Hallo,
ich bin in einem 600-Einwohner Dorf groß geworden. Meine Kindheit war wunderschön!
Jetzt lebe ich in einer Kleinstadt und vermisse das Landleben. Die Natur. Die Stille. Die Heimeligkeit.
Die Leute, zumindest aus meinem Dorf, vermisse ich nicht. Es ist schon, wie andere hier schrieben, wenn du nicht alles mitmachst, bist du schnell unten durch und wirst ausgeschlossen. Habe bis zu meiner Teenie-Zeit alles mitgemacht, Karneval, Sportverein, 1.Mai-Feiern.. dann hat ein Mädel aus unserer Clique erzählte Mist über mich. Da es die Bäckerstochter war und ich nur eine ohne Geschwister vom Ortsrand, könnt ihr euch denken, wie die Geschichte weiter ging. Ich wurde ganz übel gemobbt. Die ach so tolle Dorfgemeinschaft hat weg gesehen, oder sogar Leute aus Nachbardörfern, die ich noch nie zuvor gesehen hatte, haben mitgemacht. Es war ein einziger Spießrutenlauf. Hab am Anfang noch versucht, trotzdem überall mit zu machen und mich dagegen zu wehren, aber es war wie ein rennen gegen Windmühlen. Als ich meine Ausbildung beendet hatte, bin ich fortgezogen und habe zu keinem Menschen mehr Kontakt.
Es gibt tolle Dorfgemeinschaften. Es gibt aber auch ganz fürchterliche.
Man kann nicht alle Dörfer über einen Kamm scheren. Man kann aber auch nicht jeden verteufeln, der schlechte Erfahrungen gemacht hat.
Ich bin in einer Großstadt aufgewachsen, aber in einem vergleichsweise ruhigen, besserem Stadtteil.
Ich hab's gehasst.
Es wär exakt so, wie du dein Dorfleben beschreibst, aus dem Weg gehen kannst du den Personen auch kaum, wenn sie im selben Haus wohnen. Dazu allabendlich das rumgegröhle der saufenden Jugendlichen/jungen Erwachsenen auf dem Spielplatz (nicht nur zu Festen, jeden beschissenen Abend!), Nachbarn die meinen, wenn man von der Spätschicht kommt, muss man dringend lautstark Musik hören, um den Feierabend gebührend zu feiern, überall irgendwelche Leute die meinen, das wir zu laut spielen (wir waren Kinder und es war ein Spielplatz!)
Mein Mann und ich haben gemeinsam beschlossen aufs Dorf zu ziehen, schlimmer konnte es quasi nicht mehr kommen.
Wir wohnen jetzt in einem 1000 Einwohner Dorf und es gibt hier einfach mal gar nichts. Kein Laden im Ort, keine Schule, kein Kindergarten, der Bäcker hat nach zwei Monaten wieder dicht gemacht.
Ich liebe es.
Die drei mal im Jahr die hier Abends Lärm ist, weil ein Fest stattfindet, jemand Geburtstag hat oder einfach so, verzeih ich gerne, an lärmenden Kindern und Hundegebell stört sich hier keiner. Das sind auch die einzigen Lärmquellen, ansonsten ist hier Ruhe.
Wenn Nachbarn nach der Spätschicht meint lautstark Musik anmachen zu müssen, höre ich es nicht.
Natürlich gibt es auch "lästereien", aber im Gegensatz zu dem was ich aus meiner Kindheit kenne, empfinde ich den als nett und freundlich, insbesondere weil die Behauptungen entweder stimmen oder es gute Gründe gibt, darüber zu spekulieren.
Der einzige Nachteil den ich persönlich als echten Nachteil empfinde ist tatsächlich, das man sehr aufs Auto angewiesen ist. Den nehme ich für dieses angenehme, ruhige Leben gerne auf mich.
Du hast es auf den Punkt gebracht und beschreibt solche kleinen Gemeinschaften treffend.
Persönlich finde ich jedoch den Begriff Dorf irreführend. Wir leben auch auf einem Dorf mit ca. 7.000 Personen. Dort gibt es dies bei einigen Personen sicher auch, aberauch vieles andere.
Unser Dorf ist ca. 20 Minuten von einer Grosstadt entfernt, wir haben verschiedenste Ärzte, Lebensmittelgeschäfte. Bäckereien, Modehäuser, Apotheken, 12 Restaurants, 200 mBits Internet, mehrere Kindergärten und Grippen, Schulen, Vereine, unser Dorffest und und und.
Ich will damit sagen, dass man ein Teil des Tratsches werden kann udn aktiv mitmacht oder eben nicht und sich dem Vernünftigen zuwendet.
