Tattoos - "immer diese Vorurteile..."

Hallo zusammen!

Entschuldigt, dass ich direkt noch einen Thread eröffne, aber ich möchte den anderen nicht schreddern. Den wollte ich ja nur zum oberflächlichen Austausch mit einem Zwinkern nutzen. Allerdings kam da das Thema Tätowierung auf und ich muss sagen, dass ich mich sehr gewundert habe, dass teilweise auch bei jüngeren Leuten dieser Körperschmuck noch als asozial verschrien ist. "Sowas haben nur Seeleute, Knastbrüder und Prostiuierte" ist ein Satz, den ich von einem 75jährigen durchaus erwarte und sogar nachvollziehen kann, da es früher ja so war... wenn aber eine 35jährige diesen Satz äußert, wundert mich das sehr.

Die meisten tätowierten Menschen, die ich kenne oder sehe, kann ich in keine Gruppe einordnen, außer halt "die Tätowierten". Da sind alle möglichen Menschen bei, deren einzige Gemeinsamkeit halt die Farbe unter der Haut ist. Natürlich gibt es darunter auch geistig minderbemittelte Sozialschmarotzer und asoziale Schläger, Seeleute, Knastbrüder und Prostituierte. Aber eben auch jede Menge Abiturienten, Studenten, Bänker, Ärzte, Krankenschwestern (meine Wenigkeit z.B., und mir fallen auf Anhieb mehr als 10 Kolleginnen ein, die Tattoos haben), Hausfrauen, Karrierefrauen, Mütter, Väter, Künstler, IT-Spezialisten, ... und noch viele mehr.

Ich wohne relativ ländlich, also nicht im Szene-Viertel einer Großstadt. Hier gibt es genug "spießige" Leute und selbst die haben größtenteils irgendwie kein Problem mit Tätowierungen, soweit ich es mitbekomme. Klar, es ist natürlich auch immer die Frage, WAS und WO. Jemand mit einem Blümchen am Fußgelenk fällt weniger auf und polarisiert sicherlich nicht so sehr, wie einer mit Spinnennetz am Hals. Und den meisten Arbeitgebern hier ist es schon wichtig, dass die Leute nicht von oben bis unten bemalt sind. Aber ein Tattoo innerhalb der T-Shirt-Grenze ist hier Gang und Gebe und stört keinen. Natürlich finden manche es einfach nicht schön, klar, das steht außer Frage und ist nachvollziehbar. Darum geht es ja auch nicht, Geschmäcker sind verschieden.

Ja, auch ich habe Vorurteile, auch was das Thema Tattoo betrifft. Der Klassiker "Name des Kindes mit Geburtsdatum in Schnörkelschrift auf dem Unterarm" lässt mich eine Schublade öffnen, das Wappen vom Fußballverein ebenso. Aber die generelle Einschätzung tätowiert-asozial, die erschließt sich mir nicht, weil es einfach zu viele verschiedene Arten, Körperstellen und Menschen gibt, als dass ich da ein Schema erkennen könnte. Ich richtig somit die Frage an euch : wieso sind Tattoos asozial bzw (wenn dies nicht eure Meinung ist) was glaubt ihr, lässt andere Menschen so denken? Wie ist eure Meinung generell dazu? Die Umfrage ist relativ oberflächlich; ich wollte nicht zu viele Möglichkeiten geben. Deswegen würde ich mich freuen, wenn man noch etwas dazu erläutert. Für mich ist es wie gesagt wichtig, wo und wie und was. Wie ist das bei euch?

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag, Truly

PS: Ich möchte keinen missionieren und vom Gegenteil überzeugen. Ich habe Tattoos, ja, die gehen auch nicht mehr weg, egal wie die Meinung hier ist. Ich weiß, wie ich bin und ich fühle mich nicht angegriffen, wenn jemand alle Tätowierten als asozial bezeichnet, ich weiß es für mich schließlich besser. ;-) Diesen Thread habe ich aus reiner Neugier erstellt.

Tattoos sind...

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Hallo!

Ich kann nicht abstimmen, weil die Antwortmöglichkeit "Stillos, aber nicht asozial" fehlt.

