Was habt ihr mit 30 in eurem Leben erreicht?, fragt unsere Userin. Oder was heißt überhaupt "etwas erreicht zu haben"? Lest hier kritische Stimmen und sehr persönliche Erfahrungen.
Ein Tipp vom urbia Team

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Hallo
Oh Mann... Ich bin im Januar 30 geworden. Schwimme nicht im Geld, besitze kein Eigenheim, keine Kinder,lebe mein Leben nicht so wie es mir passt sondern nach wie vor hauptsächlich nach meinen Familienmitgliedern,... Auf einen vermeintlichen Fortschritt folgt wenig später wieder ein Rückschlag.

Aber, ich bin gesund. In einer Beziehung mit dem tollsten Menschen der Welt (der mich mit meinem familiären Hintergrund niemals hängen gelassen hat), habe tolle Freunde,... und schaffe es immer irgendwie weiter zu machen.

Es könnte schlimmer sein.

GLG

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Ich bin noch 2 Tage 30 :)

Erreicht habe ich
-eine wundervolle kleine Tochter mit einem tollen Mann
- ein bisschen die Welt bereist. USA, Indien, Thailand, Singapur, Tunesien, Australien, europäisches Ausland auch viel
- Master Abschluss und abgeschlossene Ausbildung.
- nach einigen Umwegen nun einen casual Job, den ich sehr mag, der meiner Ausbildung entspricht und mich fordert.

Hauskauf/bauen ist zwar ein Thema, allerdings nicht bevor wir uns nicht entschieden haben, wo wir eigentlich in den nächsten 20 Jahren leben wollen. Das ist nämlich etwas, das wir nicht erreicht haben - so richtig Wurzeln schlagen irgendwo.

Wir leben ziemlich im Jetzt. Hat vor und Nachteile. Ich finde, wir sind gerade in einem tollen Alter um Dinge zu unternehmen, auch mit Kind, und dafür auch Geld auszugeben (Stichwort Urlaub), gerade wenn das noch so gut geht wenn das Kind noch nicht in der Schule ist. Auch vor meiner Tochter sind wir relativ viel gereist. Das ist mir wichtiger, als mit Anfang 30 ein Haus zu bauen. Mir widerstrebt es, mich an einen Ort so zu binden. Vielleicht kommt das in ein paar Jahren...

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Achso, alle erwähnen irgendwie ihr Auto. 2001er gebrauchter Honda, der nicht viel verbraucht und mich von A nach B bringt.

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Guten Morgen!

Mit 30 hatte ich unzähligen Menschen graue Haare beschert ;-)

Bis dahin habe ich meinen Job als Bürovorstand geschmissen, habe mein Abitur nachgeholt, bin in meinem vermeintlichen Traumjob gestartet, nur um festzustellen, dass er es nicht ist. Folglich habe ich mit 30 den Zettel mit den Worten "verbeamtung auf Lebzeit" zerknüllt und war so glücklich wie niemals zuvor.

Ebenfalls mit 30 war ich seit 5 Jahren mit dem tollsten Mann auf Erden verheiratet und hatte meine Familienplanung abgeschlossen (eigentlich #rofl)

Eigenheim? Nö. Mietwohnung, aus der wir unter Umständen bald ausziehen müssen.

Laut urbia sind wir offiziell arme Säcke, die sich entgegen aller Gerüchte all das leisten, was sie brauchen und wichtig für uns ist. Unsere inzwischen drei Kinder sind und bleiben das wichtigste, weshalb sich an unserer finanziellen Situation auch vorerst nichts ändern wird. Also wird die 35 nicht hoffnungsvoller ;-)

Nachdem das soehnchen und ich im Dezember fast bei der Geburt drauf gegangen wären, kann man mich mit Geld nicht locken. Manchmal braucht es wohl ein Aha-erlebnis, um seine Prioritäten wieder zu sortieren.....

Liebe Grüße
Hopsi

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Meine 30 sind schon 20 Jahre er aber ich schreibe trotzdem mal, ich fühle mich ja noch wie 31;-)

