Paukenröhrchen bei 21 Monate altem Kind??!

Hallo,

hätte mal eine Frage, vielleicht liest das ja jemand aus dem HNO-Bereich?

Es geht um den Sohn eines Bekannten. Er ist 21 Monate alt und hat zum wiederholten Male einen Paukenerguss. Nun soll er Röhrchen bekommen. Er spricht einige Laute nicht, die im hochfrequenten Bereich liegen, also von daher wäre dieser Eingriff schon sinnvoll (ähem, wir sind beide Logopäden...).
Nun stellt sich aber ja die Frage, ob das in dem Alter praktikabel ist. Immerhin ist es ein Eingriff unter Vollnarkose und ich finde, das sollte gut überlegt sein.

Handelt der HNO-Arzt zu schnell? Hat jemand seinem Kind in dem Alter Röhrchen setzen lassen und somit Erfahrungen damit?

Bitte um eure Meinungen, gerne auch kritische....
Möchte noch mal betonen, dass die Bekannten, auch wenn sie Logopäden sind, nicht auf die OP pochen, sondern der Arzt.
Sie würden gerne Vor- und Nachteile abwägen, weil schließlich sind sie ja auch Eltern!

#danke für eure Hilfe

Silke

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Hallo Silke,

die Rachenmandel ist nicht daran schuld, dass es wiederholt zum Paukenerguß kommt?

Gruß, K.

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Hallo,

nein, soweit ich weiß nicht. Hab aber vergessen zu schreiben, dass die Polypen bei dem Eingriff auch mit entfernt werden sollen.
Diese Eingriffe sind uns ja auch nicht unbekannt, aber in so zartem Alter haben wir noch nicht davon gehört. Der Trend geht aber ja glücklicher Weise immer mehr in Richtung Prävention - vielleicht auch in dieser Sache.

Gruß
Silke

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Hi Silke

Laura wurden im Februar '06 das erste mal Paukenröhrchen eingesetzt. Sie war da 9 Monate jung. Bei ihr wurde es gemacht,weil der Mittelohrdruck viel zu hoch war. Es wurde ambulant gemacht. Sie war morgens um 7.00 Uhr gleich die erste und gegen Mittag durften wir wieder nach Hause. Im September '06 wurden dann unter Narkose die Paukenröhrchen wieder entfernt und gleichzeitig die Polypen rausgenommen. Bei dieser OP mussten wir eine Nacht zur Überwachung dableiben. Und im Dezember (19 Monate) dann hat sie wieder Röhrchen reinbekommen, diemal sogenannte Verweilröhrchen, die bleiben 3 Jahre drin, diese OP wurde auch wieder ambulant gemacht-morgens hin, mittags wieder nach Hause.

Sie hat alle OP's gut weggesteckt. Nur das Aufwachen aus der Narkose war immer etwas anstrengend, hat etwas gedauert, bis sie wieder richtig wußte, wo sie war.

Nachteile an sich konnte ich also nicht feststellen. Vorteil: Es dient dazu, um ein gesundes Sprachvermögen zu erwerben, was wir nicht hätten, wenn wir es nicht hätten machen lassen.


Hoffe, es hilft bei einer Entscheidung.

LG Sandra mit Matthias ( 7 J ) und Laura ( 20 M )

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Hallo Sandra,

das ist ja interessant. Dann ist so eine Maßnahme in dem Alter wohl gar nicht so ungewöhnlich?!
Natürlich ist es für die Sprachentwicklung wichtig, wir erleben jeden Tag Kinder, die darunter zu leiden haben, dass das Hörvermögen nicht gut abgeklärt worden ist. Nur in dem Alter haben wir noch nicht von der Möglichkeit einer OP gehört. Hab gerade schon mal geschrieben, dass der Trend in Richtung Prävention geht (ein Segen) und offensichtlich auch in diesem Bereich.
Werde das mal so weiter geben...
Danke für deine Antwort und euch alles Gute!

Gruß
Silke