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Hallo,

ich finde Neid an sich nicht unbedingt schlimm oder negativ. Schlimm ist Mißgunst. Wenn man anderen, das, was sie haben nicht gönnt.

Deine Gedanken kann ich 1 zu 1 nachvollziehen; unser Leben könnte ich fast genauso beschreiben, wie du das getan hast.

Trotzdem kenne ich Leute, die auf das, was wir haben und wie wir leben, neidisch sind.

Demzufolge würde ich sagen, du brauchst dich für diese Gefühle keineswegs zu schämen, es wird (fast) allen so gehen, dass es immer etwas gibt (ob nun materiell oder andere Dinge), was man selbst vermisst, bei anderen sieht u. selbst gern hätte.

UND: Neid kann ja auch anspornen ;-)

#winke BS

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Hallo,

ich würde es nicht direkt Neid nennen, aber natürlich ging mir bei besagtem Thread gleich durch den Kopf: "Hach, soviel Glück hätte ich auch gern mal!" :-) .... Denn natürlich kann man sich dadurch sehr, sehr viel leisten, ist abgesichert, kann den Kindern eine perfekte Ausbildung mit jedweder finanzieller Unterstützung bieten - schon eine riesige Sorge weniger für - ich sage jetzt einfach mal - Otto-Normal-Verdiener-Familie. Wir arbeiten auch beide und müssen oft sparen, haben sicherlich auch mit finanziellen Alt-Lasten zu kämpfen. Da wäre es schon super, wenn wir so einen plötzlichen Geldregen erleben würden und ich gönne es der TE des Threas von unten von Herzen. Andererseits frage ich mich aber auch, ob ich wirklich so viel glücklich wäre, wenn ich Knall auf Fall Millionen auf dem Konto hätte. Aber wie ich es auch drehe und wende: Es bleibt für uns spekulativ und ich sofern schätze ich mich schon froh, dass wir zumindest ganz gut zurecht kommen und als Familie glücklich sind. Es kann immer besser werden. Klar. Es kann aber auch immer schlechter werden.

VLG von emestesi

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Erstens stelle ich mir das Leben sehr langweilig vor- wenn man sich wirklich alles kaufen kann- und zweitens haben diese Menschen dann kaum noch träume.
Auf was arbeiten diese Leute schon hin?

Und schau Dir die reichen an.

Sind sie glücklich? Hört man nicht vielmehr ständig von irgendwelchen Geschichten... Fremdgehen,... wo bleibt der Zusammenhalt, wenn sich jeder alles leisten kann. Wenn Frau dann eben 3 mal in der Woche zum Wellnes geht und sich dort vielleicht auch auf die andere Art verwöhen lässt, während der Mann "Männersachen" macht und da vielleicht gewisse Dienste in Anspruch nimmt.

Es hieß schon immer Geld macht nicht glücklich. Und wenn ich mir die Generation meiner Oma,meiner Eltern und unsere anschaue-find ich da ist was dran. Früher mussten die Leute zusammenhalten und hatten nichts. Trotzdem waren sie auf ihre Art glücklich. Heute hört man nur von Trennungen und Schlammschlachten weil die Leute zu viel Unfug im Kopf haben.

Also lieber gehöre ich zur normalverdienenden Mittelschicht und habe noch viele Träume, als das ich reich bin und nicht weiß, was ich mit all der Zeit und all dem Geld anstellen soll...

LG Mona

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Nein, geht mir nicht so und ich kann dir auch erklären, wieso.

Ich habe mal einen alten Herrn betreut. Erst waren wir einfach nur so befreundet. Er war sehr alt und lange sehr fit. Er hat ein bischen die Großvaterrolle für meine Kinder eingenommen und es war einfach nett mit ihm.

Seine Kinder reagierten sehr komisch auf mich, was ich erst gar so verstanden habe, weil ich ihnen sehr offen begegnet bin und zumindest die Tochter wuch sehr mochte..Ihr Vater war keiner, den man mal so eben abzocken konnte und das war eh nicht mein Motiv. Erst nach und nach wurde mir klar, dass er echt richtig viel Geld hatte. Sah man ihm nicht an, so lebte er nicht. Ja, er hat sich mal was gegönnt, aber nie so dolle, dass man hätte merken können, wieviel da wirklich war.

