drittes Mal Mittelohrentzündung in 2 Monaten - HILFE

Hallo,

mein Till (wird in 2 Monaten 3 Jahre alt) hat im November erstmalig Mittelohrentzündung gehabt, welche mit Antibiotika behandelt wurde. Im Dezember war dann im anderen Ohr die Entzündung, welche die Kiä erst einmal mit Tropfen Otovoven behandeln wollte, da die Antibiotika noch nicht lange her waren und sie keine zweimal so dicht hintereinander geben wollte. Zwei Tage später war die Entzündung aber so doll, dass das Ohr auslief. Also doch Antibiotika. Das wurde bis Weihnachten gegeben.
Und heute Morgen steht er wieder mit einem schmerzenden Ohr auf. Also Kind gepackt und diesesmal ab zum HNO-Arzt - vielleicht findet der ja die Ursache heraus (KIÄ sprach von Abklärung von Polypen - die wohl Mittelohrentzündungen begünstigen). Beim HNA wurde beidseits fiebernde Mittelohrentzündung und eine eitrige Mandelentzündung gefunden. #heul#schmoll
Also nach telefonischer Absprache mit der KIÄ hat der HNO auch nur Antibiotika verschrieben und das war es dann.

Der arme kleine Kerl.
Habt ihr einen Tipp, was ich machen kann, dass er das nicht ständig bekommt? Er ist die letzte Zeit gar nicht raus gekommen, da er auch zeitgleich -wie sein kleiner Bruder - einen Virus hat, den sein Körper noch bekämpfen muss.
Er tut mir so leid und ich fühle mich so hilflos...

LG
Birgit

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Hallo Birgit,
Tim hatte ab 10/05 Erkältungen/Schnupfen, die die Gänge zum Ohr immer mehr mit Schleim (auch eitrig) festsetzten. Jede Erkältung mehr verschlimmerte es bei ihm. Ich war damals bei einem Vertretungsarzt, da meine Ärztin in den Oktoberferien Urlaub hatte. Das war glaube ich der Knackpunkt-aber egal. Er schrieb Antibiotikum auf, weil er eine Mittelohrentzündung diagnostizierte. Es wurde mal besser und dann aber schnell wieder schlechter. Notdienst, Mittelohrentzündung, Antibiotikum wieder Mittelohrentzündung .... Es folgten zahlreiche Besuche wegen immer wiederkehrenden Erkältungen. Es wurden erst harmlose Mittelchen eingesetzt und dann immer wieder Antibiotikum. Meine Ärztin sagte dann, nachdem es nicht besser wurde, dass wir zum HNO sollten. Was dann ganz schlimm für mich war bzw. natürlich mehr für Tim, er schrie immer öfter mitten in der Nacht und klagte über Ohrenschmerzen. Ich gab ihm die normalen Paracetamol. Sie schlugen nicht an. Es war ganz schlimm. Bin dann in Notapo und habe richtige Hammermedikamente gegen Schmerzen geholt. Na ja. Dann bin ich wieder zum HNO (ein völliger Idiot, wie ich leider erst zu spät gemerkt habe). Der wieder nur Antibiotikum verabreichte. Natürlich hatte auch ich mich in der Zeit schlau gemacht und es wurde mir gesagt, dass ich den HNO nach Polypenentfernung oder Einsetzung von Röhrchen ansprechen solle. Dieser HNO sagte damals nein, das ist nicht nötig, bei so kleinen Kindern wird das nicht gemacht. Bla bla bla. So verstrich die Zeit. Tim hatte immer öfter Ohrenschmerzen. War blass, aß schlecht, bis gar nicht. Hörte immer schlechter usw. usw.. Meine Ärztin regte sich immer mehr über diesen HNO auf und versuchte wirklich alles. Dann meinte sie ich solle schleunigst zu einem anderen HNO. Es müsse nun mal endlich was geschehen. Meine Freundin hatte damals dann das gleiche Problem mit ihrem Jungen. Bei ihm war es dann allerdings auch so, dass er sich ganz schlecht mit der Sprache entwickelte. (Klar, er hörte schlecht, und wenn dann nur gedämpft). Wir haben dann Erkundigungen über HNOs eingeholt und uns schnell entschieden. Tja, und dann die niederschmetternde Nachricht. Viel zu lange gewartet. Ohren waren komplett zu. Es wurde so eine Hörkurve erstellt. Der Test war sehr schlecht. Er riet zu einer OP um die Polypen zu entfernen und unter der OP sollte dann geschaut werden, ob Röhrchen eingesetzt werden müssen. Es war eine OP bei ihm in der Praxis. Morgens hin, nach 1ner Stunde konnten wir wieder nach Hause. Ergebnis: Wahnsinn. (Wenn Du Einzelheiten dazu hören willst, gib Bescheid). Polypen raus deswegen, weil sie gewuchert waren mit jeder kleinen Erkältung, Schnupfen reichte da. Sie haben die Belüftung zur Nase, zu den Gängen bis zum Ohr (hängt ja alles zusammen) beeinträchtigt. Röhrchen wurden gesetzt, weil der Eiter so stark war. Mit den Röhrchen kann dann alles abfließen. Bei ihm war der Schleim so zäh wie Kaugummi erklärte uns dann nachher der HNO. Wir sollten uns das so vorstellen: Wenn jemand versucht Kaugummi zu ziehen, reißt es ab. So war die Absaugung unter der OP nicht so einfach. Wir haben einfach zu lange gewartet. Tim hat sich Monatelang gequält, dabei wäre alles so einfach gewesen. Die OP hat im April stattgefunden. Ein paar Monate vorher hätte es schon gemacht werden können! Der 1. HNO hat sich auf lange Bitte von mir zu einer OP überreden lassen. Der hätte es im KH gemacht und ich hatte eine Wartezeit von 2 Monaten. Auch hätte Tim danach nicht schwimmen gehen dürfen bis auf unendliche Zeit. Mein jetziger HNO hatte keine Wartezeit. Wenn alles gepasst hätte, hätte Tim die Woche drauf operiert werden können. Wir haben dann nach 2 Wochen den Termin genommen. Und bei dieser Methode konnte Tim sofort wieder alles machen. Es gibt keine Einschränkung mit den Röhrchen. Wir konnten also den Sommer (schwimmen gehen) genießen. Der Sohn meiner Freundin hat zeitglich diese OP gehabt. Bei ihm war es noch schlimmer. Deshalb kann ich Dir nur sagen: Warte nicht zu lange. Hör Dich um, welche HNOs in Deiner Nähe gut sind. Die Kinder quälen sich, Du quälst Dich. Im Nachhinein bin ich natürlich schlauer. Mein Arzt sagte mir, Mittelohrentzündungen kommen nicht vom Ohr, also von wegen Mütze auf, Stirnband auf, alles Blödsinn. Ich meinte immer darauf achten zu müssen, das Tim etwas auf den Ohren trägt. Wie oft habe ich mit ihm geschimpft, dass er kein Stirnband trug. Mein HNO sagt, dass Mittelohrentzüngungen über die Nase kommen, also Schnupfen, Erkältungen. Wichtig sei, die Kleidung der Jahreszeit anzupassen. Kinder dürfen nicht frieren. Die Nase sollten wir immer frei halten, also für Belüftung sorgen. Mein Arzt konnte mir in einem Gespräch anhand eines Querschnitts des Ohres/Nase alles super erklären (ich kam mir vor wie bei Peter Lustig, wenn der etwas erklärt - grins - war sehr schön, endlich jemand, der es nicht kompliziert macht), wozu der 1. Arzt absolut nicht in der Lage war. LG Sabine

