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Hallo!

Meine Eltern haben 3 Kinder. Ein Bruder und ich haben einen Job seit wie 16 waren und wir stehen auf eigenen Füßen.

Unser anderer Bruder ist Langzeit-Arbeitslos. Er wohnt in der Anliegerwohnung meiner Eltern, zahlt keine Miete und geht regelmäßig mit Mama bei Aldi einkaufen und sie bezahlt es ihm.

Ich denke, wenn so wie bei ihm, "Not am Mann" ist, kann man als Mama nicht anders. Man macht es einfach, weil das "Kind" es nicht alleine schafft. (Mein Bruder ist 32)

Ich kann mich noch erinnern, daß ich mit 16 einen erweiterten Realschulabschluß hatte und überlegt habe, Abi zu machen. Meine Mutter sagte zu mir, ich kann gerne Abi machen, aber wenn ich studieren möchte, wird sie mich finanziell nicht unterstützen können.

Also habe ich kein Abi und habe eine Ausbildung angefangen. Über Bafög usw. habe ich mir damals keine Gedanken gemacht.

So ist es halt im Leben. Man kann nicht erwarten, daß einem die Eltern alles finanzieren, wenn man erwachsen ist.

Liebe Grüße, Shakira0619

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>>>Über Bafög usw. habe ich mir damals keine Gedanken gemacht.<<<

Verständlich in dem Alter, aber unverständlich, dass deine Mutter sich darüber keine Gedanken gemacht hat.

Außerdem, Abi zu haben, ist immer gut, auch wenn man nicht studieren möchte.

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Hallo Anne,

ich finde Deine Frage nicht naiv, im Gegenteil.

Meiner Ansicht nach, und da bin ich mit Sicherheit durch meine Familie geprägt, spricht es für einen funktionierenden Familienverband, wenn die Eltern oder Großeltern auch nach der Volljährigkeit, Ausbildung, Berufsstart oder was auch immer für die nachfolgende Generation da sind. Das kann auch in finanzieller Hinsicht der Fall sein, warum auch nicht, wenn es ohne selbst zu verzichten möglich ist.

Ich persönlich würde aber, wie es mir auch vorgelebt wurde, unterscheiden, ob die finanzielle Unterstützung sinnvoll und zielgerichtet ist. So sehe ich einen Beitrag zum Wohneigentum, Wohnungseinrichtung oder zur Weiterbildung auch für Kinder, die auf eigenen Füßen stehen, sehr positiv.

Andererseits würde ich, bei aller Liebe, nichts finanzieren, was unter meine (subjektive) Rubrik 'unnützer Luxus', 'Angeberei' oder 'selbstverschuldete Notlage' fällt.

Gruß

Ralf


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Hallo,

also bei mir ist die Situation folgende:

Ich bin mit 17 ausgezogen, zum Auszug habe ich etwa 7000€ von meinen Eltern bekommen die waren zum Teil von ihnen gespart und der andere Teil bestand aus dem "Wohn und Kostgeld" dass ich ab beginn meiner Ausbildung in Höhe von 250€ mntl. abgeben musste.
Ab da habe ich dann meinen Lebensunterhalt sowie auch Auto, Führerschein, Urlaub, etc. selbst bestritten.
Ab und an gabs mal ein größeres Geschenk zu Weihnachten oder Geburtstag (z.B. eine neue Couch) und wenns mal knapp bei mir wurde konnte ich mir immer was leihen, dass ich dann aber auch wieder zurück bezahlt habe.

Tja und dann hab ich mich im Dezember 07 von meinem Mann getrennt, war im 7. Monat schwanger und hatte einen Haufen Schulden und keine Bleibe.

Natürlich haben meine Eltern mich wieder aufgenommen, so konnte ich schön den größten Teil meiner Schulden abbezahlen weil ich zu Hause nichts abgeben musste (hab dann aber freiwillig 150€ gezahlt) und mich ein wenig erholen.
Meine Eltern haben viel für meinen Sohn gezahlt (Kinderwagen, Laufstall, ein paar Klamotten). Und als ich dann im Januar diesen Jahres wieder ausgezogen bin, haben sie mir den Umzug gezahlt (bin in den 4. Stock ohne Aufzug gezogen...). Seit dem bekomm ich immer wieder eine kleine Finanzspritze. Meistens in Form von einem Einkauf, einem Zoobesuch oder auch mal 50€ oder sie zahlen mir eine Rechnung wenns gar nicht mehr geht.

Außerdem hat meine Mutter ab Oktober einen neuen Job und kann mich dann nicht mehr zur Arbeit mitnehmen (arbeiteten bis dahin in der selben Firma und die ist 25km vom Wohnort weg und hat super mega schlechte öffentliche Verkehrsanbindung). Darum kratzt jetzt die ganze Familie ein wenig Geld zusammen, damit ich ein Auto kaufen kann und meine Tante wird mir Steuer und Versicherung fürs 1. Jahr zahlen.

