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Hallo ,

ich habe jetzt nicht alles gelesen , aber ich denke das meiste wurde Dir schon gesagt.

Du kannst nicht deine Mutter versorgen ohne gleichzeitig selber darunter zu leiden. Schlechtes Gewissen hin oder her.

Was mich wundert ist, daß sie einerseits Deiner Einschätzung nach nicht in der Lage ist alleine zu leben , sie aber andererseits nur Pflegegrad 1 hat. Pflegegrad 1 heißt : geringe Beeinträchtigung der Selbstständigkeit.

Das würde ich doch noch mal genau überprüfen lassen.

Braucht sie denn Pflege oder eher " Aufsicht " ? Wäscht sie sich? kocht sie sich Essen? Kann sie alleine auf Toilette ?

Dann muss man auch unterscheiden , was ihr / sie wirklich anstrebt.

Betreutes Wohnen heißt: Wohnung mit Anschluß ans Pflegeheim ( Notruf, Möglichkeit bestimmte Serviceleistungen dazu zu buchen) Solche Wohnungen gibt es bei uns im Ort ( Großraum Stuttgart) für 800 € ( + besagte Serviceleistungen)

Die Pflegeheime die ich kenne ( die neueren ) haben fast nur noch Einzelzimmer. Falls doch Zweibettzimmer dabei sind ist der Aufpreis für ein Einzelzimmer ca. 300 €. Aber mit einer Pflegestufe 1 wäre sie eigentlich noch zu fit fürs Pflegeheim.

Was sind Appartments im Heim ? Das klingt nach Luxusheim.... Ein " normales " Pflegeheim kostet je nach Lage +- 4000€

Bei einer stationären Pflege bekommt man für die Pflegestufe mehr Geld.

Dann kommt die Rente dazu , dann erst wird bei den Angehörigen geschaut , wieviel diese anteilig dazu zahlen müssen. Und im Pflegeheim reduzieren sich die laufenden Kosten für Alkohol und Zigaretten recht schnell ^^

Hätte sie denn ein Zimmer für eine polnische Pflegekraft ?

Die kosten 1500 € im Monat .

Vielleicht könntest Du Deine Einliegerwohnung befristet vermieten um dein Einkommen etwas aufzustocken ?

Wie weit wohnt ihr denn auseinander ? Könntest Du die Medikamente richten und das Pflegegeld für eine Pflegekraft verwenden ?

Dann gibt es natürlich noch die Kombination von Hausnotruf / Essen auf Rädern / Putzfrau .

Das sind einfach ein paar Denkanstöße.

Aber ich würde als erstes dringend den Pflegegrad überprüfen.

Hast Du irgendwelche Vollmachten ? Wäre ein Entzug eine Möglichkeit ? Kann man das Besorgen von Alkohol unterbinden ?

Und lass Dich nicht unter Druck setzen. Du bist nur bedingt verantwortlich für sie.

Man kann nicht Porsche fahren , wenn man sich nur den Dacia leisten kann. Das muss sie insehen. Und man darf auch klar kommunizieren , daß man seine Grenzen hat.

LG

Tina

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Ich finde, dass deine Kinder vorgehen vor deiner Mutter. Wie soll ein besuch deiner Kinder bei dir aussehen, wenn eine Alkoholikerin mit dir zusammen wohnt? Du könntest dir Chancen verbauen, dass eines der Kinder mal wieder bei dir wohnen kann. Deshalb kommt die Variante, dass deine Mutter zu dir zieht, nicht in Betracht. Mal ganz abgesehen davon, dass du es gefühlsmäßig gar nicht willst und die dann auch pflegen müsstest und das wahrscheinlich nicht mit deiner Arbeit vereinbaren kannst.

2000 Euro Bezuschussung von dir finde ich unzumutbar und unverschämt, dass sie das vorschlägt. Wie gesagt, du hast Kinder, an die du zu allererst denken musst.