Dann wurde er hinfälliger. Seine Kinder drehten voll ab vor Angst ums Erbe und vor Angst, ich würde alles bekommen. Der Vater hat seine Kinder gegeneinander ausgespielt -immer mit Hilfe des Geldes- worauf beide auch voll eingestiegen sind. Am Ende haben sie sich nicht mehr blicken lassen, haben ihn wahrscheinlich bestohlen (ich habe das nie so ganz kapiert und war es auch irgendwann einfach leid.) gekümmert habe ich mich so weit ich das konnte. Irgendwann wollte er mir tatsächlich alles vermachen, was ich dankend abgelehnt habe. Das wäre ein Tanz geworden. Letztendlich hat das Rote Kreuz geerbt.
Ich habe immer gedacht, sein (Familien-) Leben wäre um einiges leichter und harmonischer gewesen, wenn er arm oder normal wohlhabend gewesen wäre. So waren alle immer voller Misstrauen und haben sich das Miteinander enorm schwer gemacht. Es hat mich regelrecht angewidert.

Wir selber sind weder arm noch übermäßig reich. Wir haben etwas mehr als der Durchschnitt, aber es ist unseres. Mein Mann und seine Geschwister haben etwas geerbt, aber lieber wäre es ihnen wohl gewesen, wenn die Eltern nicht mit 42 bzw. 59 Jahren verstorben wären.

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Hallo,

ich weiß, was Du meinst. Manchmal fühlt sich das Leben einfach ungerecht an.

Ich beneide zwar niemanden direkt wegen seines Reichtums, aber ich träume auch vom Lottogewinn und dass dann alles einfacher wäre.

Aber dann lese ich die Zeitung und schäme mich für meinen Wünsche und Träume. Wenn ich von ausgebeuteten Arbeitern in asiatischen Ländern und anderen Menschen lese, deren Würde mit Füßen getreten wird, damit mir hier mein Wohlstand ermöglicht wird und wenn es nur ein neues T-Shirt im Schlussverkauf ist. Dann denke ich daran, wie gut es uns geht und dass ich bitte, bitte nicht in einem dieser Länder wiedergeboren werden möchte, wenn ich mal sterbe.

LG

Sabine

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Hallo,

mein Vater hat immer gesagt:

"Wer viel arbeitet hat keine Zeit Geld zu verdienen".

Nein, ich bin nicht neidisch.

Ich arbeite nicht (mehr), kann mein kleines Reihenhaus halten und mir so manches Teil nebenbei gönnen. Und das ich das alles kann, dafür hat mein Mann Vorsorge getroffen.
Aber ich würde auf Alles verzichten, wenn ich meinen Mann dafür noch an meiner Seite hätte
Denn Geld ersetzt nicht den liebsten Menschen an der eigenen Seite.

LG

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nöööö...ich bin nicht neidisch....aber natürlich wünsche ich mir doch mal gerne den Jackpot im Lotto......

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Ich spiele Lotto...zwar nur ein Kästchen aber Hoffung ist da#rofl

Nein ich bin nicht neidisch....warum auch, jeder hat seine eigenen Probleme, die kann man mit Geld nicht freikaufen. Ich bin eher der Typ der sich mitfreut, wenn andere sich was tolles leisten.

Meine Feundin hat ein riesiges Luxus Haus gebaut....boah, mit tollen Ideen, was mir damals selber nicht eingefallen ist ( sieht ihren Mann aber nie) . Ein anderer Freund baut gerade eine Designervilla- da werde ich mich öfters selber einladen weil er eine tolle Aussicht auf die Alpen hat. ( er ist schwer krank) ....und mein Chef hat eine Millionen -Villa mit einer Traumküche, nebst Pool und einen tollen Strandkorb, ja den Strandkorb hätte ich auch gerne #schein ( die Ehe geht in die Brüche).
No, neidig bin ich nicht. Mich nerven nur die Leute " mehr Schein als sein" .

lisa

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Hi.

Naja etwas neidisch ist doch jeder bei sowas oder nicht? Wobei mich sowas irgendwie immer weniger interessiert, früher war es bei mir viel schlimmer.

Jetzt sehe ich alles so: Wir haben ein Dach überm Kopf, können uns locker Unternehmungen leisten, haben was zu Essen auf dem Tisch und wir rennen "anständig" rum.

