Kindheit in den 70ern/80ern

Hallo zusammen,

Ich bin auf Fotos aus meiner Kindheit gestoßen und da kamen einige Erinnerungen hoch.
Ich finde, dass es doch krass ist was früher normal war und heute kaum mehr vorstellbar ist.
Wir sind 18 Stunden im Auto in den Urlaub gefahren, nicht angeschnallt, Eltern haben im Auto geraucht . Kindersitze?
Gab es nicht.

Ich durfte schon mit 4 alleine zum Kindergarten gehen. Heute undenkbar.

Wir haben drn ganzen Tag draußen gespielt, ohne dass unsere Eltern wussten wo wir waren und das schon mit 8 oder 9 .
Wenn der Bus nicht kam, mussten wir zu Fuß von der Schule nach Hause.

Niemand hätte uns abholen können, da die Mütter die zu Hause waren, meist kein Auto hatten...das waren 12 km.
Man hatte auch kein Handy um Bescheid zu geben was los ist....ich kam dann einfach erst spät nachmittags nach Hause.
Meine Mutter hat sich dann zwar auch Sorgen gemacht, aber hat jetzt keinen hysterischen Anfall bekommen oder die Polizei gerufen.

Bei Familienfeiern durften wir Kinder nicht ins Wohnzimmer, weil die Gespräche nichts für Kinderohren waren.

Es wurde geraucht und viel Alkohol getrunken.

Ich erinnere mich an viele Bier- Wein und Schnapsflaschen...und keiner war mehr nüchtern.

Was sind eure Erinnerungen an diese Zeit?

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Ja genau so war es.

Und für mich klingt es ganz so nach Facebook" Früher als wir noch Kind waren, war alles besser......"

Ganz erlich: meine Kinder wurden nicht mit Samthandschuhen angefasst.
Meine Kinder haben noch Respekt vor Erwachsenen gelernt.
Mit meinen Kindern konnte ich einkaufen gehen ohne das sie mit Roller durch die Gänge fahren mussten .Wir sind mit den Kindern ins Restaurant ohne das es da da Spielecken gab , genau wie beim Arzt und sie mussten die ganze Zeit still sitzen, dasselbe bei Feiern, nein da gab es keinen Kinderanimateur.

Meine Kinder waren den ganzen Tag draußen und sie durften sich auch richtig schmutzig machen.
Meine Kinder durften bei Familienfeiern wo es nicht nur Tee und Kaffee gab auch rausgehen wenn es zu viel wurde und ja die rauchenden Gäste blieben im Wohnzimmer.

Ich finde es liegt nicht an der schönen alte Zeit.Und auch nicht das die armen Kinder heute ein Smartphone oder Pc haben.
Nein es liegt an den Kindern die in den 70ger und 80ger so eine "schöne Kindheit "hatten. An deren Erziehung und Gemache um alles.
Es fängt mit der Geburt an. man schaut nicht mehr auf sein Kind sondern auf alles rundherum um Fehler der anderen zu suchen und zu kritisieren.
Früher hat sich das Kind mit der Welt gedreht heute dreht sich alles ums Kind und nicht nur damit es dem Kind gut geht, klar ist das sehr wichtig.

Wo ist heute noch Respekt voreinander. Steht heute noch einer im Bus für ältere Leute auf? nein da heißt es mein Kind hatte Stress in der Schule es muss sitzen.
Müttis meckern rum wenn sie nicht sofort einen Mutter Kind Parkplatz bekommen weil sie ja mit ihren Kindern sonst laufen müssen.
Wenn sich auf dem Spielplatz zwei Kinder streiten dann gehen sofort die Mütter aufeinander los. früher haben sich die Kinder die Kinder dann richtig gezofft und wieder vertragen, heute hängen sich die Mütter rein und die Kinder bekommen Kontaktverbot

Früher haben Lehrer, Erzieher und Eltern an einem Strang gezogen. heute wird gegen alles agiert. und das Kind lernt es nicht anders.

