Alter Nachbar ist nicht mehr fahrtauglich!

Hallo!

Unser Nachbar ( 85 Jahre ) fährt immer noch Auto.
Er sieht nach 2 Augen OP´S nicht mehr gut.
Er leidet seit 3 Jahren unter Parkinson, bekommt Medikamente.
Er schleicht ganz langsam durch`s Haus, kann sich nicht mehr schnell bewegen, weshalb ich ihm auch ihm Verkehr verminderte Reaktionsfähigkeit unterstelle.
Er leidet ebenfalls unter Osteoporose. Vor 2 Wochen kam er ins Krankenhaus (wegen starken Rückenschmerzen!) und wurde dann direkt wegen eines Wirbelbruchs operiert. Seit Freitag ist er wieder zu Hause und will nun wieder Auto fahren.
Ich halte das für unverantwortlich und habe ihm das auch mitgeteilt (also nix hintenrum!)-er ist natürlich uneinsichtig. Ich habe ihm auch gesagt, daß ich bereit bin, ihn zu melden- aber wie und wo macht man das?

Kann mir jemand helfen?

LG Wurzelkatze

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Du kannst nicht über anderer Menschen Fahrtauglichkeit entscheiden!

Dieses Denunziantentum ist das Schlimmste, was es überhaupt gibt!

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Aber sie hat ihn doch offen angsprochen, und ihm auch gesagt, dass sie sich an die Polizei wenden wird. Finde ich nicht schlimm. Denunziantentum würde ich das nennen, wenn sie heimlich hintenrum angerufen hätte.

Ich glaube allerdings, ich würde mich das nicht trauen, denn ich finde es schon übergriffig, einen älteren Nachbarn, der kein Verwandter ist, in dieser Sache hineinzureden.

Trotzdem bin ich grundsätzlich dafür, dass ältere Menschen ab einem gewissen Alter auf ihre Fahrtüchtigkeit hin getestet werden sollten. Es gibt genug schwere Unfälle zum Thema alte Herrschaften verwechseln Gas und Kupplung oder fahren verkehrt auf die Autobahn auf. Siehe jetzt gerade der Unfall in Bad Säckingen.

LG,
Sue

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"Trotzdem bin ich grundsätzlich dafür, dass ältere Menschen ab einem gewissen Alter auf ihre Fahrtüchtigkeit hin getestet werden sollten. Es gibt genug schwere Unfälle zum Thema alte Herrschaften verwechseln Gas und Kupplung oder fahren verkehrt auf die Autobahn auf. Siehe jetzt gerade der Unfall in Bad Säckingen."

Das ist aber ein schwieriges Thema. Die meisten Unfälle werden immer noch von jungen Menschen verursacht, die zu schnell fahren, denen die Erfahrung fehlt, die rücksichtslos sind. Wie kontrolliert man die? Warum sollen Alte zum Test, wenn Junge fahren dürfen wie die letzten Henker? Wer entscheidet, wer fahrtüchtig ist und wer nicht? Alte fahren vielleicht langsam und halten den Verkehr auf, in der Regel verursachen sie eher die kleineren Unfälle. Alte reagieren nicht mehr schnell genug, machen das aber oft durch Erfahrung und Umsicht wieder wett. Die wenigsten von den 80jährigen fahren noch auf der Autobahn, die fahren mal zum Einkaufen oder zum Arzt. Einen Herzinfarkt oder Schlaganfall kann jeder am Steuer bekommen, das trifft auch oft die Gruppe der 50 bis 60jährigen. Dürfen die jetzt auch nicht mehr fahren, weil sie eine potentielle Gefahr sind?

Jeder Unfall ist einer zu viel, das sehe ich auch so. Ich bin auch dankbar für jeden alten Menschen, der von selber merkt, dass er es eigentlich nicht mehr kann. Es ist aber nun mal diskriminierend, alle ab einem bestimmten Alter zu kontrollieren.

Mehr Aufklärung, mehr freiwillige Tests, bessere, preiswertere Alternativen zum Auto sollte man anbieten. Was soll Opa denn machen, wenn er allein auf dem platten Land wohnt?

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Hallo,

würde mal auf der Polizeiwache nachfragen!

Mona

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Hallo...

Danke, erst mal.

habe ich heute getan.

Die können nix tun- ich soll die Führerscheinstelle informieren.
Mir wäre es einfach lieber, er würde es selber einsehen.

LG C.

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Ich habe mich da auch schonmal informiert und Nichts dazu gefunden. Scheinbar kann man da erst was machen wenn was passiert ist.
An deiner Stelle würde ich mich trotzdem ebenfalls mal bei der Polizei erkundigen. Vielleicht sehen die das anders.

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Hallo...

Danke...ich schau mal, wie es weitergeht und hoffe er wird einsichtig!

LG C.

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Hallo,

hat er keine Verwandten, an die Du Dich wenden könntest?

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Hallo...

Ich kenne Tochter und Sohn, sowie die beiden Enkel (alle mit Führerschein).

Die kommen nicht wirklich, also sehr selten.
Die sind natürlich froh, daß er noch fährt, sonst müssten sie ja mal kommen.

LG C.

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Hi,

woher weißt du, dass er nicht mehr gut sieht? Meine Oma hatte auch zwei Augen-OPs, aber die haben positive Auswirkungen gehabt.

Ich bin fast 44, kann mich sehr oft auch nur langsam bewegen, weil ich Rückenschmerzen habe - meine Reaktionsfähigkeit ist dadurch aber nicht beeinträchtigt. Solange ich mich drehen kann (Schulterblick), vernünftig lenken und bremsen, sehe ich keinen Grund, warum ich nicht fahren sollte.

