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Ich bezweifle, dass im Mittelalter jeder arme Schlucker ein Eigenheim besaß.
Was DU für ein Haus ausgeben willst, ist eine Frage der Ansprüche. Es hindert Dich niemand, Dir ein schlichtes Haus selbst zusammenzuschustern.

Gruß,

W

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Hi,
ganz ehrlich, wie viele Häuser unserer wörtlich "armen" Vorfahren stehen denn noch?

In den Städten wohl eher die der oberen Mittel- oder Oberschicht. Und bei Höfen sind wohl auch eher nicht die Hütten der armen Leibeigenen erhalten, sondern die von denen, die schon damals "reich" waren. Verhältnismäßig natürlich. Wobei auch bei diesen "gut erhaltenen" Häusern man gerade in vielen Städten (und auf dem Land) der ehemaligen DDR noch viele Beispiele hat, wie diese Häuser aussehen, wenn nicht heute (oder gestern, aber eben nicht nur vor 300 Jahren) viel, viel Geld und Arbeit hineingesteckt wird.

Du lässt das Grundstück außer Acht. Gerade da, wo Häuser teuer sind (im Prinzip kostet der Bau vom Haus in München genau so viel wie in einem Dorf in Mecklenburg Vorpommern) - ist aber der große Unterschied der, ob du 50 Euro pro qm Grundstück zahlst (oder noch weniger) oder 800 (oder noch mehr). Schon bei 250qm Grundstück für ein halbes Doppelhaus macht das einen Unterschied von bald 190.000. Dafür hätte auch meine Oma ganz schön viel stricken müssen.

Ein Haus zu bauen ist heute auch nicht mehr so einfach wie früher, zumindest nicht in Deutschland. Was den Vorteil hat, dass hier nicht regelmäßig ganze billigst-Wohnsiedlungen (Armensiedlungen, wie es sie in vielen Ländern gibt - dort baut tatsächlich jeder mit dem, was er irgendwo findet noch sein eigenes "Haus") niederbrennen und schlagartig 1000 Menschen bestenfalls nur ihr komplettes Hab und Gut verlieren. Oder ganze Hochhäuser einstürzen.

Und wenn meine armen Vorfahren eine bescheidene Hütte ihr eigen nennen konnten, dann lag das wohl weniger daran, dass sie Maurer, Dachdecker, Zimmermann, heute: Elekrtiker, Installateur... dafür engagiert haben (engagieren mussten), sondern dass sie es selbst gebaut haben. Und in den meisten Fällen hielt das der Armen natürlich nicht eine halbe Ewigkeit.

Es gibt mehr als genug billig-Angebote an (Fertig- oder System-)Häusern. 100.000 oder noch weniger - ohne Grundstück natürlich, ohne Schnickschnack, und ggfs. mit viel Eigenleistung. Manch einer baut auch heute noch weitestgehend selbst (das sind dann mehr als oft die Häuser, die jahrzehntelang irgendwie unfertig sind, weil irgendwie die Leute heute weniger Zeit zu haben scheinen als zu den Zeiten, die dir vorschweben).

Und z.B. in der Gegend, wo meine Eltern wohnen (da sind Grundstücke sehr billig) wohnen relativ wenig Menschen in Mehrfamilienhäusern. Viele wohnen in Einfamilienhäusern, ob gemietet oder gekauft (für eine billige miete darf das Haus ja auch nicht zu teuer sein) - aber nicht in Wohnungen. Auch die mit niedrigeren Einkommen, auch nicht alle Akademiker haben hohe - ich denke mal so an den Theologen unter den Eltern meiner Klassenkameraden...die haben ein Haus gebaut, von einem nicht üppigen Einkommen.

Es gibt unter Häusern genau so billig-Angebote wie unter Autos, Urlaubsreisen und Fahrrädern. Ob die dann das richtige sind ist eine andere Frage, genau so wie bei Autos, Urlaubsreisen und Fahrrädern halt....In Immobilien-Portalen findest Du Werbung für Ausbauhäuser ab ca. 70.000. DAS ist nun wirklich alles andere als teuer (wie gesagt, Qualität ist eine andere Frage).

Was du außer acht lässt - das Grundstück - ist aber eben der Faktor, der bauen besonders in Ballungszentren zwangsweise extrem teuer macht.

Viele Grüße
Miau2

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Hallo,

weil die Leute es bezahlen?!

Ich habe z.B. eine Wohnung kaufen müssen, weil es zu mieten keine gab. Und da muss man natürlich noch ein happiges Sümmchen hinlegen, besonders in München.