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Du hast vollkommen recht!!
Meine Kinder lernten, bitte und danke zu sagen und die Nachbarn usw. zu grüßen - sonst hätte es einen Rüffel vom Feinsten gegeben. Heute darf das Kind rüpelhaft sein wie es will, ist ja "seine Entscheidung". Dass Lehrer und später Ausbilder extrem glücklich über solche Bratzen sind, versteht sich von selber.#gruebel Meine hatten mit Höflichkeit nie ein Problem, sie halten eine Türe auf und knallen sie niemandem ins Kreuz (alles schon erlebt).
Sie hatten ganz klare Zeiten, wann sie zuhause sein mussten, wenn nicht - siehe oben. Deswegen haben sie trotzdem herrliche Ferien verbracht mit ihren Freunden, den ganzen Tag draußen. Wenn sich die Meute gestritten hat und es wurde zu dolle, hat IRGENDEINE Mutter das Fenster aufgemacht und einen Brüller losgelassen, dass alle miteinander die Köpfe einzogen. Nein - die Mütter gingen nicht aufeinander los und die Kinder brauchten dann auch keine Therapie, sondern wussten, dass nun Schluß war mit lustig.
Bei einer verhauten Klassenarbeit gab es zuerst mahnende Worte und dann ein Gespräch, wie man es am besten anpackt, das zu verbessern. Nein, nicht der böse böse Lehrer war schuld, sondern der Sprößling musste sich eben auf den Hosenboden setzen.
Da könnte man noch viel schreiben. Auf alle Fälle kann nicht alles falsch gewesen sein, denn meine Tochter samt Mann machen es mit ihrer Maus ganz genau wieder so.:-D
Natürlich mit Anpassungen, besonders beim Gebrauch von Elektronik und PC. Smartphone hat sie noch keines.
Und Leonie weiß, dass sie Probleme in Schule und mit Freundinnen erstmal selber versuchen muss zu lösen, bevor die Mama was unternimmt.
Gottseidank gibt es schon noch ein paar Mütter, die noch keine Helikopterflügel haben und deren Kinder durchaus auch mal Rüffel kriegen.Ist im Sommer dann wieder lautstark in der Nachbarschaft zu hören #hicks
LG Moni

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Im Kontext zu Höflichkeit und grundsätzlichen Dingen wie Pünktlichkeit und Respekt fällt mir wieder mein

"Malte -Kevin " Erlebnis ein

Kind spielt selbstvergessen auf dem Spielplatz im Sand.
Mutter teilt ihm mit das sie gehen müssen wegen eines Kinderarzt Termins.
Malte Kevin entscheidet "NEIN!"

Die Mutter zuckt mit den Schultern, setzt sich wieder auf die Bank und sagt entschuldigend zu mir

"Wir erziehen Bedürfnissorientiert, naja, kommen wir eben zu spät"

Das sind die Momente wo ich sprachlos da sitze - und mich frage wie unsere Gesellschaft später funktionieren soll ....

wenn Malte-Kevin morgens um 7 Uhr das Bedürfnis hat weiter im Bett zu liegen, statt zur Arbeit zu gehen...

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Solche Debatten gab es ja hier schon oft. Leider haben sich die Zeiten gravierend geändert. Als ich ein Kind war, fuhren wir ab der 3. Klasse mit dem Rad zur Schule. Heute nicht mehr möglich wegen des unwahrscheinlichen Verkehrs.

Wir hatten keine Handys. Richtig. Dafür kannte auf dem Land aber jeder Jeden und jeder warf ein Auge auf die Kinder, die so im Ort rum liefen. Die Rentner waren ja immer daheim und fast jeder hatte eine Oma vor Ort, die als Ansprechpartner oder Aufpasser diente. Heute gibt es so viele Zugezogene, die man nicht mehr kennt und auch die Omas und Opas wohnen woanders, sind heute älter als die Generation unserer Großeltern usw.

Kindersitz kann ich mich auch nicht dran erinnern. Dennoch werden wohl kaum alle Eltern ihre Kinder vollgequalmt haben. Das ist auch nicht zu entschuldigen, finde ich. Solches Verhalten war damals wie heute einfach nur asozial!

