Bereute Mutterschaft, gewollte Kinderlosigkeit - Durchschnitt

Ich habe bewusst einen eigenen Thread aufgemacht...auch wenn er dem vorhergehenden ähnlich ist....

Es geht darum, dass oft alles, was vom Durchschnitt abweicht, als merkwürdig oder sogar krankhaft beäugt wird. Da fallen mal schnell ehrbeschneidende Wörter wie: unnomral, spinnen, krank, psychisch krank, wenn jeder so wäre, asozial, unsolidarisch,....
Mit Beleidigungen und Unverständnis sind viele oft schnell bei der Sache. Aufmerksam zuhören und der Versuch das gehörte nachzuvollziehen (muss ja nicht die eigene Meinung sein), ist sehr selten. Und ich weiche halt auch vom Durchschnitt ab!

Ich gehöre nämlich zu der Spezies, die ihre Mutterschaft bereut. Was meint ihr, was ich mir anhören darf! Dabei leide ich sehr. Das wird nur allzu gerne in den Schuldzuweisungs-, Kopfschüttel und Schimpftiraden vergessen. Aber ich bin bereit die Konsequenzen zu tragen und mittlerweile auch in der Lage, die Kinder zu lieben. Ich tue und mache alles für meine Kinder. Die Mutterschaft bereue ich trotzdem zutiefst. Wer Fragen hat, kann diese gerne per pn stellen.

Gönnt denen ihr Glück, die es empfinden, egal in welcher Lage, mit oder ohne Kinder, in welcher Partnerkonstellation auch immer, mit welchem Beruf auch immer, mit welcher Lebensweise auch immer.

Helft denen, die unter ihrer Situation leiden, auch wenn es nur mit Zuhören ist. Man muss es nicht verstehen, solange es für den Betroffenen schlüssig ist.

Überprüft euer eigenes Glück und ob nicht doch die Sehnsucht nach etwas anderem da ist. Sehnsüchte darf man zulassen. Wenn sie überhand nehmen, muss man etwas verändern.

Es geht darum, dass oft alles, was vom Durchschnitt abweicht, als merkwürdig beäugt wird.
Und ich weiche halt auch vom Durchschnitt ab!

Gewollte Kinderlosigkeit weicht vom Durchschnitt ab und die damit evtl verbundene Karriere (da der Ausfall und der Spagat Beruf Kinder wegfällt). Warum das kritisch beäugt wird?
Unverständnis, Neid, Mitleid,...sicher gibt es viele Gründe.

Was viele vergessen: man darf nie, von sich auf andere schließen!

Sicherlich leiden auch manche (gewollten) Mütter unter der Mehrfachbelastung, unter dem Karriereknick, unter der Untätigkeit ihrer Ehemänner, da kann dann auch mal der Neid sprechen.
Andere gehen in ihrer Mutterrolle auf, als wäre es das Tollste überhaupt. Da fällt es eben schwer zu sehen, dass Glück auch ohne Mutterschaft geht.

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Ich weiß einfach nicht was das bringen soll, darüber zu jammern, dass man nun seine Mutterschaft bereut. Wenn man sich für ein Kind entscheidet, dann begibt man sich auf eine Einbahnstraße. Meine beste Freundin ist gewollt kinderlos und ich habe noch nie gehört, dass irgendwer ein Problem damit hat. Meine Schwester wurde mit 23 ungewollt schwanger, obwohl sie keine Kinder wollte, hat sie sich für das Kind entschieden. Ich denke nicht, dass sie die Mutterschaft bereut. Sie war sich der Konsequenzen trotz ihres jungen Alters bewusst. Es hat überhaupt keinen Sinn Entscheidungen infrage zu stellen, die man nicht mehr änderen kann. Das führt nirgendwo hin. Das Leben ohne oder mit Kindern ist immer nur anders. Weder besser noch schlechter. Es gibt keine Garantie dafür, dass du ohne Kinder glücklicher wärst.

Mach das Beste aus dem was du hast.

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"Mach das Beste aus dem was du hast."

Mache ich!
Gegen meine Gefühle kann ich aber nichts tun bzw ich möchte sie nicht unterdrücken.

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Gibts keinen "Gähn"-Smiley?????

Das Thema gibts jedes WE, am besten liest du dich bei den letzten Wochen mal durch.

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#gaehn

Klar gibts den ;-)

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Kannst du bitte links posten. Die Suche ergibt bei mir nichts aktuelles. Danke.

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da wird einem so manches posting von dir klarer. vor allem manche verhaltensweisen deinen kindern gegenüber.

wenn du dir so viel schlimmes anhören muss, da frage ich mich, warum du deine gefühlswelt jedem auf die nase binden musst. behalte doch einiges für dich.

