Sehr schwieriges Verhältnis zur direkten Kollegin

Hallo,
bin neu hier im Forum und habe auch gleich eine Frage,

Ich arbeite in einer größeren "Firma" und habe dort meinen Arbeitsplatz in einem 9-Mann/Frau Büro (mit mir und Kollegin zusammengerechnet). Nur sind die anderen 7 in einem anderen Arbeitsbereich tätig und somit bleibt mir nichts anderes übrige als mit der Kollegin zusammenzuarbeiten *leider*.

Die Situation stellt sich folgendermaßen dar:

Wir sind erst mal vom Alter sehr unterschiedlich sie Ü50 und ich Ü30. Sie hat einen schwerbehinderten Status und wir arbeiten aber beide Vollzeit (38,5 Stunden).
Ich bin länger in der "Firma" wie sie und auch besser ausgebildet (sprich sie arbeitet Berufsfremd). Das tut aber normalerweise keinen Abbruch, wenn sie nicht so langsam wäre, hat aber nichts mit Ihrer Ausbildung zu tun.
Wir arbeiten jetzt ca. 5 Jahre zusammen und es ist immer schon ein auf und ab gewesen mit dem Verhältnis.

Sie hat die ganze Zeit das Gefühl ich "säge" an Ihrem Stuhl und will sie raushaben (was überhaupt nicht stimmt).
Sie jammert den ganzen Tag wie schlecht es ihr doch geht (gut sie ist wirklich krank (aber ist das ein Grund das täglich und immer kundzutun ?) Schon eine andere neue Kollegin von der anderen Arbeitstruppe (siehe oben) hat mir letztens erzählt : " Man die ist ja nur am jammern". Und dieser neuen Kollegin geht es gesundheitlich auch nicht bestens jammert aber nicht rum.
Dann hat sie mir vor 1 1/2 Jahren nach einem Disput dass "Du" entzogen. Bitte wenn Sie will ?. Seit ca. 1/2 Jahr dutzen wir uns wieder (wollte am Anfang eigentlich nicht zurück, habe aber dann gedacht was soll der Kindergarten). Das ist ihre sogenannte Waffe, wenn sie jemand ärgert oder wenn sie sich ungerecht behandelt fühlt, wird einfach dass "Du" entzogen (lachhaft).

Andere Kollegen haben sich übrigens auch schon über ihren Ton beschwert, weil sie ziemlich bestimmend ist wenn sie wütend ist, aber an ihr liegt es nicht sie ist unschuldig.
Dann kommt von ihr der berühmte Satz wenn sie sich wieder über irgendjemanden geärgert hat: " Ich werde meine Konsequenzen draus ziehen" (Gähn, passiert natürlich nicht sind lauter hohle Drohungen).
Dann,ich kann es auch nicht mehr hören, wenn ich mal gähne und sie gähnt dann auch bin ich diejenige wo sie angesteckt hat sprich sie ist nie für was verantwortlich immer sind die anderen schuld, nur mal als Beispiel.
Wenn ich einen Tag freinehme, will sie auch sofort einen Tag freinehmen (weiß der Geier was das eine mit dem anderen zu tun hat).
Wenn ich an dem Tag dann fehle jammert sie besonders laut rum wie schlecht es ihr doch geht und sie glaubt dass sie krank wird und wie viel Arbeit sie doch hat (ist mir von einer Kollegin zugetragen worden).
Urlaubszeit ist eh eine Katastrophe, ich nehme ja immer Urlaub wenn die meiste Arbeit zu tun ist und dann kommt sie gar nicht mehr hinterher (wer es glaubt, mache ich ja mit Absicht).
Sie war tatsächlich schon dieses Jahr 3x krank (ist für mich persönlich nicht so schlimm, ist halt so).
Aber wehe ich bin dann mal krank kommen so Sprüche von wegen : " Ja, du bist ja schon groß genug und wirst schon wissen was du machst (bin dieses Jahr mal 3 Tage zuhause geblieben wegen Krankheit).
Erschwerend kommt halt noch dazu, dass sie vieles vergisst und ich es ihr immer wieder erklären muss die Arbeitsschritte und dass obwohl sie sich das aufschreibt.

So mal ein grober Umriss.

Jetzt hat sich am Mittwoch wieder folgendes zugetragen und deshalb schreibe ich hier, weil ich auf den Kindergarten einfach keinen Bock mehr habe.

Wir arbeiten im Zweischichtsystem. Die Frühschicht von 7-15.00 Uhr (ohne Pause) und die "Spätschicht" von 9-18 Uhr (mit einer halben Stunde Pause).

