Stark hilfebedürftige Nachbarin belästigt mich täglich

Hallo zusammen,

Ich weiß nicht recht ob ich mein Problem hier schildern kann... ich versuch's mal.

Ich wohne seit 9 Jahren in einem Mehrfamilienhaus und komme mit allen Nachbarn wirklich gut zurecht.

Meine Nachbarin die direkt neben mir wohnt war schon immer sehr neugierig ,was mich an sich auch nicht stört. Ihr Mann ist vor 2,5 Jahren verstorben und somit fing das Theater hier an.

Ich habe ihr anfangs meine Hilfe angeboten weil sie sonst niemanden hat ,auch die anderen Nachbarn machen einen Bogen um sie.

Sie ist leider sehr unselbständig und kann mittlerweile die kleinsten Dinge nicht mehr allein. Seit 6 Monaten hat sie einen Pflegedienst der 2x täglich zur Medikamenten gabe kommt.

So und nun zum Problem????

Egal wo ich hingehe oder wann ich wieder komme ,steht sie entweder auf dem Balkon oder im Treppenhaus und wartet auf mich , dann kommen so fragen wie "Regnet es noch?"

Selbst wenn ich nur den Müll runterbringe hängt sie am Fenster und danach im Treppenhaus.

Ihre Schwester hat mittlerweile wieder Kontakt mit ihr und ist 3 Tage die Woche bei ihr. Die erste Frage die dann gestellt wird "Hast du Frau.... gesehen? (Also mich)

Versteht mich nicht falsch ich helfe gern und habe in der Zeit Sachen für sie getan die wohl nicht zur üblichen Nachbarschaftshilfe zählt.

Das hab ich alles gern gemacht ,auch jetzt bringe ich ihr täglich Brötchen und Zeitung mit.

Gestern ist es dann eskaliert????
Ich bin ab und an mal beim Friedhof vorbei gefahren und habe am Grab ihres Mannes Blumen hingelegt,hab das dann noch Fotografiert und ihr ein Foto geschenkt da sie es ja nicht mehr schaft selbst zum Friedhof zufahren. Naja aufjedenfall fragte sie mich ob ich wieder zum Friedhof fahre( es war 6uhr30 als sie mich fragte)
Ich sagte ihr das es ich immoment Zeitlich nicht schaffe und ob ihre Schwester das nicht machen könnte.

Aufeinmal schrie sie mich an "du dummes weibstück" ???? ich hab dazu nix weiter gesagt und bin in meine Wohnung gegangen.

Es belastet mich psychisch so stark das sie so Stark an mir hängt und ständig etwas möchte. Ich kann nicht Nachhause kommen ohne das sie auf mich wartet????

Ich bin am Limit und möchte ehrlich gesagt nur noch hier inruhe Leben mit meinen 3 Kindern.

Habt ihr ein Tip an wenn ich mich wenden kann?

Der Pflegedienst und die Hausverwaltung tun nix.

Ich bin ganz ehrlich sie gehört ins Pflegeheim aber sieht es nicht ein. Was ich auch verstehen kann aber dennoch bin ich wirklich am Limit.

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Hallo

sprich die Schwester und den Pflegedienst darauf an.
Die alte Dame wird wohl dement.
Mach ihnen klar, dass du nur noch im Notfall einspringst.
Nein sagen kann man lernen.

L.G.

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Das habe ich bereits vor Wochen getan.
Sie hat daraufhin auch vom Pflegedienst "die Ansage" bekommen mich nicht mehr zubelästigen.
Gebracht hat es nix

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Dann bleibt es an dir dich ab zu grenzen.
Guten Tag und kurze Ansagen, dass du keine Zeit hast.
Nach dem dritten Mal wird sie es vielleicht akzeptieren.
Ansonsten könntest du dich nochmals an die Leiterin des Pflegedienstes wenden oder überhaupt Kontakt mit der örtlichen Sozialstation/ der Kirchengemeinde u.ä. aufnehmen.

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Hallo,

du solltest ALLE Dienste einstellen! Vorher wirst du vermutlich keine Ruhe bekommen.

Der Pflegedienst darf ihr gar keine Anweisungen geben, sie ist ja nicht entmündigt. Von daher brauchst du dich da auch nicht melden.

Wenn ignorieren nichts bringt und sie weiter beleidigt kannst du sie anzeigen. Eventuell wird dann nach mehreren Anzeigen, per Gericht festgestellt ob sie schuldfähig ist oder nicht. Nicht jede alte Frau, die den Pflegedienst braucht , ist auch dement. Oder muss ins Heim. Zumal das auch erst einmal ein Platz frei sein muss.

