Leidet ihr unter Angststörungen?

Hat hier jemand mit Phobien oder Panikattacken etc. Zu kämpfen?

Ich leide seit 2014 unter Emetophobie, habe also panische Angst zu erbrechen. Mittlerweile ist es nicht mehr die Angst vor dem Übergeben, sondern die Angst vor der Angst.

Durch meine sehr lebhafte Fantasie kann ich mir schnell Dinge einbilden und habe seit meiner Kindheit abends Bauchschmerzen, die keine organische Ursache haben.

Die Angst kommt manchmal ohne Auslöser, beim Autofahren, auf der Arbeit oder im Fahrstuhl. Meist aber, wenn ich nicht fliehen kann.

In Bezug auf meiner Tochter wird es bei jedem Übergeben besser.

Aber manchmal bin ich am Boden und halte es nicht mehr aus. Ich habe manchmal mehrere Panikattacken am Tag und dann immer diese eingebildeten Bauchschmerzen. Ich will dann einfach nicht mehr.

In Therapie war ich schon sehr oft seit meiner Kindheit.

Dadurch und durch meine Ausbildung bessert sich immer mehr der Umgang mit Mitmenschen. Früher war mir alles peinlich, ich hatte sehr starke Angst, etwas falsch zu machen/sagen. Allerdings habe ich immer noch Angst vor Kritik und wenn ich auf der Arbeit mal kritisiert werde, bin ich sehr aufgewühlt und manchmal verschwinde ich dann auf die Toilette und Weine.

Welche Ängste habt ihr und habt ihr Strategien zur Bewältigung?

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Meine Strategie gegen Ängste ist :
1. Ein gesundes Selbstbewusstsein aufbauen
2. Mich fragen. Was die Angst mir sagen will.
3. Mich ernsthaft fragen, was das allerschlimmste wäre, was passieren könnte. Und ob ich damit umgehen könnte. Meist könnte ich das oder hab es schon.

So komplett irrationale Ängste hab ich daher seit ich daran arbeite nicht mehr. Meine Lebensqualität ist enorm gestiegen.

Was ist so schlimm am Erbrechen? Ich sage mir, das ist eine normale körperliche Reaktion, die mich vor einer Vergiftung o.ä. schützt. Danach geht es mir in 99% der Fälle viel besser als vorher.

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Danke und es freut mich, dass du diese Strategien für dich nutzen konntest 🙂

Beim Erbrechen ist das Problem der Kontrollverlust und das andere es sehen könnten und mich bloßstellen. Ich verstecke generell, wenn ich krank bin, da ich nicht schwach sein möchte.

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Ich bin kein Psychologe und auch kein Mediziner, aber, wenn dein Problem der Kontrollverlust ist, dann müßte man ja da ansetzen und nicht beim erbrechen, oder?

Also, wenn man nun sagt, man hat Angst vor Ohnmacht, weil man Angst vor Kontrollverlust hat, dann klingt das für mich logisch, weil dann verliert man ja wirklich die Kontrolle.

(Aber Ängste sind ja oft nicht logisch)

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Strategie: kleine Schritte vorwärts und stolz sein drauf.
Fals eine Panikattacke Auftritt versuchen durchzuatmen und daran denken was man schon geschafft hat.

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Das versuche ich jetzt schon seit Jahren, aber die Hoffnung löst sich langsam auf 😕

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Ich habe Angst vor lautem Knallen, nennt sich in Fachsprache Ligyrophobie...

Ganz schlimm ist es an Silvester, da würde ich mir am liebsten eine Decke über den Kopf ziehen und dort bleiben... Wir feiern meistens nur unter uns, ab 23 Uhr gehe ich nach Möglichkeit nicht mehr raus und das Feuerwerk schauen wir aus den Dachfenstern aus dem Schlafzimmer an, das ist mein sicherer Hafen... Nur so geht es... Nur arbeite ich in der ambulanten Pflege, was natürlich bedeutet, dass ich auch mal an Silvester arbeiten muss... Bisher wurde es akzeptiert, dass ich dann keinen Spätdienst mache, ich hoffe, das bleibt auch so...

Durch meine Angst wachsen unsere Kinder auch nahezu frei von Luftballons aus, die könnten schließlich platzen... Ab und zu schaffe ich es nicht, einen geschenkten Luftballon zu verhindern, den müssen die Kinder dann aber in ihrem Zimmer beherbergen und er darf nicht in meine Nähe kommen... Ich werde starr und vergrabe meinen Kopf vor lauter Angst...

Donner und knallende Türen gehen mittlerweile, Silvesterknaller und Luftballons sind wirklich am schlimmsten...