Ich finde es kommt immer darauf an was für Ziele man sich setzt. Ich habe noch nie den Traum gehabt ein Haus zu haben mit riesengarten und ein Porsche (mal so als übertriebenes Beispiel. Wenn ich dauernd darüber nachdenken würde was andere haben und ich nicht habe, ob die es "umsonst" bekommen haben oder hart gearbeitet haben dann geht mir viel zu viel kostbare Zeit flöten in der ich mich um wichtigere Dinge hätte kümmern können.

Man könnte natürlich auch den "Neid" sehen , als Chance, seinem eigenen Kind ordentlich anlegen damit es selbst nicht mal so neidisch sein muss. Man schuftet dafür dann wohl selber hart aber wenigstens hat jemand was davon. Aber wenn das Kind in eine schiefe Bahn gerät dann ist das auch wieder umsonst gewesen.

Was mich eher aufregt sind eher Berufe die einfach falsch ausgezahlt werden. Während manche im Büro sitzen und das 3Fache bestimmt von meinem Mann verdienen (mein Mann hat einen harten Beruf, mit 55 wird mit Sicherheit schluss sein), dass finde ich viel schlimmer.

Lg

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Ach und man kann auch ohne viel Geld viel Freude haben. Man muss eigentlich nur mal die wichtigen Dinge des Lebens sehen, und das ist tatsächlich nicht nur das Geld, vorallem nicht das Geld an 1. Stelle.

Und hätten alle Menschen alles dann gebe es immer noch Gemecker. Man sollte einfach damit zufrieden sein was man hat, anstatt dauernd immer gieriger zu werden.

Lg

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Ja, ich bin auch neidisch, ganz ehrlich richtig neidisch. Manchmal. Kurzzeitig. Wie bei Dir: Man selbst ackert und macht und für etwas bescheidenen Wohlstand reicht es auch.

Klar, man freut sich auch irgendwie mit, zumindest bei Leuten, die es "verdient" haben. Bei anderen denke ich schon manchmal "Boah, warum die blöde xyz und nicht ich auch mal?!". Mein Mann hat eine Kollegin, die ich auch schon kennengelernt habe. Noch nie Geldsorgen gehabt, Pradaschuhe, mit Ende 20 schon eine Eigentumswohnung, verdient ca. 3.500,- € netto, fachlich hat sie es drauf, von der Allgemeinbildung und dem Menschlichen her aber hohl wie ein Brot und immer schön Nase oben gegenüber anderen. Die bekam neulich von ihrem Vater ein neues Auto geschenkt. Ihr altes war durch einen Unfall etwas in Mitleidenschaft gezogen (aber noch wunderbar fahrtütchtig und nach einer Reparatur hätte man nichts mehr gesehen, aber Madame WOLLTE einfach kein Unfallauto fahren. Ja, da war ich grün vor Neid.

Bei mir kommt noch dazu, dass mir das Leben bzw. mein Elternhaus nichts "geschenkt" hat. Meine Eltern hatten alle Anlagen, es zu etwas zu bringen und haben alles draufgetrieben bzw. waren stinkend faul, meine Mutter dazu noch später dann psychisch krank. Alles musste ich mir selbst erackern und erschufften und manchmal bin ich da schon etwas bitter.

Andererseits sehe ich meinen Mann an, der irgendwann ein abbezahltes Haus, einen Mercedes (CLK, SLK, kann mir das nicht merken?) nebst einigem an Geld erben wird und in einer finanziell sorgenfreien Kindheit groß wurde. Hinter den Kulissen waren aber Kälte, überzogene Ansprüche an ihn, Trennung der Eltern, eine bis heute überdominante Mutter...

Die TE hat ja im Grunde auch für ihren Reichtum "bezahlt". Ein abwesender Vater, den sie nie kennen lernen durfte. Auch, wenn der Stiefvater einen guten Job gemacht hat, ich bin sicher, dass es Zeiten gab, in denen die Sache mit dem leiblichen Vater nicht so einfach wegzustecken war.

Naja. Ich spiele weiter ab und an Glückssspirale und bewerbe mich bei "Wer wird Millionär"; träume von einer alten Hofreite mit ein paar Nebengebäuden, auf der ich dann einäugige Hunde, dreibeinige Katzen, einen Esel, Ponys und ein paar Hühner und Hasen halten sowie ein Bücher- und Kunstcafé/Ausflugslokal eröffnen werde und gut. Ich versuche, meinen Neid in mich weiter voran treibende Kraft und nicht in Missgunst zu verwandeln und wurschtele mich eben weiter durch mein Leben.

Et is wie es is un et kütt wie et kütt, wat willse mache...?

;-)