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Hallo,

wäre es möglilch, dass das Kind - vielleicht auch aufgrund einer schweren Behinderung - länger erkrankt war, im Krankenhaus oder in der Reha war?

Überleg mal, wie es Dir gehen würde, wenn Dein Kind schwer krank ist und dazu noch behindert ist (was sich vielleicht noch zusätzlich negativ auf Krankheiten auswirkt). Würdest Du damit hausieren gehen?

Das Kind geht wieder in den Kindergarten. Wenn die Erzieherinnen etwas auffällig fänden, würden sie sicherlich aktiv werden.

GLG

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Hallo Kaffeebaum,

ich habe ein schwerbehindertes Kind in Pflege aufgenommen und arbeite selbst in der Kinder- und Jugendhilfe. Vorwiegend bisher in Familien, die auch von Behinderung betroffen sind.

Aus dem Grund kann und will ich Dich ermutigen, Deine Sorge zu äußern und auf Anonymität zu bestehen.
Das ist weder "Denunziantentum", noch Feigheit.

Es gibt bedauerlicherweise genügend Eltern, die ihre behinderten Kinder "nicht zeigen" wollen und/oder sogar vernachlässigen.

Wenn der Fall eines vernachlässigten Kindes erst mal in den Medien publik gemacht wird, ist es zu spät und die Schuld wird den Behörden in die Schuhe geschoben, die oft gar nichts davon wissen konnten, weil "die Leute denken, es geht sie nichts an" oder gar "wundersame" Bemerkungen hören, sie hätten die Finger von einer Meldung zu lassen oder sie seien feige, wenn sie anonyme Anzeige erstatten.

Unsere Kleine wurde im letzten Moment aus ihrer Familie genommen: da war sie bereits am Vertrocknen.

Ich kann nur sagen: handle!

Alles Gute,
Claudia

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Für diejenigen, die es interessiert: Der Fall hat gestern Abend noch eine dramatische Wendung genommen.

Auf Hinweis der Nachbarn ist das Jugendamt gestern wohl in einem Kriseneinsatz noch rausgerückt. Und ich hatte mit meinen Vermutungen wohl recht.

Ich scheine zwar nur eine Bekannte zu sein, aber anscheinend so gut, das sie mich anrief als die Behörde vor der Tür stand.
Das Kind ist aus der Familie genommen worden. Ich hab geheult als ich gesehen habe wo das Kind gelebt hat. In einem "Verschlag" im Elternschalfzimmer.

Und ihre einzige Sorge? Ob ihnen nun das Pflegegeld gestrichen wird denn damit wurde ja das andere Kind göttlich in den Himmel gelobt.
Wirklich der O-Ton war: Wenn das Geld nun gestrichen wird, weil XY weg ist kann ich mir für bla blablubb nicht mehr soviel leisten.

Kein Ton der trauer Reue oder sonstiges.

Ich hab ihr nur tonlos gesagt, sie möge mal klar im Kopf werden und das das wohl richtig war was passiert ist dann fing sie an zu heulen das ja keiner Verständniss habe, das ihr anderes Kind (das gesunde) ja genug unter "der kranken Krücke" zu leiden habe.

Das war der Moment wo ich gegangen bin. ICh hab das heut noch nicht verdaut. Keine drei stunden nachdem ich hier poste, brennt da unten die Hütte. Die JA Mitarbeiterin sagte es sei ein Hinweis der Nachbarschaft aber sie dürfe aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Namen nennen. Es ist also doch nicht nur mir aufgefallen das da was nicht stimmt.....

So soviel zum Thema mutmassungen......
Für meinen Sohn tut es mir leid, denn er hat erstmal nen neugewonnennen Freund verloren. Kind können ja nichts dafür aber sie hat nun erstmal den Kontakt unterbunden da sie alles und jeden Verdächtigt.

Das Kind ist nun wirklich in einer Einrichtung...bzw derzeit im krankenhaus. Warscheinlich kann man den Fall morgen hier in der presse nachlesen

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Ja, das interessiert mich, danke.

