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Ich glaube, das kann man so theoretisch gar nicht sagen, sondern das wird dann in der Situation entschieden. Ich konnte mir früher Abtreibung schon vorstellen, aber als ich dann schwanger war, dachte ich, oh Gott NIE könnte ich das. Ich weiß aber nicht, wie es wäre, wenn man festellen würde, dass das Kind sehr stark behindert sein wird ... hoffentlich muss ich so was auch nie entscheiden - wie schrecklich!
LG

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Hallo!

Hm, ganz schwierige Sache und ich wünsche mir und allen anderern, niemals so eine Entscheidung treffen zu müssen!

Ich von einem ehem. Kollegen erzählen: Er hat eine sehr schwer geistig und körperlich behinderte Tochter, die jetzt 20 Jahre alt ist! Sie musste schon zigmal operiert werden, dauernd irgendwo in Spezialkliniken hin, wenn sie ihn mit ihrer Mutter ab und zu in der Arbeit besucht hat, haben auch wir oft mitbekommen, wenn sie mal wieder vor Schmerzen (keine Ahnung warum, er hat es mir mal erklärt) geschrien hat! Das war echt immer so schlimm! Ich kann mich erinnern, dass er mal gesagt hat: "Hätten wie gewusst, was wir ihr mit ihrer Geburt antun, wäre sie nicht geboren worden!" Die beiden lieben ihr Mädchen über alles, das haben sie oft genug gesagt und man sieht es ihnen auch an, aber was die Kleine (auch mit 20 ist sie so klein wie eine 10jährige) mitmachen muss, Wahnsinn! Sie sorgen zwar gemeinsam noch für sie, aber die Ehe ist vor ein paar JAhren, auch unter anderem daran, zerbrochen!

Das ist vielleicht ein extrem schwerer Fall!
Aber wie gesagt, ich möchte niemals so eine Entscheidung treffen müssen und bete zum lieben Gott, er möge mich davor bewahren!

Ich akzeptiere hier jede Entscheidung, egal ob für oder gegen Abtreibung! Niemand, der so eine Entscheidung treffen muss, tut dies leichtfertig!

Liebe Grüsse

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Hallo,

für mich persönlich wäre das KEIN Grund, so wie auch Vergewaltigung für mich keinen Grund darstellt.

Aber ich bin sicher da hat jeder seine eigene Meinung zu!


lg

Andrea

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Ab wann ist für dich ein Mensch ein Mensch? Ab Befruchtung oder erst später?


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ab befruchtung #cool

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Nein das rechtfertigt keine Abtreibung. Man muss sich nichteinmal um das Kind kümern. Gerade in Deutschland gibt es so wenige zur Adoption freigegeben Kindern und soviele, die adoptieren wollen - auch kranke Kinder.

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Hallo,
Ich habe während eines Praktikums mal 6 Monate in einem Kindergarten für schwerst-mehrfach-behinderte Kinder gearbeitet.
Viele der Kinder benötigten auch noch mit 6 Jahren eine Windel, konnten weder alleine essen oder trinken, konnten nicht sprechen oder sich fortbewegen.
Ich habe die Eltern dieser Kinder erlebt: 80% von Ihnen waren mit der Situation völlig überfordert. Wir hatten viele Kinder, die morgens um 6 von ihren Eltern (oder alternativ dem Fahrdienst) abgegeben wurden und abends um 6 wieder abgeholt wurden. Die Kinder haben bei uns gefrühstückt und zu Abend gegessen. Kamen sie am nächsten Morgen in die Kita, hatten viele von Ihnen noch immer die selbe Windel an, die ich Ihnen abends angezogen hatte...
Kinder, die NIE selbstständig sein können, die NIE in der Lage sein werden, ein eigenes, selbstbestimmtes Leben zu führen, die unter dem Druck der Gesellschaft mehr vor sich hinvegetieren, als zu leben... Ich denke, hätte mir mein Arzt gesagt, mein Kind würde stark geistig und körperlich behindert sein, hätte ich es nicht bekommen.
Ich bin durchaus bereit, mein Leben für meine Kinder zu verändern und einzuschränken (so empfinde ich es nicht mal, da ich gerne alles für meine Kinder zu tun bereit bin), aber ich bin NICHT bereit, für mein Kind mein Leben sehenden Auges aufzugeben.

