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Hallo,

also ich habe die Erfahrung gemacht, dass Ossis oder Ex Ossis sehr stark zur Glorifizierung der DDR neigen. In diesem Sinne auch zu einer gewissen Überheblichkeit und vor allem dazu, ungefiltert das zu meinen, was sie in der Schule beigebracht bekommen haben.

Der beste Satz den ich mal gehört habe war: "Geheime Überwachung durch den Staat? So war das nicht, ICH habe davon nämlich nichts mitbekommen" #klatsch

Dazu kommt, dass ich ich niemanden kenne, der im Bewusstsein lebt, Wessi zu sein. Ossis allerdings berufen sich ständig darauf, eben Ossis zu sein.

<<Was ich aus der alten Zeit mitgenommen habe, ist Zusammenhalt und Vitamin B.>>

Ja ist doch super- genauso war das schließlich vom Staat geplant.

Ich möchte dazu sagen, dass mein Freund aus der ehemaligen DDR stammt. Seine Eltern sind absolut rückständige, ungebildete Leute. Kein Umweltbewusstsein, weder politisches, noch soziales Engagement, kein Sinn für ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit und auch an nichts davon ein kleines Fünkchen Interesse. Völlig überfordert damit, dass der Staat nicht vorschreibt, was sie zu arbeiten und zu kaufen haben und was nicht. Dementsprechend auch völlig frustriert und nur am meckern, allerdings ohne jeglichen Antrieb eigenverantwortlich was zu ändern.

Mein Freund ist da glücklicherweise anders.

Ich möchte betonen, dass es sich hier nur um ein stereotypes Bild aus Funk und Fernsehen handelt, dass als Anti ossi Propaganda im Westen gespielt worden ist, sondern um meine reale Erfahrung.

Ich weiß übrigens, was es heißt klischeebehaftet zu sein. Ich bin Holländerin.

(Und ja, ich mag Tulpen und Käse, habe Holzschuhe und ein Hollandrad -aber nicht immer- Mit Wohnwagen kann ich allerdings nichts anfangen. Aber ich bin dafür, dass jede Stadt Grachten hat.)

Viele Grüße

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"Ich möchte dazu sagen, dass mein Freund aus der ehemaligen DDR stammt. Seine Eltern sind absolut rückständige, ungebildete Leute. Kein Umweltbewusstsein, weder politisches, noch soziales Engagement, kein Sinn für ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit und auch an nichts davon ein kleines Fünkchen Interesse. Völlig überfordert damit, dass der Staat nicht vorschreibt, was sie zu arbeiten und zu kaufen haben und was nicht. Dementsprechend auch völlig frustriert und nur am meckern, allerdings ohne jeglichen Antrieb eigenverantwortlich was zu ändern."

Dann hast du aber eine besondere Spezies kennengelernt. lach

Weder meine Eltern, noch meine Großeltern sind so. Auch meine Uroma hat es super "verkraftet" gehabt. Sie hat nur immer viele Klamotten auf Vorrat gekauft. Aber das hing sicherlich mit noch früher zusammen.

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"Ich frage mich. Wann hört das endlich auf? Ich für meinen Teil denke ehrlich gesagt nicht mehr darüber nach."

Also irgendwie gewinne ich beim Lesen Deiner Geschichte doch den Eindruck, dass Du - obwohl gerade mal 34 Jahre alt - sehr wohl über die Unterschiede West-Ost sinnierst.

Du wägst ab Ost-West und solange das ist, wird "ES" nicht aufhören.

Warum macht man eine große Sache daraus, wenn man einen Trabbi sieht. Ich finds super, finde aber viele Oldtimer super - und dass ist ein Trabbi ein Oldtimer....

Lg nic

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Hi,

ich finde, Dein Beitrag ist selber voller Vorurteile.

Ich bin ein echter Wessi (oder Nordi?), und ich habe den Mauerfall sehr bewusst erlebt im Alter von ca. 20 Jahren. Ich war geradezu euphorisch damals. Und bei allen Schwierigkeiten, die die Wende gebracht haben mag, so finde ich es immer noch unglaublich toll, dass so eine friedliche Revolution möglich war. Erst im Nachhinein kam ja heraus, wie "knapp" das Ganze war.

