Knie - Invalide? - verzweifelt

Hallo,

ich habe schon einen ziemlichen Ärzte-Marathon hinter mir, deshalb frage ich hier mal nach Erfahrungen. Ich bin zunehmend
verzweifelt:

Im Dezember ging mein Knie kaputt, aus ungeklärter Ursache. Beim Treppen steigen.
Ein MRT, nur 4 Tage später, ergab eine Schleimbeutel-Entzündung und einen eingerissenen, parzellaren Gelenkknorpel. Diese Diagnose hat mir meine Hausärztin übersetzt, weil der Durchgangsarzt/Orthopäde, bei dem ich zuerst war, ein paar Tage nicht da war. Die Hausärztin hat auch schon mal Ibuprofen 600 verordnet, wg der Entzündung.

Dann wieder der Durchgangsarzt: ich sollte Ibuprofen absetzen, normal laufen, das würde beides wieder heilen. Wann? Wie lange? Keine Ahnung, das merken sie dann schon. Laufen sie, so gut es geht, der Schmerz ist der Maßstab. Er verordnete eine Kniebandage.

Hm, laufen konnte ich gar nicht, eher auf einem Bein hüpfen.

Da ich die Kombination "Entzündung, aber Ibuprofen absetzen" etwas merkwürdig fand und wirklich gar nicht laufen konnte ging ich zu meinem alten Orthopäden aus meiner Schulzeit.
Der fragte, was ich noch bei ihm will, schließlich hatte ich schon eine Kniebandage. Ibu fand er auch überflüssig, er verordnete Schleich-Strom ins Knie und eine Schuh-Einlage. Ich sollte keine Schonhaltung einnehmen (wie das?) und normal laufen (haha), den Schmerz aushalten bis zur 3 auf einer Skala von 10.

Januar:
Ich konnte, zwar hinkend, wieder laufen. Hatte das Knie auch geschont, so gut es mit 2 Kindern und einem Haus mit 3 Etagen eben geht. Ich bekam 8 Anwendungen Schleich-Strom und sollte danach 10 Tage warten, ob es ganz weg ist.
Es war nicht weg - allmählich tat mir die Hüfte weh vor lauter Hinken.

Mitte Februar bekam ich einen neuen Termin beim Orthopäden. Diesmal verordnete er doch eine Woche Ibuprofen. Danach eine Woche absetzen, dann dürfte ich wiederkommen.

Ende Februar: Jetzt wollte er mich doch ins MRT schicken. Als ich darauf hinwies, dass er bereits ein MRT-bild hat, hat er es wiedergefunden - es war falsch beschriftet. Daraufhin bekam ich drei Wochen Ibuprofen.

Dieses Ibuprofen habe ich jetzt konsequent 3 Wochen lang genommen: mit der Idee "endlich, das hätte ich im Dezember schon machen sollen".

Es hat auch viel gebracht. Ich kann zwar nach wie vor den Fuß im Sitzen nicht anheben aber fast schmerzfrei Treppen steigen.
Es brachte so viel, dass ich mich nach einer Woche ohne Ibuprofen (also 4 Wochen nach dem letzten Arztbesuch) getraut habe, 45 im Wald spazieren zu gehen.
Tja, am nächsten Tag war alles wie vorher:
Schmerzen Sogar im Sitzen, ich kann nicht laufen.


Kann das wirklich noch eine Entzündung sein? Nach so langer Ibuprofen-Einnahme?

Warum geht das nicht weg?

Was kann ich noch tun?

Mein Vertrauen in den Arzt ist leider ziemlich erschüttert - im Dezember meinte er, dass ich im März wieder joggen kann und dann verordnet er Ende Februar Ibuprofen aufgrund einer 2 Monate alten Diagnose... (die er im Dezember hatte!! Nur im Februar hat er sie wohl übersehen)

Wie geht's jetzt weiter??
Ist das schon chronisch?