Was mich dabei immer wieder wundert: Dieses Kind ist im Kindergarten. Es ist behindert. Ja, war denn die Einrichtung nie zu Hause bei dem Kind, um die Familie näher kennen zu lernen? Ich bin in einem anderen Land gross geworden, habe dort teilweise meine Erzieherinnenausbildung absolviert. Und es war Gang und Gebe, dass ein Mal im Jahr mindestens ein Hausbesuch stattfand. In Deutschland ist das nicht so, ich weiss.

Ich kann es nur nicht glauben, dass selbst bei besonderen Fällen keine Besuche anstehen, allein schon, um zu schauen, ob die Familie weitere Unterstützung benötigen könnte.

Ich habe mich deiner Einschätzung gegenüber zurückhaltend gezeigt, gestern. Ich frage mich immer noch, warum du nicht alle Angaben im Ausgangsthread gemacht hast, die Gespräche mit der Mutter geschildert, etc. Aber eine gewisse Aufregung kann man da sicherlich vermuten und das ist normal.

Ich lese richtig, nicht aufgrund deines Misstrauens, sondern aufgrund einer anderen anonymen Meldung ist etwas geschehen?

In diesem Fall: Gut, dass eingeschritten wurde!

Und natürlich habe ich jetzt ein schlechtes Gefühl in mir, dass auch ich so zurückhaltend war. Aber ich muss sagen, es ist schwer, Geschriebenes in Relation zu setzen mit einer tatsächlichen Gefährdung für ein Kind.

Alles Gute für das Kind

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Gut, dass jemand den Mut hatte, einen Hinweis zu geben.#pro

Persönlich empfinde ich so manche "Forumsempfehlungen" auch als kindeswohlgefährdend.

LG
Claudia

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Warum fragst Du nicht ersteinmal die Eltern nach dem Kind, bevor Du gleich zum Jugendamt gehst?

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@woodgo: wer lesen kann ist klar im Vorteil !!

Der kleinen wünsche ich, dass es ihr jetzt da wo sie ist besser geht als bei den eigenen Eltern....!

LG Laura

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Ich habe nur Dein Ausgangsposting gelesen und würde daher empfehlen, mit der Mutter zu reden! Es sind doch nur Mutmaßungen, die Du hier vorbringst oder weißt Du, daß das Kind versteckt wird, sich selber überlassen wird? Wenn Du das 100%-ig weißt, dann geh zum Jugendamt.

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Das Kind wird versteckt weil es behindert ist und du es noch nie gesehen, bzw bemerkt hast?

Ich habe vier Kinder, mein Sohn hat auch eine Behinderung.
Mein Sohn bemerkst du zuhause auch kaum, warum?
zum einen ist er recht selten zu Hause, nach der Schule landet er im therapeutischen Hort und sonst verhält er sich oft ruhig in seinem Zimmer und möchte bitte nicht gestört werden. Gelegentlich hört man seine Geräusche, das war es.

Verstecke ich mein Kind jetzt?

Ich kann deine Sorge verstehen, aber ich fürchte du siehst es etwas eng.

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Hallo Nibiru,

lies' mal das ganze Thema und denk' dann mal in aller Ruhe und sehr gründlich über Deine Antwort nach.
Gestern wurde noch behördlich eingeschritten und das benannte Kind konnte aus einer entsetzlichen Lage befreit werden.

Claudia, Pflegemama eines behinderten Kindes, das auch im letzten Moment gerettet werden konnte

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Habe ich, deswegen bleibe ich trotzdem dabei das nicht jedes behinderte Kind, das man nicht "bemerkt", gleich versteckt wird.

Für das gerettet Kind, wendet sich nun hoffentlich alles zum besten und die Eltern werden gerecht bestraft.

Lg Nibiru, der wegen so einem Verdacht das Jugendamt schon die Bude eingerannt hat...

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