In der Nähe von Frankfurt, in Ruppertshain (Kelkheim), gibt es den "Zauberberg". Da ist eine sehr schöne Wohnanlage für Menschen, die zwar in einer Wohnung alleine leben, aber dennoch in einer Gemeinschaft leben mit den anderen und medizinische Hilfe und Pflege vor Ort haben. Die Kosten sind deutlich niedriger, es ist auch kein richtiges Heim. Wäre so etwas denkbar? Oder eine WG in einem Mehrgenerationenhaus? Ich kann mir die Pflegebedürftigkeit deiner Mutter leider nicht vorstellen, deshalb sind meine Vorschläge möglicherweise nicht realistisch. Aber das kannst du einschätzen.

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Oh Mann, was für ein Packen. Und eine beschissene Situation in der du gerade bist.

Ich möchte dir nichts raten, dir nur etwas erzählen.

Meine Mutter ist auch Alkoholikerin, war sie bereits in meiner Kindheit und ich gehe nun zu einer Selbsthilfegruppe für Angehörige von Alkoholikern um selbst mit MEINEM Leben klar zu kommen. Ich kenne das sehr gut sich verantwortlich zu fühlen, obwohl man es faktisch nicht ist. Das ist ein beschissenes Scheißgefühl und es kostet viel Kraft und Schmerz zu lernen WAS genau MEINE Verantwortung ist und mich darum zu kümmern und die Verantwortung anderer bei denen zu lassen. Ich kenne das schlechte Gewissen sehr gut. Man ist aber nicht nur den anderen verpflichtet, sondern in erster Liie auch sich selbst und für die eigene (geistige) Gesundheit sorgen.

Ich lese heraus, dass du zwar im Moment gutes Geld verdienst, sich das aber jederzeit auch wieder ändern kann, weil du als Freiberuflicher da extremen Schwankungen unterliegst. Gleichzeitig sind deine Kinder für 2 Jahre im Ausland und auch wenn es faktisch nicht weit ist ist es doch immer mit höheren Kosten verbunden als bisher, dass ihr euch sehen könnt.

Und dass du weder mit deiner Mutter zusammen leben willst/kannst noch finanzielle für eine "teure" Heimunterbringung sorgen willst.

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Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass man als Kind zu mehr "verplichtet" ist als man im Stande ist leisten zu können UND zu wollen. Zumal unter sollchen Umständen.

Nur weil du ein großes Haus hast, muß sie NICHT bei dir einziehen und nur, weil du evtl. genug verdienen würdest, mußt du nicht mehr zahlen, als gesetzlich vorgeschrieben, bzw. soviel darüber hinaus, wie du WILLST. Wenn sich damit kein Luxusheim finanzieren lässt, dann muß deine Mutter mit dem Standard zurecht kommen. Und du mußt kein schlechtes Gewissen damit haben, weil du deiner Pflicht (gesetzl.) ja nachkommst. Alles darüber hinaus, ist in meinen Augen so, dass Eltern das eben nicht verdient haben, wenn sie kein gutes Verhältnis mit ihren Kindern haben/hatten. Geben und nehmen...

Kennst du den Spruch: Sei nett zu deinen Kindern, sie suchen mal dein Altersheim aus?

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Hallo,

ist denn schon eine Pflegestufe beantragt? Nein, Pflegegrade heißt es ja jetzt.
Wenn Du sie in einem Heim unterbringen möchtest, worauf es wohl hinauslaufen wird, wirst Du zwar geprüft, was Du zusteuern kannst, Du hast aber einen sehr hohen Selbstbehalt, somit würde sie von der Pflegekasse bezuschusst werden und auch vom Amt, falls notwendig. Im Übringen regelt soetwas schon der Sozialdienst im Krankenhaus. Nach Hause holen würde ich sie nicht, das macht Dich kaputt, glaube mir. Das gilt nicht nur für eine Heimunterbringung, es gibt ja auch Wohngruppen, und, und, und. Setz Dich mit dem Sozialdienst in Vebindung!

Alles Gute!