Dann habe ich noch unerklärliche Angst vor Feuer... Ich kann zwar zu Lager- oder Osterfeuer gehen, gehe dann aber nicht dicht ran und ich weiß 100%, dass ich dann nachts Albträume davon habe, teilweise sogar, wenn ich irgendwas mit Feuer im Fernsehen sehe... Als wir in unser Haus gezogen sind, stand hier ein Kaminofen, der war so ziemlich das erste, was zu Kleinanzeigen ging... Niemals würde ich mit einem Kamin heizen, ich würde keine ruhige Nacht mehr verbringen...

Erbrechen kann ich auch nicht wirklich ausstehen, aber eher, weil ich mich dann direkt daneben stellen könnte #schein Es ist nicht direkt Angst, sondern eher Ekel davor... Damit kann ich leben, unsere Mittlere ist zwar sehr empfindlich mit dem Magen, macht das alles mittlerweile aber überwiegend allein, wenn ihr schlecht wird... #schein Sie weiß, dass ich sonst gleich mit einsteigen würde...

Ich mache bisher nichts gegen meine Ängste, außer die Auslöser möglichst zu vermeiden... Allerdings schränkt mich das auch nicht großartig im Alltag ein, es sind ja wirklich größtenteils vermeidbare Dinge, vor denen ich mich fürchte...

LG

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Ich finde ja das unkalkulierbare knallen vor dem Silvester Abend viel nerviger, als die knallerei an 12. Da kann man sich ja drauf einstellen.

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Ich an sich auch, ich fühle mich draußen auch überhaupt nicht wohl, aber was tut man nicht alles für die Kinder?

Ich stehe, wenn ich denn rausgehe, meistens so, dass ich irgendwas im Rücken habe, damit nichts unverhofft von hinten ranfliegen kann... Unsere Kinder beschränken sich auf Kinderknallerei und sobald ich eine Menschengruppe draußen sehe, bin ich sofort drin... Wir wohnen zum Glück in einem recht ruhigen Wohngebiet...

Sollte es doch mal so sein, dass wir irgendwo eingeladen werden, habe ich immer die "Der Hund fürchtet sich!"-Ausrede, die arme Olle kann ja schließlich nicht allein bleiben... #hicks Hat bisher immer funktioniert...

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Ich habe eine Panikstörung entwickelt durch Herzrasen, was eine Panikattacken immer schlimmer machte woraus schließlich auch die Angst vor der Angst entstand.

Ich bin mit Anfang 20 mit einem Ruhepuls von 170 und einen Blutdruck von 200/120 ins Krankenhaus gekommen: das war wohl meine erste unbewusste Panikattacken, ich dachte wirklich ich sterbe/habe was mit dem Herzen.
Es folgten Behandlungen mit Beta Blocker und etlichen Arztgängen... Bis ich meinen heutigen Arzt getroffen habe und eine tolle Heilpraktikerin und endlich verstand dass es psychische bedingt ist.

Ich hatte irgendwann Angst Sport zu treiben = Herz schlägt natürlich schneller = Panikattacken.
Kinos gingen kaum, Menschenmenge schonmal gar nicht, Urlaube habe ich heimlich nach Orten bzw Hotels geschaut welche immer ein Krankenhaus in der Nähe hatten usw... .

Mein Arzt schickte mich schließlich in die Reha, dort wurde ich komplett durchgecheckt, unter ärztlicher Aufsicht ging es zum Sport und ich hatte ein tolles Programm wo ich meine Körper wieder verstehen lernte.
Die Atemübungen haben mir am meisten gebracht und ich habe eine Entspannungsübung für mich entdeckt: progressive Muskelentspannung.

Ich habe seither sogar meine Flugangst auch in Angriff genommen, habe ein Seminar besucht (bin 16 Jahre nicht geflogen)
Hatte immer Angst im Flugzeug eine Panikattacken zu bekommen, Kontrollverlust, die Höhe....
Hey... bin mittlerweile mit meinem Mann im Urlaub geflogen 😁
Also immer auch wieder die Konfrontation suchen! (Sport, Fliegen, Kinobesuche etc)
In Angstsituationen die Atemübungen machen, vorher eventuell die progressive Muskelentspannung.

Ja ich würde sagen, die Atemubung etc sind Hilfsmittel, aber die Angst besiegt nur die Konfrontation!

Alles Gute. 🍀🍀

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Alles richtig gemacht :-)
Daumen hoch für dich!
Das ist nicht überheblich gemeint. Ich versuche täglich meine Angstpatienten soweit zu bekommen und erfreue mich gerade an deinem persönlichen Erfolg.

