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Hi,
ich bin (je nachdem halt) froh über Dinge, die nichts mit meiner Leistung zu tun haben. Ich bin umgekehrt auch unglücklich über dinge, die nichts mit meiner Leistung zu tun haben.

Ich bin aber nicht stolz auf Dinge, die sich meinem Einfluss komplett entziehen. Ich könnte begeistert meiner Fußballmannschaft zujubeln, aber wenn ich nichts zu ihrer Leistung beigetragen habe sehe ich keinen Grund, stolz darauf zu sein. Wobei - auch als Fan würde ich ja eine Leistung erbringen. vielleicht nur eine kleine in der Masse, aber eben doch. Und wenn der geschlossen hinter der Mannschaft stehende Fanblock den Ausschlag gibt - dann darf man darauf auch als Fan stolz sein. Wobei ich kein Fußballfan bin ;-).

Ich darf auch stolz auf meine söhne sein. Denn an dem, was sie leisten habe ich natürlich einen großen anteil. Verbringe ich doch den größten teil des tages mit ihnen, bin für ihre erziehung verantwortlich, (noch) für ihre ausbildung, für das, was sie in ihrer Kindheit erleben. Also eigentlich für die Grundsteine von ihrem Leben. Natürlich darf ich stolz sein, dass wir (mich eingeschlossen) das gut hinbekommen.

Ich schäme mich auch nicht für andere, mit deren "Leistungen" ich nichts zu tun habe und wo es auch nicht in meiner Macht steht, etwas zu unternehmen oder wo ich das, was in meiner Macht stand getan habe, indem ich mein Kreuzchen woanders gesetzt habe. Wenn ich allerdings den größten Oberidioten auch noch selbst gewählt habe hat dessen Macht wieder etwas mit mir zu tun - auch wenn ich nur ein kleines Rädchen bin...

Ich bin auch nicht stolz auf meine Mutter, auf meine Herkunft - warum? Natürlich kann ich trotzdem froh und glücklich darüber sein. Mit Stolz hat das für mich nichts zu tun.

Viele Grüße
miau2

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Hallo!

"Ich bin auch nicht stolz auf meine Mutter, auf meine Herkunft - warum?"

Warum weiß ich auch nicht!
Aber meine Oma konnte sehr schöne Pullover stricken, ich wurde oft drauf angesprochen und sagte stolz "Hat die Oma gemacht". Das war eindeutig Stolz und nicht nur Freude!
Weiter oben wurde das Wort "identifizieren" verwendet. Vielleicht deshalb?

27

Hi,
ist halt ansichtssache, ich denke, richtig oder falsch gibt es da nicht.

Für mich wäre der Ausspruch "hat die Oma gemacht" halt keine stolze Aussage, sondern eine anerkennende.

Ich denke, das muss jeder selbst für sich definieren.

Viele Grüße
miau2

26

Keine Ahnung, aber auf jeden Fall bin ich nicht stolz wenn mein Kind einen Zahn bekommt oder trocken geworden ist.
:-)
Britta

28

:-)

Ach, ich glaube da reicht Freude!

31

Hallo,

ja ich kann auf andere Personen stolz sein. Z.B. auf meine kleinen Bruder oder meinen Partner, meine Mama, meinen Papa.
Ich trage zu den Leistungen dieser Personen zwar nicht viel bei, aber ich find es toll was sie können und was sie leisten und freue mich mit ihnen.

Auf der anderen Seite höre ich oft so Sachen: Ich bin stolz darauf von natur aus blond/brünett/rothaarig zu sein oder ähnliches.

Das finde ich, ist etwas wo man in keiner Weise stolz drauf sein kann. Denn das sind Dinge die sind eben einfach so. Da hat keiner etwas geleistet.
Genauso wie ich oft von Freundinnen höre: Sei doch stolz, dass du so einen großen Busen hast (klingt jetzt doof). Aber wie soll ich darauf stolz sein? Der ist einfach da. Ich habe nichts dafür getan.

Hoffe man versteht den Unterschied.

Also ja, ich kann auf viele Menschen stolz sein, da ich stolz nicht immer mit etwas verbinde, was ICH leiste, sondern auch damit was andere leisten.
Demnach kann ich auf meine Fußballmannschaft stolz sein. ;-)

LG
Janina

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Hallo!

"Auf der anderen Seite höre ich oft so Sachen: Ich bin stolz darauf von natur aus blond/brünett/rothaarig zu sein oder ähnliches."

Dafür würde ich auch eher das Wort "Freude" benutzen.