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Gehst du zu einer regelmäßigen Psychotherapie? Wenn nicht, mache das bitte. Einfach eine Therapie, in der es nur um dich geht. Vielleicht dauert es viele Gespräche, aber du musst dieses tiefe Schuldbewusstsein los werden, ansonsten machst du dich noch kaputt - auch in Hinsicht zu deiner bipolaren Störung.

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Und mit dem trinken würde ich da auch ganz aufhören.... auch in Hinsicht auf die eigenen Kinder und das Verhältnis zu ihnen und weil mir meine eigene Gesundheit das Wert wäre.

Da findet man auch bei A.A. großartige Hilfe.

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Hallo
Oh Mann, ich kann dich total verstehen! Ich bin seit Jahren in einer ähnlich doofen Situation, habe jedoch nicht wirklich die Mittel und könnte schon lange eine Unterkunft bei mir daheim nicht ermöglichen.
Auch wenn es auf dem ersten Blick nicht so erscheinen mag, man steht nicht alleine da. Es gibt Hilfe und Beratung, man muss auf diese aber erstmal selbst zugehen. Du hast ja schon Tipps diesbezüglich bekommen! Ich weiß dass das nicht unbeding leicht und angenehm ist, es lohnt sich aber wirklich. Ohne all diese tollen Leute wären wir persönlich niemals dort wo wir heute sind.
Das schlechte Gewissen ist so ziemlich meine erste Erinnerung. Ganz weg ist es niemals. In besseren Phasen ist es weniger präsent aber das war es auch schon. Wenn du da eine Lösung gefunden hast kannst du sie mir gerne mitteilen, ich suche schon lange :-(
Alles alles gute!

GLG

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Hallo

Du hast ja schon sehr viele Antworten erhalten.
Wir standen vor einigen Monaten mit einer ähnlichen Situation da.

Wenn sie noch im KH wäre, dann könntest du zum Sozialen Dienst, bzw. die geben auch danach noch Auskunft, den Dienst gibt es in fast allen Krankenhäusern.Sie kennen sich gut aus und können gut beraten.Dann kannst du dich bei der Caritas , VDK oä beraten lassen. Wir haben jedes Mal wieder ein paar neue Infos erhalten.

Erstmal würde ich mich für eine Einstufung bemühen, wenn sie keine Pflegestufe hat braucht sie gar nichts ins Heim weil es unbezahlbar ist. Es gibt preislich große Unterschiede aber mit den neuen Pflegegraden ist es „günstiger“ geworden. (für das was man selbst noch zahlen muss). Daher, informiere dich bei vielen Einrichtungen und lass dir ein Angebot machen. Die Heime sind besser als ihr Ruf, wir haben nur gute Erfahrungen gemacht.

Eine Pflegeperson wieder zu sich ins Haus zu holen muss sehr sehr gut überdacht werden.
Ich habe noch den Schwiegervater im Haus und es ist bisweilen sehr anstrengend, trotz getrennten Wohnungen.

Möglichkeiten gibt es viele….
Sie bleibt in ihrer Wohnung, es kommt 2x am Tag jemand und hilft beim Anziehen und ausziehen und waschen. Dazu kann man auch einen Essenslieferanten (Essen auf Rädern) –wird bei uns vom von einem Altenheim ausgeliefert) bestellen, so müsste sie nicht kochen.
Das geht halt nur wenn sie trotzdem noch relativ fit ist und kein reiner Pflegefall ist.
Auch da, einfach mal Angebote anfragen.

Eine ausländische Pflegekraft wäre auch eine Möglichkeit. Infos darüber und wie es abläuft haben wir von allen Stellen bekommen. In einer kleinen Wohnung nicht unbedingt machbar, ein eigenes Zimmer für die Pflegekraft wäre auf jeden Fall ratsam. Sie werden auch alle paar Wochen ausgetauscht. Mit den Zahlungen und Zuschüssen wäre diese Möglichkeit billiger als ein Heim.