Glücklicherweise bin ich nicht in der Situation und werde es hoffentlich auch nie sein. Wer weiß, was ich dann sagen würde? Es ist sicher keine leichtfertig getroffene Entscheidung, die Eltern mit dieser drohenden Zukunft fällen müssen, ich habe für alle das größte Verständnis.

LG
Nina

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Hallo Nina,

ich habe einen schwer beh. Sohn und bei Deinem Beitrag stellen sich mir die Nackenhaare auf!

Ich gehe davon aus, dass Du in einem Heilp. Kiga ein Praktikum absolviert hast, aber hast Du dort mit offenen Augen gearbeitet?

Du steckst hier fast alle Eltern von beh. Kinder in eine Schublade, nämlich in die, dass die meisten (80%) mit der Betreuung ihrer Kinder restlos überfordert sind und sie lieber von 6-18 Uhr viele Stunden in eine Einrichtung abschieben und nicht mal in der Lage sind ihre Kinder zu wickeln.

Das ist doch wohl nicht Dein Ernst und das kann ich auf keinen Fall so stehen lassen.
Ich denke Du hast im falschen Kiga gearbeitet, ein Regelkiga wäre wohl geeigneter gewesen.

Mein Sohn ist auf Grund seiner Behinderung inkontinent und auch komplett unselbstständig. Er war erst in einem integrativen, anschließend in einem heilp. Kiga und geht jetzt seit einigen Jahren in eine Förderschule.
Er wird am Morgen zwischen 7-7.15 Uhr geholt, kommt täglich gegen 15 Uhr, Freitag schon um 13 Uhr nach Hause. Das war auch in seinen Kigajahren nicht anders, von 6-18 Uhr war er nie außer Haus!
Er wird abends frisch gewickelt und natürlich nach der Nacht Früh wieder, hatte noch nie in der Nacht bis zum Morgen die gleiche Windel um, die ihm in der Einrichtung verpasst wurde.
Woher willst Du denn so genau wissen, dass die Kinder zu Hause nicht gewickelt wurden, hast Du die Windeln gekennzeichnet?

Du stellst hier heftige Unterstellungen in den Raum, genau wie Du behauptest, dass solche Kinder nur dahinvegetieren.

Es gibt sehr, sehr viele beh. Kinder und spätere Erwachsene, die trotz ihrer vielen Einschränkungen Lebensfreude haben und diese auch ausstrahlen. Es ist nicht nur ein Dahinvegetieren, auch wenn sie dauerhaft Hilfe benötigen.

Ich war schon mehrfach in Kurheimen für Eltern beh. Kinder, habe regelmäßig persönlichen Kontakt zu betroffenen Eltern, keines der Kinder die ich bisher kennengelernt habe, wird so von den Eltern behandelt wie Du es hier beschreibst.

Ich kann Dir nur wünschen, dass Du nie in diese Situation kommst.
Dir ist hoffentlich bewusst, dass längst nicht alle Behinderungen und möglichen Krankheiten schon vor Geburt durch Pränataldiagnostik erkannt werden, so weit ist die Medizin noch lange nicht.
Auch wenn Du sämtliche Untersuchungen vor Geburt machen lässt, um ja alles auszuschließen und bloss kein beh. Kind bekommen zu müssen, hast Du keine Garantie, dass Dein Kind am Ende wirklich ganz gesund ist.

LG
Anja

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Als ich mit meinem Expartner noch unerfüllten Kinderwunsch hatte, da wäre die Antwort klar gewesen. Es gibt keine Rechtfertigung für eine Abtreibung, außer man wird vergewaltigt!
Man hat kein "Recht" auf ein gesundes Kind, man kann nur hoffen, dass man dieses geschenkt bekommt.

