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Hallo,

Als erstes, gut, dass es deiner Tochter wieder gut geht.

Ich kann von meiner Erfahrung berichten. Mein Autounfall war im Februar 2011. es war Glatteis und ein junger Typ (sein 1. Tag mit dem Führerschein) hat mir die Vorfahrt genommen, ich hätte noch versucht auszuweichen, aber es ging alles sehr schnell. Ich war leicht verletzt (Nackenschmerzen) , das Auto - Totalschaden. In der Nacht konnte ich nicht schlafen, der Unfall hat sich gefühlte 1000 mal vor meinen Augen abgespielt.

Am nächsten Tag bin ich schon zum Anwalt gefahren, mit einem Leihwagen - ein Riesen Schiff im Vergleich zu meinem Auto. Ich hatte wirklich Angst, konnte beim Autofahren nicht mal den Radiosender umschalten oder die Lautstärke regulieren, habe mich ins Lenkrad verkrallt, war sehr angestrengt beim Fahren, vermutete hinter jedem Auto eine Gefahr, schließlich war weiterhin Glatteis.

Ein paar Tage später hatte ich ein neues Auto gekauft. Ich bin vom Autohaus bis zur Wohnung gefahren, das war ganz schlimm. Ich war nicht fähig etwas an etwas anderes zu denken als an den Unfall, bin im Schneckentempo gefahren und habe gebetet, dass mir nichts passiert. Ich habe nicht nicht getraut in die Garage zu fahren, habe das Auto draußen abgestellt.

Danach war ich für 3 Wochen in Thailand. Der Urlaub war schon lange gebucht.

Im Urlaub musste ich kein Auto fahren, konnte mich gut ablenken und das Geschehene verarbeiten.

Als ich zurück kehrte war die Angst weg. Ich konnte wieder angstfrei Auto fahren.
Mein Tipp, so schnell wie möglich wieder selbst fahren, sonst wird die Angst nur größer.

Alles Gute für deine Tochter.

LG

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hallo!
Es ist sicher keine einfache Situation, aber sind solche verängstigten Fahrer nicht noch eine größere Gefahr für die anderen?

Gruß
Arkti

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Meiner Meinung nach wird die Angst großer, je länger man wartet.

Man verlernt ja das Fähren nicht, wenn man einen Unfall hatte. Man hat "nur" Angst, dass es gleich nochmals passiert.

LG

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Ich hatte am 1. Juni diesen Jahres einen mittelschweren Autounfall- ich bin gefahren, beide Kinder (8 und 3 Jahre) im Auto. Den Kindern ist nichts passiert, ich selbst hatte ein kleines Schleudertrauma, das Auto war Totalschaden.
Natürlich waren wir alle unter Schock, auch wenn ich selbst versucht habe das ganze erst noch runterzuspielen... Aber am darauffolgenden Montag (der Unfall war Samstag) musste ich wohl oder übel wieder zur Arbeit- und dazu musste ich Auto fahren. Ich hatte ganz einfach keine andere Möglichkeit! Die ersten 2 Wochen direkt nach dem Unfall waren hart. Aber mit jedem gefahrenen Kilometer wurde es besser.

Das ist wie beim Reitunfall- am besten direkt wieder rauf und weitermachen!

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Hallo und danke,

ich denke, es ist immer etwas anderes, wenn man gar keine andere Möglichkeit hat und sozusagen gezwungen ist. (ich selber hatte vor 4 Jahren einen heftigen Unfall und habe mich am nächsten Tag gezwungen, da ich wusste, dass ich ohne Auto meinen Job würde aufgeben müssen). Wenn es aber keine zwingende Notwendigkeit gibt, zu fahren und man noch nciht einmal ein eigenes Auto hat, sondern sich immer erst aufwendig eines leihen muss, neigt man vielleicht eher zum Vermeiden/Verschieben.

Aber ich hoffe, mit Hilfe von Außen klappt es trotzdem ganz bald wieder.

LG, und alles Gute

liki

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Vielen herzlichen Dank für Eure Beiträge, vor allem für die eigenen Erfahrungsberichte!

Danke für die Tipps, Gedanken und guten Wünsche.

Ich denke, wir werden erstmal die zusätzlichen Fahrstunden ausprobieren und dann weitersehen.