Hier gibt es noch die Tagesbetreuung. Dh. Sie macht sich selbst fertig oder wird fertig gemacht und wird dann abgeholt und verbringt dann den Tag in einem Heim ihrer Wahl. Spiele, Übungen, Betreuung, das ganze Bespaßungsprogramm hätte sie dann. Am späten Nachmittag wird sie wieder daheim abgeliefert. Wäre eine Möglichkeit wenn sie in ihrer Wohnung bleiben will oder wenn du sie wirklich aufnehmen willst.

Wenn du sie zu dir nimmst, musst du dir im Klaren sein, dass du nicht mal eben so verreisen kannst. Wenn dann muss die Betreuung auch für diesen Zeitraum gewährleistet sein. Du bist dann immer angebunden. Wenn sie ruft wirst du gleich kommen und springen „müssen“. Die Betreuung wird in dem Fall auch nicht anders sein als wenn sie gleich weiterhin alleine wohnt. Ins Haus aufnehmen wäre zwar trotzdem eine günstige Alternative würde ich aber auch nur machen wenn jeder seinen Bereich seine abgeschlossene Wohnung hat. Vielleicht ist das ja bei dir machbar?! Günstiger wäre es allemal, weil ja ihre Miete wegfällt, somit hat sie mehr Geld zur Verfügung.

Eine Kombination aus den verschiedenen Modellen wäre natürlich auch eine Idee.
Es macht halt einfach jetzt etwas Arbeit, alle Angebote einzuholen und alle Möglichkeiten zu durchdenken.

Ansonsten fällt mir noch etwas ein. Jede Pflegeperson hat Anspruch auf Kurzzeitpflege. (Pflegegradeinstufung muss vorhanden sein) Sie soll es einfach ausprobieren! So kann sie sich ggf ein Heim anschauen was in Frage kommt und lernt den Ablauf kennen. Einfach mal 2-3 Wochen am Stück in die Kurzzeitpflege, sie mit etwas Nachdruck „zwingen“ sich das mal so unverbindlich anzuschauen. Es gibt so viele verschiedene Pflegeeinrichtungen und fast alle haben auch ein tolles Unterhaltungsprogramm. Spiele und Musiknachmittage, Vorlesestunden, Kaffeefahrten und Tagesausflüge, Bastelnachmittage uvm für die die noch fitter sind.Sie ist ja deshalb nicht eingesperrt, sie kann ja in die Stadt gehen, die Umgebung auf eigene Faust erkunden usw..

Die (alten) Leute haben oft ein falsches Bild und mit dieser Kurzzeitpflege könnten sie das mal ausprobieren.Da sind die Zuzahlungskosten auch überschaubar, bzw. werden ggf von der Pflegekasse übernommen. Einfach mal bei der Krankenkasse und oder Pflegekasse anrufen und sich auch darüber informieren.

Betreutes Wohnen gibt es auch noch. Bei uns ist es allerdings nicht viel mehr als Erste Hilfeknöpfe im Zimmer. Meist sind die Ein/Zweiraumwohnungen an einem Pflegeheim angeschlossen, damit sie dort Mittagessen könnten. Da haben wir allerdings keine weiteren Erfahrungen, gibt sicherlich auch verschiedene Einrichtungen und Modelle.

Ansonsten kannst du dich auch über Hilfsmittel informieren.
Höhenverstellbarer Lattenrost, Dusch und Badehilfen, Rollator bestellen, damit sie sich beim Laufen sicherer fühlt,Gehstock, WC Stuhl, je nachdem welche Beschwerden sie hat, gibt es Hilfsmittel die teilweise über Rezept gezahlt oder bezuschusst werden.
Auch für Gymnastik, oder auch Motorische Anwendungen kann es Rezepte geben. Auch da gibt es für jedes Krankheitsbild eine Möglichkeit, damit jemand ins Haus kommt
(oder Heim) und die Übungen mit dem Patienten macht. (kommt immer auf die Krankheit an).
Freiwillig sagen es allerdings die wenigsten Ärzte, wir bekamen auch erst bei einer Beratungsstelle den Tipp.
Wenn wir das gewusst hätten hätte wir schon viel früher bei meiner Schwiegermutter eine solche Förderbehandlung gemacht.

