Wie geht Ihr mit Neid und Missgunst um?

Hallo,

meine Frage bezieht sich auf eine konkrete Situation, die ich vor ein paar Tagen erlebt habe.
Ich habe einer Bekannten davon erzählt, dass ich im August nochmal eine Ausbildung beginnen werde und meine kleine Tochter deswegen noch vor ihrem 2.Geburtstag in einer Krippe betreut wird.
Sie hatte mich gefragt, wie es bei mir beruflich weitergeht, sonst hätte ich gar nichts erzählt.
Ihre Reaktion war erstmal verhalten und dann, warum ich das denn mache. An meiner Stelle würde sie die 3 Jahre mein Kind Zuhause lassen und überhaupt in meinem Alter noch eine Ausbildung! Ich habe direkt bereut, ihr davon erzählt zu haben.

Ich weiß, in meinem Alter sollte ich gelassener auf solche Sutuationen reagieren, aber ich habe ja tatsächlich auch ein wenig Bammel vor meiner neuen Aufgabe.
Was das mit dem Thema Neid zu tun hat? Meine Bekannte ist gerade 50 geworden und hat seitdem sie vor 30 Jahren ihren Beruf erlernt hat, nicht mehr in diesem gearbeitet. Sie war lange Zuhause und arbeitet seit 10 Jahren in einem schlecht bezahlten Hilfsjob. Ich vermute also ganz stark, dass sie sehr unzufrieden ist, sonst hätte sie sich doch mit mir gefreut. Es geht mir auch nicht darum Komplimente zu bekommen und ständig zu hören, wie toll das doch ist.
Was macht Ihr, wenn Ihr merkt, dass jemand offensichtlich neidisch oder sogar missgünstig ist? Ich meine, genau in der Situation. Ich neige dann z.B. dazu meinen "Erfolg" herunterzuspielen und mich kleiner zu machen, damit der andere sich vermeintlich besser fühlt. Ziemlich dumm eigentlich. Ich ärgere mich dann hinterher immer.

Vielen Dank schonmal für Eure Antworten!
Liebe Grüße. Kirsten

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Ganz ehrlich, es wäre mir Wurscht und ich würde LMAA denken.

ggf würde ich so Personen auch einfach nichts mehr groß erzählen.

LG Dany

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Genau das möchte ich ja auch, dass es mir egal ist. Bin wahrscheinlich noch sehr von meiner Kindheit geprägt, aber ich arbeite dran! Danke für Deine Antwort.

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"Situationen" nicht Sutuationen, hätte ich vielleicht nochmal besser durchlesen sollen...

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Hallo Kirsten,

mir wäre das eingentlich auch egal. Ich bin sogar meist so optimistisch, dass ich angenommen hätte, daß das halt ihre Meinung ist.

Kleiner mach ich mich nicht, aber ich erzähl den meisten gar nicht, dass ich von zu hause aus arbeite....aber falls das Gespräch auf irgendso was kommt sag ich meist Du hast recht, aber ich machs halt anders....die meisten verstehen den Wink :-)

Herzlichen Glückwunsch zur neuen Ausbildung. Das ist doch super, egal wie alt man ist.

Ich hab übrigens den großen bis er vier war zuhause gehabt, er ist dann ein halbes Jahr vor dem kleinen in den Kiga. Der kleine kam als unter drei Kind in die gleiche Gruppe....sie haben sich beide völlig normal entwickelt. Wichtig ist mir persönlich nur, dass sie nicht jeden Tag den ganzen Tag in der Betreuung sind. Aber das ist ein Luxusproblem, welches ich nur wegen einen guten Ausbildung umgehen kann.

Also ein absolutes pro für die Ausbildung (welches biblische Alter hast Du denn, dass Du fürs lernen zu alt sein solltest?? #schein) und alles Gute!