Fällt für mich in die selbe Kategorie wie zweifarbige Nägel und gezupfte Augenbrauen beim Mann. Es gibt Schlimmeres, aber auch sehr viel Schöneres.

Liebe Grüße!

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Ich habe zwar das erste angeklickt, es stimmt aber nicht immer. Wenn sich eine 70 - jährige ein Arschgeweih tätoowieren lässt, würde ich es unpassend finden. Genauso wenig mag ich Namen von dem Partner oder zu kitschige Bilder. Wenn sich einer Geburtsdatum von Kindern stechen lässt, mir egal. Ich würde es nicht machen. Für mich käme , wenn überhaupt nur Tribal in Frage. Aber ich schaue mir lieber Tatoos bei den anderen an ;-). Bei diesem Thema habe ich überhaupt keine Vorurteile, auch wenn ich nicht verstehen muss, warum sich eine erwachsene Frau Hello Kitty stechen lässt #gruebel. Aber solange sie sich damit wohl fühlt und ich damit nicht rumlaufen muss , ist mir das Wurscht.

In meinem Heimatort lebte/lebt ein Mann, der paar Jahre im Gefängnis verbracht hat. Er ist psychisch gestört. Als er raus kam, hatte er ein Hackenkreuz auf der Stirn. Bei sowas habe ich mehr Angst, als Voruteile.

Lg

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Ich denke das ist das klassische Problem bei Tätowierungen: selbst wenn man sich das Arschgeweih oder den Hello Kitty-Tattoo als Jugendsünde stechen lässt - gut möglich, dass man damit 80 wird.... #kratz

Ich finde Tattoos übrigens weder schön noch asozial. Eher ein mir nicht so ganz nachvollziehbarer Modetrend, mit dem Nachteil, dass man Tatoos nicht ausziehen kann...
;-) doremi

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Hallo,
habe klar für Körperschmuck abgestimmt.
Allerdings sage ich auch ganz klar, das es für mich zwei Kategorien von Tätowierten gibt. Nämlich die, die es wirklich als Körperschmuck tragen und denen, die sich einfach mal eins stechen lassen, weil es gerade "in" ist.

Man kann sie auch ganz konkret unterscheiden: Jemand der sich mit seinen Körperbildern identifizieren kann und eine Art Lebensinhalt sind fordert niemals eine andere Person auf, seine Tattoos zu zeigen. Um dann im nächsten Atemzug zu verkünden, er habe auch eins und hält mir dann (auch gerne in der Öffentlichkeit) seinen Delfin, die Rose oder sonstiges ins Gesicht. Dafür habe ich nur ein müdes "Aha" übrig.
Jedes meiner Bilder ist sorgfältig und in Ruhe ausgesucht worden (habe manchmal bis zu 2 Jahren überlegt). Sie gehören zu mir. Sie haben alle für mich eine Bedeutung, verbinden mich mit einer Lebenssituation, einer Phase. Ein Außenstehender könnte aber nichts aus meinen Bildern lesen, das geht nur mich was an. Das nächste kommt, sobald meine Tochter malen kann, ihr Bild wird dann die Vorlage....es wird das Erste sein, welches man dann auch auf den ersten Blick zuordnen kann. Bin jetzt schon gespannt was bei rauskommt.
LG

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Tattoos sind ja echt nichts besonderes mehr und man kuckt kaum noch wirklich hin, wenn man sowas sieht ...... weil ja echt so viele mit rum rennen.
Mit asozial hat das nichts mehr zu tun.

Es gibt Menschen, zu denen passen Tattoos und da kann ich es auch geil finden.

Es gibt aber Menschen zu denen passt es gar nicht, und es sieht bescheuert bis megapeinlich aus.

Das schlimmste Tattoo was ich jemals gesehen habe, war ein rießen Pitbullkopf auf dem dicken Arm einer Dorfmutti.
Da sind bei mir alle Schubladen aufgegangen und als ich sie das erste mal hab reden hören, hat es auch gepasst.
Solche Leute kann ich dann echt nicht mehr ernst nehmen.

