Rechts vor links Verstoß

Sorry ich finde kein passendes Thema im Forum zu dieser Frage und hoffe ich darf sie hier stellen!

Und zwar hatte ich am Freitag einen Autounfall in meinem Heimatort . Da waren auch 2 Polizisten vor Ort. Ich habe (scheinbar) einem anderen die Vorfahrt genommen (Kreuzung rechts vor links ) und so kam es zum Zusammenstoß. Habe auch erstmal bei den Polizisten unterschrieben das ich die Ordnungswidrigkeit begangen habe etc. Leider War ich unter Schock und denke ich hätte erwähnen müssen das ich in Schrittgeschwindigkeit herangefahren bin ( an der stelle muss man in die Kreuzung einfahren weil eine Betonmauer die Sicht verdeckt. Der Mann der Vorfahrt hatte kam dann rauf gefahren, hat einer anderen Verkehrsteilnehmerin (Zeugin ) die Vorfahrt genommen (diese kam mir entgegen ), mich übersehen, die Kurve geschnitten und ist dann ungebremst in mich rein gefahren. Auf den ersten blick war ich da schuld, aber wie gesagt.. ich muss langsam einfahren. Ich meine sogar schon gestanden zu haben als er in mich rein fuhr. Die Zeugin kann bestätigen das ich in Schrittgeschwindigkeit angefahren kam und hat auch klar gesagt das ich rechts vor links beachten wollte. Das War für sie sichtbar. Leider hat sie das bisher nicht zu den Polizisten gesagt. Weil diese kamen und es ganz klar für beide ein Verstoß meinerseits war und ich zu doof war was zu sagen, wollten sie nichts weiteres mehr wissen. Der Unfallgegner war unmittelbar nach dem Unfall auch der Meinung er hätte Schuld gehabt, hat aber dann netterweise seine Meinung denen der Polizisten "angepasst". Heute habe ich jetzt letztenendes mit dem Polizisten telefoniert. Er war äußerst erfreut.. wisst ihr wie das für mich weitergehen kann? Um die Geldstrafe und den Punkt geht es mir nicht, aber um die Versicherung... die wird vermutlich enorm ansteigen. Ich fahre jeden tag mehrmals die gleiche Strecke und ich weiß einfach nicht was ich anders hätte machen sollen. Die Fotos belegen klar das der andere auf meiner Seite fährt. Er ist mir auch mittig in meine rechte Front geknallt. Die Autos standen auCh noch so als die Polizei kam..

Danke euch! Lg sandra

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"aber um die Versicherung... die wird vermutlich enorm ansteigen."

Hallo,
das wird sie so oder so wenn du keinen Rabattschutz hast.

Denn egal wie es ausgeht, du wirst mindestens eine Teilschuld bekommen.

Für diesen Teilschuldanteil von dir muss dann deine Versicherung leisten.
Damit steigst du dann entsprechend in deiner Versicherung, der Umfang steht in deinen Versicherungsunterlagen.

Es ist nämlich völlig egal wieviel deine Versicherung bezahlen muss.
Ob 500,-€ oder 500.000,-€ macht keinen Unterschied, du steigst dafür gleich in dem Schadensfreiheitsrabatt.

Du streitest dich im Endeffekt jetzt nur um den prozentualen Anteil.
Mein erster Eindruck deines Beitrages ist aber du haftest 80% und der andere 20% anstatt 100% du und 0% der andere.
Viel mehr aber auch nicht.

Sollte der Schaden nicht zu hoch sein, kann man sich von der Versicherung ausrechnen lassen ob es sich lohnt den Schaden zurückzukaufen und somit den Schadensfreiheitsrabatt zu sichern.
Dann wird man nicht hochgestuft!

Gruß
Demy

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Vielen dank für deine Antwort. Aber die Versicherung steigt doch weniger wenn ich statt 100% nur zu 80%schuld bin oder? Der Schaden beträgt um die 8000 Euro :) von klein kann man da leider nicht mehr sprechen. Ich tue mir so schwer damit das iCh schuld sein soll. Ich habe mich ja an rechts vor links gehalten. Bin in schritteschwindigkeit eingefahren und habe gebremst sobald iCh ihn gesehen habe.. dafür das er mich nicht sieht und auf einer Spur fährt kann ich ja im endeffekt nichts. :(

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"Aber die Versicherung steigt doch weniger wenn ich statt 100% nur zu 80%schuld bin oder?"

Nein, das ist wie ich schon schrieb völlig irrelevant!
Es zählt ausschließlich dass die Versicherung leisten muss, wieviel und wieviel Prozent vom Gesamtschaden ist unerheblich.

Muss deine Versicherung leisten, dann steigst du in den Prozenten!

"Bin in schritteschwindigkeit eingefahren und habe gebremst sobald iCh ihn gesehen habe."
Hat aber wohl nicht gereicht, sonst wäre er dir bei deinem Vorfahrtverstoß wohl nicht reingefahren.
Kann man nicht richtig sehen, dann muss man sich notfalls einweisen lassen.
Macht man in der Praxis natürlich nicht, aber dann haftet man eben, wie in deinem Fall.

Da ich aber jetzt auch nicht die Gesamtsituation kenne, kann man natürlich nicht abschließend urteilen.

Fuhr er z.B. erheblich schneller als erlaubt, dann kann es eventuell noch mehr zu deinen Gunsten gewertet werden.

Du solltest dich nur vollends davon verabschieden eventuell zu glauben du wärst nicht Schuld, oder du konntest nichts dafür.

Ist aber doch auch alles nicht so schlimm, euch gehts gut, zumindest hast du von Verletzungen nichts geschrieben.
Ist nur ein bissl Blech zu Bruch gegangen!

