Lebensweisheiten

Liebe Schwarmintelligenz,

ich weiß, dass dieses Thema auch in "Erziehung" oder "Philosophie" passen würde, aber ich finde es hier am besten aufgehoben. ;-)

Mich würde interessieren, was an Lebensweisheiten im weiteren Sinne Euch mitgegeben wurde, das Euch im Leben wirklich weitergeholfen oder sogar Eure Persönlichkeit geprägt hat.
Und gibt es Lebensweisheiten, die Ihr unbedingt Euren Kinder mitgeben wollt?

Mich beschäftigt das Thema momentan, weil meine Tochter bald ein Jahr alt wird, das zweite Kind ist unterwegs, und ich frage mich hin und wieder: Was ist mir besonders wichtig, was möchte ich ihnen ausdrücklich mit auf den Weg geben? Der Nachdenkprozess ist interessant, er bringt mir mehr Klarheit über mich selbst.

Dass ich meinen Kindern Haltung und Werte in erster Linie vorLEBE und nicht durch Aphorismen einimpfen will, ist natürlich klar. Aber es gibt halt pointierte Aussagen, die einfach hängenbleiben. In meinem Fall ist das kurioserweise (als vom Glauben Abgefallene) ausgerechnet ein Satz, den Patrick Swayze mal in einem Interview zitiert hat: "Alles, was ich nach meinem Tod mitnehmen kann, ist meine Integrität. Oder hast du schon mal einen Leichenwagen mit Anhänger gesehen?"

Ich freue mich auf Eure Weisheit und Eure Weisheiten,
danke,
Nat

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Mein Liebling ist:
Wenn man etwas will, gibt es Wege, wenn man etwas nicht will, gibt es Gründe!

Sprechenden Menschen kann geholfen werden!

Wenn Du denkst, Du bist zu klein, um etwas zu erreichen, dann versuch mal zu schlafen, wenn ein Moskito im Zimmer ist (Dalai Lama)

Und je nach Situation:
Das Leben ist ne Schlampe, es fickt jeden! Ok nicht ganz jugendfrei, aber manchmal passt er!

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:-D Danke dir!

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>>Wenn man etwas will, gibt es Wege, wenn man etwas nicht will, gibt es Gründe!<<

Das kenne ich unter dem Satz: Ich kann nicht heißt ich will nicht!
Und das stimmt schon.

>>Wenn Du denkst, Du bist zu klein, um etwas zu erreichen, dann versuch mal zu schlafen, wenn ein Moskito im Zimmer ist (Dalai Lama)<<

Da musste ich jetzt lachen. Das kannte ich nicht und werde ich mir mal merken.

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denke nie, dass du alles weisst, du lernst dein ganzes Leben. Versuche immer, vom Standpunkt des anderen zu sehen und im besten Falle zu verstehen.
Meine "Weisheiten", an meine (mittler weile erwachsenen )Kinder weiter gegeben. Tochter beherzigt es, Sohn nicht. Tja

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Danke! #blume
Ich bin sicher, dass beide deine Kinder sehr wohlgeraten sind. (Der Sohn hat dann halt andere Stärken. ;-))

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du danke:-) Na ja, Sohn ist ein Mit-dem-Kopf-durch-die-Wand-gepaart-mit-Überheblichkeit. Er lernt auf eine schmerzhafte Weise. Aber er lernt immer weiter,das ist das Positive!

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Ich liebe ein Gedicht von Wilhelm Busch Das ist etwas was ich mir für mein Kind in seinem Leben wünsche. Ganz besonders wünsche ich ihm den zweiten Teil...

Will das Glück nach seinem Sinn Dir was Gutes schenken, Sage Dank und nimm es hin Ohne viel Bedenken. Jede Gabe sei begrüßt, Doch vor allen Dingen: Das worum du dich bemühst, Möge dir gelingen.

Wilhelm Busch

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Es gibt noch einen Spruch von Heinz Erhardt, den ich auch sehr toll finde:

Ich wollt ich wär ein Elefant, was würd ich jubeln laut.
Nicht reizte mich das Elfenbein, jedoch die dicke Haut.