Mein Vater ist 68 Jahre alt, hat seit fast 10 Jahren Parkinson, Restless Legs etc und bekommt auch entsprechende Medikamente. Das beeinträchtigt seine Fahrtüchtigkeit allerdings gar nicht. Er ist erst jetzt wieder problemlos fast 2000km von Spanien nach Deutschland gefahren (mit entsprechenden Pausen - insgesamt 2,5 Tage Fahrzeit).

Und, ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass die Polzei nichts unternehmen kann und wird. Nichteinmal bei einem Unfall - solange kein Personenschaden entsteht. Meine Oma war nämlich irgendwann auch unbelehrbar. Bis etwa 83 Jahre war es völlig ok, dass sie ihre kurzen Strecken mit dem Auto gefahren ist. Danach hatte sie aufgrund von Osteoporose Wirbelbrüche (gut und folgenlos verheilt), nach einem Sturz einen Oberschenkelhalsbruch (auch gut verheilt). Sie war auch soweit recht schnell wieder fit und konnte sich wieder gut bewegen. Nach jeder OP wurde aber die körperliche Kraft weniger, Oberkörper drehen wurde sehr schwer, etc. Sie verursachte zwei Blechschäden - Polzei war vor Ort. Meine Mutter versuchte über die Polizei zu erreichen, dass meine Oma nicht mehr fahren darf (freiwillig wollte sie nicht aufhören - hätte ja jedem passieren können). Keine Chance.

Aufgehört zu fahren hat meine Oma dann mit fast 90. Und das nicht freiwillig. Sie ist wieder mal gestürzt, kam mit Rippenbrüchen ins KH und meine Mutter hat ihr nach der Rückkehr nach Hause die Wahl gelassen, entweder freiwillig das Auto abzugeben oder sie würde das Auto abmelden (berechtigt ist meine Mutter dazu). Aufgrund der spürbaren körperlichen Schwäche hat meine Oma dann endlich zugestimmt unter der Bedingung, dass ich das Auto bekomme.

Nun kenne ich den Mann nicht - wenn er geistig fit ist und nur einfach langsamer aufgrund der Schmerzen, gibt es für mich nicht unbedingt einen Grund, das Fahren zu zu bemängeln. Und je nach dem, wo ihr wohnt, kann ich auch verstehen, wenn er diese Freiheit nicht aufgeben mag. Nicht jeder kann sich so problemlos ein Taxi leisten wie meine Oma. Das macht sie auch heute noch regelmäßig - obwohl sie seit etwa 9 Monaten im Seniorenheim lebt.

Gruß
Kim

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Hi,

kennst Du seine Verwandten bzw. siehst Du sie ab & an mal (wenn sie z. B. zu Besuch beim Opa sind)? Wenn ja: rede als erstes mit ihnen!
Wir hatten es jetzt auch erst wieder innerhalb der Familie, dass einer der Opas (82) echt nicht mehr Autofahren konnte (Augen, Rückenleiden, Herz, Blutdruckprobleme...), es aber grundsätzlich immer wieder wollte.

Obwohl er mittlerweile mit dem Rollator unterwegs war, war er der Meinung, Autofahren könne er aber & das auch gut (er ist auch früher gut & sehr weite Strecken gefahren, aber jetzt....).
Wir (sein Sohn, mein Mann & ich) haben das Thema eindringlich mit ihm durchgesprochen (jeder hat einzeln mit ihm gesprochen). Mehrfach. Es war nicht einfach & ich hätte auch heulen können, ihm seine geliebte Fahrerei "wegzunehmen", aber letztendlich hat er es eingesehen. Seine Frau selbst hat ihm auch nochmal gesagt, dass sie mittlerweile große Angst auf dem Beifahrersitz hat - das half auch nochmal.

LG
Schnipps

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Hallo!

Ob er noch fahrtüchtig ist können wir hier nicht beurteilen.

Mir kam aber ein anderer Gedanke.

Hast du ihm denn gleichzeitig angeboten, dass du und deine Familie ihm ab und zu ein paar Wege abnehmen könnt?

Sonst denk doch mal drüber nach #winke

LG !

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Hallo...

ein paar Wege?

Ich fahre seine Frau zum Einkaufen, bringe Obst, Salat Gemüse mit ( arbeite in einer Markthalle) und wenn ich irgendwo hinfahre, frage ich immer, ob irgendjemand etwas braucht! Schon immer, einfach, damit nicht jeder einzeln los musste...

Mir geht es nicht um denunzieren-ich möchte verhindern, daß etwas passiert!

LG Claudia

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Hi,

das wohl Einzige was Du machen kannst, hinter ihm herfahren und prüfen, ob er wirklich so schlecht fährt, wie ihr "vermutet".

Und dann das Ordnungsamt anrufen und mitteilen, was ihr zufällig beobachtet habt.

Ich habe das schon 2x gemacht, da sich diese Personen extrem negativ verhalten haben.
Da ging es aber schon darum, das sie z.B. auf 3 Kilometer fast 4 Unfälle und zwei Menschen übern Haufen gefahren hätten. Blind und besoffen, so würde ich deren Fahrstil titulieren.

Das hat meiner Meinung nach aber nichts mit dem Alter zu tun! Ich würde das auch machen, wenn ich hinter Jüngere hinterherfahre und sie extrem auffällig werden.

Außerdem sollte jeder Mitbürger so handeln, denn nur wenn das Ordnungsamt mehrere Anrufe über einen Fahrzeugfahrer erhält, greifen sie ein!!!!

lg
lisa

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ob jemand fahrtauglich ist kann nur ein Arzt entscheiden - solange er diesen nicht als fahruntauglich erklärt lässt kaum was machen.