Inzwischen wohne gar nicht weit von der "Grenze" zu McPom entfernt, und ehrlich? Ich weiß nicht mehr genau, wo sie verlief, und ich finde die Unterschiede zwischen S-H und McPom auch nicht gerade übermächtig. Und einen Sachsen finde ich nicht suspekter als einen Bayern.

Es gibt Unterschiede in der Mentalität, mag sein, egal ob zwischen Ost und West, Nord und Süd, Nord und West, Ost und Süd oder was auch immer. Aber das ist doch toll, das macht unser Land doch auch bunt und schön.

Die Sehnsucht nach den alten Produkten kann ich persönlich zwar nicht ganz nachvollziehen, aber auch die ist ja kein Ost-Phänomen, schließlich stürzt man sich hier auch auf TriTop und ähnliche 70er-Relikte, wenn sie wieder auf den Markt kommen...
Und dass viele Dinge anders schmecken als vor 30 Jahren, das hat sicher auch nicht unbedingt etwas mit Ost oder West zu tun. Die Entwicklung ist nun einmal nicht aufzuhalten...

Zum Thema Schultüten: Ist mir noch nicht aufgefallen. Hier wird jedenfalls ein ziemlicher Hype darum gemacht, und niemand sagt, es sei ein Tag wie jeder andere#kratz. Sind wohl auch eher regionale Unterschiede als ein Ost-West-"Problem".

LG Ally#klee

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"Die Sehnsucht nach den alten Produkten kann ich persönlich zwar nicht ganz nachvollziehen, "

ich glaube das liuegt daran, dass die menschen im osten nach dem mauerfall zwar viel gewonnen haben, aber eben auch viel verloren haben. (leider darf man das oft nicht so sagen, das führt schnell zu unstimmigkeiten). materielles und ideelles. und produkte, wie spielzeug, nahrungsmittel etc. sind eben etwas greifbares. klar war es toll all die dinge zu bekommen, die einem so lange verweigert wurden. aber dafür ging eben auch so vuiel verloren von dem, was man kannte. und das alles ging ja auch so sagenhaft schnell udn abrupt.
ich kann nicht sagen dass ich mich nach ost produkten sehne. war ein kidn damals, aber alt genug um mich an sehr viel zu erinnern. aber ich freue mich doch, wenn ich dinge sehe oder entdecke von früher, die ich schon längst vergessen glaubte.

lg

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Ich halte auch den Solidaritätszuschlag für nicht sinnvoll. Die Verteilung natürlich, aber vielleicht wäre es einfachere gewesen, das Geld auf anderen Wegen rüberzubringen. Erzwungene Solidarität ist nix.

Die Einen zahlen, die Anderen bekommen.

Natürlich schafft das eine Barriere.

Nur so ein Gedanke.

Gruß

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>>Die Einen zahlen, die Anderen bekommen.<<

Du weißt aber schon, dass auch in "Ostdeutschand" der soli gezahlt wird? Alle zahlen...
( das spiegelt jetzt nicht MEINE Meinung zum Soli wieder).

Ich sag nur: ich bin WOSSI. 19 Jahre im Osten, jetzt 12 im "Westen" mit "wessi"-Ehemann.

Mir ist das alles so schnuppe; va. wo jemand herkommt.. Ich finde es schön, die Freiheit zu haben, in jeden Landesteil fahren zu können...ohne Behinderungen.

Ulkig/merkwürdig finde ich einfach regionale Unterschiede: Bräuche in Bayern, Sitten in Ostfriesland etc ( NUR BeISPIELHAFT).

Im Übrigen macht keiner meiner Bekannten/Freunde hier Unterschiede zw. Ost und West.

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Die Einen zahlen, die Anderen bekommen.

Natürlich schafft das eine Barriere.
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Ja, sehe ich auch so, vor allem, weil es um einiges länger geht als ursprünglich mal gesagt.
Und das geht eben auf die Stimmung.