Mikabe

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Danke für Deine Antwort:-)

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das würde ich gar nicht neid nennen... sie hat ahlt andere überzeugungen... jederwie er das meint. ist doch toll dass sich dir diese option bietet, die dir gefällt. dass das nicht mal eben nebenher geht wir dir klar sein, aber mit einem kind kann man schon noch was machen, wenn man will.

wie ich auf sowas reagiere... komt drauf an.. bei uns ist es meistens dass eine gute freundin meint wir würden ja so viel besser verdienen, was nicht so ganz stimmt, aber man kann das auch nicht immer vergleichen... dann versuche ich sie ein bisschen aufzubauen, dass das eben auch nicht immer alles so einfach ist und wir auch unsere probleme haben. aber ich mag sie auch und will sie nicht runtermachen.

bei einer anderen ist es eher andersrum. die verdient wirklich deutlcih mehr als wir und findet das total normal und sieht immer etwas auf uns herab, muss mir unablässig erzählen dass sie ja nicht putzen müsse (hat ne putzfrau) und auch gar keine lust hätte sich im garten krumzuarbeiten - nee, wenn man da jemanden für hat ist ja schön... ich mache es mir selber so wie ich es haben will. jea nach dem mit mehr oder weniger arbeit... da sage ich dann auch nur: ich mache meinen garten MIT meinen kindern, weil ich das genau so richtig finde. sie geht umso mehr arbeiten, ihr kind umso länger in die kita, damit sie dann abends die eine stunde die alle daheim sind gemeinsam im fremdgehackten garten sitzen können.. jeder wie er mag! ich mag mein leben wie es ist und sie mag ihres. ich finde es grausig dass man sich da immer drum kakeln muss...

also ich hätte das wohl versucht an mir abperlen zu lassen. man kann natürlich fiese kommentare lassen wie "na bloß weil du die chance nicht hattest oder nicht genutt hast musst du mich nicht runtermachen" aber sowas verkneife ich mir, finde ich nicht gut. auch wenn mir manchmal danach wäre... ich berschränke mich meist auf ein "ich mache es so wie ich es für richtig halte, und ich glaube nicht dass uns daurhaft was wichtiges fehlen wird. wenn doch, kann ich meinen plan immernoch ändern.

du wirst dir das ja sicher reiflich überlegt haben warum du es s machst und nicht anders... und du wirst sicher sorge dafür tragen, dass es deinem kind an nichts fehlt, also kann es dem rest der welt doch egal sein. es gibt nunmal viele lebensmodelle, die doch völlig problemlos nebeneinander gelebt werden können. oder bestenfalls sogar miteinander.

meine beste freundin arbeitet relativ viel, un die kids sind oft nachmittags bei uns. find ich völlig ok. die beiden sind gut befreundet, freuen sich wenn sie zusammen was spielen können, und dafür dass sie eben eher bei uns als bei denen sind bringt das kind meistens den pausensnack mit, auch für die geschwister. das hat die mam auch so gesagt: weil sie schon wieder bei euch sind, dann haben die andren auch was davon" und damit ists gut. hätte ich nicht gefordert, aber wenn man so ein bisschen wertschätzung fürs abendliche garten aufräumen bekommt ist doch alles in butter... sie wirft mir aber nicht vor zu wenig zu arbeiten und ich ihr nicht zu viel. warum auch?!

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Danke für Deine Antwort. Fiese Kommentare verkneife ich mir auch in diesem Fall, auch wenn ich mir meinen Teil denke, aber sie hatte es schon schwer genug.
Ich habe 3 Kinder, aber meine beiden anderen sind 10 1/2 und 15, brauchen also nicht mehr permanente Betreuung, deshalb habe ich sie nicht erwähnt, weil es ja auch speziell um den Krippenplatz ging.

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naja, dann weißt du ja schon, was los ist. also wie du so ein kleinkind einschätzen musst und was ich meinte. ich mag immer gerne mit vergleich erklären...

wir haben die kids ja dichter hintereinander, aber der plan war auch von anfang an dass er arbeiten geht und ich hier daheim den rest mache. sein job hat aber auch keinen regelmäßigen feierabend, und so sieht er die kinder manche tage nur zum frühstück, also kannst du dir denken wie oft ich mich hier abmelden könnte.. vielmehr als mal ne stunde am vormittag ist das auch nicht. also ist unser einziger luxus die vollzeit mama ;-) WIR sind aber mit dieser arbeitsteilung völlig zufrieden. Wenn er regelmäßger feierabend hätte sähe das sicher auch anders aus... aber ich muss schon oft für die paar elternabende andere leute holen zum aufpassen und komme dann immernoch eher heim als mein mann... oder der große macht mir mittlerweile den babysitter. geht aber nur wenn zeitig feierabend ist, was wir nicht bei jeder elternsitzung schaffen... UNS ist es aber auch wichtig dass ich eben da das ein oder andere amt bekleide, und für unsere kindr was zu bewegen. würde einer früh einer spät arbeiten ginge das ja auch nicht. und einer muss es ja machen, und mir macht das sogar meistens spaß.