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Hallo,

mir stellt sich beim Lesen die Frage: Warum hast du Kinder bekommen, bzw. wieviele Kinder, nachdem du gemerkt hast das es so ist? Was ist seit der Geburt so dermaßen schiefgelaufen, daß du so fühlst?

Klar können KInder passieren - eins - wenn ich dann merke das ist absolut nix für mich, warum dann nochmal nachlegen?
Man hat eben für alles, was man im Leben tut eine gewisse Verantwortung - für Kinder dauert diese eben relativ lange.

Ich glaube, daß sich viele Mütter im Laufe ihres Mutterseins mal Gedanken machen wie: "So habe ich mir das überhaupt nicht vorgestellt" oder "Vielleicht hätte ich lieber keine Kinder bekommen sollen" ... aber wenn diese Gedanken vorrangig sind, ja was war denn dann die Motivation, Kinder zu bekommen?
LG

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Es sind Zwillinge.

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So speziell bist Du doch gar nicht.

Gewollt kinderlose Frauen gab es schon immer. Auch welche, die dann doch nicht so gerne Mutter waren.

Scheint nur, als wäre es jetzt besonders "in" zu jammern. Nur, was kann bitte die Gesellschaft dafür, wenn Du Deine Lebensplanung nicht durchdacht hast?Schon mal daran gedacht, dass so einigen dieses nachträgliche rumgewimmer gehörig auf den Zeiger geht?

Ich halte es nur für angemessen, dass Du mit den Konsequenzen Deines Tun und Handelns lebst. Wer denn sonst?

Allgemein zum Thema bereute Mutterschaft. Ich glaube, dass es dieses Gefühl gibt, ABER dann setzt man doch nicht noch ein Kind in die Welt.

Deshalb bin ich nicht sonderlich gewillt, mich mit gerade Dir zum Thema ernsthaft auseinander zu setzen. Das ist bestimmt hart, aber Du bist in meinen Augen nichts über-oder unterdurchschnittliches. Du bist nur eine, die besonders laut und aufdringlich jammert.

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Ich habe zwei Kinder, die Zwillinge sind. Also ist es ja nur eine Schwangerschaft gewesen.

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Hallo erstmal ,

Abweichungen von der Norm werden immer mit Unverständnis einhergehen.

Alles was anders ist wird beäugt - einfach weil es die Masse dazu zwingt ihre eigenen Entscheidungen zu hinterfragen. Und das tut keiner gerne.

Ich persönlich habe mir 10 Jahre Kinder gewünscht. Dabei viel erlebt. Die Diagnose erhalten niemals auf natürlichem Weg Kinder zu bekommen.

Also mit dem damaligen Ehemann viel Zeit und vor allem Geld gezahlt für künstliche Befruchtung.
Wir bekamen kein Kind, aber massive Probleme.
Die Ehe wurde geschieden.

Alle Welt erzählte wie toll doch eigene Kinder sind und zeichnete mir ein Bild von vollkommenem Glück - wenn man denn nur Kinder hat!!!

Ich lebte am Rand dieser "alle Welt ist glücklich durch Kinder" für 10 Jahre.
Ausgegrenzt aus diesem Bereich.

Dann traf ich meinen heutigen Mann.

2 Jahre später wurde ich überraschend und ungeplant Mutter.

10 Jahre zu spät.
Denn mittlerweile sind alle meiner Altersgruppe durch das schlimmste durch.
Deren Kinder schlafen nachts.
Die pennen auswärts und die Mütter (und Paare) erobern sich gerade ihr eigenes Leben zurück.

Und ich steh wieder am Rand.

Frage mich ernsthaft was die mir vor 13 Jahren für einen Mist erzählt haben.

Denn ich finde Mutterschaft weit weniger beglückend wie die immer alle so getan haben!

Keiner sagt wie es wirklich ist.

Du schläfst kaum noch und kannst dein komplettes Leben nach dem Kind ausrichten. Was deine Bedürfnisse betrifft - die kannst du IMMER hinten anstellen.

Es gibt keine Ruhe mehr. Keine Pause. Niemals unbeschwert frei sein!

Finanziell ist es ein Einbruch. Und man ist einfach Durchgehend fremdbestimmt.

Die Gesellschaft erwartet aber das man vor Freunde Purzelbäume schlägt.
Niiiieeee darf man sagen wie es IN ECHT ist. Weil alle schreien wie supermegatoll Mutter sein ist.

Alleine dieses ganze reingesabbel von so vielen Leuten. Auch wildfremde Menschen erdreisten sich Mütter mit einer Milchflasche anzugreifen.
Du MUSST Familienbett machen, du musst Tragetücher statt Kiwa nutzen. Kochen musst du Biogemüse statt Gläschen und Dz musst Bedürfnissorientiert erziehen.

Wehe dem du machst irgendwas ANDERS

Da stehst du SOFORT am Pranger und wirst vernichtet mit dem KO Argument das immer kommt

DAS BESTE FÜR DEIN KIND - ANSONSTEN LIEBST DU DEIN KIND NICHT !