Auch, dass man nicht zu Familienfeiern ins Wohnzimmer durfte, kenne ich so nicht. Ich wüsste nicht, was es für Gespräche bei einer Feier geben könnte, die für Kinder so schlimm sind.

Wenn wir Besuch bekamen, gab es Kaffee und Kuchen und natürlich saß man als Kind dabei. Wenn man sich auch schnell absetzte, um wieder spielen zu können.

Die Kinder waren früher selbstständiger. Das ist wohl wahr. So viele Eltern-Taxis und Verabredungen über die Mütter gab es nicht. In der Hinsicht war die Zeit wirklich sehr viel schöner als heute.

Mich nervt es, dass ich immer whatsapp-Nachrichten anderer Mütter bekomme und meine Kinder dann lang und breit mit den ihrigen verabreden muss. Aber wir wohnen leider außerhalb, so dass ich meine Kinder immer fahren muss.

Blöd finde ich auch, dass die Tante-Emma-Läden ausgestorben sind, wo wir uns als Kind noch versorgten. Und "Tante Emma" natürlich kannten.

Bei unserem "Dorf-Penny" ist das Publikum nicht immer fein. Da würde ich meine 5- und 7-jährigen nicht ganz alleine hin schicken. Und auch sonst gibt es in unserem Dorf außer einem Schreibwarenladen, einem Getränkeladen und einer Bäckereikette nix mehr. Dazu ein großer, unübersichtlicher Parkplatz, sehr viele Kunden usw.

Wir saßen früher am Dorfbrunnen, gingen zu "Tante Emma" und riefen aus der Telefonzelle daheim an, wenn es sein musste.

Ja, es waren schöne Zeiten.

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Jaja, der Mythos der 70er und 80er, als die Welt noch n Ordnung war .....

Aber was ist dran an diesem Mythos ? Klar sind wir ohne Gurte und Kindersitze mitgefahren, meistens gings ja auch gut, wenn eben nicht, Pech gehabt. 18 Stunden sind wir nie in den Urlaub gefahren, nach 3 Stunden war mir meist schlecht. Dass überall geraucht wurde stimmt, gesoffen wurde bei uns früher auch nicht, zumindest nicht mehr als heute. Und wir Kinder waren bei Familienfeiern immer dabei, da gab es nichts, was Kinderohren nicht hören durften.

Wenn der Bus weg war, hat man auf den nächsten gewartet oder angerufen, man musste aber erst ein Telefon finden, ne Telefonzelle oder in einer Kneipe bitten, das Telefon benutzen zu dürfen. Meine Mutter hatte nen Führerschein, notgedrungen mussten wir abgeholt werden. Nie hätten unsere Eltern uns 12 km alleine nach Hause zu Fuß gehen lassen. Notfalls hat man bei einem Klassenkameraden geklingelt, der in der Nähe der Schule wohnte.

Bei meinen Kindern wusste ich mit 8 oder 9 auch nicht immer, wo sie waren, ich hatte zwar eine ungefähre Ahnung, aber in dem Alter sind sie auch mal alleine losgezogen, konnte mich aber darauf verlassen, dass sie nicht durch die Gegend streunen.

Alles in allen wird die "früher" heute viel zu sehr glorifiziert, es gab auch Probleme, Ängste und Sorgen, wir haben heute nur den Vorteil, dass wir wissen, wie es ausgegangen ist ;-)

Einzig die ständige Erreichbarkeit über Handy, das war früher anders. Aber soooo viel im Vergleich zu früher hat sich auch nicht geändert.

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Ach, das Thema kommt hier ständig, und ständig von Frischlingen...lässt hier Regensburg etwa grüßen?

