum Jugendamt zu gehen, bevor irgendjemand auf die Idee kommt, dich da zu melden, weil es so wirkt als kämest du mit deinem Racker nicht klar.

Mir ist nämlich genau das passiert :-[ ... nach dem ersten Gespräch war allerdings klar, dass die Vorwürfe haltlos sind (angeblich würde ich meinen Zwerg psychisch unter Druck setzen - war eine anonyme Anzeige, vermutlich von Nachbarn, mit denen wir einfach nicht ganz grün sind.-...)!
Ich habe dann allerdings von meiner Seite aus gebeten, das Erziehungshilfeprogramm dennoch zu starten, weil ich von Erzeuger getrennt lebe, und die Situation nicht ganz einfach ist - er hat NUR !!! falsche Erziehungsansätze und unser gemeinsames Kind leidet darunter sehr!


Das läuft so ab, dass ein Mitarbeiter einer Familienberatungsstelle bis zu drei Mal wöchentlich in die Familie kommt, sich die Situation anguckt, viel redet und erklärt, einfach die Situation kennenlernt und versucht, die Ursachen heraus zufinden.

Ich muss ehrlich sagen, dass es bei mir nicht so hilfreich ist, weil ich zum Glück (noch ?) keine Erziehungsprobleme habe, bei Finns Vater ist das allerdings schon eher der Fall und auch sinnvoll.

Ich könnte mir vorstellen, dass das für dich das richtige wäre, denn "nur" weil dein Sohn eine schwierige Zeit durchmacht und einfach nicht ganz geradlinig durchs Elterliche Erziehungsprogramm hoppelt, wird er dir niemals weggenommen!

Lasse dich doch einfach mal beim jugendamt beraten, ich habe da wider aller Erwartungen sehr positive Erfahrung gemacht - wenn auch ungewollt ;)


Grüßle
beansidhe

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Du kannst zu einer Familienberatungsstelle oder auch zum Jugendamt gehen - aber Hilfe holen mußt Du Dir auf jeden Fall!
Dein Sohn testen Grenzen aus und diese Grenzen muß er spüren. Dabei muß er aber auch spüren , daß er geliebt und akzeptiert wird!
Keine einfache Sache wenn sich die Situation schon so eingefahren hat - deshalb Hilfe holen, dann klappts bestimmt.

Alles Gute, sigru

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Hallo Elfe,

wollte Dich gerade Per Mail anschreiben, geht nur leider nicht. Meld Dich mal wenn Du magst.

Lg Jazzy

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Vom Jugendamt rate ich Dir dringend ab. Die sind selten kompetent.

Aber: ich würde mal einen guten Kinderpsychologen fragen. Mach einen Termin aus und lass Dir helfen. Lass Dich von eventuellen Wartezeit nicht abschrecken. Gut sind auch die SPZs.

Gruß

Manavgat

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Hallo Manavgat!!
Wie kann man einer Mutter die derart Probleme mit ihrem Kind hat davon abraten sich beim Jugendamt Hilfe zu suchen? Den Ratschlag finde ich unangemessen.
Woher beziehst du die Erkenntnis, dass alle beim Jugendamt inkompetent sind?? Die beschriebene Problematik ist keine Psychologische. Kann man sogar als interessierter Laie erkennen.
Lieben Gruß
Jolly

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Hallo,
Manavgat weiß schon wovon sie redet,
ich schätze ebenso,wie viele andere,ihren Rat sehr.

lg nicole

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Du bist ein Fall für die Super Nanny :-(

Ich finde es schon bezeichnend, dass du dich an JA wenden würdest, dir aber nur Sorgen machst, dass man dir deine Tochter wegnehmen könnte.

Ich habe den Eindruck, dein Sohn schreit geradezu nach Anerkennung und Aufmerksamkeit. Die Familiensituation ist für ihn sicher nicht einfach. Du, Mann und Tochter, ihr bildet die Einheit, er ist mit dem anderen "Echten" Vater, zu dem er keinen Kontakt hat, irgendwie außen vor. Das wird ihm sicherlich in seinem Alter auch sehr bewusst sein.

Er wird sicherlich viel Anerkennung und Redezeit durch dich und deinen Mann benötigen.

Erziehungsberatungsstelle könnte eine Lösung sein, leider weiß man nie, ob man an eine kompetente Person gerät oder nicht. Die Kinder werden dir deshalb sicher nicht weggenommen.

Mir tut hautpsächlich dein Sohn leid.

LG H. #klee

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Hallo!
Ich würde mich direkt an eine Erziehungsberatungsstelle wenden. Würde auch nicht mehr lange warten.
Kann es sein das er mit der Familiensituation nicht klar kommt? Du, ein (neuer) Mann und ihr habt ein gemeinsames Kind und er fühlt sich ausgeschlossen? Und hört dann noch: Dein Vater hat kein Interesse an dir..... Denn da kann er doch nichts für.....
Viel Erfolg! #blume
Viele Grüße,
Claudia

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Hallo,

Du schreibst er war schon immer so.

Woanders benimmt er sic haus unmöglich, wie ist es denn in der Schule und wie ist ER in der Schule?´

Was hast Du bis jetzt alles schon unternommen?

LG

Kerstin mit 4 Kids

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Hallo!

Danke für eure Antworten.

Als mein Sohn 3 Jahre alt war, war ich mit ihm das erste Mal beim Psychologen. Der meinte damals ich soll mir keine Gedanken machen.
Dann bin ich mit meinem Mann zusammen gekommen und er hat sich wahnsinnig bemüht aber es half alles nichts.

Als er 7 Jahre alt war, war ich wieder bei einem Psychologen mit ihm, und dieser meinte zu mir, ich solle mich trennen, den Patchworkfamilien haben niemals eine Chance. Ich war total geschockt. Ich habe immer eng mit dem Kita und der Schule zusammen gearbeitet, aber nie hatte es was gebracht.

Um es wirklich klar zustellen, er war schon so auffällig als Kleinkind bevor ich mit meinem Mann zusammen kam. Er war schon so als ich mit seinem Vater zusammen war.

Ich will ihn ja auch helfen, nur weiß ich nicht mehr wie.

Gruß Elfe

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Ich wollte dich auch nicht angreifen!

Mir ist nur bewusst, Kinder verhalten sich nicht so, um Erwachsene zu ärgern, irgendwas muss dahinter stecken. Vielleicht hat er von klein auf an negative Erfahrungen gemacht, z.B. Trennung etc.

Ich bin mir ganz sicher, dass man bei solch einem konstruktiven Verhalten mit viel Liebe und Gedul am weitesten kommt.

LG H. #klee

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Hallo,

wenn Du Lust hast schreib mich mal über die VK an.

LG

Kerstin