Atemübungen sind enorm wichtig, weil eine ruhige regulierte Atmung die körperlichen Symptome wie schneller Herzschlag ect. reguliert. Wer ruhig und gleichmäßig atmet kann keinen schnellen Herzschlag bekommen - das ist physiologisch aufgrund des vegetativen Nervensystems nicht möglich.

Respekt vor deinem Mut, dich immer wieder den angstauslösenden Reizen zu stellen!
Da kannst du stolz auf dich sein!

Ich wünsche dir alles Gute :-)

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Danke dir, das hört man natürlich gerne 😬

Es ist der absolute Wahnsinn wie sehr man egtl sein normales Leben aufgrund einer Angst einschränken kann 🤷‍♀️

Schön, dass du "uns" hilfst, auch dafür Daumen hoch 😬👍

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Meditieren lernen kann ausschlaggebend sein. Einfach mal 5 Minuten am Tag nichts machen, still sein und sich selbst finden.

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Ich habe panische Angst vor der Dunkelheit, besonders aber drinnen. Ob im eigenen Heim oder woanders ist egal - ich habe totale Angst davor. Draußen ist es nicht so schlimm.
Dazu kommt, dass ich keine Horrorfilme schauen kann, und wenn es doch mal passiert ist (Partner wollte es unbedingt), konnte ich mehrere Wochen nicht richtig schlafen. Alles was in Horrorfilmen passiert, bilde ich mir in der Realität ein. Duschen ist dann Horror, in den Spiegel schauen geht kaum, ohne Licht zu schlafen auch nicht. Erst vor kurzem hat mir eine bekannte einen Trailer gezeigt von einem Horrorfilm an einem Sonntag und ab Montag hatte mein Partner Nachtschicht - den Rest könnt ihr euch denken..

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Strategien habe ich keine, wer einen Rat hat (außer jetzt zu sagen, schau einfach keine Horrorfilme, denn ich meine eher die Phobie der Dunkelheit zu bewältigen) dann bitte her damit. Seit ich denken kann quält es mich. Ich habe bis ich 13 (!) war mit meinen Eltern (und ab 12 nur mit meiner Mutter, da Trennung der Eltern) zusammen im Ehebett geschlafen. Danach musste ich raus aus dem Ehebett, da meine Mutter meinen Stiefvater kennengelernt hat, und der mich gefragt hätte, ob ich noch ganz dicht bin.. hätte meine Mutter keinen neuen Mann kennengelernt und würde ich noch bei ihr wohnen, würde ich immernoch mit ihr in einem Bett schlafen, da bin ich mir sicher.

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Ich hatte diese Angst auch im Alter von 12/13 und habe mich konfrontiert. Ich hatte eine Serie gesehen ( den Namen weiß ich nicht mehr), die spielte in Venedig und ging um eine Familie mit mehreren Kindern. Deren Mutter entwickelte eine Allergie auf, ich glaube Sägemehl oder Heu, die sie schwer krank ins Bett zwang. Eines der Kinder hatte dann die Idee einen Haufen Allergene über ihr auszuschütten. Geheilt!
Bei mir war der Trigger die Filme "Nightmare on Elm Street". Nicht der Auslöser! Der muss woanders zu suchen sein.
Ich habe das also gesehen, (die Serie in Venedig) nachdem ich jeden Abend Zitteranfälle bekam und keinen Moment im Dunkeln ausgehalten habe. So habe ich mir nachts den Wecker gestellt und bin in den Keller gegangen. Ganz langsam durch jeden Raum. Es war Winter und ich bin wenn es dunkel war zum Friedhof und ganz langsam über Feldwege um unser Dorf.
Nach ein paar Tagen war der Spuk vorbei. Auch heute habe ich keine Angst mehr im Dunkeln
Aber Vorsicht: Möglicherweise verlagern sich die Ängste. Ich würde das heute nur unter Therapie noch einmal machen. Gab es halt damals nicht.

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Hallo!

Ich habe seit 17 Jahren panische Angst vor Magen - Darm - Grippe. Keine klassische Emetophobie. War auch schon in Therapien/Reha. Hat mir leider nicht geholfen. Ich leide im Winterhalbjahr ganz schlimm...

Mit 2 Kindern natürlich ganz toll. 😢

Liebe Grüße!

