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Hallo

ich fand schlimm, das mit den Betrugsfällen Mio. gemacht wird, die in den Heimen so dringend fehlen.

Und die zuständigen können nichts machen. Haha ich glaube fest dran, das sie nicht wollen!

Ich werde mal unser Altenheim besuchen, und schauen was man dort helfen kann, ich denke das ist ein guter Weg.

Meine Kinder waren schon öfter dort mit den Kindi.

Eine Traurige Welt

Dani, wenn jeder ein bischen tut kann es besser werden....

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Halli hallöchen !!

schon lange habe ich hier nicht mehr ins Forum geschrieben, aber bei diesem Thema kann ich nicht anders ...

ich bin altenpflegerin und habe viele jahre im Pflegedienst gearbeitet ....

ich muss leider sagen das mich dieser bericht nicht wirklich geschockt hat, da diejenigen die aus der pflege sind leider wissen was da schon seit Ewigkeiten im argen liegt ...

wie viele pflegekräfte steigen aus ?? mich eingeschlossen.. nach einem burnout ist der beruf für mich vorbei!!

Es muss endlich was passieren ...für patieten / Bewohner bleibt überhaupt keine zeit mehr ... es geht nur noch um kohle !
die kassen werden so abgezockt ...kein wunder das kein Geld da ist !!
wie kann es sein das gerade in ambulanten Pflegediensten so viel betrug herrscht?

ich habe gedacht das durch die ach so tollen mdk Prüfungen, mißstände endlich aufgedeckt werden würden ... aber nichts passiert ... die merken noch nichtmal das `nichtexaminiertes`pflegepersonal medizinische dinge verrichtet ...

Leider habe ich es bereits erlebt das geschwiégen wird, wenn man ahnt das gewalt in der pflege herrscht ... das kann nicht sein .. sowas gehört nicht unter den tisch geschoben !
ich bin auch auf eine gewaltbereite pflegekraft gestoßen , nachdem ich das melden wollte, wurde mir gedroht ! ich habe noch am gleichen tag gekündigt!

es gibt natürlich auch wundervolle einrichtunngen, wo man gerne alt wird , aber leider sind diese noch zu selten .....

#winkelg

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Hallo Truly,

ich habe es dank dem einen Verweis hier von einer anderen Userin erst jetzt gesehen. Es hat mich tief erschüttert und berührt. Dann las ich die gesamten Kommentare auch hier.

Also die erste Reaktion darauf war -ich ändere zwar nichts, ich suche mir aber das nächste Pflegeheim aus und wenn ich nur einmal die Woche reingehe und Menschlichkeit zeige - zuhöre und Händchen halte, habe ich mehr getan, als mich hier auszulassen.

Im Beitrag sagt auch Wallraff, dass sich natürlich die Pflegekräfte wehren müssen. Es kann schwerlich ein dementer Mensch jetzt anfangen Theater zu machen aber wo sind die Angehörigen und die Profis, die dann so einen politischen Druck machen?

Ich bin von dem Thema momentan nicht betroffen - weder beruflich, noch privat. Aber haben wir nicht 100 000 , die damit in Berührung kommen und smit wissen, worum es geht ?

Es sind hier zwei Ebenenen, die ich sehe

a) Labern in dieser Diskussion
b) Handeln, wenn ich es erschüttert sehe

Ich habe gtt sei dank die Sendung mit Burger King nicht gesehen, dafür aber die Sendung mit Markus Lanz mit Wallraff und dann der anderen Enthüllungsjurnalistin. Mein Fazit war, dass ich Zalando und Burger King nicht betrete - finanziell wie persönlich.

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Ich halte das ganze vor allem für ein Geld-Problem. Gäbe es nicht so viele [***vom urbia-Team entfernt] Menschen (wie die Russen in der Reportage) die den Staat betrügen, dann wäre mit Sicherheit auch mehr Geld da.

Da muss man ansetzen, radikal wie ich finde!

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"minderwertige Menschen" ???
sonst ist aber alles klar ja? #aerger

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Ja, Leute die den Staat bescheißen und somit unser aller Steuergelder stehlen, sind minderwertig. Moralisch absolut minderwertig!

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Viele Dank für die zahlreichen Antworten.

Die Reaktionen waren genau so wie ich es erwartet habe.

Natürlich ist es furchtbar, was da gezeigt wurde und ich verstehe alle, die sich darüber aufregen. Ich finde das auch erschreckend und heiße es auf keinen Fall gut, aber ich behaupte: niemand, der nicht selber in der Pflege arbeitet, kann sich ein Urteil über die Belastung erlauben. Einige Kolleginnen hier haben sich bereits dazu geäußert. Alle, die nicht in einem Heim, einer Klinik oder in der ambulanten Pflege arbeiten, können natürlich sagen, dass man den falschen Beruf gewählt hat oder generell ein böser Mensch ist, wenn man gegenüber alten Leuten so reagiert...aber das ist zu einfach.

