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Hallo Nele,

wie du schon richtig bemerkt hast ist das objektiv schwer zu beurteilen - denn für arme Menschen, die sich kein Stück Brot leisten können- sind in Deutschland wohl alle reich.
Umgekehrt sind für einen Millionär alle andere arm, die sich keine Jacht leisten können.

Ist eine veramte Akademikerfamilie der einer veramten Arbeiterfamilie gleichgestellt?

Warum hängt Bildung sehr oft mit den finanziellen Möglichkeiten der Eltern zusammen, oder mit der Tatsache in welchem Land meine Eltern geboren wurden?

Armut kann sich für mich in vielen Bereichen äußern und hängt nicht ausschließlich mit finaziellen Mitteln zusammen.

Aber du hast dir ein sehr komplexes und interessantes Thema ausgesucht.

#winke

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Subjektiv und nicht objektiv#klatsch

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Hallo,

Armut wäre für mich, wenn meine Familie und ich nichts zu Essen hätten, keine normale Kleidung (kaputte Sachen,...) wir im Winter frieren müßten. Ich bin der Meinung, in Deutschland muß keiner arm sein. Sicher, man kann in die Arbeitslosigkeit rutschen, aber wir leben in einem Sozialstaat. Man muß sich seinen Lebensumständen anpassen, einige können das nicht und meinen, sie wären arm #klatsch
Schau Dich in der 3. Welt um, das ist Armut, nicht, wenn man, wie die anderen, nicht auch einen Porsche hat #gruebel

LG

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Hallo Nele,
ich glaube es gibt eine neue Form von Armut in diesem Lande, verursacht durch die Komplexität des Alltags. Es fehlt der Überblick, Rücklagen und Vorsorgeaufwendungen werden vernachlässigt, der Alltag wird von unkritischem TV Konsum und anderen Medien dominiert.Kernkompetenzen ,wie z.B. kochen und sparen werden nicht mehr vor gelebt-----es dreht sich alles um den schnellen Konsum.Sicher gibt es auch zunehmend unverschuldete ( besonders Altersarmut )Notlagen.
Ich würde um die Chancen gleicher zu machen, mehr ins Ganztagsschulen mit Mahlzeiten, Förderangeboten und Freizeitangeboten , qualifizierten Pädagogen etc. investieren als in finanzielle Anreize zum Kinderkriegen.

L.G.

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neben den beiden definitionen die du hier gibst und die beide auch in kombination gesehen werden müssen (denn es gibt durchaus menschen, denne wir einen mangel an existentiellem bescheinigen würden, die sich aber aufgrund ihrer Umgebung nicht als arm bezeichnen würden)
ist für mich glaube ich der Punkt der "perspektive" wichtig

ich glaube als arm empfinden sich menschen, wenn sie sich selbst einen mangel wie in deinem punkt 1 zu sehen attestieren und/ oder wenn sie in einer gesellschaft leben, in der im durchschnitt / normalerweise erheblich mehr finanzielle mittel bzw. ressourcen vorhanden sind UND zusätzlich keine Perspektive habe, dies mittelfristig zu verändern

viele Studenten leben mit dem Existenzminimum. sich kein auto leisten zu können, sich eine wohnung mit 3 anderen zu teilen oder trotz Vollzeitstudium und Nebenjob keine großen sprünge machen zu können und von der Definition her als arm gelten würden- fühlen sich keineswegs arm.
diese zeit wird als lebensspanne wahrgenommen, zu der wenig finanzielle Ressourcen gehören und die aber die perspektive auf Änderung der Situation in sich trägt.
daher wird ein 22 jähriger student und ein 22 jähriger arbeiter/ arbeitsloser mit den gleichen finanziellen mitteln sich unterschiedlich definieren

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Den relativen Armutsbegriff halte ich fuer unsinnig und lediglich politisch motiviert.
Fuer mich besteht Armut, wenn man sich weder eine warme Bleibe noch Kleidung und regelmaessiges Essen leisten kann.

"Kann man in Deutschland arm sein?"

Wenn man in meiner Definition ergaenzt "aus eigener Kraft", dann duerfte die Zahl der Armen deutlich nach oben schnellen.

Und wenn man in Dtl. (besser: in Europa) ohne Aufenthaltsgenehmigung versucht, arbeitswillig und arbeitsfaehig sein Glueck zu machen, ist die Wahrscheinlichkeit dennoch sehr hoch, arm zu bleiben oder ausgeflogen zu werden, was wiederum der Armutsstatistik hilft.

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solange die grundbedürfnisse erfüllt sind (für mich zählt dazu ein warmes zuhause, nahrung, badezimmer, saubere kleidung usw) ist man nicht arm #ole

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Ich schließe mich der Meinung an,dass Armut relativ ist
Hierzulande wird als arm derjenige bezeichnet,der keinen Computer,Auto oder Fernsehen nicht hat.Hier gibt es Grundausstattung

Da wo ich herkomme ist es schon relativer Reichtum
Arm ist,wenn man z.B.nur 2-3mal im Monat fleisch auf dem Tisch hat
Oder Kartensystem durchgemacht hat
Hatte übrigens noch Glück,dass ich vom Land komme,wir haben vieles selbst produziert,also so richtig hungern mussten wir nicht

Mir tut es immer noch weh zu sehen wie achtlos das Essen hier weggeschmiessen wird

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definitiv die Variante 1.
Ich habe 6 Jahre in Südamerika gewohnt , deswegen kann ich das europäische Jammern nicht verstehen...es gibt Leute , die vieeeeel schlimmer dran sind, als wir hier :-(
lg

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Hallo,

Ich finde das ist eine sehr Gute Frage, kann man aber auch unter verschiedenen weisen betrachten. In Indien, Afrika etc gibt es sicher viele die die vom Geld/ Essen her echt arm sind, allerdings deren reichtum ist der große Familienzusammenhalt, Freunde etc. Ich glaube viele von denen die kein geld haben sind trotzdem glücklich... Allerdings hier gibt es viele die Geld haben ohne ende, aber keine gute familie/freunde haben, bzw sich nichts aus denen machen... Aber ich finde hier ist niemand arm. wer kein geld hat kann einfach nicht damit umgehen ;-) das leben muss halt an das geld angepasst werden....^^

Und der größte Reichtum ist immer noch glücklich zu sein und Geld macht nicht glücklich #pro

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hallo,

darüvber habe ich auch schon ab und an mal nachgedacht. udn erst letzte woche mit jemandem diskutiert.
da ging es um urlaub in ländern, wo ein großteil der bevölkerung uín tatsächlicher armut lebt. teile afrikas, hier in der diskussion ägypten.
ich bin der meinung, dass ich es vor mir selbst menschlich kaum vertreten kann in einem 5 sterne hotel den luxus pur zu genießen, wenn nur wenige kilometer entfern menschen in erdlöchern hausen. ergo: ich mache dort keinen luxusurlaub.
das ist dort tatsächliche armut.

wenn ich zudem in deutschland auf der straße angebettelt werden, passiert einem in der großstadt ja häufig, dann verweigere ich. denn: mein mann verdient unseren lebensunterhalt schwer alleine, bis ich verdiene. wir müssen schon auch immer aufs geld schauen. ergo gebe ich in deutsclandn auf der straße niemandem geld, da der grundbedarf in unserem sozialstaat gedeckt sein dürfte.

anders sieht es bei naturkatastrophen oder ähnlichem aus, wie überschwemmungen im eigenen land oder anderswo. da wäre ich bereitwilliger etwas zu geben. meiner finanziellen lage entsprechend.

lg