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So, du hast prompt in deinem Post einen indirekten Gegenangriff gestartet, was keinen Deut besser ist:

"Auf der anderen Seite verstehe ich nicht, warum man Kinder bekommt und diese dann nach ein paar Monaten schon in eine Krippe abschiebt, um wieder arbeiten zu können. Aus welchem Grund entscheidet man sich dann für ein Kind?"

Keiner macht es hier "richtig" oder "falsch"...

Die Frauen die direkt wieder arbeiten gehen, haben schon vorher oft eine "Karriere" gemacht, die sie nicht aufgeben wollen. Oder sie lieben ihren Job (soll es geben). Ich kann das verstehen. Wenn das Kind eine sehr gute Betreuung bekommt, warum denn nicht? Oder wenn der Vater sich eine Auszeit dafür nimmt, warum nicht?

Ich war ein Jahr zu Hause. Das war schön. Das ging aber nur mit dem Elterngeld, ich hatte vorher gut verdient.

Diese ewigen Diskussionen, wer die beste aller Mütter ist, es hört nie auf.

Für mich ist das Hauptargument, arbeiten zu gehen, dass ich mich niemals vom Partner abhängig machen möchte, trotz Ehe.

LG

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Auf der anderen Seite verstehe ich nicht, warum man Kinder bekommt und diese dann nach ein paar Monaten schon in eine Krippe abschiebt, um wieder arbeiten zu können.
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Du tust genau das, was Du anderen vorwirfst: Du greifst Mütter mit einem anderen Lebensmodell an.

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Aber das ist doch möglich. Schwierig wird das erst, wenn man meint sich verteidigen zu müssen oder wenn man anfängt, sich mit anderen zu vergleichen und glaube, man müsse gute Argumente finden.

Und, ja, jede Frau muss die Entscheidung selber treffen, ganz individuell. Weder werden die einen zwangläufig zu Muttchen noch "schieben" die anderen ihre Kinder ab.

Wir haben es auch etwas anders gemacht als der mainstream es heutzutage verlangt, aber ich bin mir auch im Klaren darüber, dass ich damit ein enormes Risiko eingegangen bin. Eine Arbeit bedeutet auch Sicherheit und vor allem Unabhängigkeit. Weder haben meine Bekannten/Freundinnen mir mein Leben vorgeworfen oder mich kritisiert noch habe ich es anders herum getan.

Allerdings habe ich einen Beruf, in dem ich beinahe immer etwas finden werde. Das hat mir dann doch Sicherheit gegeben. Jetzt rutsche ich gerade wieder rein.
Ich muss meinen Lebensstil mit niemanden diskutieren. Wozu denn? Andere leben anders. Das war immer schon so.

Dein Text ist auch eher angreifend. Genau das macht ein sachliches Gespräch unmöglich.

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Ganz ehrlich: Wer es sich finanziell leisten kann, der kann machen, was er will. Ich fände es zwar nicht erfüllend, die Kinder zum Gegenstand meiner ganzen Lebens zu machen, aber wenn das erfüllt, dem sei das gegönnt.

Nur können sich das in der heutigen Zeit nicht mehr allzu viele dauerhaft leisten.

Und wenn dann laut "Was steht uns zu?" gerufen wird, dann endet mein Verständnis. Beim Kind zu Hause bleiben zu können ist ein Luxus und nichts, auf das man ein irgendwie geartetes Anrecht hat.

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Ich nehme mal einfach justagirls Beitrag und kommentiere ihn einfach, ich glaube das fällt mir grad am leichtesten:

Hi,

also mir ist schon mehrfach aufgefallen, dass Frauen hier massiv angegriffen wurden, wenn sie sich dafür entscheiden nicht direkt wieder arbeiten zu gehen und sich lieber zuhause um ihre Kinder kümmern.

"Ich denke das muss jede Mutter/ oder auch vater für sich selber bzw. mit deiner Familie entscheiden, eine ausgelastete Mutter ist wichtig für das Kind, eine überforderte bringt genauso wenig."

Ich selbst habe noch keine Kinder und plane diese auch erst, wenn ich beruflich und finanziell abgesichert bin (also in ca. 3-4 Jahren). Aber auch ich gehöre zu der Sorte, die sich dann eben bewusst für ein Kind entscheidet und die ersten 1-3 Jahre zuhause bleiben möchte oder in Teilzeit arbeiten möchte, damit ich soviel wie möglich von meinem Kind habe.