>>Ich durfte schon mit 4 alleine zum Kindergarten gehen. Heute undenkbar.<<
Mit 4 durfte ich natürlich auch damals nicht allein zum Kiga #kratz
>>Wir haben den ganzen Tag draußen gespielt, ohne dass unsere Eltern wussten wo wir waren und das schon mit 8 oder 9 .<<
Da hätte ich aber mächtig Ärger bekommen #kratz
>>Wenn der Bus nicht kam, mussten wir zu Fuß von der Schule nach Hause.<<
Wir sind immer zu Fuß zur Schule, ca. 45 min Wegzeit.
>>Niemand hätte uns abholen können, da die Mütter die zu Hause waren, meist kein Auto hatten...das waren 12 km.<<
Doch, gab es damals auch schon.
>>Man hatte auch kein Handy um Bescheid zu geben was los ist....ich kam dann einfach erst spät nachmittags nach Hause.<<
Ich hatte feste Zeiten, wann ich da sein musste #kratz
>>Bei Familienfeiern durften wir Kinder nicht ins Wohnzimmer, weil die Gespräche nichts für Kinderohren waren.<<
Schon sehr übertrieben #kratz
>>Es wurde geraucht und viel Alkohol getrunken.<<
Das gab es damals, wie heute, je nach Familie....
>>Ich erinnere mich an viele Bier- Wein und Schnapsflaschen...und keiner war mehr nüchtern.<<
OK das tu ich auch, aber meine Eltern waren Alkoholiker, Deine dann sicher auch? Normal ist das nämlich weder für damals, noch für heute....

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Hallo,

Darüber denke ich auch oft nach und ziehe den Vergleich zu heute.

Und ja, mir ist das heute auch alles zuviel. Mütter sind mir im allgemeinen zu besorgt und übertreiben es vielfach.

Klare Sache sind Dinge wie rauchen und Alkohol. Ich rauche selbst, in den Schwangerschaften natürlich nicht, aber danach war das keine Frage wieder anzufangen.

Allerdings ist genauso klar das ich nicht in der Wohnung oder dem Auto rauche.

Früher mein Schulweg zur Grundschule 3 Kilometer lang und den ging ich täglich 2 mal (im Winter mit Taschenlampe) da wir auf dem Land wohnten.

Käme heute keiner mehr auf die Idee das Kind um 7 Uhr morgens im Dunkeln alleine los zu schicken.

Im Kern drehte sich nicht alles so um den Nachwuchs wie heute. Kinder waren nicht der zentrale Lebensinhalt, sie gehörten dazu.

Austausch gab es auch, jedoch nicht so komplex wie durch das Internet.

Das alles könnte man eeeendlos in hunderten Beispielen weiter ausführen.

Was ich mir aus diesen Unterschieden raus ziehe ist die Quintessenz das man lockerer an alles dran gehen sollte.

Meine Kinder sind mir wichtig, dennoch nicht Lebensinhalt. (Oh gleich bin ich die Rabenmutter!)

Wenn sie krank sind oder Probleme bestehen bin ich sofort da, keine Frage, aber ich bin trotzdem auch noch ein Mensch mit Bedürfnissen.
Und die Freiheit nehme ich mir raus, auch an mich alleine zu denken!

Kind krank. Geht es zum Kinderarzt und nicht ins Internet zu Google oder in Foren posten.

Ich habe keine Krabbelgruppen usw besucht, mich haben diese Mütter alle wahnsinnig gemacht mit diesem immer ums Kind rum flattern und die Diskussion um stillen, Pastinake pürieren und die Entwicklungstabelle auswendig aufsagen.

Ist mir einfach zu anstrengend.

Man wird quasi in Diskussionen gezogen und hört zwangsläufig das man ja ganz falsch erzieht,ernährt usw... (weil es da immer jemand gibt der pro oder contra ist)

Meine Kinder rennen über den Spielplatz und kommen zu mir wenn sie was wollen. Nicht umgekehrt.

Sie rufen mich wenn sie Hilfe benötigen. Ich zappel da nicht unten ums Klettergerüst und wiederhole im Mantra "Pass auf das ist gefährlich!"

Für mich ist loslassen nie ein Problem gewesen. Für meine Kinder ist Mama der Felsen der da ist, der aber nicht dauerhaft hinterher rollt.

