Arzt verschreibt Medikament nicht (Gallensteine)

Hallo zusammen!

Ich habe das Problem, dass mir meine Fachärztin das
Medikament, welches ich haben möchte, nicht verschreibt.

Vor 3 Jahren hatte ich Oberbauchschmerzen und landete im
Krankenhaus, wo kleine Gallensteine diagnostiziert wurden.
Die Jahre davor hatte ich mehrmals (bis zu 3 Monaten)
gefastet, schnell viel Gewicht verloren und leider auch
relativ schnell wieder zugenommen mit einer eiweißlastigen
Ernährung. An potenziellen Ursachen der Gallensteine
mangelt es also nicht. In meiner Familie hat sonst niemand
Probleme mit der Galle.

Seit damals habe ich so einiges umgestellt, sowohl von der
Ernährung bis hin zu Sport und einem gesunden Lebensstil
und habe kaum mehr Beschwerden. Mein BMI ist
durchschnittlich und den habe ich nun auch schon 2 Jahre.
Es kommt 1-2x im Jahr vor, dass ich den rechten Oberbauch
spüre und Buscopan nehme und das war's dann auch schon.
Theoretisch könnte ich einfach genau so weiter leben, auf
die Gefahr, dass die Steine in die Gänge gelangen oder
anderweitig Probleme machen, was sie bisher nicht taten.

Daher hab ich recherchiert und bin auf Ursofalk gestoßen,
welches zur Auflösung von Gallensteinen angewendet wird.
Eine medikamentäse Auflösung wird kaum gemacht aufgrund
unklarer Erfolgschancen und potenzieller Rezidivgefahr.
Jedoch bin ich beschwerdefrei, möchte es gerne versuchen
und möchte einfach sehen, ob es bei meiner Lebensweise
klappt und ob ggf. neue Steine entstehen sollten. Ich
denke, dass es sich bei diesem Medikament um eine
Gallensäure handelt, welche sowieso vom Körper hergestellt
wird und manchmal nicht ausreichend vorhanden ist, wobei
sich dann Cholesterinsteine bilden können.

Beim aktuellen Besuch der Fachärztin stellte sich heraus,
dass sich meine Gallensteine nicht verändert haben von
Anzahl/Größe etc.

Auch auf meinen klaren Wunsch nach dem Medikament Ursofalk
winkte sie nur ab und verweigerte eine Verschreibung.
Ihrer Ansicht nach lebe ich mit dem Risiko jederzeit eine
Kolik bekommen zu können und dann müsse die Gallenblase
vielleicht akut rausoperiert werden (da widerspreche ich
auch nicht. Bin jedoch wie gesagt eigentlich
beschwerdefrei). Zum Medikament meinte sie, dass das
nichts bringt. Ich habe ihr sogar Studien vorgelegt, wo
zumindest Teilerfolge bei der Auflösung durch das
Medikament erzielt wurden. Sie störte die geringe Anzahl
an Testpersonen und behauptete, dass das nur bei
Gallengrieß oder Sand verwendet werden kann. In der Studie und beim Medikament
geht es jedoch definitiv um Steine.

Wen es interessiert, hier eine Studie:
https://www.jstor.org/stable/29515895?seq=1

Hier ein Link zum Wirkstoff und Erfolgsquoten:
https://www.test.de/medikamente/wirkstoff/gallensaeure-
ursodeoxycholsaeure-w632/?focus=indi_k243

Ich würde mich freuen über Einschätzungen zu meinem Fall
(falls sich jemand etwas auskennt oder Erfahrungen hat)
und/oder Vorgehen um doch noch an das Medikament zu
gelangen! Ansonsten probiere ich es einfach bei weiteren Ärzten.. :)

Danke für's Lesen!

Thomas

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Ich arbeite in der Gastroenterologie und bei uns an der Klinik wird sehr viel zu dem Medikament geforscht. Wir setzen Ursofalk in deinem Fall auch nicht ein, da es zu keinem Erfolg führt. Meine Erfahrung lass es lieber, ist nur raus geschmissenes Geld. Alles Gute.

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Es kommt sicherlich auf deinen Befund an, vor allem wie groß die Steine sind.
Große Steine können zwar Beschwerden machen, aber gehen eher selten ab. Wenn du jetzt versuchst die Steine aufzulösen, können sich kleinere Brocken lösen und auf den Weg durch die Gallengänge machen, ggfls den Gang der Bauchspeicheldrüse verstopfen und eine lebensgefährliche Bauchspeicheldrüsenentzündung verursachen.

Natürlich aber kannst du dir eine zweite Meinung einholen. Am besten wäre das wohl ein Gastroenterologe geeignet, die stehen solchen Methoden häufig auch aufgeschlossener gegenüber.

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Danke schon einmal für eure Antworten. Im Befund steht: multiple, kleine Konkremente. Auf meine Nachfrage meinte Sie, dass man das nicht genauer ausmessen könne und es in meinem Fall auch keine Rolle spielt.

Ich würde mir die Gallenblase ja entfernen lassen um mir keine Sorgen mehr machen zu müssen, jedoch möchte ich das nicht unversucht lassen vor einer OP..

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Wenn eine OP nicht absolut unmöglich ist, wird wohl kaum ein Arzt das Risiko dieses Medikamentes eingehen, da kleinere Steine ein höheres Risiko sind für akute eingeklemmte Steine.
Wenn du gerade kaum Robleme hast, dann lebe so weiter wie bisher. Wenn du mehr Probleme bekommst, dann lass dich operieren. Alles andere birgt nur ein hohes Risiko ohne zusätzlichen Nutzen.

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Ich lese hier mit. Habe Gallengrieß und mein Arzt hat mir in seinem Arztbrief geschrieben, dass ich Medikamente nehmen könnte.

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Ursofalk wird bei uns auch sehr sehr selten eingesetzt und vorher mir Ober- und Chefarzt immer besprochen.
Glaube nicht, dass da ein Hausarzt es einfach so auf deine Bitte hin verschreiben wird. Nein in deinem Fall wird vermutlich kein einziger Arzt dieses Medikament verschreiben, warum auch, ist eher ein höheres Risiko, dass du überhaupt Beschwerden bekommst, wenn du jetzt frei von ihnen bist.

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Hallo zusammen! Kurzes Update: Ich war bei einem anderen Arzt. Die Steine sind sogar größer als angenommen. Nach dem Gespräch und auf meinen Wunsch nach dem Medikament meinte der Arzt, dass man das natürlich probieren könne und man in 6 Monaten einfach nochmal schallt um nachzusehen, ob sich etwas verbessert hat. Ich habe Ursofalk also nun und nehme es in Kombination mit Rowachol.