Unsere Ehe und unser Kinderwunsch

Hallo zusammen,

in allem, was ich hier so lese, finde ich mich oft wieder. Ich habe nur niemanden im Bekannten-bzw. Freundeskreis, der mir da helfen könnte.

Mein Mann und ich kennen uns seit 1993 und sind seit 2004 verheiratet. Wir kennen uns also eine halbe Ewigkeit. Er hatte keine Freundin/Frau vor mir, mein erster Freund ist mit 16 plötzlich verstorben. Eine Trennung/Scheidung wäre für uns beide ein sehr großer Schritt.

Ich bin 39 und habe seit 2002 Epilepsie, einfach so. Die Anfälle sind durch Medikamente im Griff, ich hatte bis dato auch recht wenige und auch nur nachts.

2004 haben wir geheiratet, weil wir Kinder wollen. Ich wollte mindestens 2, mein Mann wollte nur eins. Die Ärzte (Neurologe/Gynäkologe) sagten, dass eine Schwangerschaft mit meinem Befund kein Problem sei. Also haben wir es versucht, obwohl auch nicht so oft, wie wir gekonnt hätten, weil mein Mann beruflich viel Stress zu dieser Zeit hatte. Mein Gynäkologe hat mich vertröstet, weil ich über Jahre die Pille genommen hatte.

2009 haben wir erfolglos in Deutschland 3 ICSI durchführen lassen. Man sagte uns, mein Mann habe zu wenige Spermien, ich sei ein Low-Responder und habe vermutlich das polyzystische Ovarialsyndrom. Wir sollten uns zwischen Adoption, Eizellenspende oder einem Leben ohne Kinder entscheiden.

Da ich mir ein Leben immer mit Kindern gewünscht habe, hat mich das in eine sehr tiefe Krise gestürzt. Meinen Mann hat es auch sehr mitgenommen, allerdings hat er kaum darüber geredet. Er wurde meist sarkastisch. Wir waren 1x bei einer Therapeutin, die auf KiWu spezialisiert ist und die uns einige Tipps gegeben hat. Doch wir waren beide mit den Nerven so am Ende, das wir uns kaum vorstellen konnten, das Thema noch einmal anzugehen. Mein Mann fand eine Therapie unnütz.

Letztes Jahr hatte ich einen schweren Bandscheibenvorfall, der sehr problematisch verlaufen ist, so dass ich fast gelähmt geblieben wäre. Das hat uns erneut einen Schlag versetzt. Es ist alles gut gegangen, ich habe noch so meine Problemchen, aber die Ärzte sind sehr zufrieden und meinen, ich solle durchstarten. Mein Mann faßt mich seitdem kaum an, Sex hatten wir seitdem nicht. Stattdessen ist er immer wieder krank. Meine Periode ist nicht mehr regelmäßig seit dem letzten Jahr. Mein Gynäkologe sagt, solch ein Ereignis könne dafür sorgen, dass die Periode ausbleibt bis zu einer vorzeitigen Menopause.

Jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll.

Einerseits bin ich 39, mein Körper gibt mir nicht mehr viel Zeit und ich möchte sooooo gerne Kinder!!! In all den Jahren konnte ich diesen Gedanken nicht aus meinem Kopf radieren.

Andererseits weiß ich nicht, ob unsere Ehe/Beziehung das noch aushält und ob ich mein Glück überstrapaziere.

Mein Mann ist bereit, dass ich eine Zweitmeinung einhole. Soll ich es noch mal angehen?

Was meint Ihr?

Bin ich dumm, dass ich alles versuchen will?

Garantien gibt es für keine Ehe....

LG,
Noctalicouette

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Oh je, da hast du ja schon einiges erlebt ... Also durch den überfüllten Kinderwunsch steht eure Ehe auf der Kippe ? Kann ich nachvollziehen, aber da solltet ihr eine Lösung finden, egal wie ihr euch ebtscheidet es in Zukunft zu versuchen, man muss 100 prozentig hintereinander stehen. So doof es sich anhört, auc ohne Kinder kann man ein erfülltes Leben führen. Dennoch würde ich persönlich alles alles versuchen um den Traum zu verwirklichen. Probiert es einfach weiter. Ein Bekannter von mir hat 4 Pflegekinder . Die kamen alle als Baby zu ihm und sind jetzt fast volljährig. Klar sind es nicht seine Kinder, aber sie sagen Papa zu ihm und leben schon immer bei ihm. Adaption erschien ihm damals zu kompliziert , also hat er sich für Pflegekinder entschieden. Und dafür bekommt man noch Ca 700 Euro pro Monat pro Kind. Alle 2 Wochen kommen die "richtigen " Eltern zu Besuch. Vielleicht wäre das was für dich. Momentan werden so viele Pflegefamilien wie noch nie gesucht, wegen den Flüchtlingskinder. Damit will ic dir nicht sagen dass du aufgeben sollst ein eigenes Kind zu bekommen, aber eventuell wäre es was für dich

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Hallo :)

ich war leider noch nicht in einer solchen Situation und kann, was das angeht, wahrscheinlich auch keine guten Tipps geben. Allerdings würde ich dir gerne erzählen, wie meine Eltern das gemacht haben, als sie "später" keine Kinder mehr bekommen konnten, aber sich noch gerne eins wünschten.
Meine Eltern haben sich über das Thema Pflegefamilien informiert. Das Jugendamt war direkt begeistert über das Interesse. Sie erzählten uns, dass man momentan einfach zu viele Pflegeeltern sucht, aber niemand das machen will. Es gehen sogar schon immer mehr Kinder allein(!!) zum Jugendamt und sagen, dass sie nicht mehr zu Hause wohnen wollen (was ich mehr als erschreckend finde!!).
Naja, meine Eltern haben sich nun dafür entschieden, ein Baby aufzunehmen, höchstens 1 Jahr alt (man kann vorher Wünsche äußern, wie alt das Kind sein soll) -sie wollten ja schließlich noch ein kleines Würmchen :)
Daraus hat sich nun ergeben, dass wir ein Familienmitglied mehr haben. Meine Schwester ist jetzt seit 4 Jahren bei uns, wir haben sie abgeholt, als sie ca. 6 Monate alt war. Nun hat auch das Jugendamt entschieden, dass sie für immer bei uns bleibt.

Ich weiß -wie gesagt- dass dich das in deiner Lage momentan nicht trösten kann oder wird. Ich wollte dir nur eine andere Möglichkeit aufzeigen, die meine Eltern z.b. nochmal sehr glücklich gemacht hat!

Ich wünsche dir/euch von Herzen alles Gute!!

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Ich denke das du hier postest zeigt doch das du dich eigentlich schon entschieden hast es nochmal zu versuchen. Eine Kinderwunschlinik würde ich in jedem Fall nochmal aufsuchen. Es gibt doch echt viele bei denen es letztendlich doch noch geklappt hat. Aber einig sein solltet ihr euch schon. Warum mag dein Mann denn kein Sex mehr haben? Das finde ich komisch. Hat er Angst wegen deinem Rücken?