Was ich mit diesem ellenlangen Text sagen will:

Ich wurde zwar dazu erzogen auf eigenen Beinen zu stehen und mein leben selbst zu finanzieren, aber wenn Not am Mann ist, ist meine Familie für mich da. Und das finde ich, ist was eine Familie ausmacht
- für einander da zu sein im Rahmen der eigenen Möglichkeiten -

Wenn ich meine Familie nicht hätte, säße ich auf einem Haufen Schulden und müsste ALGII beziehen.

Das ist auch das, was ich meinem Sohn vermitteln möchte.

Ich hoffe es gelingt mir.

Grüßle Krüml

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#pro

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Halo Krüml,

toll, wie du versuchst, dein Leben wieder zusammenzubauen & super, dass dich deine Eltern so unterstützen (das hätte meine nie gemacht). Aber ich denke, du weißt das zu schätzen.

Meine Frage ging dahin, dass es im Freundeskreis bei uns viele viele Beispiele gibt, dass Leute, obwohl sie nicht in einer Notlage sind von den Eltern allen möglichen Luxus finanziert bekommen, den sich die Eltern selbst nie leisten würden.

Ich liebe meine Kinder und möchte ihnen auch vieles ermöglichen, aber ich möchte auch, dass ich mal wieder eine Phase im Leben habe, wo mein Geld auch "meins" ist.

LG
Anne

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Ich bin da voll und ganz deiner Meinung! Ich denke wir reden hier nicht von kleinen Geschenken für die Enkel ab und zu oder ähnliches, sondern wirklich von finanzieller Unterstützung. Meiner Meinung nach ist das eine Frage der Erziehung und ob man gelernt hat mit Geld umzugehen und es wertzuschätzen. Ab einem gewissen Alter ist man einfach für sich selbst verantwortlich!

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Huhu

kommt drauf an, wie die Eltern finanziell stehen ;-)

Also ich habe keine Unterstützung meiner Eltern bekommen. Ich stand imme rauf eigenen Beinen und möchte es auch heute nicht, dass mir irgendjemand was zahlt. Aber ich weiß ja auch, wie es finanziell bei meinen Schwiegereltern aussieht. Das könnte ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. ABER wenn ich wirklich viel Kohle hätte und meine Kinder erwachsen sind, dann würde ich mich freuen, ihnen noch eine Freude machen zu können.

Und meine Enkel würde ich sicherlich auch mitfinanzieren. DAS machen die Großeltern meines Mannes, also die Urgroßeltern meiner tochter auch. Ich erwarte es überhaupt nicht aber wir haben beispielsweise ein Spielgerät für den garten gekauft, Oma fragte, was es gekostet hat und meinte, dass sie was dazu gibt. Sie macht das einfach total glücklich trotz der Entfernung was tolles für die Kleine zu machen :-)

Liebe Grüße

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Hallo Anne,

wir haben noch keine Kinder und deshalb habe ich noch etwas Zeit, um mir Gedanken zu machen.

Grundsätzlich finde ich aber, dass man nicht sagen, bis wann man seine Kinder finanziell unterstützen wird. Das hängt von so vielen Faktoren ab, zum Beispiel vom Bildungsweg, der später eingeschlagen wird. Jemand, der mit 16 eine Ausbildung macht und danach im Berufsleben steht, kann meiner Meinung nach eher auf eigenen finanziellen Beinen stehen als jemand, der studiert und dann vielleicht erst mit 30 das erste Geld verdient.

Grundsätzlich würde ich aber von meinen Kindern erwarten, dass sie irgendwann versuchen auf eigenen Beinen zu stehen. Ich selbst habe immer versucht mein eigenes Geld zu verdienen. Einfach, damit ich mich nicht rechtfertigen muss wofür ich das Geld ausgeben möchte. Das hat mir ein gutes Gefühl gegeben und ich denke, dass miene Eltern mir das auch durch ihre Erziehung mitgegeben haben. Trotzdem waren sie immer da und hätten mir auch sicherlich Geld gegeben, wenn ich gefragt hätte oder wenn sie gesehen hätten, dass ich es gebraucht hätte.

Viele Grüße,
Carly

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Hallo Anne,
ich selbst hatte nicht die beste Kindheit, im Gegenteil.
Aber
ich bin jetzt 31 und schäme mich nicht zu sagen, dass meine Eltern mich immer noch sponsern, bzw. mein Kind.

Ich studiere und sie zahlen die Versicherung und Steuer vom Auto. Mein Kind bekommt sehr viel von ihnen (das war nicht immer so!)

Insgesamt waren wir zu dritt zu Hause und ich war immer diejenige die zurücksteckte und somit habe ich kein schlechtes Gewissen.

Allerdings finanziere ich mein Kind und mich alleine und brauche auch gelegenlt. Untersützung.
Allerdings frage ich mich oft, was Geld aufwiegt im Gegenzug meiner Kindheit (leider nichts)....

