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Nachts ist Ruhe

Nachts ist Dunkelheit

Das verbinden viele Menschen mit dem Ende, dem Tod.

Vielleicht macht dich das denken, dass "man" Nachts stirbt.

Wenn ich für mich aber denke, die Nacht ist Ruhe, die Nacht ist Schutzraum, die Nacht ist Geborgenheit, dann dürfte ich theoretisch auch keine Angst vor dem Tod haben.

Oder?

Dem ist aber nicht so. Denn ich persönlich mag die Nacht, auch deswegen, weil sie endlich ist. Der Tod ist unendlich und hat daher für mich nichts mit der Nacht zu tun.

Ich mag den Wechsel, was ich gar nicht mag, ist diese Unendlichkeit des Todseins.

Aber das hilft dir nicht weiter, denke ich.

Irgendwer hat hier gesagt, dass wenn der Körper zur ruhe kommt, er leichter gehen kann. Sterben kann. Da kann etwas dran sein. Und schau, viele Menschen wünschen sich, dass, wenn es denn sein muss und so weit ist, dass gestorben wird, dass sie dann im Schlaf sterben, einfach so. Ohne Kampf. Ohne Schmerz. Ohne grosses Trara.

Wie ist es denn mit dir? Wie würdest du sterben wollen, wenn du dann sterben musst? Nicht jetzt, sondern erst dann, wenn es so weit ist, na klar.

Das Problem unserer Gesellschaft ist, dass der Tod gern ausgespart und verdrängt wird. Daher macht er uns solche Angst, glaube ich. Das ärgert mich, denn ich persönlich mag auch nicht dran denken. Vielleicht wäre das mit einer anderen Sozialisation anders.

L G

White

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> Und schau, viele Menschen wünschen sich, dass, wenn es denn sein muss und so weit ist, dass gestorben wird, dass sie dann im Schlaf sterben, einfach so. Ohne Kampf. Ohne Schmerz. Ohne grosses Trara.<

Das war auch mein erster Gedanke zum Thema.

LG Anita

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Ich finde den Thread auch etwas verwirrend, aber deine Antwort ist schlicht frech.

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Pfui, schäm Dich!

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Doch, ich kann Deine Denkweise (mit der Du übrigens nicht alleine bist) nachvollziehen.

Ich arbeite selbst im Krankenhaus. Wir erleben oft, dass Patienten eher nachts sterben, als am Tage (zumindest, wenn sie sich im finalen Stadium befinden und nicht plötzlich durch LAE oder Herzkreislaufversagen sterben).
Die Vermutung liegt Nahe, dass die Menschen in der Nacht noch mehr zur Ruhe kommen. Viele Angehörige fahren nach Hause, bleiben in der Nacht nicht am Krankenbett - und viele Patienten können erst dann los lassen, wenn ihre Liebsten gegangen sind.

Was das Sterben zu Hause betrifft, da kann ich Dir nicht allzuviel sagen. Aber ich habe auch hier Vermutung, dass viele Menschen denken "nachts entschlafen sie mehr als am Tage" einfach weil sie selber Nachts zur Ruhe kommen, Angst haben nicht da zu sein, wenn "es" passiert, weil sie gewöhnlich am Tage eher vor Ort sind.

Finde Deinen Gedankengang nicht verwirrend und abwegig!

Lg Melle

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Hallo,

meine Omas sind tagsüber gestorben.

Meine Großväter morgens bzw. abends.

Ich wüsste im Moment keinen, der nachts gestorben wäre.

GLG

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Also ich habe nie gedacht, dass man nur nachts stirbt.

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Wer ist "man"?

Aus dem Krankenhaus weiß ich, dass zu jeder Zeit gestorben wird, ABER ich habe auch öfter erlebt, dass man für einen ruhigen Tod auch eine ruhige Umgebung benötigt.

Tagsüber ist es -zumindest im KH- oft sehr lebendig und hektisch, nachts wird das anders.

Auf der Palliativstation habe ich allerdings erlebt, dass, wenn man auch tagsüber diese ruhige Atmosphäre schafft, auch tagsüber gestorben wird. Wenn Angehörige zur Ruhe kommen können und dabei sein dürfen, wenn das Tagesgeschäft einfach keine Rolle mehr spielt. Ich rede hier aber von Menschen, die schon lange schwer krank waren/sind.

Alle anderen sterben immer und überall. Genauso wie immer und zu jeder Tageszeit Kinder geboren werden.

Ich finde es schade und bedauerlich, dass wir uns im Regelfall so wenig damit beschäftigen. Als ob es immer nur andere beträfe....

Gruß
Susanne

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"Ich finde es schade und bedauerlich, dass wir uns im Regelfall so wenig damit beschäftigen. Als ob es immer nur andere beträfe...."

Ja, und nun gibt es hier eine Person, die sich damit auseinandersetzt, weil sie auch Angst davor hat und anschließend wird sie hier als verwirrt, besoffen etc hingestellt. Das finde ich unter aller S..!

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Hmm...

...vielleicht, weil die Nacht (dunkel, schwarz, still) den Tod schon immer eine größere

Angriffsfläche bietet oder geboten hat. Das ist jetzt einfach nur gefühlsmäßig von mir

beschrieben.

Allerdings geht es mir nicht so, dass ich es denke, dass nur nachts gestorben wird.

LG Trixi

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Ein komplexes Thema. Dazu müsste man ja intensiv Statistiken studieren und vor allem zwischen Unfalltod (passieren rund um die Uhr) und natürlichem Tod unterscheiden. Schon möglich, dass es da Unterschiede gibt. Angeblich sterben ja auch die meisten Menschen im Mai. Wegen der hohen Selbstmordrate in diesem Monat. So habe ich jedenfalls mal gelesen. Mein Opa starb jedenfalls tagsüber. Meine Oma nachts. In den frühen Morgenstunden soll das Risiko für Herzinfarkte höher sein. Naja. Aber an sich mag ich mir keine Gedanken drüber machen. Ändern kann man es eh nicht. Naja. Und dass in Krankenhäusern nachts mehr Leute sterben, mag auch gut sein... Wer weiß, wie lang man da liegt. Hilflos bis die Nachtschwester mal vorbei huscht.

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"Und dass in Krankenhäusern nachts mehr Leute sterben, mag auch gut sein... Wer weiß, wie lang man da liegt. Hilflos bis die Nachtschwester mal vorbei huscht. "

So eine Aussage kann aber auch nur von einem Aussenstehenden kommen, der selbst Nachts nie in einem Krankenhaus gearbeitet hat und keinerlei Hintergrundwissen dazu hat!

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Also ich denke das nicht. Und ich habe auch keine Angst zu sterben, wenn ich ins Bett gehe. Und ebenfalls keine Angst, dass andere sterben, nur weil gerade wieder die Nacht herein bricht. Auch nicht, nachdem meine Mutter nachts gestorben ist.

Nimms mir nicht übel, aber wenn dich solche Ängste plagen, solltest du dich behandeln lassen.

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Herzrhytmusstörungen treten meist in der Ruhephase auf, also im Schlaf und der ist meist nachts.

Ansonsten "glauben" einfach nur viele, daß die Sterberate nachts höher ist.
Aber solange ich darüber keine realen Zahlen sehe, wüßte ich nicht, was daran wahr sein soll.

Also ICH gehe nicht davon aus, daß man nachts stirbt.