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Hallo,

na da hat dein Kleiner ja ganz schön was hinter sich.

Nach der zweiten Mittelohrentzündung hatte unsere KIÄ ja schon gesagt, dass sei uns zu einem HNO schicken will, um die Polypen kontrollieren zu lassen. Deshalb bin ich ja diesesmal auch zu einem HNO gegangen. Aber dieser HNO hat leider diesbezüglich nichts gesagt und ich habe leider erst wieder auf dem Weg nach Hause daran gedacht, aber da war der Arzt schon nicht mehr in seiner Praxis...
Woher erfährt man denn, welche HNO-Ärzte was "taugen"? Wie seit ihr an die nötigen Infos gekommen?

Hier in der näheren Umgebung gibt es nur 2 HNO-Ärzte und dann das Klinikum. Vielleicht sollte ich mal die Ambulante Sprechstunde des Klinikums besuchen?

Auf jeden Fall werde ich etwas unternehmen müssen, denn dass Till leichte Hörprobleme hat, habe ich leider auch schon feststellen müssen. Die KIÄ wollte ja im Dezember einen Hörtest machen, aber leider hatte er dann schon die nächste Mittelohrentzündung und somit fiel der Test erstmal aus. Dann war Weihnachten und jetzt geht es wieder nicht...

Danke für deinen ausführlichen Bericht.
Hast mir sehr geholfen, denn dass das so weit kommen kann, damit habe ich nicht gerechnet.

LG
Birgit

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Hallo,

ich habe noch eine Frage. Wie wurden die Polypen angesehen. mit einer einfachen Untersuchung, oder schon etwas aufwendiger?

Habe mal folgendes gefunden:
Bei der vorderen Rhinoskopie betrachtet der HNO-Arzt die Nase von vorne, wobei er die Naseneingänge mit einem Nasenspekulum, einem zangenartigen Gerät mit trichterförmiger Spitze, erweitert. Mithilfe einer Lichtquelle oder einem reflektierenden Spiegel auf der Stirn des Untersuchers können nun die gesamte Nasenhöhle und die vorderen Nasengänge betrachtet werden. Sollten Krusten, Blut oder Schleim die Sicht behindern, werden diese vorsichtig mit einem Wattestäbchen entfernt oder abgesaugt. Bei geschwollener Schleimhaut werden sie zur besseren Einsicht mit einem abschwellenden Spray eingesprüht. Entdeckt der Arzt entzündliche Veränderungen, wird ein Abstrich gemacht und das gewonnene Material im Labor untersucht.

Für die mittlere Rhinoskopie verwendet der Arzt ein Nasen-Endoskop. Dieses Instrument besteht aus einer starren oder flexiblen Röhre mit eingebauter Lichtquelle, an dessen hinterem Ende ein optisches System (Kamera) befestigt ist. Vor dem Einführen wird die Nasenschleimhaut mit einem Spray betäubt.

Die hintere Rhinoskopie wird über die Mundhöhle mithilfe eines abgewinkelten Spiegels durchgeführt. Die Zunge wird dabei durch einen Spatel sanft heruntergedrückt. Der Patient sollte dabei durch die Nase atmen, damit das Gaumensegel einen möglichst großen Abstand von der hinteren Rachenwand bekommt, was die Untersuchung erheblich erleichtert.

Bei Till wurde beim HNO die vorderen Rhinoskopie gemacht. Sind dabei die Polypen schon zu sehen?

LG
Birgit

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