Ab 32. SSW kann nichts mehr schief gehen?

Hallo,

Die Frage ist natürlich etwas provokant gemeint und bezieht sich darauf, dass überall zu lesen ist, ab wann ein Frühchen überleben kann und dort findet man meist als Grenze für "so gut wie gar keund Auffälligkeiten mehr" ab der 32. Woche...

Damit ist natürlich nicht das überleben allein gemeint, sondern jegliche Komplikationen (Lungenreife, bei extremer Unreife vielleicht auch neurologische Schäden)...

Nun würde ich gern mal eine professionelle Meinung hören, ob sich so eine Aussage (ab einen bestimmten Kriterium egal ob SSW oder oft wird ja auch das Gewicht als relevant benannt) tatsächlich grob treffen lässt?

Ich bin jetzt 31+3. wie sähe das aus, wenn das Kind nun käme (habe schon 2 bei denen ich lange vorzeitige Wehen hatte, sich dann aber doch bis zur 36/37 Woche nichts tat).

Dass es keine "allgemeingültigen" Antworten hierbei gibt ist mir natürlich klar.

Vielen Dank
Yandra

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Hey Yandra!

Ich kann dir nur meine persönliche Erfahrung erzählen. Also meine Tochter kam im November 15 bei 30+2. Ich hatte eine Bilderbuch Schwangerschaft, völlig ohne Komplikationen (bis 2 Tage bevor sie kam)
Ich hatte einen Blasensprung, keine Stunde später wurde meine Maus per Notkaiserschnitt geholt. Es gab keine Lungenreife oder sonst was. War ja mega plötzlich!
Sie hatte 42 cm und 1660g. Sie war recht groß und schwer für die Woche, zum Glück!
Jetzt ist die Süße knapp 16 Monate alt (korrigiert 13 Monate) und kerngesund!
Ich kenne aber auch andere Fälle...

Grüße :)

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Hänge mich mal ran... Bin mit vorzeitigen Wehen und GMH Verkürzung ins Krankenhaus gekommen, mittlerweile entlassen und mit großer Angst... hangeln uns jetzt von Woche zu Woche!

LG
netty 25+5

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Hallo,

Ich kann nur von mir berichten. Im Februar 2010 wurde die Geburt bei 34+0 eingeleitet wegen ss Diabetes, mumu 2 cm auf..... Endete leider im Not ks und mein kleiner war 46 cm gross und 2670 g schwer. Zum Glück schon sehr gross für die woche. Aufgrund meines Diabetes wurde er zur Überwachung auf die frühchen Station gebracht. Ein glück! Nachts hörte er auf zu atmen und dann gings los.... Beatmung, magensonde, 6 Wochen intensiv, schwerer Infekt. ....

Eine harte Zeit für uns. Nach 3 Wochen durfte ich mein Baby zum ersten mal auf den Arm nehmen. ...

Heute merkt man davon zum Glück nichts mehr.

Ich hoffe sehr, dass es diesmal anders ausgeht aber passieren kann leider immer was.

LG Zimtschnecke mit Felix 7 an der Hand und Prinzessin 22+6 im Bauch

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Moin,

ich wünsche Euch und auch Netty alles Gute und eine gute lange Schwangerschaft! Ich hoffe es ist auch ok dass Dir hier "Laien" mitantworten?

JEIN, wir haben das in der Klinik von den Neonatologen auch oft gehört, man spricht sogar von Wochen in denen es tendenziell eher gut läuft und von Schwangerschaftswochen die tendenziell mehr Probleme haben, warum weiß niemand, vielleicht weil da gerade nochmal emfpindliche Entwicklungsschritte ablaufen die wenn sie "unterbrochen" werden eher zu Komplikationen führen.

Ich kenne ja inzwischen viele Frühchenmamas und genauso wichtig wie die SSW ist der Grund für die Frühgeburt. Wie jemand hier schon schrieb, eine bisher problemlose Schwangerschaft mit fittem Kind bei der die Frühgeburt durch ein plötzliches Ereignis ausgelöst wurde macht meist weniger "Probeme" als eine die sich lange abzeichnet wie Schwangerschaftsvergiftungen, Plazentaprobleme, etc. Sprich hatte der Auslöser schon länger negativen Einfluss auf die Entwicklung des Kindes kann es auch danach noch mehr Komplikationen geben. Klingt ja aber bei Dir nicht so :-)

Ich hatte auch eine gute SS mit fittem sehr aktivem Kind, in SSW 25 auf einmal vorzeitige Wehen die durch nichts mehr aufzuhalten waren, vermutlich durch einen Infekt. Der Lütte hatte zwar eine schwere Komplikation (Lungenblutung und OP wegen nich geschlossenem Ductus) aber ansonsten "marschierte" er trotzdem nur so durch.

Alles Gute Euch!
pikku

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... und der Zimtschnecke natürlich auch alles Gute ;-)

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Danke :)

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Hi,

Bei mir im Zimmer auf der Neo lag ein Kind, das wurde bei 37+ geboren - und trotzdem unreif. Sie lagen länger als wir im kkh (35+6).

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Liebe Yandra,

Zwei ganz wichtige Dinge beschreibst Du:

1.) Trotz vorzeitiger Wehen hat die Schwangerschaft noch bis zur 36/37 Woche gehalten.

2.) Allgemeingültige Aussagen gibt es hierbei nicht.

Du bist in der 31+3 SSW. Die "Grenze der Überlebensfähigkeit" liegt bei 24+0 SSW. Sieben Wochen liegen zwischen diesen Terminen. Das ist klasse! Und noch besser: Es scheint nichts darauf hinzuweisen, dass Du den errechneten Termin nicht erreichst.

Viele der Probleme, die man bei einem sehr früh zur Welt gekommenen Frühgeborenen erwarten würde, treten in der Woche, in der Du jetzt bist nur noch selten auf.

Vielleicht kann man es so formulieren: Wir fürchten in der 32. SSW weniger die Frühgeburtlichkeit selbst, sondern eher die Komplikationen die eintreten können oder die Umstände, die die Frühgeburtlichkleit verursachen, wie z.B. Infektionen u.a.

Ich, wie auch andere Neonatologen, zitiere hier gern Arvo Yllppö, einen bekannten finnischen Neonatologen, der selbst als Frühgeborenes zur Welt kam und 104 Jahre alt wurde:

"Was aus einem Frühchen wird, weiß man mit einiger Sicherheit frühestens im hohen Alter kurz vor seinem Tode."

Lieben Gruß

Kinderarzt.jahn