Nun bin ich Mutter einer 7 Monate alten Tochter und ich kann mir nicht vorstellen ein behindertes Kind großzuziehen.
ABER: Ich würde mein Kind nicht weniger lieben deshalb (ich weiß ja auch nicht, ob meiner Tochter vielleicht mal was passiert), es würde mir nur schwerfallen mich BEWUSST für ein Leben mit einem behinderten Kind zu entscheiden, wenn ich die Wahl hätte.
Außerdem bin ich Christ und somit der Ansicht, dass wir Menschen nicht das Recht haben über Leben und Tod zu entscheiden.

Ich würde mir von den Ärzten nicht sagen lassen, wenn mein Kind behindert ist. Ich würde keine Untersuchungen während der Schwangerschaft machen lassen wie die Nackenfaltenmessung o.ä. Ich möchte nicht so eine Entscheidung treffen müssen!
Lieber will ich unvorbereitet in so eine Situation geworfen werden, denn dann weiß ich, dass ich damit klarkomme, dareinwachse und mein Kind genauso lieben würde wie ein gesundes Kind!

...

Lange Rede, kurzer Sinn:
Ich kann nachvollziehen, dass Frauen einen Abbruch vornehmen lassen, wenn sie erfahren, dass ihr Kind schwer krank ist.
Ich finde es nicht gut und auch nicht "richtig", aber ich kann es nachvollziehen.

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hallo

also ich würde abtreiben,wenn es ganz sicher behindert wäre.ich weiss nicht,wie es wäre wenn es mein erstes kind wäre,aber jetzt,nachdem ich 3 kinder habe,kann ich mir einfach nicht vorstellen die kraft zu haben noch ein behindertes kind zu haben,zumal dann alle zu kurz kämen.
mein mann und ich haben uns schon vor der 2ten und auch bei der 3ten ss besprochen,das wir beide dafür sind,kein krankes,behindertes kind in die welt zu setzen,und dazu stehn wir auch.

lg carolin

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Nein, für mich ist das keine Rechtfertigung und außerdem hat meiner Meinung nahc, niemand das Recht darüber zu entscheiden, ob ein behinderter Menschen leben darf oder nicht. Schlimm genig, dass bis zur 12. Woche abgetrieben werden darf, ja ich weiß es ist noch nicht lebensfähig, trotzdem.. Wenn das Kid behindetr ist, wird es ermordet und das ist wirklich so! Auch wenn es im Mutterleib die Todesspritze bekommt, es ist und bleibt für mich Mord!




lG germany


http://www.tim-lebt.de/blick/index.html

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was soll diese Rudeldiskussion - noch dazu mit deinen 3 Sätzen Ausgangslage - hier bringen?


Das ist ein sehr komplexes Thema, Behinderung ist nicht gleich Behinderung und jede Situation der betroffenen Mutter (die es letztlich immer irgendwie wuppen muss) ist eine andere.


Gruß

Manavgat

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Ich denke, es kommt sehr auf die Art der Behinderung an und auch darauf, wie man als Eltern beschaffen ist. Schaffen sie es, mit einem behinderten Kind zu leben? Ich selber traue mir das sowohl physsich als auch psychisch nicht unbedingt zu. Trotzdem - SO eine Entscheidung treffen zu müssen, halte ich für fast unmenschlich brutal!

Ich habe bei meinem zweiten Kind eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen. Die macht man nicht mal eben so. Wenn dabei heraus gekommen wäre, dass mein Kind eine schwere Behinderung hat, hätte ich vermutlich abgetrieben. Diese Entscheidung stand vor der Fruchtwasseruntersuchung fest. Wenn ich grundsätzlich gegen eine Abtreibung gewesen wäre, hätte ich die Fruchtwasseruntersuchung nicht machen lassen. Wäre dann ja unnötig. Dachte ich!

Allerdings: als ich beim Arzt auf der Pritsche lag und zusehen musste, wie der durch meine Bauchdecke mit der langen Nadel Fruchtwasser aus meiner Gebärmutter abzog und mein Kind sich dabei in die "Ecke" quetschte...ich war sooo unglaublich froh, nach dem Ergebnis der Fruchtwasseruntersung keine Entscheidung treffen zu müssen, ob dieses kleine Wesen weiter leben darf oder nicht. Es war alles in Ordnung.