Unsere Kinder werden in der heutigen Zeit ANDERS groß als wir.

Wichtig finde ich das man beachtet wo heute Gefahren lauern die es früher nicht gab, und das man die positiven Aspekte von damals heute nicht vergisst.

LG

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Für meine Kinder ist Mama der Felsen der da ist, der aber nicht dauerhaft hinterher rollt.

Ein super Satz!!!! Den kannst Du Dir auf ein Shirt drucken lassen - und bitte trage es, wenn Du wieder mit einem Haufen Mütter zusammenkommst. Ich fände das einfach nur klasse.
Wenn ich überlege, war ich auch so bei meinen Kindern. Da, aber nicht dauerpräsent.

Mal philosophisch gesehen...ein Felsen, der dauernd hinterher rollt ....da besteht doch die Gefahr, dass er ein Kind auch "über"rollt ?!?!?!?! #cool
LG

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Jetzt musste ich lachen - die Vorstellung der Reaktionen dieser Mütter ist wirklich lustig

Shitstorm auf dem Spielplatz!

Und das Bild des "über"rollenden Felsen passt wirklich gut

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In meiner Kindheit ging ich bereits alleine in den Kindergarten und wieder nach Hause, später auch alleine zur Schule und wieder nach Hause. Der weg lief quer übers Feld, im Winter war es morgens noch dunkel. Allerdings machten wir das nicht aus Spaß, sondern weil meine Ma alleinerziehend war und es einfach nicht anders ging.

Wenn ich morgens aufstand, aß ich alleine Frühstück und nahm meine vorbereitete Brotdose mit, so später auch in der Schule. Anziehen, fertig machen, der Weg zum Bus, das musste alles alleine gehen.

Nachmittags machte ich meine Hausaufgaben alleine, meine Mutter kontrollierte sie auch nicht. Hatte ich schlechte Noten oder einen blauen Brief, bekam ICH Ärger, nicht meine Lehrer.

Ging ich zum Spielen weg, schrieb ich meiner Mama einen Zettel, denn Handys gab es keine. Wir Kinder streiften stundenlang über Felder und durch Wälder, kein Erwachsener hätte sich deswegen Sorgen gemacht.

Wir hatten tatsächlich auch noch Zeit zum Spielen, denn es ging nicht an 4 Nachmittagen in der Woche noch in 4 verschiedene Vereine, um uns "zu fördern". Wir konnten froh und dankbar sein, wenn wir EIN Hobby ausüben durften.

Hatten wir früher Schule aus, dann sind wir mehrere km nach Hause gelaufen, wenn wir Glück hatten, nahm uns ein Lehrer mit. Konnten meine Eltern mich nicht zu meinen Freunden fahren, bin ich auch dorthin gelaufen und zwar mehrere km, teilweise durch den Wald.

Bei uns gab es Geschenke tatsächlich nur zu Anlässen und dann auch durchaus mit 11 noch Barbiesachen und keine Smartphones für 400 €.

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Hallo,

du weißt schon, dass ein paar der Änderungen auf traurigen Erlebnissen beruhen?
Kindersitze und Gurte wurden nicht zum Spaß zur Pflicht!

Ich komme aus einer Kleinstadt alleine zum Kindergarten ist da keiner gelaufen. Ohne Eltern ja aber dann mit Schulkindern.

Alleine zur Schule gab es auch nicht, wir waren ein riesiger Haufen von Kindern. Wir sind extra im Zickzack zur Schule um alle mit zu nehmen.

Wehe ich bin abends zu spät nach Hause gekommen, dass gab einen Anschiss vom feinsten, weil meine Eltern sehr wohl einen Panikanfall bekommen haben.

Mittags wäre es keinem aufgefallen da Schlüsselkind.

Bei Familenfeiern durften wir nach Kaffee und Kuchen das weite suchen. Wer bleibt den auch freiwillig still sitzen, wenn er sich auch mit Dreck einsauen darf? Unsere Mütter hatten alle ganz entspannt Weckselkleidung mit. Ich erinnere mich an die Gesichter als wir die Mal nicht gebraucht hatten, die waren ALLE misstrauisch hoch 10.