Wir haben untereinander eine Abmachung (die übrigens von ihr persönlich kommt) dass wenn die Spätschicht kommt, die Frühschicht anfängt die Ablage zu machen, und die Spätschicht macht sie dann nach der Mittagspause, und in der Zeit arbeitet die andere Kollegin das Tagesgeschäft.

So besagter Mittwoch, ich hatte die Spätschicht, ich komme und Kollegin arbeitet weiter am Tagesgeschäft (wie so oft), ist aber nicht meine Aufgabe sie darauf hinzuweisen, dass sie die Ablage machen soll (da gab es deswegen auch schon Ärger, weil ich es einmal gemacht habe). Gut nach der Mittagspause fange ich an meine Ablage zu machen, Chef war in dem Moment aber noch in der Mittagspause und Kollegin hat auch Ablage gemacht (kein Problem). Dann plötzlich kommt von der Kollegin: " Du der Chef ist da kannst du weitermachen das Tagesgeschäft zu machen ?". Ich dann: " Nein, warum ich mache jetzt Ablage so wie wir es ausgemacht haben". Dann ist die Kollegin wieder in die Luft gegangen hat den Kopf geschüttelt und war sofort sauer. Ich meinte dann noch zu ihr : "Ich halte mich nur an dass was du mit mir ausgemacht hast". Antwort Kollegin : "Rutsch mir doch den Buckel runter". Gut habe sie dann nur noch ignoriert, sie mich auch und um 15.00 Uhr ist sie ja dann gegangen. Andere Kollegin vom anderen Arbeitsbereich zu mir dann: " Du was war dass denn ? ".Ich dann nur " So ist sie halt".

Am Donnerstag war sie natürlich immer noch sauer, ich habe mir aber wie gesagt geschworen diesen Kindergarten nicht mehr mitzumachen und habe sie ganz freundlich begrüßt (kam natürlich nichts zurück) und habe meine Arbeit begonnen. Dann nach ein paar Minuten kam von ihr: " Ich gehe heute um 14.00 Uhr". Ich weiß ich habe mir geschworen diesen Kindergarten nicht mitzumachen, aber dass musste sein, ich dann zu ihr: " Du morgen ist ja nicht so viel Arbeit ich nehme morgen frei". Das Gesicht der Kollegin war göttlich, Antwort: " Gut dann nehme ich den 04.Oktober frei". Ich: " Geht nicht diesen Tag habe ich schon letztes Jahr in der Urlaubsplanung mit dir abgesprochen dass ich den freinehme". Man hat förmlich das Kinn auf die Tastatur fallen hören von ihr. Ansonsten habe ich mich den ganzen Tag korrekt verhalten und komischerweise war dann an dem Tag auch kein Gejammer von ihr zu hören.

Aber ganz ehrlich dass ist kein Arbeitsleben. Immer auf der Hut zu sein, immer mit Samthandschuhen zu hantieren, damit ja nichts in den falschen Hals kommen könnte.

Gut ich habe mir schon überlegt die Abteilung zu wechseln, will ich eigentlich nicht weil ich da eigentlich gerne bin und da bin ich mal egoistisch auch schon viel länger da bin wie die Kollegin.

Habt ihr mir irgendwelche Tipps oder was kann ich tun, den auf Dauer ist so ein Arbeiten echt anstrengend, ich bin dann leider auch so ein Mensch wo sich viel Gedanken macht und die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag war natürlich total bescheiden.

Ich möchte nochmal betonten die Dame ist kein Teenager mehr sondern Ü50 !

Hiiillllfffeeee

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende

pw76

2

Meiner Meinung nach schenkt ihr euch beide nix.

1

Huhu,

Also der Kindergarten kommt ja schon von euch beiden! ;-)
Leider ist es oft so, dass man im Beruf mit Menschen zusammenarbeiten muss, mit denen man einfach nicht kompatibel ist.
Ich würde mich auf nix mehr einlassen. Beschränke den Kontakt auf das nötigste, halte Abmachungen immer schriftlich fest (z. b. Als Memo/Info-Email an den Chef) und mach' ansonsten Dein Ding. Sei Teflon, lass alles an Dir abperlen!

LG

Hanna

3

Deine Sachen richtig machen, Abmachungen einhalten, Höflichkeit und notwendigen Informationsfluss beibehalten und ansonsten ignorieren.