Mit 30 hatte ich eine abgeschlossene Berufsausbildung, einen Beruf als Neueinsteiger diesen müsste ich nach Feierabend lernen, Umschulung gab es noch nicht das noch zu DDR Zeiten war, nach der Wende habe ich in Elternzeit mehrere Schulungen gemacht so das ich Abschlüsse habe um im Alter also jetzt davon zu profitieren.Mit 30 war ich verheiratet wir hatten zwei Kinder 5 und 1 Jahr und wohnten sind gerade ins fertige Haus gezogen. Mein Mann war Alleinverdiener und ich habe angefangen Ehrenamtlich meinen Hobby nachzugehen.Unsere Autos waren wie immer Gebraucht, Alt aber bezahlt.Das stand damals an meinen als Aufkleber noch von einem Vorgänger dran.
Mit 30 hatten wir absolut keinen Pfennig auf der Kannte da wir,mein Mann und ich ziemlich gleich Geburtstag haben sind wir zu unseren Geburtstag ins Haus gezogen.Und die letzten Pfennige haben wir noch für die Geburtstags und Einweihungsfeier zusammengekratzt.
Meinen Mann und ich habe ich schon mit 14 kennen gelernt und mit 16 kamen wir zusammen und da war klar wir wollen eine Haus und dafür haben wir noch Kinderlos geschuftet wie die Stiere und jeder 2-3 Jobs gemacht um uns später daraus auszuruhen. Hat auch geklappt mit 30 waren wir pleite aber das Haus war bezahlt und komplett fertig es ging ja dann auch wieder aufwärts.Zum 31. Geburtstag war wieder etwas Geld auf dem Konto.

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Hallo,
als ich 30 wurde, habe ich mir mein erstes Auto gekauft.

Ein Suzuki Wagon R für 2000€ #verliebt.
Gruß

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Die Frage was jemand mit 30 Jahren erreicht hat finde ich immer lustig.

Man muss bei allen im Leben immer sehen von welcher Basis der Mensch kommt und was er daraus gemacht hat!

Hatte man ein schwieriges Elternhaus, ggf. auch nicht die finanzielle Möglichkeit der Unterstützung durch die Eltern, dann musste man eventuell früh einen Beruf ergreifen um Geld zu verdienen oder konnte sich mit 25 eben kein Haus kaufen das durch dicke Sparverträge der Familie schon zu 80% bezahlt war.

Jemand der aus eigener Kraft Ausbildung, danach noch Studium und durch Leistung selber Dinge erreicht hat, wird bei dieser Bilanz schlechter abschneiden als die Tochter aus gutem Hause - die sorglos Abitur machte, studieren konnte und deren Haus von Papa bereits mit 17 bezahlt war.

Es zählt das was du aus deinen Möglichkeiten gemacht hast. Da kann jemand unterm Strich weniger haben und dennoch hat er mehr geleistet!

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Was habe ich mit 45 erreicht?

Nunja.....ich bin meistens glücklich und zufrieden....habe ein paar wenige- dafür sehr gute Freunde, bin gesund, muss nie überlegen wie ich meine Frisur zu stylen habe, weiss wie eine Waschmaschine funktioniert, kann kochen und Auto fahren, und bin immer noch neugierig auf jeden neuen Tag mit seinen kleinen Wundern.

Dazu macht mein Humor Frauen die Augen feucht, und meine Stimme ihre Höschen !

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Hallo,

mit 30 war meine Ehe ein Trümmerhaufen.

Ich hatte zwar ein Haus, aber ich habe mich unwohl darin gefühlt. Für den viel zu großen Garten hatte ich keine Kraft und in dem Ort wollte ich eigentlich gar nicht leben.
Ich saß da aber irgendwie fest, alleine, mit meinen 2 kleinen Kindern.

Arbeitslos war ich auch und wusste nicht, wie ich die Raten für das Haus Monat für Monat zusammenbekommen sollte.

Als Auto hatte ich einen alten, anfälligen Fiat Punto.

Aber: ich hatte gesunde Kinder, hatte es geschafft, mich aus einer schlimmen Ehe zu lösen und hab ab da angefangen, mein Leben wieder aufzubauen!

Heute ist alles anders: heute, 18 Jahre später, lebe ich da, wo ich leben möchte, mit einem wunderbaren Mann an der Seite und bin beruflich sehr zufrieden. Meine Kinder sind groß, aus dem Haus und nach wie vor wunderbar. Erfolgreich bin ich nicht, reich bin ich nicht, aber glücklich.

Das Leben ist ein Fluss. Es ändert sich beständig und das Einzige, was in all den Jahren wirklich wichtig war und getragen hat, war meine Familie und meine Freunde. Haus und Auto und Urlaube (die ich nie groß gemacht habe), war eigentlich alles nicht so wichtig.

Und noch was: ich war übrigens vor meiner Trennung so eine Frau, wo viele von außen dachten, es wäre alles super toll: jung, unter 30, großes Haus mit Garten, Mann, 2 Kinder.... dahinter hauste das pure Unglück.