Alles Gute und liebe Grüße

liki #blume

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Hallo

Als ich mit 19 einen Unfall mit salot hinter mir hatte, welcher ich gottseidank ohne Verletzungen überstanden hatte.
wollte ich am liebsten gar nicht mehr Auto fahren.
das Auto meiner mutter war schrott, sie nahm mich mit zum kauf des neuen Autos, der Verkäufer (kam bei meinem Unfall per zufall vorbei, und hat meine Eltern informiert) wollte mich gleich hinter das steuer setzten, aber ich habe mich geweigert.

am gleichen tag gabe es eine Situation (ich weis gar nicht mehr was es genau war) musste ich Auto fahren, weil es niemand anders erledigen konnte auser ich.

so habe ich mich zitterig hinter das steuer gesetzt, ein paar mal tief durch geatmet.
und bin ganz alleine los gefahren.

ich war froh das ich alleine war, und habe erst noch einen schleich weg genommen, aber danach konnte ich wider ohne Probleme fahren.
angst hatte ich danach nie mehr.

ich denke auch das es ihr gut tun würde so schnell wie möglich wider selber zu fahren, evt auch mit einem Fahrlehrer.
ich würde damit nicht zu lange warten.

alles gute deiner tochter.

lg nana

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Das war nicht deine frage, aber trotzdem: keine Aussage bei der Polizei, sondern die Angelegenheit einschließlich Schadenregulierung an eine fachanwältin für Verkehrsrecht übergeben.

Zum Problem: fahrsicherheitstraining beim ADAC oder eine Fahrschule aufsuchen, wo man sich mit dieser Problematik auskennt.

Alles gute

Manavgat

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Muss der Anwalt immer weiblichen Geschlechts sein?

Ich lese oft deine Beiträge und frage mich jedesmal warum du so viel Wert auf eine AnwältIN legst.

Also, warum?

LG

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Ich lege Wert auf weibliche Berufsbezeichnungen. Männer sind mitgemeint.

#cool

Gruß

Manavgat

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Hallo

eine Strategie habe ich nicht für dich, da jeder Mensch anders reagiert nach einem schwerem Unfall.
Also erstmal abwarten, aber nicht zu lange.Vielleicht will sie ja auch von selbst bald wieder fahren.
Meine Älteste hat sich als Fahranfängerin überschlagen mit ihrem Auto.Außer einem Schleudertrauma ( zwei Wochen Halskrause )ist ihr nichts passiert. Auto war Totalschaden,die tiefe Delle im Acker hat man noch monatelang gesehen.
Sie ist bald wieder gefahren, leider nicht vorsichtiger als zuvor. Bis heute fährt sie wie ein junger Kerl :-[

Außer einem Rutsch im Winter gegen eine Hauswand ist bisher ( sie ist jetzt 25 ) nichts weiter passiert.
Mittlerweile musste ich mir die Fahrkünste meines Sohnes mit dem frisierten Mofa und seine Fahrkünste als Fahrschüler antun. Seufz.
Es ist noch immer gutgegangen.
Ich selbst hatte auch mal einen ( nicht verschuldeten ) schweren Unfall mit einem Tanklaster.Noch am selben Tag habe ich mich mit zitternden Beinen hinters Steuer gesetzt.
Mein Gefühl sagte mir, dass es besser sei gleich wieder zu fahren.
Zwei Freundinnen von mir sind nach ihren Unfällen entweder nie mehr Autobahn gefahren ( die eine ) oder nie mehr bei Dunkelheit.Eine Einschränkung, die beide nicht mehr ändern können.
Ich würde ein Wochenend -Fahrsicherheitstraining vorschlagen.
Vielleicht kann ich das ja irgendwann mal bei meinen Kids durchsetzen.

L.G.

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Hallo,

ich hatte vor zwei Wochen ebenfalls einen Autounfall, mir wurde an einer Kreuzung die Vorfahrt genommen, ich habe zwar noch versucht zu bremsen aber verhindern konnte ich den Unfall leider nicht mehr. Hatte danach zwar eine leichte Gehirnerschütterung aber ansonsten keine äußeren Verletzungen, mein Auto war ein wirtschaftlicher Totalschaden #schmoll

Mir hat zum einen geholfen darüber zu reden, der wichtigste Punkt aber war, dass ich zwei Tage später wieder zur Arbeit und dementsprechend Auto fahren musste. Hatte am Anfang auch die totale Panik aber ich habe mir immer wieder gesagt "Ich bin schon 10.000de von km gefahren und es ist nichts passiert, warum sollte jetzt was passieren?" Und es ist auch nichts passiert. Mein Papa meinte zu mir "sieh zu dass du so schnell wie möglich wieder viel fährst, umso leichter wird es dir fallen". So war es dann auch, da ich kurz nach dem Unfall wieder ins Auto gestiegen bin wurde die Angst irgendwann weniger, da sie sich nicht ausbreiten konnte. Ansonsten: Viel reden.

Alles Gute für deine Tochter! :-)

LG, Jassi