GLG

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also die leibeigenen hatten so hütten wie in den townships usw noch überlich sind !!

und naja zumindest hier sind die steine auch nicht treuer wie im norden

nur der baugrund um ein vielfaches

dazu kommt das der nomale einrichtung von Boden, elektro, usw dazu kommt

und dann extra sachen wie bodenheizung , kücheninseln, regenwaldduschen usw auch geld fressen

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"also die leibeigenen hatten so hütten wie in den townships usw noch überlich sind !!"

Vielleicht dachte die userin eher an ein Leben als Burgfräulein? :-D

Grüße
Luka

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Ein wenig logisch ist es für mich schon. Damals haben viele die Arbeit selbst gemacht, selbst Bäume geschlagen, gehackt, gebaut und gesägt und und und....
Heute lassen wir vieles machen, nehmen anderes Material. Und andere arbeiten eben nicht umsonst.

Ela
PS: Trotzdem gebe ich dir recht Häuser sind nicht immer billig.

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Ich musste gerade echt Lachen .

Also wenn du in deinem " 4-Wände-ein paar Fenster und Dach oben drauf" Haus nur eine Feuerstelle in der Mitte machst und dein Geschäft in einem Eimer ........ dann klappt das schon.

Ich muss jetzt echt fragen....
Ist diese Frage dein Ernst?

Mein Opa hat auch selbst gebaut und es hat Jahre gedauert.
Die meisten haben dafür Jahre gebraucht, sie hatten ihre Helfer überall- getreu dem Motto.....eine Hand wäscht die andere- und haben dann natürlich viel gespart.
Heizungsanlagen, Solar und Energiesparhäuser gabs da nicht.

Ich find die Frage wirklich witzig!

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Ich denke mal Du siehst nur ein Haus und vermutest, das die Materialien ja nicht so teuer sein könne, die paar Handwerker auch nicht und daher wirkt für Dich alles teuer.

Wir bauen gerade und ich bin jeden Tag auf der Baustelle. Ich sehe:

-Handwerker die ihre Familie mit ihrem Job ernähren, fleißig arbeiten und...mit einem Firmenwagen ankommen. Dieser muss bezahlt werden, nicht nur der Wagen, auch die Versicherungen, Benzin usw. Die Firmen die die jeweiligen Handwerker schicken, haben auch wieder Mitarbeiter im Büro die Geld verdienen mit ihrem Job usw. usf.
Das wären also die Handwerker.
Dann kommt das Material: Die Ziegel stellen sich nicht von allein her, ebenso wenig die Filigrandecken, die Rohre, die Pfetten und Sparren und all dass. Bevor so ein Dach aufgestellt wird, hat das Holz einen weiten Weg hinter sich, vom Förster zum Sägewerk, zum Zimmerer bis hin zum Haus. Und dann braucht man einen Kran, der steht schon auf der Baustelle und....der steht auch nicht umsonst, denn Zeit ist Geld.

Achso, auf Klo muss ein Bauarbeiter auch mal, also hat man ein Dixiklo, kostet auch wöchentlich Geld, läppert sich auch so zusammen.

So zieht es sich durch die Bauzeit und dann hat man noch keinen Statiker bezahlt, keinen Architekten (die man nicht wirklich braucht, kann man sich sparen wenn man sich beliest), man hat noch keine weiteren Gebühren bezahlt.

Ein Haus, das besteht nicht aus 4 Wänden, einer Tür und ein paar Fenster mit einem Dach oben drauf.

Ansonsten, geh zum Sägewerk, lass dir Bretter zusägen und dann schnapp dir einen Hammer und ein paar Nägel und bau selber. Dann wird es nicht so sehr teuer ;)

Mona

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Naja an den Antworten hier sieht man schon, das eine Menge mehr drin steckt, als nur ein paar Mauern.

Aber ich gebe Dir insofern recht, als dass ich mich wundere das man hier im Rhein-Main-Gebiet ca. 300.000,- EUR für ein Reihenhaus hinlegen muss, während man anderorts dafür 2 freistehende Einfamilienhäuser mit Riesengrundstück bekommt.

Zieht man die Grundstückspreise ab, bleibt immer noch, das Bauen in der Pampa offensichtlich sehr viel billiger geht als im Ballungsgebiet.

Also stimmt es schon, dass die Nachfrage das Angebot bestimmt.

VG lachris

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Hallo

meinst du wirklich mit ein paar Steinen kann man ein Hausbauen? WAs ist mit STrom und Wasser, mit Fenstern, Türen und Co.

Früher war das bauen auch sehr teuer nur die Leute haben dann auf anderes verzichtet. Urlaub und Freizeitbeschäftigung wie Zoo und Co gab es nicht, die Kinder konnten nicht auf Klassenfahrt oder Ausflüge, die Kleidung wurde getragen bis sie wirklich ganz kaputt war, Essen wegwerfen gab es nicht, die tollen Techniksachen wie Handy gab es nicht. Extrageld für den Friseur war nicht drin.