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Sehr schön! Danke dir.

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Hallo,
meine Mutter hatte sehr viele dieser "Weisheiten" auf dem Kasten, ich könnte daraus nen ganzen Katalog machen. Sie sind immer sehr einfach gewesen, wie meine Eltern auch, allerdings mit viel Wahrheit behaftet. Als Kind/ Jugendliche gingen mir diese Sprüche unsagbar auf die Nerven. Heute, besonders seit sie Tod ist, kommen sie mir alle wieder in den Sinn. Ich zitiere mal ihre Lieblingssprüche:
" Es ist nicht alles Gold was glänzt."
" Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."
" Wer feiern kann, kann auch arbeiten."
" Kleinvieh macht auch Mist."
" Du lernst nicht für die Schule, sondern für das Leben."
" Nicht kleckern, sondern klotzen."
" Die Zeit heilt alle Wunden."
" Wer nicht hören will, muß fühlen."
" Es ist das Normalste auf der Welt das Kinder ihre Eltern auf den Friedhof bringen, aber wenn Eltern ein Kind auf den Friedhof bringen ist es das Schrecklichste was passieren kann." (Der Spruch hat mir sehr bei dem Tod meiner Eltern geholfen, mehr als ich mir vorher jemals vorstellen konnte.)
Naja, und dann noch meine:
" Leben und leben lassen."
"Ich arbeite um zu Leben, aber ich Lebe nicht um zu arbeiten." (Der Spruch kommt besonders gut bei nem Vorstellungsgespräch, wenn man merkt, das es nicht der richtige Job ist. Absage ist 100%ig garantiert. ;-))
Den Sinn der meisten Sprüche meiner Mutter habe ich erst als Erwachsene verstanden.
LG

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"Wenn Dir jemand sagt, die Zeit heilt alle Wunden, hau ihm eine rein und sag, tut gleich nicht mehr weh" ;-)
Das mit den Wunden heilen, ist einer der Sprüche der mich richtig aufregt! Es gibt Sachen, die "heilen" nicht.

Die anderen Sprüche deiner Eltern kenne ich genau so auch und sie stimmen alle! Lässt sich gut mit Leben ;-)

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Mit "Wer feiern kann, kann auch arbeiten." hat mich meine Mutter auch immer gequält - aber es ist mir in Fleisch und Blut übergegangen. ;-)

Du hast recht, da steckt überall Wahrheit drin. Und dass du Trost aus der Aussage zum Friedhof bezogen hast, ist schön. Das kann ich gut nachvollziehen.

Danke. #blume

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-Ein Lächeln kostet nichts und öffnet Türen.
- Wenn Du es denken kannst, kannst Du es auch tun (Walt Disney)
- Wenn Du nichts Nettes sagen kannst, lieber gar nichts sagen

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Genau...ein Lächeln ist die schönste Art jemanden die Zähne zu zeigen! ;-)

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Wow, das Zitat von Disney finde ich GROSSARTIG, das kannte ich noch nicht. Danke!

Seit ich das mal in einem Film gehört habe, wandle ich den letzten Satz gerne scherzhalber (hasse Lästereien) ab: "Wenn Du nichts Nettes zu sagen weißt... setz dich zu mir!" ;-)

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Ach herrje.....wenn ich jetzt so über meine verstorbenen Eltern nachdenke, dann fallen mir 1000 Sprüche ein, die mein Vater so gern benutzt hat. Und die nutze ich auch gerne für mich und beziehe sie gern auf andere....

>> Lieber der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. <<

Und was er auch gern gesagt hat und ich glaube das stimmt schon , ist:

>> Es wachsen keine Bäume in den Himmel.....<<

Daran muss ich immer denken, wenn jemand zu hoch und hoch und hoch steigt und ich darauf warte, daß ihm das Schicksal dann irgendwann "Knüppel zwischen die Füße" wirft.

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Hallo,

meine Oma sagte wohl immer
"Unter jedem Dach gibt's ein Ach!"

LG

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Danke, das kannte ich noch gar nicht, finde ich aber SEHR treffend. Und tröstlich.

