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Hallo,

erstmal mein herzlichstes Beileid zum Verlust deiner Oma!

Zu der Sache: Allein die Tatsache, dass sie bei der Untersuchung verstorben ist, dürfte kein Grund sein den Arzt zu verklagen. Es war eine Komplikation die nicht selten auftritt. Der Arzt hat sich entschuldigt, was ich sehr ehrenwert finde und ich gehe davon aus dass der Arzt weiß wofür er sich entschuldigen kann und was er lieber vertuschen müsste.

Was natürlich die Trauerarbeit sehr schwer für deine Freundin macht, ist die Tatsache dass die Oma eben noch gesund zu sein schien und dann plötzlich ist sie tot.

Was ist dazwischen passiert? Warum hat man diese Untersuchung gemacht? war es eine Not-"OP", denn Montag abend wusste sie ja offensichtlich noch nichts davon (oder hat sie es der Enkelin verschwiegen, weil sie sie nicht beunruhigen wollte?).
Solche großen Routine-Eingriffe werden doch zumindestens einen Tag vorher schon geplant, also liegt doch nahe, dass sich der Zustand deiner Oma in der Nacht irgendwie verschlechtert hat, sodass man sich kurzfristig dazu entschieden hat?

Gab es sonst noch Verwandte, die sich um die Oma gekümmert haben und mehr über die Vorgänge zwischen Montag abend und Dienstag berichten können?

Ich würde mir den ganzen Hergang mal genau erklären lassen und wenn da dann tatsächlich Ungereimtheiten auftauchen, DANN vielleicht einen Anwalt einschalten. Aber nicht allein wegen dem Katheter.

LG
S.

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Auch muss ich mich einer meiner Vorrednerin anschließen....

Sich da jetzt an einem evtl Ärztepfusch festzuhalten hilft deiner Freundin vermutlich nichts sondern behindert eher noch eine gesunde Trauerverarbeitung.

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Die Frage ist doch, was deine Freundin sich verspricht bzw. erwartet.

Meine Mutter ist 2011 nach einer Lungenembolie und einem unerkannten Herzinfarkt, den sie schon Monate vor der Embolie hatte, plötzlich im Krankenhaus verstorben. Sie sollte ansich nach Hause, durfte schon wieder aufstehen und hat auch keine Infusionen mehr bekommen. Die HRS waren angeblich weg (sie hat aber was anderes gesagt) und sie sollte sich nur noch ein paar Tage dort "ausruhen". Im Arztbrief stand später, das Herz wäre so schwer geschädigt gewesen, dass es nur noch 10% Blut durchgepumpt hat. Für mich passt das alles nicht so recht zusammen. Wieso stellt man die Medikamentengabe ein und will jemanden nach Hause schicken, der ganz eindeutig nicht fit ist?

Sinn macht das für mich alles nicht. Aber egal was bei einer weiteren Untersuchung nach dem Tod rausgekommen wäre, meine Mutter hätte es nicht zurück gebracht und kein Geld der Welt kann sie ersetzen.

Übrigens hatte meine Mutter ebenfalls eine Herzkatheter-Untersuchung und in den Papieren stand drin, dass es auch zu Blutungen kommen kann. Das war eines der Risiken.

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Hallo,

zu deinen Aussagen

" Die Frage ist doch, was deine Freundin sich verspricht bzw. erwartet."

Lückenlose Aufklärung über den Verlauf der Untersuchung würde ich mir hier versprechen.
Sicher kommt der Angehörige nicht mehr zurück, aber mit einer kleinen Entschuldigung des
behandelnden Arztes ist es nicht getan.

Blutungen sind die eine Seite, aber der daraus resultierende Tod, das ist eine ganz andere.

Hier würde ich auf alle Fälle einen Anwalt hinzuziehen ggf. nach Einsic ht der Dokumentation Anzeige machen.

Ich würde es mir nicht verzeihen können, wenn ich hier untätig wäre und der Tod eines geliebten Menschen "sinnlos" wäre.

Grüße
kaffee.tante

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Hallo,

wenn das das Ziel ist, dann sollte sie einen Anwalt einschalten.

LG
Sassi

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Das tut mir wirklich sehr, sehr leid für deine Freundin. Das muss sehr schwer für sie sein ihre Oma so plötzlich und unerwartet zu verlieren.

