Was ist los mit mir

Hallo,
mir geht es nicht gut. Ich bin zur Zeit nur noch genervt, grantig und nah am Wasser gebaut. Bei der kleinsten Kleinigkeit muss ich mich zusammenreißen, damit ich nicht zusammenbrechen nervlich.
Ich habe sehr harte Jahre hinter mir (narzistischen Exmann, ein Kind wurde von ihm seelisch missbraucht und das andere Kind hat er nur widerwillig genommen, da es eine Behinderung hat). Vor 3 Jahren hatten wir einen ganz ganz schlimmen Sorgerechtsstreit, weil ich einfach nicht mehr zuschauen konnte wie er unser Kind zerstört. Ich musste einen schweren Weg gehen, da mir niemand mehr geglaubt hat. Aber es hat gereicht, damit er sein Kind in Ruhe lässt. Bis heute....
Sein behindertes Kind nimmt er noch immer widerwillig, aber ich brauche diese Zeit auch mal für mich und meine Familie. Mein neuer Mann hat mich die letzten 10 Jahre sehr unterstützt und wir haben auch ein gemeinsames Kind (2).
Wir wissen seit ein paar Monaten, dass wir evtl einen Pflegeplatz für unser behindertes Kind haben können dieses Jahr. Einerseits freue ich mich, andererseits weiß ich nicht, ob ich nicht daran zerbrechen werde, mein Kind wegzugeben. Außer meiner Mutter habe ich niemanden mehr, der mir mit meinem behinderten Kind hilft. Ich bin am Ende auch körperlich. Und ich möchte so gerne mal ein normales Leben führen, mich mit Freunden treffen, shoppen gehen, ins Kino etc.
Ich bin mir bewusst, warum es mir schlecht geht und ich so viele weinen muss. Aber ich weiß nicht, wie ich da wieder raus komme. Ich kann nicht mehr schlafen und breche wirklich wegen Kleinigkeiten in Tränen aus. Heute war ich mit meinem behinderten Kind beim Arzt und während wir gewartet haben, sind mir einfach die Tränen gelaufen. Wenn

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Wenn ich arbeite (Bürotätigkeit), passieren mir dumme Fehler und teilweise kann ich mir nichts mehr merken.
Habe ich Depressionen? Burnout?

Vielen Dank für eure Antworten

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Du bist auf jeden Fall völlig erschöpft. Ob du auch eine Depression hast, kann ich auf die Ferne nicht sagen. Auf jeden Fall brauchst du Hilfe! Hast du mit deinem Hausarzt schon darüber gesprochen? Der weiß gut, welche Hilfen es bei euch vor Ort für dich gibt.

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Mein Problem ist auch, dass ich mich gar nicht traue beim Arzt anzurufen. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Irgendwie drehe ich mich die ganze Zeit im Kreis und komme nicht mehr raus.

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Nimmst du dir irgendwann mal Zeit für dich? So wie das Klingt eher nicht.
Wie sieht es aus mit Kurzzeitpflege oder Verhinderungspflege? Und auch wenn du dein Kind dauerhaft in einer Pflegeeinrichtung unterbringst brauchst du deshalb kein schlechtes Gewissen zu haben. Überleg dir lieber wovon deine ganze Familie mehr hat. Ich denke lieber am Wochenende eine tolle Zeit zusammen haben als 7 Tage die Woche am Limit laufen. Oder? Wenn dein Kind in einer Einrichtung lebt heißt das ja nicht das ihr euch nicht mehr kümmert. Je nach Entfernung kann man das Kind am Wochenende holen, es kann ggf die Ferien bei euch verbringen usw. Oder man fährt am Wochenende hin und unternimmt dort was als Familie....Nur weil man nicht mehr zusammen lebt heißt das ja nicht "aus den Augen aus dem Sinn". Und in den Pflegeeinrichtungen wird den Bewohnern ja auch viel geboten an gemeinsamen Aktivitäten. Sie werden entsprechend ihrer Fähigkeiten gefördert und gefordert usw. Die sind da ja nicht "weggesperrt" oder abgeschoben (was leider in vielen Köpfen noch so drin ist).
Gönn dir selber mal was gutes. Vielleicht eine Kur? Das behinderte Kind evtl in Kurzzeitpflege und die beiden anderen bleiben bei deinem Partner oder Oma?
Schäm dich nicht zum Arzt zu gehen, vielleicht hilft es dir ja auch schon wenn er dich einfach erstmal krank schreibt und du nicht noch arbeiten musst.

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Hallo Lakritze, krank schreiben bringt leider nichts, da wir eine kleine Firma haben und ich das komplette Büro inkl Buchhaltung etc mache.
Ich traue mich auch nicht mehr beim Arzt anzurufen und habe auch die Kraft nicht.
Es ist alles so verfahren.
Mir zerbricht es das Herz, wenn ich daran denke mein Kind in die Einrichtung zu geben. Wobei ich denke, dass es ihm da mittlerweile besser geht, als bei uns. Dort wird nur auf seine Bedürfnisse eingegangen und die Unternehmen auch einiges. Wir gehen kaum noch irgendwo hin mit ihm. Er rennt immer weg und umarmt und streichelt fremde Leute. Ist vor Corona schon nicht so toll gewesen...
Ich kann einfach nicht mehr.

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Siehst du. Dann ist er doch in einer Einrichtung gut aufgehoben. Da kann er seine Mitbewohner umarmen usw, das Personal (ich arbeite auch mit Menschen mit Behinderung, allerdings mit Senioren, wir haben auch solche Bewohner). Im besten Fall ist der Wohnbereich wo er dann lebt geschlossen, dann kann er sich auf dem Wohnbereich frei bewegen aber nicht alleine raus (das ist bei uns so, Aufzug und Türen zum Treppenhaus gehen nur mit Schlüssel auf damit keiner der es nicht alleine kann oder darf alleine raus kommt)

Aber, überlegt euch entlastung für dich. Minijobber der 1 oder 2 Tage die Woche einen Teil der Büroarbeit macht? Warte nicht bis du ganz zusammen brichst und gar nichts mehr geht.