Ich finde es mittlerweile so ätzend das ich aufgrund dieses Drucks der Gesellschaft lieber nicht Mutter geworden wäre.

Und jetzt Feuer frei für die ganzen Steine, die besonders bei den perfekten Urbia Müttern, immer fliegen!

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Merkwürdig, denn all das war mir schon lange bewusst, ehe ich ein Kind hatte. Warum wolltest DU denn ein Kind? Ich wollte eines, weil ich es lieben und erziehen möchte, weil ich mich gern für mein Kind zurück nehme, weil ich von meinem Kind nichts erwarte und es definitiv nicht für MEIN Glück verantwortlich ist sondern im Gegenteil, weil ICH für das Glück eines anderen Menschen verantwortlich sein will. Weil ich mich kümmern will, weil ich gerne verzichte um mein Kind glücklich zu sehen. Deshalb habe ich ein Kind bekommen.

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Schön das dir das klar war.

Du wusstest also schon vorher alles?

Wahrscheinlich weil du diese ständig belehrend urbia Mütter von heute schon 2004 kanntest?

Ich dagegen weiss das es 2004 NICHT so war wie heute!

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"Es geht darum, dass oft alles, was vom Durchschnitt abweicht, als merkwürdig beäugt wird"

Es ist das Wesen des Abnormen, dass es von der Norm abweicht und somit in der Masse auffälliger ist.

Die Frage ist jetzt, wie die Masse mit dieser Abweichung umgeht. Es wird solche geben, die sagen, es ist mir egal und solche, die äußern, dass sie es eben merkwürdig finden - eben weil abnorm ist.

Hinzu kommt, dass vieles, was eine Abweichung von der Norm darstellt, objektiv und in der Distanz häufig völlig uninteressiert betrachtet wird. Wenn man jedoch unmittelbar damit konfrontiert ist, empfindet man dann doch wieder ein Gefühl des merkwürdig Berührten.

Im Fall einer gewollt kinderlosen Frau (oder Mann) empfinde ich dies auch als abweichend von der Norm. Denn "Normal" ist, dass eine Spezies sich fortpflanzen will. Natürlich auch der Mensch. Allerdings berührt und betrifft mich diese Abweichung in keiner Weise, deswegen würde ich einfach gelassen reagieren und sagen: Es ist mir egal, ob jemand Kinder will oder nicht. Es hat weder etwas bedrohliches für mich noch würde ich eine solche Einstellung odereinen solchen Wunsch als bedrohlich für die Gesellschaft empfinden. Wenn immer mehr Menschen keine Kinder bekommen, und die Deutschen oder die ganze Menschheit stirbt aus, dann ist das eben so....

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Ich gehöre zur Fraktion
Jeder hat das Recht zu empfinden was er will
Ich bin froh meine Kids zu haben, aber definiere ich mich nicht dadrüber und ich weiß was es bedeutet. Eben nicht nur Liebe und rosa Wolken.

Ich bereue nichts. Aber ich weiß, welch mega Herausforderung und Verantwortung es bedeutet.

Und daher darf jeder es bereuen.

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Hier schreiben viele immer wieder "Aber man weiss doch vorher, dass man sich mit Kindern einschränken muss. Warum bekommt man welche, wenn man das nicht will?"

Stimmt. Man weiss vorher, dass man auf vieles verzichten muss uns deutlich stärker selbstbestimmt ist als ohne Kinder. Aber man weiss vorher nicht, wie sich das für einen selbst ganz persönlich anfühlen wird.

Ich bin mit 39 ungeplant Mutter geworden. In der Schwangerschaft habe ich mich zwar gefreut wie ein Keks, hatte aber auch ziemliche Angst. Wenn man Familien von aussen betrachtet, sieht man den Stress, die Hetze und die Augenringe vom Schlafmangel.

Wenn man mit jungen Eltern redet, sagen sie meist, "Aber das ist es wert." Aber den Teil, der alles andere aufwiegt, den sieht man eben oft nicht. Es bleibt einem nicht viel anderes übrig, als darauf zu vertrauen, dass es einem selbst genauso ergehen wird.

Bei mir war es so. Ich bin total vernarrt in meinen Sohn, und finde Mutter sein toll. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass esnicht wenige Frauen gibt, die nach der Geburt feststellen, dass die Mutterschsft nicht so ihr Ding ist.

Hätten die das wirklich vorher wissen müssen? Sicher hätte eine ehrliche Selbstanalyse oft zumindest Denkanstöße geben können. Aber mal Hand aufs Herz, welche von euch glücklichen Müttern hat das denn vor der Schwangerschaft gemacht? Die aller meisten haben doch sicher, genauso wie ich, darauf vertraut, dass es schon passen wird...