Meine/unsere Überlegungen gehen auch in folgende Richtung:
Sollte ich wirklich chronisch nicht mehr laufen können, müssten wir umziehen. Wir wohnen auf 3 Etagen, in einem wunderbaren Eigenheim, aber diese Treppen kann ich so nicht bewältigen. Es ist seit 3 Monaten ein Kampf.
Unsere Kinder sind im jüngeren Grundschulalter. Damit die nicht zu kompletten Bewegungsmuffeln werden, brauchen wir ein Konzept. Ich kann ja auch im Garten gerade nur sitzen und das ist in 9 von 12 Monaten zu kalt. Ohne mich gehen dir Kinder aber nicht raus - weder in den Garten noch in den Wald.

Aber bevor wir unser Leben so massiv umstellen, muss es doch noch eine Behandlungsmöglichkeit geben??

Oder wenn nicht, mal jemanden, der mir ehrlich sagt, wie die Chancen stehen?

Vielen Dank für alle Kommentare, Beurteilungen der Lage und Hilfen....


Liebe Grüße!

1

Hallo, ich kann dir natürlich keinen Weg aufzeigen.
Aber mir sind ein paar Dinge aufgefallen:
- Warum ein kein erneutes MRT? Es kann sich doch was zum Vorbefund geändert haben.
- Durch das Ibu hat sich natürlich dein schmerzempfinden geändert...es hilft ja nicht nur gegen die Entzündung, es ist immer noch ein Schmerzmittel. Da neigt man gerne zur Überlastung. Besonders Teppenstufen sind da nicht so der Brüller.
- Was ist mit Physiotherapie? Schonhaltung und die Folgen sind schon ein Thema.
- Der Waldspaziergang war garantiert eine totale Überlastung (nach der langen Zeit Schonung), logisch das man da am nächsten Tag nix mehr kann....somit wäre ich wieder beim Punkt Physio.

Vertrauen hin oder her, bevor ich ein Szenario ausmale, in dem ich als "Invalide" rausgehe, renne ich den Ärzten die Bude ein. Nein kein Ärztehopping, da verliert man schnell den Überblick. Viel an Untersuchungen und Behandlungen ist doch bei dir noch nicht gewesen.

Also auf gehts.

3

Hallo,
Danke für deine Antwort!
Physiotherapie bekomme ich nicht, solange das Knie noch nicht"geheilt" ist.
Heute hat der Orthopäde ein Ultraschall gemacht und einen "Erguss" gefunden. Also Wasser im Knie.
Er möchte jetzt Hyaluronsäure spritzen... Danach evtl Physiotherapie.

Ich bin nicht so begeistert. Angeblich gibt es Patienten, die nach der Hyaluronsäure länger als 3 Jahre frei von Schmerzen sind. Na toll. Ich möchte ja nicht nur einfach laufen können.
Springen, rennen, hüpfen wäre gut.

Ich denke, ich brauche noch mal einen anderen Orthopäden, oder?
Dieser war halt eigentlich schon der 2., nach dem Durchgangsarzt.


Alternativ hätte ich auch gerne eine ehrliche Aussage. So etwas wie "sie sind jetzt Invalide, passen sie ihre Lebensumstände an."
Aber ich habe das Gefühl, der Orthopäde hält mich hin. Wagt keine Prognose, in keiner Richtung.
Mist.

Danke für deine Einschätzung!

5

Ach so,
er hat dann noch mal das MRT von Dezember ausgepackt. Keine Ahnung, warum es kein neues gibt. Weil ich Kassenpatient bin?

Hyaluronsäure ins Knie ist auch keine Kassenleistung. Aber er meinte, das wäre besser als Kortison.

