Sicherheiten

Aufgrund verschiedener Beiträge hier bei urbia habe ich festgestellt, dass wir unsere Entscheidungen von Sicherheiten abhängig machen, die paradoxer Weise gar nicht sicher sind (Kredite,Familienzuwachs, Jobwechsel usw)
Die Entscheidungen werden weniger auf der Grundlage getroffen, was möchte ich, warum, der Notwendigkeit usw.
Auch ich muss immer wieder feststellen, dass ich zwar viele Rechtfertigungen für meine Wünsche oder mein Tun finde, aber wenn ich da mal gründlicher und mir ehrlicher gegenüber stehe feststellen muss, dass ich die Dinge gar nicht brauche, dass ich mir selber etwas nicht zutraue, das ich mir damit Sicherheit verschaffen will, ein gewisses Bild von mir nach außen stärken will...usw
Aus welchem Grund tun wir das? Warum trauen wir uns in manchen Entscheidungsbereichen so wenig selber?
Warum neigen wir dazu die Probleme anderer zum eigenen zu machen (wenn auch "nur" temporär)?
Warum sind wir geneigt eher über einen Menschen bzw sein Tun zu urteilen, als zu akzeptieren das es so ist, zu schauen welche Motivation den Menschen treibt und ggf mit Hilfe dazustehen.

Ich bin ganz gespannt auf eure Ansichten :-)
aber laßt uns bitte nett dabei zueinander sein

Karna

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Hallo,

ich muss zugeben, dass ich deinen Gedankengängen nicht wirklich folgen kann.

Was hat "Die Entscheidungen werden weniger auf der Grundlage getroffen, was möchte ich, warum, der Notwendigkeit usw." mit "Warum trauen wir uns in manchen Entscheidungsbereichen so wenig selber? Warum neigen wir dazu die Probleme anderer zum eigenen zu machen" zu tun?

Vllt kannst du das nochmal erklären?

vg, m.

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Das Ganze hast du aber ganz schön aus dem kontex genommen :-)

Die Entscheidungen werden weniger auf der Grundlage getroffen, was möchte ich, warum, der Notwendigkeit usw."

Der Folgesatz bezog sich auf Gründe die wir dafür anführen mit denen wir versuchen eine Sicherheit zu schaffen, die es aber nicht gibt da wir nicht auf alles Einfluss haben.
Diese Sicherheiten im Außen benötigen wir weil wir usn selber unsicher sind und selbst nicht trauen und deshalb nach Bestätigung(Sichherheit) suchen.
Mit den Problemen anderer ist es ähnlich- denn es versetzt schon in Unsicherheit wenn man erlebt dass es scheinbar unlösbare Probleme gibt.
Ich habe schon erlebt das Problem lange eigenes Thema war, weil nicht sein kann was nicht sein darf.
Was die eigene Burg ins Wanken bringen könnte.

Mir ist aufgefallen je unsicherer ich mir selber bin desto mehr Sicherheiten suche ich im Außen, umso mehr Kontrolle brauche ich über dieses und umso mehr Sicherheiten will ich erschaffen.
Allerdings bleibt in dem Fall die Neugierde und einiges anderes auf der Strecke-einfach weil das Schaffen und die Suche nach Sicherheiten und die Kontrolle einfach so viel zeit und Energie fordert.

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wenn ich dich richtig verstehe, geht es MMn nicht um "sicherheiten" sondern um legitimation.
Ich glaube, daß wir die meisten Entscheidungen gefühlsmäßig entscheiden.
Aber um diee zu rechtfertigen, brauchen wir rational klingende legitimationen.

Je "sicherer" wir (gefühlsmäßig) sind, daß unserer Entscheidung richtig ist, desto weniger brauchen wir (je öfter wir die erfahrung gemacht haben, daß unserer Entscheidungen "gut", "richtig" oder "erfolgreich" waren, desto eher haben wir bei der nächsten entscheidung das gefühl, daß dies wieder so laufen wird)

Je "unsicherere" wir sind, was unserer entscheidung angeht (entweder weil wir verunsichert werden, weil wir nicht dran glaube, daß unserer entscheidungen zum erfolg führen...) desto stärker müssen wir diese legitimieren (vor uns und vor anderen

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ist der Rasen schön grün...wo laufen sie denn?

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Schlechten Morgen gehabt ? :-)
na dann kanns ja nur noch besser werden ...:-D

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ah.
interessant.

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Es trauen sich doch hier genug Leute schwanger zu weren ohne festen Job, mit nur 1 festen Gehalt Häuser zu finanzieren etc....

Was wolltest Du jetzt eigentlich sagen?