Gruß Sol

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Der Pflegedienst hat ihr es gesagt das sie es unterlassen soll nachdem ich mich mehrmals auch bei unserer Hausverwaltung über diese Situation beschwert habe.

Natürlich ist nicht jede ältere Person die einen Pflegedienst hat auch Dement.
Dennoch scheint sie nicht mehr alle "beisam" zuhaben.

Sie spricht zb. Mit den Personen im Fernsehen und glaubt auch das diese sie sehen können.

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Zuerst würde ich die Schwester eindringlich ansprechen, dass etwas geschehen muss und wenn sie nichts unternimmt, ruf die Leiterin des Pflegedienstes an und bitte sie nachdrücklich, tätig zu werden, weil es bereits Deine Familie stark beeinträchtigt. Ansonsten grenze Dich nun einfach ab. Es ist schon für die Familie schwer, mit Dementen umzugehen, eine Nachbarin wie Du kann hier nicht helfen. LG Moni

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Hallo Moni,

Mit der Schwester stehe ich telefonisch in Kontakt und auch sie weiss sich nicht mehr zuhelfen. Sie ist auch der Meinung das ihre Schwester nicht mehr allein Wohnen kann und hat das auch bei der Pflegedienstleitung geäußert worauf nur die Aussage kam " Das sehen wir anders,Frau... geht ja auch noch allein Einkaufen usw.

Was aber nicht stimmt,die ganzen Einkäufe usw. Erledigt die Schwester.
Meine Nachbarin sagt auch immer zu mir und auch zu ihrer Schwester das wir bloss nicht dem Pflegedienst sagen sollen was wir alles tun.

Mein Problem ist ja nicht mal das ich ab und mal den Müll runter bringe oder mal was Einkaufe.
Es stört mich einfach massiv das sie es quasi von mir verlangt,genau aus diesem Grund habe ich mich schon abgerenzt von ihr. Aber leider wartet sie wirklich auf mich egal ob ich komme oder gehe. Ich hab des Gefühl sie sieht in mir mehr als nur eine Nachbarin die ab und an mal hilft.

Dieses Gefühl macht es für mich immoment so schwer hier zuleben.

Sie hängt an mir wie ein kleines Kind und ich kann mir nicht wirklich erklären warum

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Sie hängt an Dir, weil Du irgendwie was Vertrautes für sie bist. Aber das kann nicht sein, diese Verantwortung kannst Du nicht übernehmen.
Wenn der Pflegedienst so einen Quark behauptet, dann muss die Schwester das eben mal korrigieren.
Diese auftretende Bösartigkeit KANN schon ein Anzeichen von Demenz sein und auf alle Fälle muss irgendwas geschehen. Aber sie ist noch clever genug, dass der Pflegedienst das nicht erfahren soll, was ihr macht - tja, das kann man ändern.
Ich möchte ehrlich gesagt auch keine Verantwortung für jemand Fremdes übernehmen, schon garnicht für jemanden, der langsam unberechenbar wird.
Und wenn sie noch so schimpft, grenz Dich ab.
LG Moni

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Hallo,
der Pflegedienst wird sich in das Verhalten ihrer Kundin zu dir nicht einmischen.
Warum auch?
Tatsächlich haben die damit auch nichts zutun.

Du kannst nur, wie schon geraten, dich komplett distanzieren und die Frau noch aus der Ferne im Auge behalten.
Viel Glück

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Hallo,

ich war auch immer sehr hilfsbereit und mittlerweile lass ich mich nicht mehr ausnutzen.

Mir selber wäre es so was von egal, ob jemand krank, dement oder nur übellaunig wäre.

Wer mich beleidigt, verwirkt jeglichen Respekt meinerseits und kann sehen wo er/sie bleibt.

Mach dich doch nicht zu deren Kuli. Die dankt es dir nicht, sondern wird nur bösartig, wenn du nicht spurst.

Ignoriere sie vollständig und bleib auch hart und keine Brötchen und Zeitungen mehr.
Solange du funktionierst, wird sich nichts ändern - du musst was ändern!

Ein Mensch, dem man ständig den Hintern nachträgt wird auch nicht selbstständig. Unabhängig vom Alter.

Da und ist war sogar mein Ex ein Großmeister drin, seine Angelegenheiten immer von anderen regeln zu lassen. Leider findet er immer wieder jemanden.....sogar meine eigene alte Mutter läßt sich von dem einlullen #rofl

Sag ihr das du dich nicht beleidigen läßt und ab jetzt soll sie jemand anderen engagieren, der für sie tätig ist. Fall bloß nicht auf Jammern und Tränchen rein.
Man darf und sollte nicht immer alles aufs Alter schieben.