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hallo , diese Angst habe ich schon immer. allerdings leide ich auch an Emetophobie.
als meine Kinder klein waren , habe ich immer meinen Mann gerufen wenn eine gespuckt hat.
ich bin jederzeit für meine Enkelchen verfügbar , wenn sie krank sind....aber nicht bei Magen-Darm.#nanana
wenn bei mir Kunden Cola + Salzstengel oder Zwieback kaufen ,muss ich mir nach dem Kassieren ganz dringend die Hände waschen.#zitter

ich vermeide auch Fisch , Muscheln im Restaurant oder Gerichte mit Majo.

ich würde mich auch nie einer Chemotherapie unterziehen aus diesem Grund.

ich habe seit 40Jahren immer eine Flasche VOMEX Saft in der Handtasche.

teilweise schränkt mich diese Angst schon ein#gruebel

#winke

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Das hört sich echt nicht leicht an :( ich hoffe, dass du einen Weg findest, der dir hilft die Angst zu überwinden oder besser mit der Angst umgehen zu können.

Ich habe panische Angst vor Spinnen. Wie wahrscheinlich viele andere Menschen auch ☺️ aber es ist schon sehr belastend und schrenkt mich im Alltag ziemlich ein.
Nachts wenn ich ins Bett gehe, wird erst mal unter das Kissen und die Decke geschaut, um sicher zu gehen, dass ich mich nicht zu einer Spinne dazu lege. Fenster und Türen sind mit Lavendelöl eingerieben ... hab mal gelesen, dass das Spinnen fernhalten soll - eine Wirkung merke ich nicht. Fenster putzt ausschließlich mein Mann, da wir leider sehr viele dieser typischen ekelhaften riesigen Fasadenspinnen haben 😖
Auch ist es mir nicht möglich, die Post zu holen oder die Mülltonnen an die Straße zu stellen.
Ich schaue überall erst nach, ob sich da ein Krabbeltier versteckt. Unter den Stühlen, in meinen Schuhen, in jeder Ecke ...
Wenn mein Mann da ist, ist es nicht schlimm, da er die Spinne sofort beseitigt. Bin ich allein, wird es kritisch 🙈 ich kann die Spinne nicht anfassen oder einsaugen, da ich ihr einfach nicht zu nahe kommen möchte. Oft schieße ich dann irgendwelche Dinge auf sie in der Hoffnung sie stirbt daran. Oder ich sprüh sie ein. Tut mir leid, wenn das gerade Spinnenliebhaber lesen.
Einmal hatte ich an der Wand direkt neben meinem Bett einen großen Weberknecht. Ich habe 2 Stunden gebraucht, bis er weg war. Einsaugen ging nicht, da er mir zu groß erschien. Es war in der Nacht und ich war allein. Schweißausbrüche, Übelkeit, Zittern, Schwindel ... habe mich immer wieder auf das Sofa gelegt um mich zu beruhigen und mir Strategien überlegt, wie ich dieses Tier beseitigen kann. Kurzzeitig hab ich überlegt, die Polizei zu rufen, hatte sogar schon die Nummer gewählt ... echt albern. Als es dann davon krabbeln wollte, habe ich es geschafft, ein Buch darauf zu werfen. Der Weberknecht war tot und ich mit den Nerven am Ende 😅
Strategien hab ich keine. Ich versuche, der Angst aus dem Weg zu gehen ...

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Angst vor Spinnen habe ich auch, aber bei dir ist es ja echt schlimm!

Hast du auch Angst vor Schnaken? Die finde ich besonders eklig, weil sie unkontrolliert losfliegen können

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Ja die sind auch so richtig ekelhaft 🙈
Ebenso wie Käfer, auch Marienkäfer, Ameisen, Fliegen, Schmetterlinge, Grashüpfer ... die brauch ich alle nicht bei mir, müssen aber deswegen nicht sofort sterben - es reicht, wenn sie einfach davon fliegen oder krabbeln. Eine Spinne muss so richtig beseitigt werden, sonst lässt mir das keine Ruhe. Einfach mal in Garten setzen bringt mir da nicht viel 😅 könnte ja wieder irgendwo auftauchen ...

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Ohne Licht guck ich auch in keinen Spiegel.
Nach nen Horror Film muss ich noch was lustiges sehen oder mein Mann geht mit mir schlafen so das ich nicht alleine bin.
Aber das schlimmste ist das ich auf keine öffentlichen wc gehen kann. Auch nicht wenn wir fortgehen in Bars oder so. Nicht mal in den waschraum rein.Da muss immer wer mit und vor der wc Türe warten. Danke an die kinder die mich in der kita "eingesperrt" haben. Und wenn auf den wc so ein vlaises nicht ist nützt es auch nicht wenn wer mitkommt. Da geht gar nichts mehr. 😣

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Und wenn auf den wc so ein blaues licht ist....

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Was ist das Problem mit blauem Licht? Gibt es da auch einen Horrorfilm dazu?

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