Gruß Sol

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Außer der Raucherei (und wie ich das gehasst habe!!!) kenne ich das so eigentlich nicht. Und das könnte heute genausogut der Fall sein, wenn Kinder in Raucherfamilien aufwachsen.

Ich bin von Mitte der 70er. Wir hatten natürlich Kindersitze (diese schwarzen Styropordinger mit den quietschorangenen Oberflächen?), allerdings nicht so lange wie heute viele Kinder drin sitzen. Anschnallen mussten wir uns IMMER.

In die Grundschule sind wir alleine gegangen, in den Kindergarten sicher nicht. Draußen gespielt haben wir nur bei passendem Wetter, bei Regen haben wir (und alle Kinder die ich kannte) drinnen gesessen und unsere Eltern genervt #cool. Im Fernsehen (3 Kanäle) lief ja nie was. Ich hätte damals getötet für ein Tablet!

Natürlich wusste unsere Mutter nicht exakt, wo wir waren, das heißt aber auch nicht dass wir uns gottweißwo rumgetrieben hätten in dem Alter. Wenn sie uns gesucht oder gerufen hat und wir nicht aufzufinden gewesen wären, dann hätte es aber Donnerwetter gegeben. Und wenn ich nach der Schule noch wohin wollte, hatte ich anzurufen. Es gab nämlich schon Telefonzellen. Und Telefonkarten. Und ein Telefon im Sekretariat.

Und sorry, 12 km zu Fuß? Spielt dir da vielleicht die Erinnerung einen Streich? Ja, wir mussten mehr laufen, ich bin mit der Bahn in den Nachbarort zur Schule gefahren und hatte noch einige Strecke hin und zurück zu laufen. Aber 12 km? Das sind bei dem Tempo eines Kindes locker 3 Stunden ...

Insgesamt finde ich meine Kindheit gar nicht soo anders als die meines Sohnes. Klar, manches an Technik gab es noch nicht, aber da hatte ich dann meine Mutter die mir IHRE Kindheit vorgehalten hat, wo es ja nicht mal Telefon gab ...
Wir hatten keine Handys, dafür haben wir halt stundenlang übers Festnetztelefon gequatscht. Musik im Radio gehört, wo mein Sohn youtube nutzt. Etwas anders, aber schon irgendwie gleich.

LG

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So ungefähr kenne ich das (Jahrgang 71) auch.
Und meine Kinder kennen das auch ähnlich, nur mit einem moderneren Kindersitz und ein paar Fernsehprogrammen und einem Tablet mehr, dafür ohne Zigarettenqualm. Also, ob die jetzt so viel schlechter dran sind...?

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Hallo
Und auch damals war "früher" schon vieles besser und auch damals gab es Dinge die sich geändert haben. Ich sehe jetzt das Handy zum Beispiel eher als sehr positiv und eine Möglichkeit das Freiheit erlernen besser zu gestalten.
Hier vor Ort geht auch vieles noch wie "früher", Vorschulkinder dürfen alleine heim, den ganzen Tag draußen spielen (aber schon etwas abgesprochen, war bei mir persönlich aber auch früher so),von der Schule wird der Heimweg selbst bestritten außer es gibt einen Notfall,...
Wenn wir die alten Dias von damals anschauen war es auch hier tatsächlich so dass viel Alkohol auf dem Tisch stand und geraucht wurde, ich persönlich habe daher das Gefühl dass heute weniger Alkohol getrunken wird.
Ich bin als Kind umgezogen und wir hatten dort dann quasi keine der Freiheiten mehr die wir aus Deutschland kannten. Das sieht auch heute dort noch so aus. Spielt das Kind "alleine" vor dem Haus, kann es schwerwiegende Folgen haben usw.
Ich finde hier in Deutschland hat man/Kind es nicht wirklich schlecht.

LG