Depression_Mutter

Leider weiß ich nicht, ob ich mit den Thema unter dieser Kategorie richtig bin!

Bei meiner Mutter war in den letzten 6 Monaten viel los. Die Eltern,sowie der Bruder sind gestorben. Seit mein Onkel gestorben ist,merke ich das es ihr schlechter geht. Das merk ich daran,dass sie kein Antrieb hat und sie könnte stundenlang nur ins Leere schauen. Das sie eine psychologische Therapie braucht ist mir bewusst und ich habe es auch angesprochen, aber sie lehnt es ab:(

Habt ihr eine Idee wie ich sie auf irgendeine Art und Weise unterstützen kann?
Mein Onkel war ein lustiger Typ und manchmal erzähle ich auch darüber. Sie lacht auch dabei, aber dann ist sie wieder ganz still und traurig. Ist es besser,wenn ich darüber nicht spreche?

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Das kann vermutlich nur deine Mutter beantworten. Ich mag da den Wikinger-Gedanken "Solange man über die verstorbenen Lieben spricht, sind sie nie ganz weg" Mir gibt das Trost.
Aber es gibt auch Menschen die wollen den Gedanken erstmal wegschieben. Für mich persönlich zwar nicht der richtige Weg um Trauer zu verarbeiten, aber auch das muss man respektieren.

Ob deine Mutter wirklich eine Therapie benötigt oder einfach nur tiefe Trauer empfindet kann ich nicht beurteilen, ich weiß jedoch, dass bei der (mutmaßlichen) Generation Therapie oft noch negativ belegt ist. Wie hast du sie denn darauf angesprochen und mit welcher Begründung hat sie abgelehnt?

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Das Totschweigen mag ich innerhalb der Familie nicht so sehr. Wenn ihr beiden mal bei einer Tasse Kaffee zusammensitzt, sag ihr, dass Du Dir Sorgen um sie machst und ihr gerne helfen möchtest. Wäre eine Trauergruppe vielleicht hilfreich? Vielleicht könntest Du das erste Mal mitgehen, wenn sie Schwellenangst hat? Erkundige Dich mal, wo es sowas gibt und motiviere sie, mitzugehen. Es ist oft hilfreich zu erkennen, dass man mit bestimmten Lebenssituationen nicht alleine ist und man sich gegenseitig etwas trösten kann.
Die Einsicht, dass man eine Therapie brauchen könnte, ist in meiner Generation nicht gerade weit verbreitet. Ich hab es auch erst eingesehen, als es mir richtig dreckig ging - das muss man aber selber einsehen, dazu überreden klappt nicht.
LG Moni

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Ob das noch eine normale Trauerreaktion ist oder schon eine Depression, kann hier niemand feststellen. Aber eine Trauer braucht ihre Zeit! Mindestens 1 Jahr!

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Ob es direkt eine Depression ist, muss nicht mal sein.

Evtl. würde ich mich mal nach Trauerbegleitung umhören.
Für dich als Unterstützung, um deine Mutter begleiten zu können
und, wenn sie es mit der Zeit zulässt, Vertrauen zu der Person aufbaut, vielleicht auch für sie direkt.

Trauer zeigt sich in vielen Gesichtern.
Depression muss es oft nicht sein, kann sich aber entwickeln oder so zeigen, wie ...

In Zeiten der Trauer wäre ich jedem 08/15 Psychologen ins Gesicht gesprungen, der mir mit Depression gekommen wäre.

Gespräche mit anderen Trauernden, Menschen, denen ich vertraue, fremden Menschen, die selbst schon getrauert haben, Bestattungsunternehmen, das eben kein Therapeutenteam war, aber einfach menschlich empathisch
das hat mir gut getan.

Selbsthilfegruppe kann zu viel sein, kann aber auch helfen. Mit der Zeit.

Rat von außen würde ich zwar suchen, aber nicht direkt mit der Keule Therapie und volles Programm.
Vielleicht mal bei einem Bestattungsunternehmen nach Adressen fragen. Manchmal kann das schon helfen.

auch kann es helfen, wenn sie sich jemand Fremdes (nicht therapeutisches) anvertrauen kann, um mitzuteilen, was sie sich selbst wünscht, braucht .... um dann ihren Weg begleiten zu können.