Slipo: eigener Tod

Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin, mich würde aber eine Frage interessieren.

Wie geht ihr selbst mit dem Thema "eigener Tod" um?

Ich bis zwar erst 25 Jahre alt, aber in letzter Zeit denke ich vorm schlafen gehen immer darüber nach und ich muss sagen, ich hab etwas Angst davor.

Generell bin ich jemand der Angst vor Situationen hat die man nicht kontrollieren kann.

Ich frag mich immer wie es wohl ist zu sterben, tut es weh, ist es wie wenn ich einschlafen.
Ich kann mir das gar nicht "vorstellen" eines Tages nicht mehr zu denken, zu essen, zu lachen, zu sprechen, zu atmen.
Einfach einzuschlafen und nicht mehr auf zu wachen.

Es sind Fragen die mir keiner beantworten kann.

Wie geht ihr mit dem ganzen um?

Und diese Ungewissheit mach mir Angst.

1

Ich denke wenn ich darüber nachdenke was ist wenn ich jetzt irgendwann sterben würde vor allem, was wird aus meinem Kind? Was verpasse ich? Was cverpassen wir? Wer kümmert sich und wird er mich in Erinnung haben?

Der Tot macht immer Angst, aber man sollte jeden Tag leben und nutzen und nicht in der Angst untergehen.

2

da frage ich mich zuerst, was mich gerade belastet, was ich verarbeite
was ich ändern kann

Diese Fragen kamen bei mir häufiger im Leben, aber nicht ständig.
Meist sagen sie mir etwas über mich selbst, was ich verdränge, durchmache, hinter mir habe....
und zeigen mir, dass es an der Zeit ist neue Wege zu gehen oder bewusst wieder für den aktuellen Weg zu entscheiden.

Ich lerne dabei loszulassen, was mir nicht gut tut
und mich bewusst neu zu entscheiden.


Durch den Tod meiner Eltern mit vorangegangener Pflege,
sowie Verwandten, denen es gesundheitlich nicht gut geht, habe ich vieles gelernt.
Für mich, wie ich damit umgehen möchte,
was ich langfristig früh vorbereiten möchte (finanziell, Unterlagen),
wie es verschiedene Wege gibt.

Vor dem Tod als solchen habe ich keine Angst (mehr). Vor dem ich möchte noch was ändern und kann es nicht, schon eher.


Ich lebe im jetzt
und bereite vor / ändere, was mich im Krankheitsfall belasten würde.

Krank war ich schon, entsprechend gibt es schon einige Vorkehrungen, die ich dadurch dann entwickelt habe. "Das was ich mal besser hätte früher...." gehe ich nach und nach an.


Anderes tritt in den Hintergrund. Je älter mein Kind wird, desto anders die ihre Versorgung.
Je älter sie wird, desto mehr traue ich ihr zu.
Emotional ist und bleibt es hart und traurig. Ich werde entspannter, weil sie mehr kann, in vielem nicht mehr so sehr auf mich angewiesen ist. So Alltagsdinge, Werte, Selbständigkeit, für sich selbst sorgen etc.

3

Hallo.

Ich muss sagen, ich gehe recht ,,gelassen" mit dem Tod um. Ich stelle mir auch die Fragen aber Angst im Hintergrund ist nicht erkennbar. Klar, man fragt sich wie das Leben für die anderen weitergeht und vorallem für das eigene Kind. Abgesehen davon, ist es wie bevor du auf der Welt bist. So setzte ich das gleich.

Ob sterben weh tut? Es kommt darauf an wie du stirbst. Es kann weh tun oder auch du schläft einfach friedlich ein. Mach dir nicht so viele Gedanken über den Tod ;)

4

Von qualvoll bis einschlafen ist alles möglich. Soviel zum Thema ob es weh tut.

Angst vorm Sterben hab ich nicht. Nützt ja auch nichts, es passiert sowieso irgendwann.
Ich hoffe nur, dass ich nicht jahrelang im Bett dahin leiden muss.
Aber vielleicht ist bis dahin die Sterbehilfe in Österreich erlaubt.
Ich befürworte das total, denn jedes Tier kann man erlösen, aber Menschen nicht.

5

Ich hatte durch einige Traumata lang mit Suizid - Gedanken und Versuchen zu tun. Ich habe seitdem eine andere Sicht zum eigenen Tod und habe keine Angst. Ist eher wie ein guter Freund, der mich eines Tages abholen wird.

Aber seit ich Kinder habe und viel aufgearbeitet habe, hoffe ich, dass es noch lange dauert, bis mich mein guter Freund abholt 😅Ich möchte für meine Kinder da sein und sie aufwachsen sehen, die Tage hier bewusst erleben und die schöne Zeit ganz bewusst genießen.


Angst habe ich höchstens davor, dass es ein sehr schmerzhafter Tod wird. Aber auch da hilft mir mein Motto, was ich schon als Kind hatte "Einfach Durchhalten. Alles geht vorbei".

6

Kleiner Nachtrag :wovor ich aber wahnsinnige Angst habe, die ich immer in den Hintergrund drängen muss, um normal leben zu können, ist der Tod meiner Kinder.
Das ist etwas, was ich niemals erleben möchte...