Da du der einzige Sohn bist, wirst du bei Zuzahlungen sicherlich mit ran gezogen werden.
Falls du Zuschüsse beantragst, musst du dich „nackig“ machen, die wollen einfach alles von dir und deinen Finanzen wissen. Ich hab mich befragt, wie es wäre wenn das Geld nicht ausreicht… Bevor wir und die Geschwister alles offen legen werden wir es so versuchen.

Noch etwas, was meiner Meinung nach mit das Wichtigste ist.
Lass dir Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen ausstellen und geben.
Wichtiger Zusatz ua „..bis über den Tod hinaus“ Am besten von einem Notar aufsetzen und absegnen lassen. Die Kosten bleiben im Rahmen und sind es meiner Meinung nach Wert, du hast danach dann keinen Ärger mehr bei Behörden, Banken und im Krankenhaus.
Wir mussten den Wisch im letzten Jahr so oft vorzeigen, damit wir Auskünfte bei Banken und Versicherungen erhalten haben oder auch Versicherungen kündigen durften,
auch bei Entscheidungen im Krankenhaus konnten wir mitreden und bekamen Arztbriefe und Auskünfte.

ups... etwas lang geworden... aber musste mal gesagt warden. ;-)

Gruß und alles Gute
#winke

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Hallo,

Meine Mutter ist narzistisch veranlagt und hat bis ich den Kontakt abgebrochen habe mir in regelmäsigen abständen ein schlechtes gewissen gemacht. Im Falle meiner alten Dame hat sie deutlich mehr Einkommen als wir.
Aber zu deiner Frage und vielleicht kann ich dir da weiter helfen. Ich habe das Glück Freunde zu haben die in der Pflege arbeiten - ambulante und im Heim.
Deine Mutter hat ein Pflegestufe-versuche aufzustocken da deine Mutter mit der Zeit dement wird. Das bringt deiner alten Dame dass im besten Fall die pflegekraft 3xtag kommt und noch jemand zu Betreuung der kleine Dinge im Haushalt macht. Erkundige dich mal danach.bei dem letzten Fall der bei meiner Freundin gestorben ist kamen bis zu 5xam tag irgendwelche Leute jnd der Mann war durchaus noch in der Lage alleine aufs WC zu gehen und sich einen Kaffee zu kochen.die liebe zum Alkohol bescherte auch ihm einen Schlaganfall. Der gute Mann starb genau in dem Zeitraum wo Betreuung und alten Pflege sich ab wechselten.

Und nein auch wenn ich Geld im Überfluss hätte und eine Villa- betreuen und pflegen tue ich nur die Menschen die mir nahe stehen. Ich wäre emotionaler eher in der Lage meine Freundin zu betreuen als meine Mutter oder Schwiegermutter. Und das Geld das du verdienst ist für dich und nicht für Sie. In dem Moment wo du mal finanzielle Unterstützung brauchst ist deine Mutter sicher nicht für dich da. Überlege wie es anders Rum wäre wenn deine Mutter dich pflegen und finanziell unterstützen müsste wenn es dir schlecht geht.
Meinen Eltern geht es durch ihre Jobs sehr gut.geld und das narzistische denken haben viel kaputt gemacht und nicht ohne Grund ist kein kontakt mehr da. Aber trotz ihres Geldes haben sie auch meine Großeltern nicht daheim gepflegt.
Die einzige die bei uns in der Familie einen Mensch gepflegt hat war meine Tante. Mein Onkel- ihr Mann war starker Alkoholiker und hatte dadurch eine leberzirose und kreuzfeldjakob. Meine Tante pflegte meinen Onkel zehn Jahre und fand nach dessen Tod ein paar Jahre später ein zweites Glück. Mein Cousin hat die Gene seines Vaters geerbt, schafft es aber immer wieder wochenlang dann nichts zu trinken.