Trotzdem finde ich persönlich, dass sie sich die Sache mit der Anzeige noch mal überlegen sollte. Vor solchen Eingriffen wird ja ausführlich über Risiken aufgeklärt, auch über solche, die Lebensverändernd sein können oder iom schlimmsten Fall zum Tod führen. Die Patienten bekommen das ganze noch mal schriftlich und werden aufgefordert noch mal in Ruhe durchzulesen und bei Einverständniss zu unterschreiben.

Jeder Eingriff hat Risiken über die man sich im Klaren sein muss. Auch Ärzte sind keine perfekten Maschinen die keine Fehler machen. Manchmal ist es schwer und verläuft schwierig. Es kommt selten vor, aber die Möglichkeit und das Risiko sind einfach immer da.

Ich finde es bemerkenswert wie der verantwortliche Arzt reagiert hat. Viele andere in seiner Situation hätten entweder gelogen oder das Gespräch ewig herausgezögert.

Er hat das nicht mit Absicht gemacht. Ihm ist ein Fehler passiert, der passieren kann. Nicht sollte, aber kann. Er wird sich selbst schon genug Vorwürfe machen.

Wie gesagt, ich finde man sollte ihn nicht anzeigen.

Das bringt die Oma ja nun auch nicht wieder zurück.

Liebe Grüße,
Sabrina

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Nahezu jeder medizinische Eingriff birgt Risiken. Und im Allgemeinen muss der Patient auch unterschreiben, dass er über diese Risiken aufgeklärt wurde. Ich gehe davon aus, dass der behandelnde Arzt sich dahingehend durch die Unterschrift seiner Patientin "abgesichert" hat.

Weiters ist mir nicht klar, was ihr z.B. mit der Involvierung eines Anwaltes oder einer Anzeige bei der Polizei erreichen wollt!?

Ärzte sind auch nur Menschen...und Menschen machen bekanntlich Fehler. So tragisch der unerwartete Tod der Oma für ihre Familie auch ist...sie wird nicht dadurch wieder lebendig, dass man dem Arzt an die Karre zu pinkeln versucht.

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Also da ja hier alle sehr schlau sind!

Was soll denn der gang zum anwalt bewirken??

Die oma hat sicher die risiken gelesen und unterschrieben und dieser fehler des arztes war sicher ein risikopunkt. Sicherlich ist es tragisch aber der arzt ist auch nur ein mensch und er hatte den Fehler zugegeben und sich entschuldigt.

Und nun? Macht der anwalt die oma wieder lebendig?

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Ach, das ist tragisch und natürlich machen sich Angehörige Gedanken und haben viele Fragen.

Ich finde aber, dass der Arzt gut mit der Situation umgeht. Statt jetzt zum anwalt zu rennen und damit die Fronten zu verhärten, würde ich zuerst das Gespräch in der Klinik. Was ist passiert? Und warum? Hätte man das verhindern können? Oder waren vielleicht irgendwelche anatomischen Strukturen bei der Oma so, dass es einfach passieren musste, ohne dass man vorher wissen konnte, dass es passieren würde? Wenn die Antworten ausweichend oder unbefriedigend sind, kann man immer noch zum Anwalt gehen.

Offenbar hat dieser Arzt ja weder gewissenlos noch schlampig gearbeitet. Dem geht es mit dem Ausgang doch auch nicht gut. Was verspricht man sich von einem Gang zum Anwalt? Da der Arzt so offen damit umgeht, bin ich davon überzeugt, dass er sich abgesichert bzw. nichts falsch gemacht hat.

Ich glaube nämlich auch, dass man mit einer blinden Klagewut, das Gesundheitssystem nicht besser macht. Ärzte sind nicht allmächtig, vieles kann man nicht verhindern.

So oder so bleibt die Situation tragisch. Sollte es zur Klage kommen, wird sich das jahrelang hinziehen und damit enden, dass alles bleibt wie es ist. nur der Trauerprozess dauert länger und wird von einer Wut begleitet sein. Für wen soll das gut sein?

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Was versprichst du dir von einer Klage denn? Klar ist das traurig und tragisch aber kann Geld (nehmen wir mal an ihr gewinnt vor Gericht) über den Verlust hinweg trösten?!

Ärzte sind auch "nur" Menschen und machen Fehler. Es tut ihm leid... Wollt ihr dem Mann jetzt noch beruflich das Genick brechen?!

Vlt. einigt man sich mit der Klinik über eine Begleichung Bestattungskosten ö.ä. Beerdigungen sind ja nicht gerade günstig!