Termin wahrnehmen?

Hallo!

Ich war Ende Dezember 2019 zwecks Impfung bei meinem Hausarzt.
Meinem Hausarzt fiel allerdings vor der Impfung schon auf, dass ich schwanke. Dies sei nicht normal und müsse genauer untersucht werden. Nach einer ca. 10-minütigen Untersuchung kam die Diagnose:


psychische Belastung des Typs 3 von 4 (erhöhte Burn-out-Gefahr)

Laut Arzt bedeutet das:

massiv ausgeprägte, jedoch nicht lebensbedrohliche Belastung (kaum Motivation/Begeisterung für irgendetwas) mit Hang zu Selbstmordgedanken

Dies sei die erste "Einschätzung" von meinem Hausarzt und müsse bei weiteren Beratungsstellen endgültig abgeklärt werden.

Diverse andere Termine bei Beratungseinrichtungen/Psychologen/Ärzten, die sich meinem Problem annehmen, scheiterten, da ich laut denen "für einen "fast Burn-out-Patienten" eh topfit aussehe. Es gebe weitaus schlimmere Fälle als meinen".
Mein Freund "kümmerte" sich in dieser Zeit eher wenig um mich, Haushalt/Kind blieben auch an mir hängen.

Nun habe ich einen erneuten Termin bei einer Beratungseinrichtung, die mich seit Dezember 2019 2x monatlich abgewimmelt hat (wurde dort bisher 6x (wegen coronabedingter Schließung) mit der gleichen Begründung abgewiesen.

Ich weiß von meinen bisherigen Besuchen, dass es "weitaus wichtigere Fälle als meinen geben wird und mein "Problem" eine Lappalie ist". Es wird diesmal bei meinem Termin nicht viel anders ablaufen.

Bis jetzt durfte ich meine gesamte Lebensgeschichte erzählen (ca. 30 Jahre). Dies war bei allen Einrichtungen/Psychologen/Ärzten dasselbe. So wurde schlussgefolgert, dass ich "eh topfit bin".

Ich zweifle jetzt, ob ich dort überhaupt noch einmal erneut hingehen und somit meinen Termin (in ca. 1 1/2 Wochen) wahrnehmen soll.

#sorry, falls der Text nicht so verständlich geschrieben ist. Ich bin mit den Nerven fertig.

#danke für's Lesen

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Hallo,

als erstes fällt mir bei Deinem Beitrag auf, dass du überhaupt nicht geschrieben hast, wie es dir geht. Sondern alles nur von außen. 🤔

Wie geht's DIR denn? Was sind Symptome oder Befindlichkeiten, die dir auffallen?
Beschreib mal, wenn du magst. ☺️

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Hallo Camschi!

Danke einmal für deine Antwort und dankeschön der Nachfrage.

Antriebslosigkeit - egal ob beruflich oder privat (ich erledige Aufgaben nicht mehr mit so viel Freude wie bisher)
Habe die Lust an so ziemlich allem/jedem verloren - Treffen mit Freunden ist nahezu unmöglich
Ich bin viel reizbarer als vorher/oft müde/unausgeglichen
habe kaum Ziele
viel(e)Unsicherheit/Zukunftsängste (habe es mit meinem Kind bis jetzt auch geschafft - aber wie wird es in Zukunft weitergehen?)
mache mir mit 29 schon Gedanken über meinen Tod, da es jederzeit soweit sein könnte
Abgeschlagenheit/Müdigkeit

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Also aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, suche nach einer Heilpraktikerin, die sich auf Burnout spezialisiert hat.

Ich habe einen stillen Burnout und bin Ende August dann zusammengebrochen, vor meinen Kindern.

Ich habe dann nochmal 3 Wochen gebraucht um zu akzeptieren, dass ich Hilfe brauche. Nun bin ich seit 5 Wochen bei einer Heilpraktikerin und es ist Wahnsinn, aber mir geht es schon deutlich besser und ab nächster Woche werde ich versuchen wieder zu arbeiten.

Lass es nicht so weit kommen, dass du zusammenbrichst, denn dann wird es schwieriger da wieder raus zu kommen.

Ich wünsche dir alles Gute

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Glaubst du denn an diese grob gestellte erste Diagnose? Wie geht es dir allgemein? Denkst du, dass du Hilfe in Form einer Therapie und/oder Medikamenten brauchst?