Alles gute geli

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Hallo,

ich weiß jetzt nicht wo du genau wohnst, aber in meiner Gegend ist es inzwischen üblich, dass der deutlich größere Teil in den Pflegeheimen mit Einzelzimmern belegt ist. Es gibt auch Zweibettzimmer, und dies ist in aller Regel auch erst Mal unumgänglich, da es für die Einzelzimmer idR interne Wartelisten gibt, d.h. man kommt immer erst Mal in ein Zweibettzimmer, nach einigen Wochen dann kann man wechseln.

Ein gutes Heim muss nicht zwingend teuer sein - der Preis sagt nicht zwingend etwas über die Betreuungsqualität aus. Meiner Erfahrung nach (wir haben einen Pflegefall in der Familie, wo wir auch für die Betreuung zuständig sind) sind die großen Träger wie Diakonie, Rotes Kreuz etc. ganz gut aufgestellt und preislich im mittleren bis unteren Segment angesiedelt. Du hast auch einen Rechtsanspruch für eine Pflegeberatung bei der zuständigen Pflegekasse, dort könnten auch finanzielle Fragen geklärt werden. Der Zuschuss den die Angehörigen zu leisten haben, ist gesetzlich geregelt und fixiert - die Summe die du genannt hast kam mir da jetzt doch sehr hoch vor, zumal du ja sicher Kindesunterhalt leisten musst.

Und ich wollte dir gerne noch etwas zu deinem Verantwortungsgefühl sagen: Du wirst auch bei einer Unterbringung in einem Heim Verantwortung übernehmen, und das nicht zu knapp. Da gibt es immer Dinge, die geregelt werden müssen, weil irgendwas organisatorisch/behördlich zu tun ist. Man ist ja nicht komplett von allem entbunden als Angehöriger, es sei denn, es gibt einen gerichtlich bestellten Betreuer. Das Heim ist nur für die gesundheitiche Betreuung verantwortlich - darüber hinaus gibt es noch eine Menge andere Dinge, die im Alltag so anfallen - finanzielle Angelegenheiten, persönliche Einkäufe... Damit hast du neben der Arbeit dann schon ganz gut zu tun. Außerdem hast du dann die Möglichkeit, deine Mutter einfach mal nur zu besuchen - in dem anderen Fall bist du immer nur damit beschäftigt, die Dinge für sie zu regeln, auch wenn der Pflegedienst kommt. Die Verantwortlichkeit ist in dem Fall eine ganz andere, und deine Mutter scheint diese auch zu beanspruchen - was sicher nicht weniger wird, wenn sie erst Mal bei dir lebt.

Und ganz ehrlich, mit der Vorgeschichte... Never. Dein Verantwortungsgefühl hat sicher auch was mit ihrem Alkoholismus zu tun, das ist eine über Jahre gewachsene Sache (auch da spreche ich aus meiner persönlichen Erfahrung). In solchen Fällen ist dieses Gefühl aber viel größer als es vielleicht normal bzw. gesund ist und es kann für die Beziehung - und für dich - wirklich heilsam sein, da eher Abstand zu gewinnen. Vor allem weil ihre Erkrankung noch akut ist UND du auch noch ein Leben mit Verantwortlichkeiten darüber hinaus hast.

Mach dir bewusst, dass du bereits jetzt sehr viel für sie geleistet hast, und dies auch trotz Pflege weiter tun wirst. Ein schlchtes Gewissen ist da wirklich nicht angezeigt.

Ich hoffe deine Mutter kann sich für die Variante öffnen - hat sie denn selbst schon mal ein Heim in Augenschein genommen?

LG

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Nur auf kurz auf die Schnelle: wenn deine Mutter das Geld für ein Heim / Pflege nicht aufbringen kann, springt das Sozialamt ein! Natürlich werden die nach Vermögen fragen (was sie wohl nicht hat?) und auch bei dir als Kind werden die "anklopfen". Der Selbstbehalt ist aber so hoch, dass du mit einem "normalen Einkommen" nicht viel / kaum was zu befürchten hast.