Familienmitglied hat MS

Guten Tag,

Stirbt man bei ms?
Ist das was sehr schlimmes?

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Es gibt 2 "Arten" von ms.
Bei der einen Form haben die Betroffenen immer Schübe, in diesen Schüben treten eben Symptome auf, außerhalb dieser Schübe geht es ihnen den Umständen entsprechend gut, sind meistens sogar frei von Symptomen.

Bei der anderen Form schreitet die ms immer weiter fort und die Betroffenen erleiden immer mehr der typischen Symptome und enden leider oftmals als Pflegefall.

Manche Patienten können "gut" eingestellt werden durch Medikamente, andere wiederum nicht.

Meistens versterben die Patienten nicht durch die ms an sich, sondern durch Folgeerkrankungen, zB bei folgender Immobilität, Erkrankungen des Herz und Kreislaufsystems, Infektionen etc

Es gibt auch viele Selbsthilfegruppen oder Infomaterial etc, da lohnt es sich, einen Blick drauf zu werfen oder in Gruppen sich auszutauschen.

Alles Gute

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Kennst du dich damit aus?
Wenn es früh entdeckt wird?

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Naja was heißt auskennen, nur was ich so durch meinen Beruf weiß, geht leider nicht sehr in die Tiefe.
Und wie die Therapie anschlägt, hat wahrscheinlich auch mit der Form zu tun etc. und nicht nur damit, wie früh die Diagnose gestellt wurde.
Wenn es eine nahe Familienangehörige ist, kann doch jemand mit zum Arzt und alle Fragen etc stellen, dann könntet ihr schon mal Infos erhalten.

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Nicht umsonst heißt MS auch die Krankheit der 1000 Gesichter.
Wenn es Dich selber oder sehr enge Familie betrifft, erkundige Dich u.a. bei der
https://www.amsel.de/
Es gibt in allen Bundesländern Büros. Feste Aussagen über einen konkreten Verlauf gibt es nicht, jeder Mensch ist anders und auch jeder MS-Verlauf.
Der Cousin meines Mannes wurde alt damit, auch wenn er die letzten 15 Jahre im Rollstuhl saß.
Wenn es Dich so sehr beschäftigt, kruschel Dir kein Halbwissen im Internet zusammen sondern such Dir bitte kompetente Ansprechpartner wie z.B. die AMSEL e.V.
LG Moni

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Hab schon auf der dmsg Seite etwas gelesen.
Rollstuhl muss ja nicht sein.
So wie ich es verstanden habe hat sie diese Herde ( glaube so nennt man das) nur im Kopf ca 5 stück sonst nirgendwo.
Ja es ist meine schwägerin.
Das Verhältniss ist etwas kompliziert dennoch möchte ich versuchen mich darüber zu informieren.
Tut mir alles einfach leid.
Aber ich denke Mitleid wäre jetzt der falsche Weg.

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Hey!

Wie alt ist das von MS betroffene Familienmitglied denn?

Liebe Grüße
Schoko

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Lass mich raten: war schwanger und hat nun nach der Schwangerschaft einen Schub?

Tendenziell ist sie ja etwas älter. Eine Bekannte hat die Diagnose zum Vergleich mit 18 galt mit anfang 30 schon als austhetapiert. Je später die Diagnose, desto mehr besteht die Möglichkeit, dass es sich um einen milden Verlauf handeln kann.
Das werden die Ärzte sagen können.

Letztlich kannst du deine Schwägerin fragen, wie es ihr geht und wie die Ärzte ihre Chancen sehen. Welche Medikamente sie bekommt.. Welche Einschränkungen sie hat. Das kann man kaum vergleichen

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Die MS ist eine Erkrankung mit sehr unterschiedlichen Verläufen. Von "eine Hand voll Schübe die sich komplett zurückbilden" bis hin zu "sitzt 1 Jahr nach der Diagnose im Rollstuhl" gibt es eigentlich alles.

Es ist eine chronische Erkrankung die bei den allermeisten Patienten früher oder später zu Einschränkungen des täglichen Lebens führt. Häufig sind Empfindungsstörungen, motorische Störungen, Gleichgewichtsstörungen, aber auch eher "unsichtbare" Symptome wie Störungen der Kontinenz und der Sexualität, Depression und chronische Erschöpfung.

Das Gute ist, dass es eine ziemlich häufige Erkrankung ist. Das heißt, dass in diesem Bereich viel geforscht wird und das gerade in den letzten Jahren viele sehr gute Medikamente auf den Markt gekommen sind.

Diese Medikamente sollte man dann auch so schnell wie möglich nehmen. Es gibt einige Patienten, die das erst mal ablehnen, weil die Symptome sich nach einem Schub immer wieder zurückbilden, aber das ist trügerisch. Das Gehirn trägt trotzdem bei jedem Schub Schäden davon und irgendwann ist dann ein Punkt erreicht, wo man diese Schäden nicht mehr kompensieren kann und die Symptome bleiben. Wenn es mal soweit ist, dann geht es mit der Verschlechterung auch oft ziemlich schnell.
Also lieber so schnell wie möglich effektiv behandeln, dass es gar nicht mehr zu Schüben kommt (oder die Anzahl zumindest stark reduziert wird).