Denn manche sind gar nicht so hilfsbedürftig und "bräsig2 wie man oft meint - einfach nur raffiniert.

man sieht es an dir. Die hat in dem haus genau diejenige gefunden, die sich am ehesten manipulieren und ein schlechtes gewissen machen läßt, weil die arme alte Frau allein da hockt.

Wäre mir vor einigen jahren wohl auch so gegangen. heute frag ich mich, warum da keiner kommt. Denn alles hat einen Grund

LG

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Hallo ,

ich finde es sehr sozial von dir , daß du bisher soviel für deine Nachbarin getan hast. Es ist oft genug mehr als traurig, wieviele alte Menschen in unserer Gesellschaft vereinsamen und manchmal auch in ihren Wohnungen sterben ohne das es jemand merkt.

Soweit ist es bei Deiner Nachbarin zum Glück noch nicht.

Aber ich denke , es ist an der Zeit , daß sich Deine Nachbarin und deren Schwester Hilfe ins Boot holen.
Wer hat denn den Pflegedienst wegen den Medikamenten bestellt ? Da musss ja der Hausarzt mit involviert sein.

Die Schwester könnte sich an den Hausarzt wenden, damit er vlt. zusammen mit der Nachbarin wegen einer Pflegestufe einen Antrag beim MDK stellt. Oder überlegt , ob man einen Betreuer für die Finanzen etc. bestellt. Das bedeutet nicht , daß sie "entmündigt" wird, das gibt es nicht mehr .

Mit dem Pflegegeld könnte man dann Hilfe im Haushalt/ Einkaufen finanzieren.

Um den Bogen zu schlagen: versuche der Schwester und deiner Nachbarin diese Tips weiter zu geben und ziehe Dich dann zurück. Sobald Deine Nachbarin ( hoffentlich) mehr Hilfe von Anderen bekommt wird sich die Aufmerksamkeit verlagern und Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben.

nützliche Links :
https://www.pflegeverantwortung.de/pflegehilfe-pflegefall/pflegeberatung/pflegestuetzpunkte/
http://gesundheits-und-pflegeberatung.de/Pflegestutzpunkte/pflegestutzpunkte.html
https://www.pflege.de/pflegekasse-pflegerecht/pflegestufen/beantragen/?pcrid=188820664078&pkw=pflegestufe%20beantragen&pmt=e&CID=DE_SEM_607513600.29586793979&dc_id=AMsySZYhLtfmXPhmPvKsxnj3CC0k&gclid=CPKHiaD_2dQCFawV0wodxMUPuA&gclsrc=aw.ds

LG

Tina

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Der MDK war da und sie hat Pflegestufe 1 bekommen,in die wege geleitet vom Pflegedienst

Der Pflegedienst ist da dank ihrer Schwester da .
Sie wurde aus dem Krankenhaus entlassen mit einer Liste von Mediakamenten die sie nehmen muss,sie selbst kann die aber nicht allein nehmen daher kam der Pflegedienst.

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Meine Antwort wird dir nicht wirklich gefallen, aber das ist nun mal meine Meinung zu solchen Themen.
Worüber beschwerst du dich denn? Du hast doch selber den Geist aus der Flasche gelassen. Bevor man einer alten (einsamen) Dame seine Hilfe anbietet, da denkt man doch mal darüber nach. Sie wird garantiert nicht in einen Jungbrunnen fallen und das die Situation schwieriger wird, das liegt doch in der Natur der Sache. Entweder man bietet dann nur bei bestimmten Sachen Hilfe an (Einkauf zB) oder man weiß, was man da zusichert. Es ist doch total logisch, das sie sich so an dich hängt.
Also, Hand aufs Herz, warum hast du ihr Hilfe angeboten? Du scheinst sie vorher ja auch nicht sehr gemocht zu haben. Wolltest du dein eigenes Karma aufbessern? Sehr egoistisch.
Und dann hast du noch nicht mal den Mumm in den Knochen und regelst das selber, nein du hetzt den Pflegedienst auf sie, damit sie dich in Ruhe lässt. Ach, der Pflegedienst....wenn der wirklich nur zur Medikamentengabe kommt, dann ist sie fitter als du sie hier beschreibst.
Das "dumme Weibstück" werte ich jetzt nicht mal als Demenz, sie hat dich durchschaut, das alles nur leere Worte waren.
Aus deiner Sicht gehört sie also in ein Pflegeheim....warum? Damit sie vor deiner Nase weg ist und du wieder deine Ruhe hast? Ich kann nirgends etwas davon lesen, das du mal Grenzen gesetzt hast oder ein klares mit ihr Gespräch geführt hast. Warum nicht?