Ich werde mein Kind solange finanzieren, wie es geht und es nötig ist. Sprich durchs Studium (wenn er denn mal studieren will) und evtl. Promotion (oh Gott ich greif aber weit)

mfg

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Hallo,

unsere Kinder sind auch erwachsen und verdienen ihr eigenes Geld, sind finanziell auch unabhängig von uns. Dennoch wird ab und zu etwas gesponsert oder ein Beitrag dazugegeben. Z.B. für das neue Auto, Urlaubsgeld, mal ein T-Shirt, ein Essen im Lokal usw.
Kleidung und Pampers für unseren Enkel werden komplett von uns übernommen.
Wir sind zum Glück in der Lage es zu tun, weil es uns finanzeill sehr gut geht und unsere Kinder können sich dadurch auch ein bisschen mehr leisten und für ihr Alter vorsorgen.

Gruß

Anne#herzlich

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Also, ich sehe das ähnlich wie Du.

Ich habe mit 17 meine Ausbildung angefangen und ab diesem Zeitpunkt Kostgeld an meine Eltern gezahlt.
Mit 19 bin ich ausgezogen und seitdem habe ich auch keinerlei Unterstützung mehr von meinen Eltern erhalten.
Auch keine einmalige Starthilfe oder so.
Unsere Hochzeit haben wir selbst finanziert. Meine Eltern und Schwiegereltern haben uns je 500€ zur Hochzeit geschenkt und das fand ich schon sehr großzügig!
Ich finde 500€ sind sehr viel Geld!
Auch die Erstausstattung für unser Kind haben wir uns selbst angeschafft.
Für mich ist das ganz normal.

Und für unserer Kind/evt Kinder wird es später nicht viel anders sein. Nur mit dem einen Unterschied, dass wir für unser Kind eine "Ausbildungsversicherung" zugelegt haben und ihr somit eine einmalige Starthilfe geben, mit der entweder eine Wohnungseinrichtung oder was auch immer finanziert werden kann.
Und ich werde in Notsituationen auf jeden Fall immer gern unterstützen, wenn ich kann.
Aber mein Kind muss lernen auf eigenen Beinen zu stehen und ohne jede finanzielle Hilfe von Außen klar zu kommen.

Ich habe eine Freundin, die bekommt immer noch ALLES in den A.... geschoben von ihren Eltern und die Schwiegereltern sind auch nicht besser. Da wars auch ne Hochzeit im höheren 5-stelligen Bereich. Die Eltern haben ihr auch nach dem Auszug noch die KFZ Versicherung bezahlt und immer wieder mal Bares in die Hand gedrückt.
Wohnungseinrichtung? Eltern! Erstausstattung? Eltern!
Der Knaller: Das Einfamilienhaus? Eltern!
Sie müssen nur einen geringeren Betrag irgendwann mal zinsfrei dafür zurückzahlen. Nebenbei haben sie noch ne Eigentumswohnung.

Ich gebe zu, manchmal wird man dann schon ein wenig neidisch. Einfach weil wir uns wirklich anstrengen, arbeiten, sparen und aufpassen um unser Leben vernünftig zu finanzieren und es für sie immer alles so extrem einfach ist.
Andererseits denke ich, diese Frau hat in ihrem Leben noch nie für irgendwas wirklich kämpfen und sich nichts wirklich hart erarbeiten müssen. Das finde ich wirklich wichtig zur Charakterbildung.
Und ich kann wenigstens sagen: Wir haben zwar nicht soviel wie die, aber das was wir haben, haben wir uns aus eigener Kraft und ohne jegliche Hilfe hart erarbeitet. Und darauf können wir stolz sein.

Und ich finde, dieses Lebensgefühl und auch die Einstellung zum Leben, Geld, Arbeiten und sich selbst finanzieren gehört einfach auch zur Erziehung mit dazu.

Und das werde ich auch versuchen bei meinen eigenen Kindern umzusetzen.

LG

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Hallo,

meine Eltern haben mir meine erste Wohnung eingerichtet und gut war.
Niemals wäre ich danach nochmal angekommen und hätte gesagt: ich brauch dies und das und hab kein geld!
Ab dem Auzug stand ich auf eingenen Beinen :-)

Ich habe ein sehr gutes verhältnis zu meinen Eltern und wenn wirklich was passieren würde, würde ich was bekommen und auch nehmen, aber sonst.....nee

Ich würde mich wirklich schämen, wenn meine Eltern mich noch monatlich unterstützen müssten und alle Pampers für mein Kind kaufen oder mir taschengeld für den Urlaub mitgeben würden usw.
Auch unser Haus und unsere Hochzeit wollten wir allein bezahlen!

Klar kaufen die grosseltern ihren Enkeln ab und an etwas .... aber das sie nun ständig in meine Familie reinstecken - das möchte ich nicht!

LG