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Hier kommen viele Anfragen, 2 Kind Ja /nein, 3. Kind.... und stellen ihre finanzielle Situation dar.
Solche Entscheidungen davon abhängig zu machen finde ich schwierig.
Weil so eine Entscheidung ist für mich in erster Linie eine Frage inwieweit ich bereit bin mich den daraus ergebenen Konsequenzen zu stellen.
Ich habe mir nicht immer diese Frage gestellt und stand dann da...vor Konsequenzen die ich nicht wollte..und eigentlich nicht tragen konnte.
Die finanzielle Situation kann sich in jede Richtung ändern. Die äußerlichen Umstände auch.
Die innere Einstellung ändere nur ich.
Deshalb finde ich dass solche Entscheidungen Kind/Haus ect. immer ein eigener Beschluss sein aufgrund der Entscheidung: Ich bin bereit alle Konsequenzen daraus zu tragen und ggf meine Prioritäten zu ändern.

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Deshalb finde ich dass solche Entscheidungen Kind/Haus ect. immer ein eigener Beschluss sein aufgrund der Entscheidung: Ich bin bereit alle Konsequenzen daraus zu tragen und ggf meine Prioritäten zu ändern.
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Das sehe ich auch so.
Und ich kann diese Fragen hier, die du nennst, nicht nachvollziehen.
Jeder lebt auch anders und hat unterschiedliche Einstellungen zu vielen Dingen, zb will gar nicht jeder 1-2x im Jahr eine große Urlaubsreise machen.
Da nützt es rein gar nichts, wenn man fragt, wer hier mit wieviel Einkommen ein Haus für x Euro gekauft hat oder 6 Kinder hat.

Jeder kann nur für sich selbst die entstehenden Konsquenzen ermitteln und vor allem auch beurteilen. Klar, kann sich einiges ändern, ohne daß man es will, Arbeitslosigkeit ist ein genereller Punkt und man weiß nie, wann man etwas Neues finden kann, geht ja selten von jetzt auf gleich.

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Geht mir eigentlich nicht so.
Bei wichtigen Entscheidungen bin ich mir eigentlich auch immer sicher und bisher lief es auch ganz gut. Bei manchen Dingen hat man auch nicht den totalen Einfluß, da muß man sehen, was kommt, hat eben ein gewisses Risiko.

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Warum neigen wir dazu die Probleme anderer zum eigenen zu machen (wenn auch "nur" temporär)?
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Tun "wir" das?
Die Probleme anderer kann man sicher gern mal auf sich selbst übertragen, sehen, wie man selbst damit umgehen würde. Solange es ein Szenario ist, ist es leicht, aber immerhin macht man sich dann doch Gedanken für sich selbst.
Das macht man wahrscheinlich ganz automatisch, schätzt es ab.

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Warum sind wir geneigt eher über einen Menschen bzw sein Tun zu urteilen, als zu akzeptieren das es so ist, zu schauen welche Motivation den Menschen treibt und ggf mit Hilfe dazustehen.
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Weil es immer schwer ist, NICHT von sich selbst auszugehen.
Man denkt eben für sich und aus seiner Lage heraus. Das ist sicher ein Fehler, aber passiert sicher erstmal son selbst. Und dann muß man versuchen, es ganz ohne Hintergrund zu sehen, den Hintergrund des anderen ermitteln. Aber da alle verschieden sind, ist manches eben schwer nachvollziehbar, wenn man selber ganz anders tickt.

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Ich glaube, dass viele Menschen unterbewusst so "abhängig" und unsicher sind, dass sie in ihrem realen Tun und Erleben immer wieder zu diesen Sicherheiten hinstreben.

Bevor ich eine Entscheidung treffe, die mein Leben möglicherweise beeinflussen wird, bewege ich mich lieber gar nicht und alles bleibt wie es ist. Scheint erstmal sicher zu sein, erstickt aber jegliche Weiterentwicklung im Keim.

Bevor ich dahintersteige, welche Motivation jemand anderen treibt, müsste ich ja erstmal schauen, welche Motivation mich selbst antreibt. Und davor scheuen doch viele zurück, weil es meist unbequem ist, sich mit sich selbst, seinen Sehnsüchten, vielleicht seinen Schwächen und Grenzen zu beschäftigen und erstmal auf sich selbst zurückgeworfen zu sein.

Wer mit sich selbst sehr klar ist, in sich ruht, sich selbst "gefunden" hat und weiß, wo die eigenen Stärken und Schwächen liegen, weiß, dass man selbst eine ganze Menge schaffen und bewegen kann, braucht diese (teilweise ja wirklich "erkauften") Scheinsicherheiten nicht mehr.

Das klingt irgendwie laienpsychologisch, merke ich gerade *g* sollte es gar nicht. Ich glaube tatsächlich, dass es so ist.