Ich arbeite in der Unfallchirurgie. Als ich die Ausbildung angefangen habe, war ich hochmotiviert. Gemeinsam mit 26 anderen jungen Leuten saß ich in der Schule und wir waren bereit, die Welt zu retten. Bereits im ersten Stationseinsatz merkten wir, dass es nicht funktioniert. Zwei kündigten direkt. Wir machten eine knallharte Ausbildung, in der wir mehr lernen mussten, als alle unsere Freunde aus der Schulzeit, die Büro- oder Bankkaufmann wurden oder andere Ausbildungen machten. Und während die Studenten am Wochenende Party machten, mussten wir um 5Uhr aufstehen und zum Frühdienst. Heiligabend saßen wir auf Station und Silvester wurde verschlafen. Dann das Examen, endlich das Ziel erreicht. Überglücklich und erneut hochmotiviert durften wir uns endlich "Schwester" oder "Pfleger" nennen. Und wir alle waren wieder bereit, die Welt zu retten. Mehr als die Hälfte von uns arbeitet mittlerweile nicht mehr in der stationären Pflege. Einige studieren, andere haben sich weitergebildet, ihre Nische gefunden oder machen eine andere Ausbildung. Trifft man sie heute sagen sie: "Du arbeitest immer noch im Krankenhaus? Wieso?" Ja, wieso...das Geld kann es nicht sein. Manchmal weiß ich wirklich nicht, wieso. Vielleicht weil ich noch nichts besseres gefunden hab. Vielleicht weil ich trotz allem gerne dort arbeite.

Als ich auf der Station angefangen habe, war es anders. Erschreckend, denn so lange ist das ja noch gar nicht her. Aber seitdem wurden uns 1,5Stellen gestrichen und das Patientenklientel hat sich geändert. Die gute Mischung aus jungen Sportlern, Kindern mit netten Müttern und alten Leuten gibt es nicht mehr. Hatten wir früher alle drei Wochen einen dementen Patienten, so haben wir jetzt jede Woche drei. Ich beschreibe mal eine normale Situation: Telefon klingelt, aufgeregte Angehörige diskutiert mit mir über Dinge, die sie mit dem Arzt besprechen sollte, in der Tür steht eine Frau und wartet ungeduldig, das zweite Telefon klingelt "Herr X in den OP", ich beende freundlich das Gespräch mit der Angehörigen, schnappe mir die Akte, "Schwester, können sie nach meinem Vater gucken, der möchte irgendwas" - "ja, gerne, einen Moment,ich muss erst zum OP". Ich rufe nach meiner Kollegin, die kommt aus dem Zimmer einer dementen Frau, "ich kann gerade nicht weg, sie versucht immer aufzustehen". Ich schiebe Herrn X zum OP, halte seine Hand und versuche ihm die Angst zu nehmen. Ich renne zurück zur Station, Mist, Essen muss verteilt werden. Ich renne über den Flur, hole InsulinPens und Blutzucker-Messgerät, und gehe ins erste Zimmer. Den Patienten, der irgendwas will, hab ich nicht vergessen, aber da muss ich eh als nächstes rein. Zimmer eins, zwei alte Damen, beim aufstehen helfen, Brot schmieren, freundlich Guten Appetit wünschen, "mir ist so kalt" - "soll ich Ihnen die Jacke geben?"-"ja. Nicht die, die andere. Nein die rote. Die ist im Schrank" - "die ist schmutzig" - "dann keine Jacke, machen Sie das Fenster zu" - "das ist zu" - "sicher?" - "ja, ganz sicher. Doch die Jacke? Oder die Decke?" - "ach, ich weiß nicht" - "Frau X, ich muss leider weiter" - "ja, gehen sie, husch husch. Die Schwestern haben nie Zeit für einen. Die wollen ja in Ruhe Kaffee trinken". Nächstes Zimmer, meine Kollegin ist schon drin mit dem Essen, die Tochter schimpft "das hatte ich ihrer Kollegin aber schon vor einer halben Stunde gesagt". Ich gehe weiter. Telefon klingelt, Neuaufnahme wird angekündigt. Nächstes Zimmer, mobilisieren, Brot schmieren. Nächstes Zimmer, mobilisieren, Brot schmieren, Patientin kann nicht selber essen, ich sage, ich komme gleich wieder, denn im Nachbarzimmer höre ich "Hilfe, Hilfe". Die demente Patientin ist wieder aufgestanden, hat sich ausgezogen und auf den Boden uriniert. Meine Kollegin nimmt die Neuaufnahme entgegen, der Patient hat starke Schmerzen, braucht sofort Infusionen, auf dem Zimmer am Ende vom Flur klingelt es, das Telefon läutet und die Angehörige von eben spricht mich an, wieso ich nicht gekommen wäre, meine Kollegin hätte das jetzt schon erledigt, aber so geht es ja nicht. Die Hälfte der Station hat noch kein Essen und bei vier Patienten muss die Nahrung komplett angereicht werden. Ich muss seit einer halben Stunde dringend aufs Klo. Wir sind zu zweit im Spätdienst und haben keine Ahnung, wo wir anfangen sollen. Meine Kollegin murmelt: "Irgendwann nehme ich mir nen Strick".