Ach so, falls du denkst das meine Worte nur reine Theorie sind, da hast du dich getäuscht. Wir leben hier auf dem Land und es ist selbstverständlich, das man sich um die alleinstehen den Nachbarn kümmert. Der Unterschied liegt aber darin, das alle hier ihre Grenzen ganz klar abstecken können, bzw wir bestimmen, wobei wir helfen und wann wir es machen. Es läuft super. Es ist Hilfe zur Selbsthilfe, wir stehen mit Verwandten (sofern noch vorhanden) im Kontakt und wir reden auch mal Tacheles mit ihnen.

Bei euch hilft ja jetzt nur noch die harte Tour und ja, damit musst du dann einfach leben. Schade, denn die Situation hast du ja mit erschaffen.

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Was stimmt denn mit dir nicht?

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Und selber?

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Hallo,

mal etwas Allgemeiner betrachtet: Das Problem finde ich - mit jeder Form von "Langzeithilfe" - dass irgendwann Ansprüche abgeleitet werden bzw. oft die Hilfe nicht mehr als frewillige Leistung des Gegenübers wahrgenommen wird, sondern eine Selbstverständlichkeit geworden ist, die dann mit verschiedenen Strategien eingefordert wird. Das ist dir ja auch passiert.

Es gibt Menschen, die haben ein Gespür dafür, wie oft sie andere Leute mit Wünschen belasten können, andere (wie deine Nachbarin) haben das nicht. Manche Leute haben ein so beneidenswertes Netzwerk, dass sie wirklich Alternativen haben. Die scheint sie ja nicht zu haben.

Ich kenne die Situation im Kleinen: Irgendwann kam das Gespräch mit einer Nachbarin (sehr nett, lebt von Mindestrente) darauf, dass sie aus dem Dorf kommt, in dem mein Sohn Fußball spielt. Sind so 9 Kilometer von uns - es geht kein direkter Bus und für sie war die Busfahrt dahin fast nicht erschwinglich und sehr umständlich. Also fuhr sie nicht mehr, vermisste aber die Gräber von Bekannten und eine Freundin, die dort wohnte. Klar - ich bot an, sie könnte immer bei uns mitfahren, wenn wir ins Fußballtraining fahren.

Es lief am Anfang erst toll. Dann war es aber so, dass sie sich mit der Freundin verquatschte und wir öfter mal 5 - 10 Minuten warten mussten. Oder sie wollte auf dem Friedhof abgesetzt werden, dann fing es im Training an zu regnen und man fuhr dann wieder zum Friedhof, weil man sich verantwortlich fühlte, dass sie nun nicht an einer Lungenentzündung starb. Normal nutze ich die Trainingszeit immer zum Einkaufen, einmal fiel mir erst hinterher ein, was ich brauchte und sie fragte, ob man nicht immer nach dem Training noch in den Laden gehen könnte. Und schon war es eine starre Verpflichtung.

Konnte mein Sohn mal nicht, war sie traurig. Einmal wurde er kurzfristig krank und sie war schon verabredet, also fuhr ich sie trotzdem .... Es war (wenngleich auch eine kleine) Belastung.

Das ist dir nun im Großen passiert. Vermutlich hättest du gar nichts dagegen, ihr Brötchen mitzubringen, wenn du eh zum Bäcker gehst, aber hier werden nun konkrete Forderungen an dich und deine Zeit gestellt und massiv eingefordert. Dann ist es ja so, dass alte Leute oft in einem ganz anderen Zeitfenster leben ... je nachdem, wie aktiv und interessiert sie sind, kann so ein Tag ewig lang sein, während für dich eine Woche wie im Fluge vergehen.

Die einzige Lösung? Du musst ihr sagen, dass du das gerne gemacht hast, aber dass das nun für dich nun eine Belastung ist, dass du dir aufgelauert und abgepasst vorkommst und dass du davon Abstand nimmst, sie weiterhin zu unterstützen. Das klingt nun hart. Das Problem ist aber, dass weiche Grenzen "heute nicht" oft nicht als fest definiert angesehen werden und sie dann versuchen wird, nachzuverhandeln. Ist wie Kinder- bzw. Hundeerziehung :). Wenn du nun absolut hart bleibst (und, wenn du dich besser fühlst, der Schwester und dem Pflegedienst erklärst, warum), wirst du auch wieder deine Ruhe haben. Das ist traurig, aber wenn sie weiß, es ist "nichts zu holen" wird sie aufgeben.

GLG
Miss Mary

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Hallo, den Text hätte ich schreiben können.

Wir grenzen uns stark von unserer Nachbarin ab. Gestern fragte sie, ob mein Freund die Krallen ihres Wellensittichs schneiden könne. Nein, kann er leider nicht (kann er tatsächlich nicht ;-) ), schönen Abend noch. Fertig. Es nervt irgendwie, aber das Problem löst sich erst dann, wenn einer von beiden auszieht.

Liebe Grüße und gute Nerven!