Wie ist das mit dem älter werden?

Hallo liebe Forengemeinde,

Erzählt mal, wie ist das bei Euch?
Ich bin 38 Jahre alt und irgendwie habe ich gefühlt ständig irgendwelche leidigen Wehwehchen. Angefangen bei Menstruationsbeschwerden die ich so nicht kenne, sehr schmerzende Brüste ab dem Einsprung bis zur Periode, diese ist auch deutlich stärker als vor den Kindern. Dann zwickt es hier und mal da und ich mache mir ständig Sorgen ernsthaft zu erkranken oder zu sein. Ich denke meine Angst kommt daher, dass meine Mutter im Alter von nur 40 Jahren an Ihrer Krebserkrankung verstorben ist.
Wenn meine Kinder etwas haben, geht auch hier mein Kopfkino los und ich befürchte öfter das schlimmste. Das ist nicht schön, so war ich früher nicht, ständig diese Sorgen man könnte selbst schwer erkranken oder die Kinder. Habt Ihr eine Idee oder einen Tipp wie ich dem alles etwas gelassener entgegnen kann? Oder wird man einfach mit zunehmendem Alter empfindlicher und auch Ängstlich?
Besten Dank für lesen !

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Vorab: Probier mal Mönchspfeffer aus oder lass dir vom FA natürliches Progesteron aufschreiben. Das hat bei mir gegen die Zyklusbeschwerden geholfen.

Und dann zur Angst:

Ich hatte in deinem Alter, also vor 5 Jahren, einen heftigen hypchondrischen Rappel. Hinter jedem Kribbeln vermutete ich MS, hinter jedem Kopfschmerz einen Tumor.
Keine Ahnung, woher das kam. Vielleicht aus der Kombi "Erste Wehwehchen" plus "Lebenserfahrung, dass es auch mal schief gehen kann" plus "Muttersein und damit Sorge um die Brut"...

Ich hab dann wirklich eine Verhaltenstherapie gemacht, weil mich die Angst oft lähmte.

Weißte: Angst verhindert ja nix, Krebs kriegste oder kriegste nicht, keine Angst der Welt schützt dich davor. Angst macht dir nur dein Leben madig.

Und: Viel öfter als es schief geht, geht es gut. Und die meistens Kopfschmerzen sind Spannungskopfschmerzen... wenn man Hufgetrappel hört an Pferde denken, nicht an Zebras.
Oder: Seltenes ist selten....

Das sind so Sätze, die helfen mir. Und meine Postkarte von Snoopy und Charlie Brown, auf der Charlie seufzt: Snoopy, eines Tages werden wir sterben. Und Snoopy anwortet: Ja, aber an allen anderen Tagen nicht.

Ich lebe übrigens immer noch, 5 Jahre später und ich hatte eingebildeten Eierstockkrebs (Verstopfung), eingebildete MS (verspannter Rücken, der auf Nerven drückt), Gehirntumor (Migräne), Zungenkrebs (ganz normale Geschmacksknospen, die mir vorher noch nie aufgefallen waren)....

Mittlerweile denke ich: Ah, ein Zipperlein. Wenn es in 2 Wochen nicht weg ist, geh ich mal zum Hausarzt. Ich war seit 2Jahren nicht mehr beim Hausarzt.

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Von Herzen, Dankeschön für Deine tolle Antwort!
Es ist ja nicht so, dass ich das alles nicht auch weiß, aber manchmal lässt sich diese Angst einfach nicht steuern. Logisch ist Deine Erklärung auf jeden Fall. Man bekommt auch durch die Medien einiges mehr mit als man vielleicht möchte. Letztes Jahr gab es auch 3 Todesfälle im „näheren“ Umfeld. Die Sterblichkeit wird einem da noch mal mehr bewusst. Schon komisch, wie die Gedanken da spielen. Diese Verhaltenstherapie, bei wem hast Du diese gemacht? Beim Psychologen? Lief das alles über den Hausarzt?

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Ja, bei einem Psychotherapeuten. Ich hab einfach alle niedergelassenen Therapeuten angerufen. Wenn du einen gefunden hast, machst du erst 5 Schnupperstunden, ob die Chemie stimmt und dann muss der Hausarzt noch einen Antrag ausfüllen und die Kasse genehmigen.

Wohnst du in einer größeren Stadt? Mir hat ein MBSR-Kurs fast noch mehr geholfen. Generell ist Achtsamkeitstraining eine tolle Sache.