Gruß
Demy

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Hallo,

das ist einfach nur ärgerlich, mehr nicht.

Reg Dich nicht weiter auf, es ist kein Personenschaden entstanden. Alles andere lässt sich regeln.

Die Versicherungen regeln da untereinander und gut ist. Raufgestuft wirst Du sowieso, ob das nun 80% Schuld oder 100% Schuld sind - das ist eigentlich egal. Das sind Centbeträge, die Du einsparen wirst.

Nach Deine Schilderung musst Du bereits irgendwie zu weit in der Straße gestanden oder gefahren haben, sonst wäre er nicht reingefahren. Ist so wie es ist, es gibt Schlimmeres.

Vor 5 Jahren kam ich von einer 30ger Zone angezockelt zur stark befahrenen Hauptstraße hin. Dort habe ich angehalten, wollte nach rechts abbiegen und gucke natürlich nach links, wann ich fahren kann. Es kam meine Lücke und ich bin losgefahren. Hat nur noch einen fürchterlichen Schlag gegeben und ein Mensch flog über die Windschutzscheibe. Das war der absolute Horror. Ich war unfähig auch nur irgendwas zu tun. Ich konnte nicht mal beim Notruf die Straße angeben wo ich denn bin #zitter, das musste dann ein Mann machen, der angehalten hat.

Ich habe auch keine Schuld gehabt, da er in der verkehrten Richtung auf dem Gehsteig fuhr und meinte er müsse um mich herum über die Straße fahren mit seinem Fahrrad. Trotzdem habe ich versicherungstechnisch eine Teilschuld bekommen, weil ich einfach motorisiert war und er nicht. Keine Strafe, keine Punkte aber die Versicherung ging hoch - trotz Anwalt.

Der psychische Schaden war bei mir allerdings sehr hoch. Ich hab heute immer noch Probleme mit dem Auto unterwegs zu sein....#schwitz

LG
Caro

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"Die Versicherungen regeln da untereinander..."

Naja, untereinander regeln die gar nichts. Jede Versicherung bestimmt gemäß Sachverhalt ihre eigene Quote. Die kann durchaus voneinander abweichen. Wenn man sich benachteiligt fühlt, dann mus man leider klagen.

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Sie wird aber in der Praxis so gut wie nie die 100 % insgesamt nicht übersteigen (auch wenn deis theoretisch möglich ist).

Zahlt z.B. eine VErsicehrung 80% wird die andere bei Kenntnis dieses Umstands regelmäßig nie mehr als 20% regulieren. Und erst bei einer Klage werden die Karten dann neu gemischt.

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Hallo, sowas ist mir auch schon passiert. Du bist trotzdem schuld, weil du keine Vorfahrt hattest, egal wie langsam du in die Kreuzung rein bist und ob du schon gestanden bist. Wieviel Punkte du bekommst, weiß ich nach dem neuen System nicht, ich hatte damals in den 90ern 3 bekommen. LG

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Hallo,
ich arbeite bei einer Versicherung und würde an deiner Stelle dort ganz genau schildern, wie es passiert ist. Vor allem die Zeugin hilft dir dabei enorm. Der andere hatte zwar Vorfahrt , aber google mal nach "halber Vorfahrt". Denn auch er hätte gemäß deinen Schilderungen nicht fahren dürfen, wenn er die Zeugin Vorfahrt hat. Aus dem Bauch heraus (also ohne Polizeiakte, Fotos und Zeugenbericht gelesen zu haben) würde ich sagen, du trägst eine Mitschuld von 25 %, vorausgesetzt, die Zeugin bestätigt deine Schilderung. Mitschuld daher weil du vermutlich nicht nachweisen kannst, dass der Unfall für dich unabwendbar war. Falls du rechtschutz versichert bist, würde ich das einem Anwalt übergeben.

Viele Grüße, m.

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Tja, manchen Versicherungen ist es schlicht komplett EGAL, wie Unfälle zustande kamen, wenn nur die allgemeine Ursache stimmt.
Ich bin auf unserem Sammelparkplatz rückwärts gaaanz langsam durch Ablenkung eines Kindes im Auto an die linke vordere Ecke eines PKW gerollt. Es waren definitiv nur leichte Lackabschürfungen zu sehen. Es war ja nicht mal kaum Schrittgeschwindigkeit.
Die Versicherung zahlte dem Mann Schäden an der RECHTEN Seite, wo ich nicht mal im entferntesten hätte hinkommen können. Meine Fotos, Berichte -war alles egal.
Ich war sowas von stinksauer, dass der Typ seine Geländekarre auf meine Kosten saniert hat. Der ist Jäger und die Karre war rundherum voller Schrammen......vorher.....!
Bin aber Gottseidank NICHT höhergestuft worden, da ich schon jahrelang keinen Schaden mehr hatte und man wohl auch mal einen "Bonus" hat.
LG Moni

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Hast Du keine Rechtsschutzversicherung? Sonst lass Dich doch von einem Anwalt beraten.
Ich würde ohne nicht sein wollen, auch wenn man sie nicht laufend braucht.
LG Moni

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ohne "Rabattretter" etc. steigt deien SFR-Klasse unabhängig von der Höhe des Schadens.

Handelte es sich um eine Kreuzung an der alle Teilnehmer rehcts vor links beachten müssen? Dann gibt es noch die Möglichkeit ggf. über die "Halbe" Vorfahrt zu einer Teilregulierung zu kommen.

Wenn du wartepflichtig bist spricht der Anscheinsbeweis für dein Verschulden. Das heißt du müsstest jetzt das (Mit)verschulden der Gegenseite beweisen.