"Ich will damit sagen, dass man ein Teil des Tratsches werden kann udn aktiv mitmacht oder eben nicht und sich dem Vernünftigen zuwendet. "
Das ist in meinen Dorf anders. Hier wird getratscht, was das Zeug hält. Wenn man sich daraus nimmt, wird man schräg angeguckt und selbst Opfer. Aber aktiv mitmachen mag ich auch nicht, weil ich den Leuten lieber meine Meinung direkt ins Gesicht sagen, anstatt hinter ihren Rücken schlecht zu reden.
Und es ist in meinem Dorf wirklich verdammt schwer es zu ignorieren. Selbst, wenn mann irgendwo zu Besuch ist geht es los. Ich finde ein solches Verhalten auch auch die geistige Beschränktheit einiger Dorfbewohner widerlich.
Wieso kann man denn nicht mal den Mund halten?
Warum kümmert sich nicht jeder um seine eigenen Probleme?
Wie kann man hinter jemanden schlecht reden und wenn er dann vor einen steht, so tun, als wäre alles in Ordnung?
Mich bekommt niemand mehr weg aus dem Dorf
- Super Kinderbetreuung, keine Wartelisten etc
- Alles da was man braucht
- Die Kinder können sich frei bewegen
- Gute Gemeinschaft - auch ohne Vereine - Klar muß man sich einbringen und reden. Auch in der Stadt kommen Kontakte nicht von alleine
- Keine Einbrüche nichts. Man muß keinen Herzkasper bekommen, weil man die Haustüre nicht abschließt, man kann zu jeder Tages- und Nachtzeit spazieren gehen
- Vergisst man den Geldbeutel, läßt man Anschreiben
- jeder kennt jeden mit allen Vor- und Nachteilen
Ich finde hier gar nichts schlechtes.
Mit Anfang 20 hatte ich auch mal eine Phase und wollte in die Stadt. Ja Großstadt ist toll, jeden Abend weg in eine Bar, Club, Disco, etc
Möchtest du etwas grün, mußt du in den Park
Möchtest du grillen, mußt du in ausgewiesene Bereiche, die so voll sind
Feiern, Party in der Wohnung steigen dir die Nachbarn auf's Dach
Never Ever. So oberflächlich, keine Hilfe. Brauchst du mal schnell jemanden, dann mußt du deine Freunde anrufen die am Ende 30 Min mit der U-Bahn benötigen. Auf dem Dorf geht man eine Türe weiter
Huhu
ich bin am Dorf aufgewachsen, hab dann eine zeitlang in der Stadt gelebt und jetzt wieder im Dorf. Und ich muss sagen, dass ich das Dorfleben lieber mag.
Das Stadtleben ist mir zu hektisch und zu laut.
Dorf und Stadt haben beides vor und nachteile.
Lg
Hallo!
Ich bin in der Stadt aufgewachsen und mit 21 Jahren aufs Land gezogen. Anfangs hatte ich schreckliches Fernweh und bin einige Male im Jahr zu meinem Bruder in die Stadt gefahren. Anfangs hab ich auch mehr Hunde als Menschen gesehen und fühlte mich total einsam.....
JETZT bin ich 38, meine Kinder 16 und 14 und sie sind hier aufgewachsen. Und ich bin dankbar, dass es so war. Diese Freiheit, der Wald gleich daneben...ein Traum! Natürlich bin ich anfangs auch nicht zurechtgekommen mit dieser ewigen Tratscherei. Aber glaub mir, jeder lernt dazu oder wird stärker, sodass dir irgendwann das Gerede am A.... vorbei geht. Ich grüße prinzipiell alle, außer ich mag sie nicht und was die dann über mich reden, ist mir schnuppe.
Ich liebe es, hier zu leben.
LG
Hallo,
ich habe verschiedene Größen hinter mir:
Geboren und aufgefwachsen in einer Kleinstadt (25.000 Einwohner).
Dann einige Jahre in einer mittleren Großstadt (ca.200.000 Einwohner).
Danach 5 Jahre in einem Dorf (1.000 Einwohner).
Nun zurück in der Heimat, der Kleinstadt.
Alle drei Orte haben ihre Vorteile gehabt. Auf Dauer fühle ich mich aber nur in der Kleinstadt wohl. Gerade jetzt mit Familie (2 Kinder) ist das die optimale Umgebung. Am Dorfleben stört mich hauptsächlich, dass vieles nur per Auto erreichbar ist. Klar, auf dem Dorf gibt es so manch seltsamen Charakter, der es gerade neu Zugezogenen mit Sicherheit nicht leicht macht sich wohlzufühlen.
Andererseits gibt es diese Charaktere auch in jeder anderen Stadt. Nur bei 25.000 oder 200.000 Einwohnern bekommt man von denen nicht viel mit.
Was den Tratsch angeht: den gibt es überall. Wie gesagt, durch die Größe der Stadt/des Dorfes bekommt von alldem nur viel mehr mit. In Berlins Nachbarschaften wird sicherlich genau so viel getratscht. Aber wenn du dort drei Straßen weiterwohnst, bekommst du davon nicht viel mit - den dort kennt halt nicht jeder jeden.