Falls du denkst, dass da was dran ist, würde ich mir eine zweite Meinung von einem anderen Arzt (am besten einem, der spezialisiert auf sowas ist) einholen und dann schauen, was der sagt.

Auf Biegen und Brechen zu ein und derselben Stelle zu gehen, nur um wieder abgewimmelt zu werden, halte ich in diesen Zeiten tatsächlich für unnötig. Sonst eigentlich auch.

Gute Besserung!

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Hallo Kafkaesk!

Allgemein geht es mir - naja.

Ich "spüre" halt (tagesabhängig) immer wieder folgende Symptome, wobei diese natürlich auch in Kombination auftreten können (also zB wenig geschlafen, antriebslos und leichter reizbar).

Antriebslosigkeit - egal ob beruflich oder privat (ich erledige Aufgaben nicht mehr mit so viel Freude wie bisher)
Habe die Lust an so ziemlich allem/jedem verloren - Treffen mit Freunden ist nahezu unmöglich
Ich bin viel reizbarer als vorher/oft müde/unausgeglichen
habe kaum Ziele
viel(e)Unsicherheit/Zukunftsängste (habe es mit meinem Kind bis jetzt auch geschafft - aber wie wird es in Zukunft weitergehen?)
mache mir mit 29 schon Gedanken über meinen Tod, da es jederzeit soweit sein könnte
Abgeschlagenheit/Müdigkeit/Bauchschmerzen

Ich habe einmal bei einem anderen Arzt, der auf soetwas spezialisiert ist, angerufen. Termin ab 1 Jahr Wartezeit. Auf meine Frage, ob es nicht schneller geht, da ich meiner Meinung nach in Richtung "Akutfall" bin - sagte mir die Sekretärin dort. "Wir wissen nicht, ob Sie akut sind, wenn wir Sie noch nie diagnostiziert/behandelt haben." - Also 1 Jahr Wartezeit.

Ja, ich würde auch nicht (mehr) zu dieser Stelle wollen.

Dankeschön für die netten Besserungswünsche!

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Hat der Arzt denn mal Blut abgenommen?

Vitamin D (zahlt man beim Hausarzt selbst; beim Endokrinologen geht es auch über Kassenleistung)

Eisenwert (wenn ich Mangel habe, bin ich gereizt, müde, erschöpft, antrieblos -> Zukunftsängste sind dann nur die Folge, weil ich ja merke, dass ich nicht mehr so kann)

Hormonwerte (Frauenarzt)
Verhütest du hormonell ? (das kann bis hin zu schweren Depressionen führen. Ursache ist das Hormonproblem, NICHT die Psyche)

Schilddrüse
TSH ist bei mir tip top in Ordnung. Der neue Hausarzt sagte sofort: es kann trotzdem die Schilddrüse sein.
Viele Ärzte sagen, ich sei zu dünn und zu jung. Inzwischen habe ich mehrere Beweise, DASS es die Schilddrüse ist. Nur die genaue Diagnose fehlt noch.
Blutdruck ist seither angestiegen. Laut Tabellen noch im Rahmen. Kommt aber klar von der Schilddrüse

Diabetes
Kann auch der Hausarzt prüfen.
Die von dir geschilderten Symptome hatten meine Eltern, wenn der Diabetes nicht richtig eingestellt war.
Bei einem Elternteil riefen wir den RTW wenn ein cholerischer Anfall kam. Wenige Sekunden später war auch schon die Ohnmacht da.


Von einem Hausarzt erwarte ich inzwischen, dass er ein Blutbild macht !
Oder Überweisungen ausstellt.

Das machen nicht alle und dann gehe ich.
Kann mir ein Arzt das Blutbild erklären und hat untersucht, dann glaube ich das auch. DANN. Vorher nicht mehr.

Die Wartezeiten sind echt ewig. Das ist oft so. Da bin ich schon soweit, dass ich zu Ärzten gehe, die ich selbst bezahle. Das hat mich durchaus schon weitergebracht.

Mein Glück: ich habe ADHS und bin somit in entsprechender Behandlung wegen Medikamente. Kommt mir ein Arzt krumm und schiebt es sofort auf die Psyche. Dann kommt die Retourkutsche mit der Aufforderung, er solle seinen eigenen Fachbereich erst mal ordentlich machen, bevor er anderen unsachgemäß reingrätscht.