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Ich hab mich nie gefragt, was typisch für Ossis und typisch für Wessis ist. Unterschiede im Verhalten und der Mentalität gibt es in Gesamtdeutschland. Das finde ich interessant, aber auch nicht mehr. Ständige Vergleiche ziehe ich nicht. Was sollte das auch bringen?

Mich hat an der DDR damals fasziniert bzw. eher erschüttert, dass sich Menschen erlaubt haben, ihre Bürger einfach einzusperren. Mir haben die Leute leid getan und es wollte (und will) nicht in meinen Kopf hinein, wie man sowas so lange Jahre durchziehen konnte.

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Fastnacht in koeln heisst KARNEVAL !!

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Als ich noch ein Kind war...

...hatten meine Eltern irgendwann mal im Urlaub "Ossis" kennengelernt. Ich hab dann nur mitgekriegt, dass wir immer große Pakete voller Walnüsse und diese Kerzen-Dreh-Häuser (weiß nicht, wie man sie nennt) bekommen haben. Kurz nach der Wende kamen sie uns in unserem neugebauten Haus besuchen. Der Junge hat meine Spielsachen kaputt gemacht und seine Mutter hat unser Haus lautstark vor allen schlecht gemacht. Ich weiß nicht, was man ihnen in der DDR versprach und was sie sich in ihrer blühenden Fantasie vorstellten, aber wenn ich als Kind jemand anderes Spielzeug bewusst zerstört hätte, wären meine Eltern nicht lächelnd daneben gestanden. Auch hätte ich niemals über das Haus derer geschimpft, die wir besuchten und bei denen wir immerhin kostenlos wohnten, nur weil die Vorhänge nicht gefielen o. ä.

Allerdings frag ich mich tatsächlich, warum du diesen Thread aufmachst? Und warum ich dir überhaupt meinen spärlichen Kontakt zu den Ossis erzähle. Und ich frage mich, was eine Zuckertüte ist, aber ich gehe davon aus, dass das eben (Achtung: Ironie) "ein spezieller Ossi-Ausdruck" ist und du einfach eine Schultüte meinst - so heißt das nämlich hier bei uns :-)

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wenn ich mich richtig erinnere, hieß das ding zuckertüte, weil es damals wirklich fast ausschließlich mit süßigkeiten gefüllt war.

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Hallo,

ich bin eine Sächsin die im Osten von Deutschland geboren ist und auch dort groß wurde. Es ist schade das in vielen Köpfen der lieben Menschen nur Ossi´s und Wessi´s gibt.

Meine Zuckertüte war damals groß und die meiner Kinder ist der Kindergröße angepasst. Jedoch sollte es jedem Kind ermöglicht sein seinen ersten Schultag mit den Menschen zu feiern die es gern hat. Bei uns war das damals meist der 1.September bzw der Samstag davor oder danach. Das ist aber ein regionales Problem das unsere Kultusminister einfach lösen könnten wenn sie wöllten.

Das "alte System" hatte durchaus Vor- aber auch eine Vielzahl an Nachteilen. Das Schulsystem war struktuierter, die Eltern hatten die Sicherheit einen Kita- und Hortplatz zu haben und Frau brauchte sich damals keine Gedanken machen wenn sie Kinder in die Welt setzt, denn die Garantie auf den Arbeitsplatz bestand. Aber die Möglichkeiten eine Wohnung zu erhalten war nur dann gegeben wenn das Kind lebend zur Welt kommt und die politische Gesinnung genehm war. Vieles hing davon ab und als Kind kirchlicher Eltern habe ich das zuoft mitbekommen. Der Zusammenhalt war oft eine Zweckgemeinschaft und die Gefahr das irgendwo jemand mithörte war immer gegeben.

Jedes System hat seine Vor- und Nachteile. Es liegt jedoch an Jedem selbst das Beste daraus zumachen. Das was ich aber schon vermisse ist die Haltbarkeit von einigen Teilen, aber dafür muss ich auch nicht mehr 5Jahre auf eine Waschmaschine warten :-). Ebay sei dank kann ich jetzt Omas Bettwäsche mit Spitze, die neu bei Otto 70€ kostet und altes Gerümpel ersteigern was andere nach dem Fall der Mauer entsorgt haben.