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Ich habe absolut nichts gegen ein hübsches Tattoo auf der Schulter o.ä.
Aber das Zupflastern des Körpers mit seltsamen Fratzen finde ich so doof wie die Namen der Partner sich stechen zu lassen.
Irgendwann mag man seine Schnapsideen in Bilderform nicht mehr sehen und dann wirds richtig teuer.
Keiner denkt dran, dass er älter wird, die Haut schlaffer und dann sieht das sowas von Sch**** aus - schon mehrfach im Freibad gesehen ;-)

Erschrocken bin ich, als ich kürzlich in einer Fachklinik erfahren habe, dass Tätowierte nicht mit Bestrahlungen behandelt werden können, wenn sie Krebs haben.......:-(

Aber jeder kann von mir aus mit seinem Körper machen, was er will.
LG Moni

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Huhu,

>>Erschrocken bin ich, als ich kürzlich in einer Fachklinik erfahren habe, dass Tätowierte nicht mit Bestrahlungen behandelt werden können, wenn sie Krebs haben.....<<

da mußt du was falsch verstanden haben....ich kenne einige Leute die trotz Tattoo mehr als eine Strahlentherapie hinter sich haben und vor allem werden die Markierungen fürcdas Bestrahlungsfeld sogar oft tattowiert, weil die Patienten sonst wochenlang ultra vorsichtig duschen oder baden müßten um ja keine Markierung zu verwischen.

lg

Andrea

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alte, schlabbrige, schlaffe Haut sieht mit und ohne Tattoo scheiße aus #huepf

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Auf mich wirkt das " billig". Die Zeiten als ich es wenigstens außergewöhnlich und interessant"fand, sind auch lange vorbei, denn mittlerweile scheinen in bestimmten Altersgruppen mehr Tätowierte als Nichttätowierte herumzulaufen- man ist als Nichttätowierter eher ein Exot. Die Art des Motivs finde ich unerheblich: Kindernamen, Tribals, Kirschblüten, Totenköpfe, Arschgeweihe..... Und ich wundere mich immer, daß die Träger der einen Sorte sich über die Träger anderer Sorten erheben("So ein Arschgeweih ist total asi, aber hier....so ein....finde ich total schön."). Ich selber kann da keine wesentlichen Unterschiede ausmachen und finde das alles nicht schön. Mit " asozial" bringe ich das nicht in Verbindung, denn diese Mode ist quer durch alle Berufgruppen vertreten. Trotzdem stelle ich niemanden ein, der im sichtbaren Bereich tätowiert ist( ebensowenig wie jemanden, der Piercings im Gesicht hat).

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Ich mag tattoos und habe selbst welche
Mir gefällt zb auch bei manchen Personen zu denen es einfach passt ein sleeve tattoo sehr obwohl ich es persönlich nie machen würde
Jedoch finde ich gibt so schon Motive die die Person billig wirken können,zb Diamanten im Ausschnitt

Was ich auch schlimm finde sind tattoos die für den "Besitzer" keine wirkliche Bedeutung haben

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Ich liebe Tattoos und ich habe auch einige davon....und es waren bestimmt nicht die letzten. Die Meinung der anderen ist mir egal, ich bin nicht auf der Welt um so zu sein wie die anderen mich gerne hätten #augen
Ich habe genug Leute um mich herum die mich so mögen wie ich bin und gerade DESWEGEN mögen weil ich nicht so bin wie alle anderen.

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In einer bestimmten Ausprägung finde ich Tatoos und generell Körperschmuck durchaus asozial. Ich gehe jetzt mal nur von den Menschen aus, die ich in meinem Job so sehe und die ich in Arbeit/Ausbildung vermitteln soll. Gerade vor ein paar Wochen ein junger Mann, der eine Ausbildung sucht (es ist höchste Zeit, er ist Anfang 20) und dem im Moment scheinbar nichts vernünftigeres einfällt, als sich neben seinen Tatoos an den Unterarmen und dem, was von der Brust/Schulter über den T-Shirt-Rand den Hals hinauf "wächst" auch noch die Ohrläpchen zu dehnen (womit IMHO sowieso jeder aussieht wie ein kompletter Vollidiot, aber das nur am Rande). Mit dieser Optik wird es schwer, ihn in seinen gewünschten Bereichen (teils mit Publikumsverkehr) unterzubringen und da wird es asozial im Wortsinn, denn wir alle schleppen ihn ja im Moment mit ALG II durch...