Bei diesem Arzt werde ich nur weiterbehandelt, wenn ich jetzt die Spritzen (230€) nehme...

weitere Kommentare laden
2

Wenn du solche Probleme hast geh dem Orthopäden weiter auf die Nerven.
Wenn es nicht besser geht muss vielleicht auch eine Kniespiegelung gemacht werden.
Ich habe mir vor 5 Jahren den Meniskus gerissen. Hatte aber keine Typischen Meniskusbschwerden. Aufgrund der diffusen Schmerzen aber wenn der Arzt mein Knie untersuchte tat das auch nicht mehr weh ob er zog, drückte, drehte usw. ..wurde ein MRT gemacht. Da wurde ein Miniriss im Meniskus gefunden. Ich bekam eine Bandage, sollte auch wie du eine Weile Ibu nehmen, OP bei so einem bisschen würde nichts bringen. Danach war es auch eigentlich gut.
Nach 3 Jahren wurde mein Knie plötzlich dauernd dick bei Belastung und ich hatte Schmerzen in der Kniekehle. Meine ursprüngliche Orthopädin meinte auch "Bandage mehr tragen, geht auch wieder weg". ging es aber nicht. Wieder Ibu, so lange ich es nahm ok, danach fing es wieder an. Dann bin ich zu einem anderen Orthopäden. Der hat dann ein neues MRT veranlasst weil er meinte "Kann ja mehr kaputt gegangen sein". Befund unverändert. Dann meinte er "Am liebsten würde ich es spiegeln. Irgendwas muss ja sein wenn es 3 Jahre keine Probleme gemacht hat und jetzt wohl". Tja, raus aus dem OP kam ich mit nur noch einem guten viertel meines Innenmeniskus denn der Rest war abgerissen was man aber auf dem MRT nicht sehen konnte sowie einem Knorpelschaden 1.-2-Grades sowohl oben als auch unten weil der gerissene Meniskus da immer gerieben hat.
Die OP ist jetzt 1 Jahr her, Probleme habe ich nicht mehr mit dem Knie. Aber die Ansage das ich aufgrund des Knorpelschadens jetzt ein höheres Risiko habe Arthrose zu bekommen in dem Knie.
Ich bin froh das ich mich zur Spiegelung entschieden habe. Hätte ich gesagt "Nee, MRT liefert keinen Grund, nur auf Verdacht will ich nicht" dann wäre das Knie immer weiter kaputt gegangen. Und für eine Prothese bin ich mit Anfang 40 ja noch zu jung. Nur irgendwann kann man nichts mehr retten. Im Nachhinein ärgere ich mich das ich nocht vor 4 Jahren auf eine Spiegelung gepocht habe. Dann wäre zumindest der Knorpelschaden nicht entstanden. Aber einen Vorwurf kann ich der Orthopädin auch nicht machen, man sah es ja nicht auf dem MRT.
Aber der Orthopäde der operiert hat meinte das es öfter vor kommt das deutlich mehr im Argen ist als auf dem MRT zu sehen als ich fragte wie das denn sein könne das im MRT nur so eine Mini-Verletzung zu sehen ist und in der OP raus kommt der Riss ist nicht knapp 1cm sondern quer durch und der Knorpel ist kaputt

4

Hallo,
Danke dir für deine Antwort.
Ja, ich habe eben auch Angst, dass auf Dauer noch mehr kaputt geht.
Wobei es aktuell nicht viel schlimmer werden kann, wenn selbst ein kurzer Spaziergang nicht geht...

Heute bekam ich als vorerst letzte Therapiemöglichkeit Hyaluronsäure-Spritzen angeboten.
Da habe ich leider ziemlich Angst vor, die möglichen Komplikationen sind nicht ohne.

Aber was sonst?
Ich suche jetzt noch einen weiteren Orthopäden...
Mein Orthopäde selbst schlug mir vor, einen Chirurgen zu konsultieren. Allerdings geht er wohl davon aus, dass der Chirurg mich davon überzeugt, dass es keine andere Möglichkeit gibt, als zu spritzen. .

Ach herrje.

LG!

6

Leider hängt wirklich sehr viel am Orthopäden.