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Wirklich schwierig. Ich finde diese Begründungen ehrlich gesagt eine Frechheit. Klar gibt es immer schlimmere Fälle, aber man muss ja nicht bzw. Sollte ja nicht warten bis es wirklich akut bzw. Eigentlich schon zu spät ist.

Die Frage ist bist du (noch) in der psychischen Verfassung für dich einzustehen, sprich kannst du offensiv in das Gespräch gehen und sagen, dass du JETZT Hilfe brauchst und nicht bereit bist dich weiter abwimmeln zu lassen. Wenn du glaubst, dass vielleicht hinzubekommen, dann geh. Ansonsten weiß ich nicht ob es wirklich was bringt, außer das du dich noch mehr zurückgewiesen fühlst.

Gibt es denn keine Alternative? Kennt dein Hausarzt nicht vielleicht einen Psychiater oder Psychologen der die helfen kann? Hast du es mal über die Krankenkasse versucht?

Es tut mir leid, dass du zusätzlich zu deinen Problemen das auch noch durchmachen musst. Ich hoffe du findest bald Hilfe.

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Hallo,

du bist nicht die anderen. Du hast deine eigene Belastungsgrenze und die ist eben auch nicht vergleichbar.
Und auch topfit aussehende Menschen können schwer krank sein.

Ich würde mich eher an deinen HA halten und mit ihm besprechen, wie es weitergehen kann, evtl. eine medizinische Reha oder Mutter-Kind-Kur anstreben.

Und auch spezielle Betroffenen-Foren können Input geben, wie man am besten vorgeht, um sich Gehör zu verschaffen.

VG und alles Gute, midnatsol

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Hallo
Geh da bitte hin.
Mach alles was sie dir anbieten.

Ich bin selber betroffen nur schlimmer.

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"Meinem Hausarzt fiel allerdings vor der Impfung schon auf, dass ich schwanke"

Wie äußert sich das Schwanken?
Wie kam er darauf, dass es psychisch ist ?
Wieso schickt er dich zur Beratungsstelle und nicht zum Therapeuten?

Punkt 1: wenn ich merke, dass ich schwanke, dann gehe ich zum Arzt, weil es bei mir nicht normal ist.

Punkt 2: ein Arzt, der OHNE Untersuchung sofort auf die Psyche schiebt, ist bei mir unten durch. Auch wenn das einige sind.

Hat ein Arzt eingies untersucht und sagt dann, dass es die Psyche ist, ok. Das kann ja durchaus sein.

Punkt 3: auf Ärzte, die per Blick Diagnosen erstellen, haben zwar das Studium gehabt, aber deren Diagnosen traue ich nicht.

Mehrere Jahre hieß es bei mir, es sei nur psychisch. Dann bekam ich eine Überweisung. Untersuchung. Zack: Diagnose. Ernährungsberatung. Seither geht es mir in dem Punkt prima.

Diagnose "Sie sind jung, dünn, Sie können nicht krank sein" , ist für mich keine Diagnose!
Inzwischen weiß ich, dass etliches von der Schilddrüse kommt.
Trotzdem gibt es Ärzte, die behaupten, es sei alles nur Einbildung.

Nun ja, diese Ärzte haben mir eine Einbildung abtrainiert: ich bilde mir nicht mehr ein, dass Ärzte immer richtig liegen.


Die Frage ist: wie geht es dir mit dem Schwanken?
Wurde organisch mal was abgeklärt?
Augen, Ohren, orthopädisch, neurologisch, Blutwerte?

Kommst du mit den Symptomen im Alltag gut klar?
Schränken dich die Symptome ein und du möchtest gerne Hilfe?

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Da du dir anscheinend konkrete Gedanken über einen Suizid machst, wende dich bitte an die Telefonseelsorge oder weihe andere Menschen ein, Partner, Eltern, Freunde, ect.
Sag Ihnen, dass du schon einen Plan/Material dafür hast.
In so einer akuten Situation solltest du sofort Hilfe bekommen. Die brauchst du auch. Bitte lass dir helfen. Dein Kind braucht dich.
Ein befreundeter Familienvater hat sich leider letzten Monat das Leben genommen. Er hatte es länger geplant und leider keine Hilfe bekommen, bzw nicht gesagt welche Pläne er hatte.
Wenn er wüsste wie seine ganze Familie und vor allem seine Frau und Kinder um ihn trauern....
Bitte tu deiner Familie das nicht an!!!