Ich kenne es, ehrlich. Im Theater ist es eine Sache... da ist zwischenmenschlich teilweise die Hölle, aber oft zeitlich begrenzt.

Du musst einfach immer die Oberhand haben.

Und: wer fragt, führt.

4

Ich mag es ja nicht, wenn in Abwesenheit schlecht über Kollegen gesprochen wird. Dass eine andere Kollegin sich über deine direkte Kollegin bei dir auslässt, finde ich demnach total mies.

Getratsche am Arbeitsplatz ist voll nervig.
Ich bin total froh, dass das bei uns nicht passiert. Und wenn ich meine Kollegin nicht heiraten will, wenn wir aneinander geraten, geht das keine anderen Kollegen etwas an. Sondern nur sie und mich.

Soll meinen, ihr veranstaltet da ALLE einen Kindergarten. Klingt mir nach einem Frauenüberhang.

Und nun ducke ich mich,

White

5

Jein, konstruktiver Tratsch oder mal Dampf ablassen ist nicht grundsätzlich so verkehrt, wenn es wechselt und sich keine Fronten bilden und man mit einem positiven Bild aus dem Tratsch geht - die Kollegin zum Beispiel einem hilft die Situation aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Und es sollte selbstverständlich nicht täglich vorkommen...

Gerade, wenn man in stressigen Zeiten ist, kann man zum Beispiel eine Reizung abladen bei jemandem der sagt: "Ich weiss es ist gerade Scheisse und ich verstehe deine Emotionen, aber momentan haben wir Stress und danach sieht die Welt und was dich jetzt ärgert wieder anders aus."

Ansonsten kann es auch passieren, dass man den eigenen Ärger überschätzt und in unpassender Weise beim Betreffenden ablädt und das ist dann wesentlich schwieriger zu korrigieren.

Aber als Nachtrag: unser "Tratsch" enthält auch Sachen wie "Ich finde, das hat er/ sie heute toll gelöst." oder "Das Projekt mit ihm/ ihr hat viel Spass gemacht."

6

Du hast vollkommen recht: KONSTRUKTIVER Tratsch ist etwas ganz anderes.
Nur, hier gibt es nichts, das ich als "konstruktiv" anerkennen könnte. Beide geben sich nichts und das Team drum herum macht mit, so kommt mir das vor.

Dir ein schönes Wochenende,

White

weiteren Kommentar laden
7

Du bist im Leben nicht Ü30....

Außerdem ist ab sechs Stunden Arbeitszeit eine Pause laut Arbeitszeitgesetz Vorschrift und wie man mehr als den halben Arbeitstag mit "Ablage" zubringen kann, ist mir ein Rätsel. Wobei: Bei einem solchen Job würde ich dann wohl ähnlich herumspinnen wie deine Kollegin und du. Zuviel Ablage macht wirr und streitlustig - ich wusste es schon immer.

8

Hall,
erst mal danke für eure Antworten und Meinungen.

Ja viele von euch haben recht, den Kindergarten habe ich auch aufrecht erhalten, will ich jetzt aber nicht mehr, und nur bekomme ich es manchmal besser hin ,manchmal nicht.

Ich bin Ü30, kann man mir ruhig glauben, mein Perso sagt es leider auch !.

Ich arbeite wirklich in einem frauenlastigen Bereich (Medizin) und dass ist leider so, dass zu viele "Weiber" auf einem Haufen nicht gut tun.

Die Kollegin hat nicht getratscht, die mir das erzählt hat, sie hat nur freundlich gefragt was das am Mittwoch war, weil sie hat es überhaupt nicht verstanden, warum meine Kollegin wegen so einer Kleinigkeit in die Luft gegangen ist.

Ich habe nirgends geschrieben dass wir je einen 1/2 Arbeitstag für die Ablage brauchen, es gab halt früher immer Chaos und ist Liegengeblieben und da haben wir halt nach einer Lösung gesucht. Sobald die andere mit der Ablage fertig ist, kümmert sie sich auch um das Tagesgeschäft (wir schreiben Arztbriefe nach Diktat und es fällt halt eine Menge Schreibarbeit an).

Ich weiß dass man nach 6 Stunden eine Pause braucht, ist aber bei uns so intern geregelt, weil jeder gerne in der Frühschicht früh nach Hause will und macht mir nichts aus 8 Stunden durchzuarbeiten, wir stehen ja zwischendurch auch öfters auf und laufen in das andere Gebäude über der Straße (wir haben zwei gegenüberliegende Gebäude) und "kleben" nicht den ganzen Tag am Bildschirm, und dort wird dann auch mal ein paar Minuten verwendet um mit anderen Kollegen ein kleines Schwätzchen zu halten (ist ja dann auch Pause).