7

Mich hat das auch schon immer beschäftigt und tut es immer wieder.
Ich habe große Angst vor dem Sterben, vor Schmerzen und/oder Atemnot am meisten.
Da keiner drum rum kommt, beschäftige ich mich immer wieder damit. Erst letztes habe ich mit meinem Mann eine Patientenverfügung beim Notar gemacht, dass zumindest er für die Erfüllung einer letzten Wünsche verantwortlich ist und nicht irgendwer vom Gericht. Er weiß auch dass ich recht offen für das Thema aktive Sterbehilfe bin. Ich möchte mein Leben gerne selbst beenden, wenn der Sterbeprozess ein Schlimmer werden sollte. Die Kontrolle darüber zu haben, beruhigt mich ein Stück weit, auch wenn ich mir dann wieder Sorgen mache, inwiefern die aktive Sterbehilfe tatsächlich leidfrei ist.
Bevor ich meinen Vater letztes Jahr beim Sterben begleiten durfte, dachte ich immer, dass friedliches Einschlafen ein totaler Quatsch wäre. Es hat mir ein kleines Stück weit die Angst genommen, da er tatsächlich relativ friedlich gestorben ist, wobei ich nicht sagen kann, ob es nur friedlich aussah oder tatsächlich war. Vielleicht konnte er auch gar nicht mehr schreien oder sich großartig wehren. Zudem weiß man ja nicht, was das Sterben für einen selbst bereit hält.
Nach einem Leben oder irgendetwas nach dem Tod, glaube ich nicht. Ich glaube dass es vorbei ist, wir verwesen und fertig. Warum sollten wir auch irgendwo und irgendwie weiter leben? Wir sind auch nur Lebewesen, wie eine Ameise oder eine Fliege, zugegeben mit mehr Intelligenz und gegebenenfalls mit mehr Gefühl und Vielschichtigkeit. Warum wir so ausgestattet wurden, ist das Einzige, was mich wundert. Mein Vater hat immer gesagt, die Erde ist ein Sandkorn im Universum. Und damit hat er absolut recht. Das gibt einen eine ganz andere unbedeutende Sicht auf die Menschheit an sich und auf einen selbst. Natürlich findet sich jeder besonders wichtig und keiner kann fassen, dass es plötzlich vorbei sein sollte, aber eigentlich im Großen und Ganzen betrachtet sind wir nur in unserem Mikrokosmos bedeutend und sonst nicht und nach unserem Tod läuft alles so weiter, als hätte es uns nie gegeben, spätestens wenn auch unsere Angehörigen tot sind.

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Hallo!

Ich denke, der Umgang damit ändert sich mit der (Lebens-)Zeit. Es ist sinnvoll, sich Gedanken über das eigene Sterben zu machen. Angst haben wir alle, wirklich vorbereiten kann man sich nicht, aber man darüber nachdenken, wie es sein soll, wenn es zu Luftnot, Schmerzen und Co kommt. Es gibt Möglichkeiten und Einrichtungen, die sich mit Sterbebegleitung beschäftigen und diese anbieten.

Keine Ahnung, wie und wann ich sterben werde, aber ich mache das mit der Sterbebegleitung nun schon so viele Jahre, dass mir das Nachdenken darüber keinen Schrecken mehr einjagt.

Wenn man bedenkt, wie lange wir tot waren bevor wir geboren wurden, ohne dass es uns größeren Schaden zugefügt hat, dann ist die Angst nicht mehr groß. Wir nehmen uns alle so wichtig. Alle wollen wir Spuren hinterlassen, keiner von uns kann sich vorstellen, dass die Welt auch ohne uns existieren kann. Doch, sie kann und sie wird.

Im letzten Jahr starb der Bruder einer Kollegin. Der war noch sehr jung und die Familie begleitete ihn Zuhause. Als ich mit ihr darüber sprach, kamen wir zu dem Schluss, dass es vollkommen egal ist, wie viel Zeit wir hier auf dieser Erde sein werden. Wenn man bedenkt, wie viel Zeit vor uns war und wie viel Zeit nach uns sein wird, dann sind wir alle nicht mehr als einen Wimpernschlag hier. Egal, ob das Leben 30 oder 80 oder 130 Jahre andauert. Eigentlich haben wir nur das Jetzt. Die Vergangenheit ist weg, die Zukunft kennen wir nicht. Dass wir über irgendwas die Kontrolle hätten, ist auch nur Illusion.

Wahrscheinlich finden viele diese Gedanken schrecklich, mich beruhigt das sehr. Ich muss mich gar nicht so sehr anstrengen, ich kann auch nicht viel falsch machen, ich bin gar nicht so wichtig. Ich habe dieses Leben bekommen und darf es nutzen.

Und am Ende wird mich eine Sache umbringen, vielleicht zwei. Ich muss mich nicht mein ganzes kurzes Leben lang vor allem fürchten. Es genügt, wenn ich es zum Lebensende hin tu. Oder auch nicht. Vielleicht wird es gar nicht schlimm und ich habe die wenige Zeit mit unnötiger Angst verbracht.

LG

9

Hallo,

als ich als Kind mal meine Eltern fragte, wie es ist, tot zu sein, antworteten sie:

"Das ist so, wie es vor deiner Geburt war!"

Grundsätzlich wohl gar kein so dummer Gedanke...aber nur, wenn man es aus einem Blickwinkel betrachtet, in der Zeit existiert....

Ich selbst weiß, dass ich nichts weiß.
Und genau so gehe ich auch mit dem Tod um.

Ich glaube nicht an einen Gott der mich nach meinem Ableben "im Himmel" in Empfang nimmt oder dergleichen.
Ich glaube, dass mein Gehirn und meine begrenzten Sinne, die Komplexität unseres "Sein" nicht erfassen können.

Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als unser Leben zu leben und irgendwann zu sterben, was auch immer das bedeutet.
Ich ergebe mich diesbezüglich sozusagen meinem Schicksal und hoffe, dass es gut so ist....

Liebe Grüße