Mein Mann hatte vor ein paar Jahren von jetzt auf gleich extreme Schmerzen im rechten Knie. Er konnte kaum auftreten. Nachbein paar Tagen verschwanden die Schmerzen und waren wiederum nach ein paar Tagen zurück. Der Orthopäde, bei dem mein Mann zuvor schonmal wegen einer Meniskusverletzung in Behandlung war, schickte ihn zum MRT. Auf den Bildern war nur eine fortgeschrittene Knorpelabnutzung zu erkennen. Der Arzt meinte, das würde zwar die Schmerzen nicht richtig erklären, aber das MRT zeigt ja sonst nichts, da kann man nichts machen. Eine Kniespiegelung würde nur bei eindeutiger Beteiligung des Meniskus von der Kasse bezahlt. Auf Wiedersehen.

Ein Kollege empfahl meinem Mann dann einen anderen Orthopäden. Der konnte auf dem MRT auch nichts weiter erkennen, sagte aber ganz klar, dass die KK sehr wohl eine Kniespiegelung bezahlen würde, wenn auf anderem Wege keine Diagnose gestellt werden könnte. Und siehe da: Mein Mann hatte 2 lose Knorpelstücke im Knie, die sich immer wieder woanders festgesetzt haben und so die Schmerzen verursachten.

Zur Hyaloronsäure: Mein Mann hat sich die Spritzen ein paar Wochen nach der OP geben lassen, um wieder flüssiger zu laufen und die Schonhaltung zu vermeiden. Seine Arthrose ist ja immer noch da. Dank der Hyaloronsäure konnte er schmerzfrei mit regelmäßigem Aufbautraining für die Kniemuskulatur beginnen. Dadurch werden die Beschwerden durch die Arthrose auch deutlich abgemildert.

8

Geh mal zu einem richtigen Kniespezialisten, z. B. In eine Sportklinik!

9

Guten Abend, ein wirklicher Experte ist Dr.Thermann in Heidelberg, meine Tochter war dort wegen einer Erkrankung des Fußgelenks....
Privat zu zahlen, aber jeder Euro wert.

Lg und gute Besserung

13

Hallo,

lass mal die Rheumawerte bestimmen, sofern noch nicht geschehen.

Bei mir fing es vor drei Jahren auch mit dem Knie an. Schmerzen, langes laufen und beugen fast unmöglich. Zuerst dachte ich meine Arthrose wäre nur schlimmer als sonst. Aber Ibu half nicht wirklich.
Erst hieß es Schleimbeutelentzündung. Ich bekam Strom und Kältetherapie und Ibuprofen. Ein wenig Besserung. Kurz danach das gleiche mit dem rechten Knie. Wieder dieselbe Therapie. Beschwerden gingen aber nie wirklich weg. Irgendwann hat mein Orthopäde dann, wir bestimmen die Rheumawerte und Bingo.

Auf jeden Fall würde ich aber auch einen anderen Orthopäden aufsuchen und eine weitere Meinung einholen. Ich hätte es damals auch gemacht, wenn er bei dem Termin nicht gesagt hätte wir testen mal auf Rheuma.

Alles Gute und schnelle Besserung.

14

Hallo,
sag mal, kann es sein dass du Verkalkungen im Knie hast? Die Behandlungen von dir kenne ich alle von meiner Schulter. Und ja, solche Verkalkungen verursachen auch mal schnell eine Schleimbeutelentzündung. Nur ohne Beseitigung der Verkalkung geht das nicht weg. Das tut höllisch weh und bewegen geht irgendwann wirklich nicht mehr.

15

Hallo,
diagnostiziert wurde erstmal "nur" die Schleimbeutel-Entzündung und ein eingerissener Gelenkknorpel.

Ob da noch mehr ist, kann wahrscheinlich nur eine Kniespiegelung herausfinden.

Leider ist das in Moment nicht so einfach, weil alle Ärzte nur das Notwendigste tun. Dass ich nicht laufen kann ist leider kein Notfall.

Ich bekomme jetzt Akupunktur und hoffe, dass die Entzündung davon weggeht. Wenn sie dann allerdings wiederkommt liegt das wohl an dem Gelenkknorpel. Oder an etwas anderem, was noch nicht im MRT entdeckt wurde..

LG!