Wie gesagt ich möchte den ganzen Kindergarten nicht mehr, nur muss ich mir wohl ein dickeres Fell zulegen, wie manche schon geschrieben haben oder alles an mir abprallen lassen.

Ich denke nicht dass meiner Kollegin ihr Verhalten so bewusst ist, den immer sind ihrer Meinung nach die anderen Schuld. Aber wie schon geschrieben ist sie bekannt in der Firma dass sie sehr empfindlich ist und sie hat auch schon einer anderen Kollegin dass "Du" entzogen.

Liebe Grüße

Petra

10

Als was genau siehst Du dich denn hier...die hellsehende Instanz, oder was?

"Zuviel Ablage macht wirr und streitlustig - ich wusste es schon immer. "

Macht dann zu wenig Ablage paranoid und zänkisch?

weiteren Kommentar laden
9

Sorry, aber ihr benehmt euch beide wie Kindergartenkinder. Sie zickt rum und du springst wunderbar drauf an. Wieso reagierst du da überhaupt drauf?

Wenn dich ihr Gejammer nervt, frag sie doch mal, ob sie sich besser fühlt, wenn sie ausgejammert hat. Sie wird blöde gucken und beleidigt sein. Aber da muss sie dann halt durch. Habe ich mit einer Kollegin auch gemacht. Da hab ich gefragt, ob sie nun weniger Kopfschmerzen hat. Es folgten ein entgeisterter Blick und ein Nein. Hab ich gesagt "Gut. Dann kannst du ja mit dem Jammern aufhören, wenns eh nix bringt.".

Was die Geschichte mit der Ablage betrifft, so teilt eure Arbeiten halt ggf. anders ein (jeder macht seine eigene Ablage oder so). Tagesgeschäft geht meiner Meinung nach übrigens immer vor Ablage.

Wieso sprichst du nicht mal mit deinem Vorgesetzten und bittest um einen Rat, wie du mit dieser Kollegin umgehen sollst?

*** Die Frühschicht von 7-15.00 Uhr (ohne Pause)***
Das ist übrigens gar nicht erlaubt. Bei einer Arbeitszeit von mehr als 6 Stunden MUSS eine Pause gemacht werden.

12

ich hatte eine direkte Arbeitskollegin (ü50, ich damals ü20), die ALLE "Feldwebel" nannten (natürlich "hinter rum" ;-)) und JEDER fragte mich, wie ich mit ihr arbeiten/aushalten kann. Wie?- ganz einfach. Ich ("fleissiges Biennchen") habe meine Arbeit immer richtig und schnell gemacht, lässterte NIE über sie mit den anderen Arbeitskollegen und hatte Verständnis, wenn sie jammerte (mit über 50 ist man eben nicht mehr so fit, als eine 20(!!!!) Jahre jüngere Person und schon mal gar nicht, wenn man Schwerbehindertenausweis hat). Das hat sie wahrscheinlich an mir geschätzt- wenn du verstehst was ich meine ...

am Ende konnte ich sogar sagen, dass ich diese Frau lieb gewonnen habe...

lg

14

Hallo,

da bin ich wieder.

Ich muss mir wirklich ein dickeres Fell zulegen da habt ihr recht und echt mal auf Durchzug schalten.

@bin-zurueck

Verständnis hin und her, aber wenn man wirklich 8 Stunden lang das gejammer anhören muß dann nervt es irgendwann einfach nur noch und es gibt auch Tage wo es mir auch mal schlecht geht und dann nervt das jammern um so mehr (wenn du verstehst was ich meine).

Auf jedenfall noch mal vielen Lieben Dank fürs zuhören und ich darf mich einfach nicht mehr in den Kindergarten reinziehen lassen.

Z.B. hatte ich heute Spätschicht und eine andere Kollegin hat mir zugetragen (ich weiß schlimm mit so viel Weibern) dass sich meine direkte Kollegin am Freitag bitterlich beschwert hat , dass ich nicht tschüss gesagt habe #schock. Ich hatte tschüss gesagt, aber habe ich mich umgekehrt beschwert dass meine Kollegin mir nicht mal ein schönes Wochenende gewünscht hat #augen ,nein, weil es mir einfach egal ist und so eine Einstellung hoffe ich immer besser hinzubekommen.

Einen schönen Abend noch

pw76