Ich kenne viele tätowierte Menschen, auch Kolleginnen, bei den meisten sind die Tattoos während Kliententerminen verdeckt und es gibt da auch wirklich tolle Sachen, die die Frauen da haben. Allerdings nervt mich auch, dass man bei uns sehr locker ist, was diese Dinge angeht, denn es gibt auch Kolleginnen, die im Sommer z.B. mit Trägertops und weit ausgeschnitten kommen, sodass man ihre oft ziemlich ausladenden Arm- und teils Dekolleté- sowie Brust/Halstattoos sieht. So laufen sie dann mehrmals am Tag zum Rauchen durch den EIngangsbereich, wo viele Klienten sie so sehen. Mehr als einmal hatte ich schon Diskussionen mit Klienten, wenn ich sie - oft auch nach entsprechender Rückmeldung durch Arbeitgeber - dass sie im Bewerbungsgespräch ihre Tattoos besser verdecken: "Aber ich habe hier im Haus auch schon viele Mitarbeiter gesehen, die Tattoos habe und auch mehr als ich, blablabla....".

Manchmal sehe ich es ähnlich wie die Kopftuchtragerei oder Gothiclook - soll doch jeder machen wie er will, so lange er andere nicht belastet. Und in dem Moment, in dem ich keine Arbeit finde, weil ich einen bestimmen - abänderbaren - Look habe, wird es für andere zur Belastung. Die Familie, die mit im ALG II hängt und die Gesellschaft, die alle mit durchschlörrt. Und nein, da muss nicht "die Gesellschaft" sich ändern und man darf sich dann weiter trotzig neben dranstellen.

Ich trug ab Ende der 80er nur schwarz, schwarze Haare, blasses Gesicht, Augen stark geschminkt, heute heißt sowas "Goth". Als ich dann anfangen musste, Jobs/Ausbildung zu suchen, habe ich diesen Look abgemildert, Haare nicht mehr ganz so dunkel, dezenteres Make-Up, Kleidung klassischer. Dass ich mich "von der intoleranten Gesellschaft verbiegen" lasse, das Gefühl hatte ich nicht. Ich hatte nur kapiert, wenn ich mich (und mein Kind) wieder als Teil der Gesellschaft etablieren und aus dem Sozialleistungsbezug rauswollte, musste auch ICH mich ein wenig der Gesellschaft anpassen. Selbst meine über zwei hinausgehenden Ohrringe trug ich weder zum Bewerbungsfoto, noch zum -gespräch und auch bei Ausbildungsstationen in der Ausbildung teils nicht (Stadtverordnetenbüro, Ordnungsamt z.B.). OK, es war auch in einer Stadt mit 15.000 Einwohnern, in einer Großstadt sieht das vielleicht auch wieder anders aus, in bestimmten Bereichen.

Unsere Gesellschaft ist schon sehr tolerant inzwischen, nur übertreiben es einige auch immer wieder mit ihren Tattoos und dem sichtbaren Getacker am Körper. Aber wenn ich bei DHL als Briefzusteller anfangen will, ist ein sehr übertriebener Tattoo- und Piercinglook nun mal eher hinderlich. Als Motorradschrauber in einer angesagten Werkstatt sieht das dann schon anders aus....

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Wenn wir für die Kita neues Personal suchen und sich gerade die Jobeinsteiger bewerben, der Markt hier ist sooo lehr daß es höchstens zwei drei erfahrene Kollegen sind. Dann müssen wir über die gedehnten Tunnel echt hinweg sehen, denn fast jeder zweite hat die im Moment.

Wir haben schon Witze gemacht ob die Schulen die jetzt als neue Job Voraussetzungen in ihre Aufnahme Richtlinien gesetzt haben.
Wir habe da im Prinzip auch nichts gegen. Aber das muss dann erst mal dem Kirchenvorstand , der auch mitreden darf , erklärt werden.
Alles wohlsituierte ältere Herrschaften.

Also ohne ist es auf jedenfall einfacher.

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Und warum sind Taettowierungen bei Briefzustellern hinderlich? Bei uns im Buero arbeiten viele mit Taettowierungen, auch Fleshtunnels etc. Und das auch in Stellen mit Kundenkontakt.

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