"Ich versuche seit Jahren eine TZ-Stelle im erlernten Beruf ( oder auch als Küchenhilfe, Produktionshelfer usw.) zu bekommen ( welche überwiegend vormittags sein sollte), was ich jetzt lediglich hab ist einen 400€ Job bei dem ich von 10.00h bis 16.00h arbeite und 1,5 Std hinfahrt, sowie Rückfahrt in Kauf nehmen muss inklusiv Minusstunden bei Krankheit, das ich weniger Urlaub bekomme, als mir zu steht , usw. Bei den Telefonaten nach einer Bewerbung ( meist ca. 20Stck pro Monat) heißt es meist sie sind Mutter, tut uns leid nicht flexibel genug. Des weiteren werden hier fast nur noch 400€ Jobs angeboten ( es gibt ganze Firmen die nur noch mit 400€ Jobbern laufen). Als ich eine Stelle hatte d, welche ohne Probleme mit der betreuung meiner Tochter passte ( 5 Tage woche/ 7-12 oder 13h pro tag ca ca 25-30h pro woche) und ich allerdings einen Vermittlunggutschein brauchte. meinte meine Sb zu Jobvermittlerin der Firma sie hätte jetzt kein Interesse mich zu vermitteln , da die Berater bald eh wieder wechseln würden. Naja, danns teckte man mich in eine sinnlose Maßnahme ( warum man hier Steuergelder wirklich verschwendet verstehe ich auch nciht, ich musste alle 2 Wochen meine Bewerbungen vorlegen ,das war fast alles) und wieder stand mir kein Vermittlungsgutschein zu. ( leider laufen viele Stellen mittlerweile nur noch über den Gutschein und ich habe keine 2000€ um mal eben so ein Gutschein zu zahlen.) Es ist also nciht ganz so einfach im Job zu bleiben, bzw danach einen zu bekommen, auhc kenne ich Leute die danach wieder von ganz unten anfangen durften."

Warum ist das heutzutage in Deutschland nicht mehr möglich ohne sofort angegriffen zu werden? Es gibt eben Frauen, denen die Karriere nicht so wichtig ist und für die die Familie an erster Stelle steht. Allerdings habe ich das Gefühl, dass diese Frauen direkt runtergestuft werden.

"weil zu hause bleiben in den meisten Fällen mit faul sein gleichgesetzt wird, die hat keine Lust zum arbeiten und so, bekomme ich ja bei mir selber mit, ich bin ja nur Mutter und gehe nur auf 400€ Basis arbeiten ( nebenbei schreib ich noch Bewerbungen, versuche ncoh eine Fremdsprache zu lernen , kümmer mich um Haushalt,habe leider erfolglos) versucht die Genehmigung zu einer Qualifikation vom Amt zu bekommen, nehme Kontakt zu Institutionen auf , um zu erfahren ob ich meine Defizite evtl. durch ein Praktikum etc. ausgleichen kann um zurück in den beruf zu kommen usw, aber das sehen viele Leute nicht)"

Auf der anderen Seite verstehe ich nicht, warum man Kinder bekommt und diese dann nach ein paar Monaten schon in eine Krippe abschiebt, um wieder arbeiten zu können. Aus welchem Grund entscheidet man sich dann für ein Kind?

"Man schiebt die Kinder nicht ab, schiebt eine Mutter die 24 h daheim ist und den ganzen tag fern schaut und sagt "nerv mich nicht" oder so ihr Kind nicht eher ab? Ich denke hier muss man sehen wie viel Zeit verbringen die Mütter mit ihrem Kind, ist das Kind bis mittags/ nachmittags im Kindergarten udn die Mutter kümmert sich dann um es, oder wird das Kind dann irgendwann jeden Abend ( es geht heir nicht um einzelne Meetings o so) schlafen beim Babysitter abgeholt, und am Wochenende dann bei Oma abgegeben, denke da sind große Unterschiede. Denke hier ist Quantität wichtiger als Qualität."

Persönlich denke ich, dass jeder die Entscheidung für sich selbst treffen muss, aber ich finde nicht, dass man sich deswegen angreifen lassen muss. Natürlich sollte man dem Staat nicht ewig auf der Tasche liegen, aber wenn man die Relation bedenkt..in meinem Fall wären das max. 3 Jahre Auszeit ( wobei ich da einen sehr kulanten Arbeitgeber habe, der einem die Entscheidung offen lässt ) und noch ca. 40 Jahre arbeiten, die vor mir liegen.

" Wie gesagt jede Familie muss das selber entscheiden, ich denke egal wie es ist das sich niemand deswegen angreifen lassen muss, vor allem so lange man nciht die genauen hintergründe kennt."

Um nun auf meine ursprüngliche Frage zurück zu kommen...Warum ist es heute so verpöhnt als Mutter zuhause zu bleiben?