Ich habe noch nie einen Patienten geschlagen und kann es mir auch nicht vorstellen. Aber ich wurde schon oft geschlagen. Ja, die können nichts dafür, aber es tut trotzdem weh. Ich habe noch nie einen Patienten oder Angehörigen angeschrien, aber ich wurde schon oft beschimpft, sexuell belästigt, etc, nicht nur von Dementen. Ich schaffe es, ruhig zu bleiben, ich bin freundlich, wenn nötig bestimmt, aber nie unhöflich. Ich kenne Kollegen, die den Job seit 30Jahren machen und nicht mehr so cool sind. Keiner von uns ist aggressiv, niemand misshandelt alte Leute. Zeit uns adäquat zu kümmern haben wir nicht, auch wenn wir es gerne würden. Das frustet. Wir bekommen es ständig von allen Seiten drüber. Das ärgert uns. Wir werden abwertend behandelt. Das macht wütend. Wir sind für alles mögliche verantwortlich. Das überfordert. Und wenn all der Frust, der Ärger, die Wut und die Überforderung sich anstauen, dann kann es irgendwann knallen. Da kann man sagen, "Tja, falschen Beruf gewählt" und von schwarzen Schafen reden und behaupten, dass es kein politisches Problem ist. Aber ist das richtig? Die Pflege ist am Boden. Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern fünf nach. Und mich ärgert an dieser Reportage, dass sie ein schlechtes Licht auf uns wirft. Gewalt in der Pflege ist scheiße, aber nicht alltäglich und Standard. Was wir leisten, kann sich keiner vorstellen. Das sollte man mal zeigen.

Ich könnte noch ewig viel schreiben, aber ich muss jetzt zur Arbeit.

Liebe Grüße, Truly

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>>Wir machten eine knallharte Ausbildung, in der wir mehr lernen mussten, als alle unsere Freunde aus der Schulzeit, die Büro- oder Bankkaufmann wurden oder andere Ausbildungen machten.<<
so etwas zu behaupten finde ich ziemlich frech. In der Ausbildung zu den einzelnen Berufen muss man unterschiedliche Dinge lernen, deshalb kann man nicht mit einander vergleichen, wer nun mehr oder wer weniger lernen muss.

Man kann vielleicht sagen, dass einem manche Dinge zu lernen leichter fallen als andere und deshalb u. U. weniger zeitaufwändig für einen sind, bis es sitzt. Aber das ist von Mensch zu Mensch verschieden und hat mit der Berufswahl evtl. sofern zu tun, dass, wenn einem das Erlernen im gewählten Beruf sehr schwer fällt und man viel Zeit dafür aufwenden muss, man u. U. den falschen Beruf gewählt hat

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Also knallhart fand ich meine Ausbildung jetzt nicht unbedingt. Aber hätte ich vorher gewusst was mich später im Beruf erwartet hätt ich was anderes gelernt!

Das ich von dementen Bewohnern selbst gehauen,beleidigt oder belästigt werde stört mich nicht,gehört halt zum Beruf dazu. Aber was man sich teilweise von Angehörigen,Ärzten oder Krankenhäusern anhören darf ist echt das allerletzte. Und das wo man schon sein Bestes und Möglichstes gibt. Mehr geht einfach nicht. Wir waren teilweise mit 3 Pflegekräften für knapp 50 Bewohner zuständig! Wie wir das geschafft haben?? Keine Ahnung! Beschwerden bei der Heim-oder Pflegedienstleitung kann man sich direkt sparen. Es gibt Überlastungsprotokolle die man ausfüllen könnte um sich wenigstens abzusichern,die wurden von der PDL direkt geschreddert. Oder es wurde mit Rauswurf gedroht,falls man auf die Idee kommt eins auszufüllen.Dienstpläne werden doppelt geführt,einmal der "wahre" und einmal der "schöne" falls mal eine Kontrolle kommt,dann kann man schnell wechseln!
Der Betriebsrat steckte der Heimleitung in den tiefsten Tiefen seines Arsc.....

Und da ich nicht mehr die Hoffnung habe jemals eine Einrichtung zu finden in der sich Bewohner und Personal wohl fühlen,werfe ich das Handtuch und schaue ob ich später lieber ehrenamtlich helfen kann.

Noch dazu muss ich erwähnen das mein Lohn wenigstens einigermassen ok war.Ich wurde nach Tarif bezahlt. Die vielen Kollegen aus Personalvermittlungsagenturen haben für die gleiche Arbeit 30% weniger bekommen. Und sogar Verbände wie z.B die Awo haben jetzt eigene Zeitarbeitsfirmen und stellen darüber Personal fest in ihren Einrichtungen ein und sparen damit ordentlich ein #pro

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