Viele Grüße

Geli

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Das hört solang nicht auf, solang es Menschen gibt, die Threads/Diskussionen über Unterschied Ost-West machen. Und solange, wie bei irgendwelchen Statistiken und darauffolgenden Berichterstattungen da getrennt wird - am besten noch mit Landkarte im Hintergrund, auf der die Grenze eingezeichnet ist.

Und wer genauer hinsieht/hinsehen will, bemerkt, dass es auch einen "Nord-Süd-Konflikt" gibt und das sogar jedes Dorf argwöhnisch auf das Nachbardorf schaut. Das ist nunmal so. Aber das ist meist eher "spassig". Und ich bin überzeugt das Ost-West-Verhältnis wäre mittlerweile, zumindest in den jüngeren Generationen, genauso, wenn diese Thematik nicht ständig so aufgeputscht werden würde.

Ich habe auch ein paar alte Schätzchen aus "Vor-Mauerfall" von meiner Oma, die immernoch funktionieren. Bin aber eine reine Wessi. Na und? Das liegt nicht an Ost-West, sondern daran, dass früher auf Langlebigkeit produziert wurde (ja, auch bei uns pösen Kapitalisten) und heute wollen die Firmen einfach leider nur noch viel verkaufen.

Und weil hier jemand schrieb, es ist heut nicht besser wegen Urlaub: früher durften sie nicht, heute gehts nicht wegen Geldmangel. Letzteres ist KEIN reines Ost-Problem. Das zu denken grenzt für mich schon wieder an Arroganz und Überheblichkeit. Wenn das das einzige Problem ist, tut ihr mir leid. Da möcht ich immer schreien: Dann baut Euer sch... Mauer doch wieder auf, wenns Euch nicht passt.

Sorry, aber sowas regt mich einfach auf. Lasst das Thema doch einfach ruhen und gut ist. Damit meine ich nicht, dass man den Kimdern nicht von der Zeit erzählen sollte. Aber solche Sätze "In der DDR/ohne die DDR war alles besser, bla bla bla" sollte man sich verkneifen. Kinder saugen sowas auf und verinnerlichen das. Und dann hört das nie auf. Aber wir sind ein Land und so sollten wir uns auch benehmen.

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Ganz Ehrlich? Ich kanns NICHT mehr hören! Ich bin im Saarland aufgewachsen (=Wessi), wohne jetzt in Hessen und mein Lebensgefährte kommt aus Thüringen (=Ossi). Seine Mutter und deren Freund sind UNMÖGLICH, was das betrifft (nicht falsch verstehen, es sind echt liebe Menschen, nur dieses Ost/West-Gelaber geht mir aufn Geist). Im Westen ist ja ALLES schlechter, die Kinder sind alle verwöhnt und verzogen, es gibt keine Arbeit mehr, man hat keine Kindergartenplätze mehr und die sind ja viel zu teuer (Im Osten gab es für alle Kinder einen Platz und die waren umsonst - Finde ich toll, aber das hängt ja nicht von Ost/West ab, sondern davon, wo man wohnt), die Stasi war nicht so schlimm, der deutsche Staat ist viel schlimmer (genau, der deutsche Staat sperrt Leute ein, weil sie Westdeutsches Fernsehen gucken #augen ), mein Lebensgefährte war mit 12 Monaten angeblich schon trocken und das unsere Tochter mit ihren 26 Monaten noch nicht trocken ist, liegt daran, dass ich ein Wessi bin und damit viel zu faul bin, sie aufs Klo zu setzen #klatsch etc pp.

Ich habe mir früher nie Gedanken über Ost/West gemacht, aber seitdem ich diese Leute kenne, denke ich öfters mal drüber nach und diskutiere mit meiner Schwiegermutter auch oft drüber. Und dann nennen die mich manchmal Honni (weil Honecker ausm Saarland kommt #augen ), meistens ignorier ich das, aber manchmal lass ich einen dummen Spruch los ala "der Honecker war zu doof, ich mach es mit der DDR richtig"

Und das wird NIE aufhören, so lange es Menschen gibt, die die Unterschiede immer wieder anprangern #aerger