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Hallo

Auch bei mir gab es diese Sprüche und Lebensweisheiten.Manche haben mich beeinflusst, einige waren einfach nicht mehr zeitgemäß.
Von meiner Großmutter z.B.
"klappern gehört zum Handwerk"
" lieber eins ( Kind ) auf dem Kissen, als eins auf dem Gewissen"
" ein kleins Kindchen, ein guts Stündchen" ( Kinder wurden in dieser Familie ganz bewußt geknuddelt, auf den Schoss genommen und beschmust, nicht selbstverständlich in dieser Zeit ) Ich hatte wohl auch deshalb eine sehr liebevolle Mutter.
Von meinem Vater
" wie du kommst gegangen, so wirst du empfangen"
" wer feiern kann, kann auch arbeiten"
"der frühe Vogel fängt den Wurm"
" alleweil schön , ist niemals schön"

meine Sprüche machen mittlerweile die Runde bei den Freundinnen meiner Tochter, die schreibe ich hier aber nicht auf.
Sehr ansprechend finde ich das mit den Wurzeln und Flügeln, die man seinen Kindern geben soll und von Khalil Gibran " Deine Kinder sind nicht deine Kinder".
Außerdem der Spruch in meiner VK und ganz besonders:

"Mitten im Winter habe ich gelernt, dass es in mir einen unbesiegbaren Sommer gibt"
Albert Camus

L.G.

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Wunderschön, das Zitat in deiner VK. Auch das von Camus finde ich wundervoll!

Unter den Weisheiten deiner Großmutter und deines Vaters sind natürlich einige Klassiker. :) "Ein kleins Kindchen, ein guts Stündchen" kannte ich noch nicht, gefällt mir aber sehr!

Danke dir.

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Hallo

meine Oma sagte immer
"Jeder hat sein Päckchen zu tragen"

als Kind konnte ich nichts damit anfangen, aber je älter ich wurde, umso mehr. Ich glaube niemanden, dass alles gut ist - irgendein Päckchen hat jeder...

Unseren Kindern habe ich von klein auf beigebracht
"Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andren zu"

das hat viel mehr gebracht als Sätze wie: Man haut nicht, man tritt nicht, man zankt nicht...

In mein Poesiealbum hat meine Lieblingstante mir folgendes hinein geschrieben:
"Geniere Dich niemals einen Fehler einzugestehen, denn damit zeigst Du, dass Du heute klüger bist als gestern"

Meine Mutter sagte einmal zu mir
"Geh nie im Streit von Deines Hauses Herd, gar mancher ging, der nie zurück gekehrt"

Den Gedanken, dass man sich nicht versöhnen konnte, finde ich total schrecklich. Ich glaube, daran hätte man ganz schön zu knabbern...

Gleiche nie der Fahne, die nach dem Wind sich dreht,
gleiche stets dem Felsen, der fest im Sturme steht.

Wenn du nicht das tun kannst, was Du liebst,

dann liebe das, was Du tun musst.

Es ist nicht möglich, die Fackel der Wahrheit durch eine Masse zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen.
(Georg Christoph Lichtenberg)

Diese Gedicht von Hilde Domin hat mich in der Schule, 7. Klasse, sehr beeindruckt und ich denke noch heute oft daran:
Das Wort
Das eigene Wort,
wer holt es zurück,
das lebendige, eben noch ungesprochene Wort?

wo das Wort vorbeifliegt,
verdorren die Gräser,
werden die Blätter gelb,
fällt Schnee.
Ein Vogel käme dir wieder.
Nicht dein Wort,
das eben noch ungesagte,
in deinen Mund.
Du schickst andere Worte hintendrein,
Worte mit bunten, weichen Federn.
Das Wort ist schneller,
das schwarze Wort.
Es kommt immer an,
es hört nicht auf
anzukommen.
Besser ein Messer als ein Wort.
Ein Messer kann stumpf sein.
Ein Messer trifft oft
am Herzen vorbei.
Nicht das Wort.
Am Ende ist das Wort,
immer
am Ende
das Wort.

LG

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Viel Wunderbares und Wahrhaftiges. Danke!