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Huhu,

ich würde das gar nicht als Neid interpretieren. Viele Menschen (ganz Bayern :-p (ich darf das sagen, ich bin gebürtig aus Bayern)) sind wirklich der Ansicht, dass es Kindern besser geht, wenn sie in den ersten drei Jahren von der Mutter und nicht "fremd" betreut werden.

Ich kann mir vorstellen, es geht Dir deshalb so nahe, weil Du ein klitzekleines schlechtes Gewissen hast. Das will uns unsere Umgebung gerne einreden. Ich musste mir das auch immer anhören, als mein Sohn noch klein war.

LG

Hanna

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nicht nur in bayern...

andersrum wird einem vielerorts von vielen (nicht allen) leuten eingeredet man sei faul wenn man sich "nur" um die kinder, haus und hof kümmert und gar kein geld verdient.

da hab ich aber nur manchmal ein klitzkleines schlechtes gewissen, wenn tatsächlich mal 3 vormittage "über" sind an denen ich nichts dringendes zu tun hätte... ich nehm sie dann aber als freizeit in der ich irgendwas mehr oder weniger sinnvolles tue, der nächste sturm kommt gewiss, wo ich dann 3 tage wieder gar nicht weiß wie es alles fertig werden soll.

ich hab freunde in beiden fraktionen, und meide halt die ein oder andere fraktion ggf. wenn ich keine lust auf die ewige diskussion habe.

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Danke für Deine Antwort. Ein schlechtes Gewissen habe ich überhaupt nicht. Ich war nie 3 Jahre Zuhause. Bei meiner Großen habe ich nach einem Jahr wieder gearbeitet, allerdings standen uns damals noch die Großeltern zur Seite. Jetzt lerne ich das erste Mal, wie es mit einer Krippenbetreuung läuft.
Auf Neid bin ich gekommen, weil sie so auf meinem Alter herumgeritten ist und selbst nochmal 9 Jahre älter ist als ich. Außerdem meckert sie die ganze Zeit, dass sie beruflich nichts auf die Reihe bekommen hat.

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Damit umgehen? Gar nicht...mich stört das nicht, wenn jemand neidisch oder missgünstig auf mich ist. Das ist sein Problem nicht meins.

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Mit Neid und Mißgunst hat es meiner Meinung nach gar nichts zu tun.

Es kommt halt auch immer drauf an, ob man wirklich eine weitere Ausbildung benötigt oder ob man sich auch schulisch weiterbilden kann.

Ich möchte auch gerade noch eine längere schulische Weiterbildung machen....und ja es gibt Menschen, die bleiben stehen, sei es beruflich oder auch von der Bildung.
Jeder muss doch selber schauen, wie er zurecht kommt.

Und sich mit jemanden mitfreuen zu können....ist nicht typisch deutsch;-)

Lia

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Nach deiner Beschreibung, angesichts der Tatsache, dass du sagst, dass sie es schon schwer genug hatte und wahrscheinlich nicht die Möglichkeiten, die du jetzt hast...
Denke ich nicht, dass es (nur) Neid ist, sondern vor allem ein gewisses Bedauern, dass ihr das nicht vergönnt war.

Und in deiner konkreten Situation hätte ich genug Empathie NICHT zu erwarten, dass man sich für mich freut, wenn man selber nicht an einem glücklichen Punkt dieser Hinsicht ist, hätte auch - überraschenderweise - genug soziale Kenntnisse um ihre Reaktion nicht auf Neid zu begrenzen und würde die Konversation ganz normal auf die üblichen Themen bringen, ohne eine Wertung über mich oder sie.

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Was ist eigentlich ein Erfolg daran eine Ausbildung zu beginnen? Eine bestandene Abschlussprüfung wäre ein Erfolg, aber doch nicht eine noch nicht mal begonnene Ausbildung. #gruebel