Anschlussunterbringung Asylbewerber in Privatimmobilie - Frage

Hallo,
ich weiß nicht ob das die richtige Rubrik ist - aber Haushalt und Wohnen passt irgendwie nicht und Politik ist es eigentlich auch nicht....

Arbeitet jemand beim Landkreis und hat Erfahrung wie es abläuft, wenn man eine private Immobilie für Asylbwerber zur Verfügung stellt?

Gerne auch PN.

Das soll keine Diskussion werden!

LG

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Bei uns werden die mit Kusshand genommen.
Frag mal beim Amt für Soziales nach, die vermitteln die Wohnungen dann weiter.
Bei uns sind viele Vermieter auf den Zug aufgesprungen, das Amt zahlt schließlich pünktlichst die Miete.
Aber nicht wundern wenn es zu ghettohaftem Ausmaß kommt weil Familien mit 8 Kindern+ auch kleine Wohnungen bevölkern und die alteingesessenen Mieter die Kündigung einreichen und das weite Suchen.
Leider bei uns der Fall

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Möchtest du mit einer Grossfamilie in einem Haus wohnen. Bei meiner Tante in einem Haus mit nur "Alten Alleinstehenden " hat ein Eigentümer in eine kleine Wohnung eine Grossfamiele einquatiert. Die Familie hat auch noch Tag und Nacht besuch. Sie kennt sich natürlich auch nicht mit den deutschen Gegebenheiten aus,

Ich finde das kann nicht funktonieren. Meine Tante hat den Flüchtlingen vieles erklärt ( Mülltrennung , Ruhezeiten usw..) sie worde sogar auf eine Hochzeit eingeladen. Aber Familei mit Kindern gehören nicht in eine Rentneroase. Sie sollten bei anderen Familein wohnen.

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Dass die mit Kusshand genommen werden ist mir schon klar - unsere Gemeinde hat einen Aufruf gestartet.
Mir geht es eigentlich eher darum ob man ein Haus anbieten kann, was abgerissen werden soll - also ob man den Vertrag von vorneherein befristen kann, ob man Mitspracherecht hat, wer da reinkommt und was an "Mieteinnahmen" zu erwarten ist. Also ob es eine Kopfpauschale pro Person gibt oder einfach eine Summe X, etc.

Bei der Gemeinde habe ich schon mal "vorgefühlt" - hatte aber den Eindruck, dass die froh sind, wenn sich keiner meldet, damit sie evtl. die Unterbringung umgehen können (was natürlich Blödsinn ist, da jeder drankommt).

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Die Anschlussunterbringung betrifft (zumindest in BW) nicht den Landkreis, sondern ist Sache der einzelnen Städte und Gemeinden.

Der Landkreis stellt die Unterbringungen für die Zeit, in welcher das Asylbewerberverfahren läuft, bereit.

Unser Landkreis realisiert im Moment nur große Projekte, weil die Flüchtlingszahlen innerhalb eines Jahres derart gestiegen sind, dass schlicht keine Zeit bleibt,sich um Immobilien unter 300 qm zu kümmern.

Solltest du also eine kleine Immobilie besitzen, würde ich mich an deine Gemeinde/Stadt wenden. Die werden genauso dankbar sein.

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Habe schon geantwortet - die Gemeinde hat irgendwie nicht wirklich den Eindruck gemacht als würde sie sich freuen, dass es tatsächlich jemanden gibt, der sich "freiwillig" meldet.
Mir geht es aber darum zu wissen ob man ein Haus befristet anbieten kann, Mitspracherecht hat bei der Belegung (für Großfamilie geeignet, für 10 Männer aus div. Ländern eher nicht), was an Mieteinnahmen zu erwarten ist, etc.

Dass die unmittelbaren Nachbarn nicht grade Hurra schreien ist uns bewusst aber eigentlich wurscht;-)
Es war nur mal ne Idee, da das Haus derzeit leer steht und unter "normalen" Bedingungen nicht vermietet werden kann, bzw. man würde nur Mieter bekommen, die auf dem normalen Wohnungsmarkt keine Chance haben und die kriegt man dann nicht mehr raus.
So blöd das ist - aber wenn ich Asylbewerber drin habe, dann weiß ich, dass das Geld pünktlich kommt und wenn man vertraglich befristen kann, dann wäre das für uns im Moment eine sehr gute Lösung, da die Leute dann "raus" sind, wenn wir in die Bauphase treten (der Termin ist aber noch völlig offen).

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Als Landkreis mieten wir Objekte für 5 Jahre an mit der Option auf weitere 5 Jahre. Hat damit zu tun, dass wir natürlich nicht zu weit in die Zukunft planen dürfen und können.

Bei der Belegung gibt es, zumindest in unserem Fall, kein Mitspracherecht.

Wir haben selbst keinerlei Einfluss, welche Personen uns von der Erstaufnahmestelle weitergeschickt werden. Wir versuchen dann zwar, diese möglichst verträglich auf die einzelnen Standpunkte zu verteilen, stoßen hier aber schnell an unsere Grenzen.

In unserem Landkreis liegt der Männeranteil im Übrigen bei 90% (In den umliegenden Landkreisen sieht es nicht anders aus). Was man somit von den Aussagen der Politiker in Bezug auf die so gern propagierten "hilfesuchenden Familien" halten kann, darf jeder selbst entscheiden.

Was dir klar sein muss ist, dass es unter Umständen jede Woche zu Anrufen Seitens der Gemeinde kommt, weil irgendwelche Gegenstände (Tür, Wand, Küche, Außenbereich etc.) zu Schaden gekommen sind und repariert werden müssen. Das erledigt dann zwar der Mieter (solange durch den Mietvertrag abgedeckt), ist dennoch durchaus mit Ärger verbunden.

Privatleute, die an unseren Landkreis vermieten, sind fast ausschließlich vermögende Menschen, die mehrere Wohnungen oder gleich das ganze Haus kaufen um es uns dann anzubieten. Das heißt für die lohnt es sich dann auch, den zusätzlichen Ärgern auf sich zu nehmen. Die wohnen zudem nie vor Ort und müssen Streitigkeiten mit Nachbarn aushalten.

Bei Mieteinnahmen orientieren wir uns an den ortsüblichen Preisen. Kommt allerdings dann noch drauf an, was von unserer Seite gemacht werden muss. Das Thema Brandschutz verschlingt gerade bei älteren Gebäuden Unsummen an Geld, was wir dann entsprechend bei der Miete in Abzug bringen müssen.

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