Wo die Menschen glücklich oder unglücklich sind, siehst Du von außen einfach nicht. Es ist also müßig, sich wegen materieller Besitztümer Anderer schlecht zu fühlen.

Liebe Grüße
liki

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Hallo,

mit 30 war ich oberflächlich gesehen bereits auf dem Höhepunkt.
Ich hatte gerade eine tolle neue Stelle in meinem absoluten Traumberuf begonnen, verdiente viel Geld, stand finanziell bereits sehr gut da. Nach einigen Beziehungen hatte ich meinen (bis jetzt immer noch ;-) ) endgültigen Lebenspartner gefunden. Wir wohnten allerdings noch getrennt und ich hatte eine ziemlich schicke, große Wohnung.
Ich hatte viel Verantwortung, machte einen guten Job, bekam entsprechend viel öffentliche Bestätigung und gutes Feedback. In meiner Freizeit unternahm ich schöne Fernreisen, war kulturell viel unterwegs; ich war ein absolutes Großstadtmädel und ein ziemlicher Treibauf.

Ich stand ständig unter Stress, hatte eine Traumfigur und lebte total ungesund.
Meine Autoimmunerkrankung war auch auf ihrem Höhepunkt; ich hatte einen Schub nach dem anderen, zeitweise keine Haare und meine Gesundheit ging den Bach runter.
Wir zogen zusammen, haben irgendwann geheiratet, sahen uns aber aufgrund unseres beruflichen Engagements relativ wenig und merkten, dass irgendetwas nicht passte.
Wir haben uns ein Haus auf dem Land gekauft (wegen des tollen Freizeitwertes, den wir dann nicht nutzten) und wünschten uns Kinder - klappte aber nicht.
Als ich dann doch tatsächlich schwanger wurde und das Kind da war, zog ich gezwungenermaßen die Notbremse. Ich gab mein Angestelltenverhältnis auf, machte mich zu Hause selbstständig und begann, mich auf unser gemeinsames Leben und meine Familie zu konzentrieren.
Mein Mann wurde schwer krank; nach überstandener Krankheit unterstütze ich ihn im beruflichen Wiedereinstieg und dem Vorantreiben seiner Karriere. Meine eigene berufliche Selbstständigkeit ließ ich langsam auslaufen. Ich mutierte zum "Gesundheitsfreak".
Trotz sehr schlechter Prognosen bekamen wir ein paar Jahre später tatsächlich noch ein zweites Kind - ein absoluter Glückstreffer.

Von meinem Leben mit 30 habe ich mich weit entfernt. Ich genieße das Landleben, picke mir die Rosinen aus der kurzen Entfernung zur nächsten Großstadt heraus. Von den vielen Bekannten von früher ist nur der absolut harte Kern übrig geblieben, aber ich habe hier einige neue, gute Freunde gefunden. Eines meiner Hobbys habe ich zu einer Art Beruf gemacht, betreibe es aber nur nach Lust und Laune - es kommt ein bisschen etwas dabei rum und es reicht. Den Stress von früher gebe ich mir nicht mehr.

Ich bin viel ruhiger geworden und betrachte mit dem gewonnenen Abstand mein Leben von damals mit einem Lächeln als Unsinn. Muss allerdings zugeben, dass es ein wichtiger Abschnitt war und uns u.a. die Grundlage für unsere jetzige Zufriedenheit geschaffen hat.

LG

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Mit 30? Das ist jetzt knapp 17 Jahre her... mit 30 habe ich dem Stadtleben den Rücken gekehrt und bin mit meiner Familie (Mann und drei Stiefkinder) aufs Land gezogen - etwas, das ich NIE bereut habe. Wir haben ein kleines Häuschen gekauft, auf das ich sooo stolz war, einen schönen Garten angelegt und unsere Katzen nach jahrelangem Wohnungsdasein zu Freigängern gemacht :-). Damals waren wir schon 10 Jahre zusammen, davon ein Jahr verheiratet, ich hatte seit einem Jahr ein Stiefenkelkind (mittlerweile sind es derer vier), ein abgebrochenes und ein abgeschlossenes Studium hinter mir und arbeitete schon in dem Job, in dem ich heute noch glücklich bin. Ich hatte schon keine Mutter mehr, aber noch einen Papa, und mein Mann war gesund.

Heute ist mein Papa tot, mein Mann ziemlich krank und all der Besitz für mich so was von unwichtig... Die Sicht auf die Dinge verschiebt sich mit dem, was das Leben mit einem macht. Dennoch würde ich mein Leben, so wie es bisher gelaufen ist, immer wieder so leben. Die guten Dinge wiegen die schlechten bei weitem auf.