Verfügung Eltern

Hallo,

Ich habe eine Frage die mich schon länger beschäftigt.
Ich weiß das meine Eltern mich in ihren Verfügungen (alles was Krankheit und Tod angeht) eingetragen haben.

Ich möchte das jedoch nicht machen.
Zu meiner Erklärung.. meine Eltern und ich hatten jahrelang kein gutes Verhältnis. Durch meine Kindheit leide ich an Depressionen und zeitweise litt ich auch unter magersucht.
Seit 3 Jahren seitdem meine Tochter auf der Welt ist (ich bin 24) haben wir wieder mehr Kontakt. Zum Teil auch gut.. aber für mich ist damals nicht vergessen. Und oft sind arg triggernde Momente dabei, wo ich mich dann auch wieder distanziere.

Ich bin das gemeinsame Kind einer Patchwork Familie und mein Vater hat noch 4 Kinder (alle zwischen 35-40, wobei er nur mit 2 Kontakt hat) und meine Mutter hat noch zwei Kinder (37-40 Jahre alt..zu beiden hat sie nur sporadisch Kontakt).

Ich hab einfach das Gefühl das ich im Fall das nicht kann. Das es mir auch einfach zu viel Verantwortung ist. Ich musste als Kind meine Eltern schon immer auffangen und der Erwachsene sein.
So sehr ich die beiden verstehe das sie mich genommen haben, weil ich das Kind bin mit dem sie den meisten Kontakt haben..aber ich fühl mich nicht gut dabei das zu wissen.

Reden bringt leider auch nicht viel.. ich hab es wegen diesem Thema noch nicht versucht.. aber ich kenn die beiden zu gut..

Habt ihr Tipps oder Erfahrungen für mich?

Viele Grüße

Maria

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Da hilft nur Klartext reden.
Was ist wenn deine Mutter als Beispiel im Krankenhaus liegt und nicht selbst über eine dringende OP entscheiden kann.
Wenn du dann in der Patientenverfügung stehst bist du der Ansprechpartner, Willst du dann erst einen Rückzieher machen?

Rede jetzt Klartext! es ist auch für deine Mutter wichtig.
Und damit es nicht zu Diskussionen oder Streit kommt würde ich keine Gründe sagen.

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Ich sehe das genauso wie 280869.
Anscheinend haben sie dich ja nicht um deine Meinung gefragt...
Und es gibt anscheinend noch andere Kandidaten, die diese Aufgabe übernehmen könnten.

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Hallo,
was 280869 schreibt ist schlicht falsch.

Sie schrieb:
Wenn du dann in der Patientenverfügung stehst bist du der Ansprechpartner.

In der Patientenverfügung steht niemand der etwas entscheiden darf. Die PV enthält den letzten Willen des Betroffenen für den Notfall. ZB. keine Beatmung, keine Bluttransfusion, keine Sondennahrung. etc. Sie sollte mindestens alle 2 Jahre mit aktuellem Datum neu unterzeichnet werden, und ein neutraler Zeuge muss mit unterzeichnen, um zu bekunden das dies augenscheinlich im Vollbesitz der geistigen Kräfte und freiwillig geschehen ist.

Du meinst eine Vorsorgevollmacht oder Generalvollmacht. Und zwar eine aus dem Netz/Vordruck, denn bei der Unterzeichnung einer notariellen VM währest du ja dabei gewesen.

Du musst nichts. Ob sie dich da eintragen oder ob in China ein Sack Reis umfällt ist völlig egal. (Selbst nach notarieller Unterzeichnung kann man es jederzeit ablehnen) Wenn Du es nicht machst, und kein anderer aus der Familie, wird vom Gericht halt ein Betreuer eingesetzt - was ich in dem von Dir beschriebenen Fall als das Beste finde.

Wenn es für Dich (deine Vergangenheit) möglich ist, sage ihnen das Du es nicht tun wirst. Wenn Du es nicht kannst, oder sie es nicht akzeptieren - irrelevant.

Ich wünsche Dir alles Guten und viel Kraft. Lass Dich zu nichts hinreißen was Du später bereuen wirst.

LG
Winkelspinne

PS: Selbst ein Betreuer, welcher in diesem Fall auch die Gesundheitsfürsorge hat wird am Ende immer die PV mit dem Willen des Betreuten beachten.

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Dann sag es ihnen, kannst ihnen auch sagen, dass du ggf. einen Betreuer einschaltest, der sich um alles kümmert.
Was hier auch die Vorsorgevollmacht angeht, sollte man den Aufwand nicht unterschätzen.
Mein Bruder und ich haben 2020 wirklich viel Zeit und Nerven investiert, um unserer Mutter zu helfen, da sie mehrfach im KH war und letztendlich in eine Seniorenheim eingezogen ist.
Der bürokratische Aufwand und auch Wohnung auflösen, Heimplatz suchen etc. war wirklich ziemlich intensiv, aber wir waren immerhin zu zweit.

Überlege dir das alles und lehne es doch einfach ab.

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Danke für eure Nachrichten!
Das hat mir schon viel weiter geholfen!
Und dann ch bin etwas ruhiger was die Sache angeht.

Vielen Dank nochmal!

Maria