An die ehemaligen Raucher

Hallo..

Ich bin Raucher und das schon seit fast 15 Jahren. Ich schaffe den Absprung einfach nicht und fühle mich sau schlecht dabei 😭

Die Gründe warum ich einfach nicht mehr rauchen möchte ist vor allem meine Verantwortung gegenüber meinem zweijährigen Kind. In der Schwangerschaft habe ich durchgehalten, nach einigen Wochen nach der Entbindung wieder angefangen - ich könnte mich heute noch Ohrfeigen.

Ich habe einfach diese riesen Angst vor den Entzugserscheinungen, vorallem hohe Reizbarkeit. Wenn ich mal einen Tag durchhalte bin ich in Stresssituationen total neben der Spur und habe das Gefühl, dass ich einen richtigen Tunnelblick besitze.. Dabei ist meine Angst vor den Nebenwirkungen einer Zigarette eigentlich noch größer aber wohl nicht ausreichend. Ich fühle mich wie eine Rabenmutter, was sollte mich denn zum Rauchstopp bewegen können, wenn nicht mein eigenes Kind dafür "genügt".

Vielleicht kann mir einer von euch ein paar Empfehlungen geben? Extra Urlaub nehmen, damit es im Büro nicht drunter und drüber geht? Da halte ich schon meine 6 Stunden ohne Zigarette aus, renne aber nach Feierabend förmlich nach draußen...

Nikotinkaugummis habe ich vor einiger Zeit ausprobiert aber ich habe eine tierische Übelkeit dadurch und bekomme ein Kratzen im Hals, dass ich das Kaugummi maximal ein paar Minuten kauen kann.

Achja.. Bitte im Familienforum lassen, da meine größte intention neben meiner Gesundheit auch die Vorbildfunktion ist.

Lg

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hi du,

ich bin mit einem mann verheiratet, der 20 jahre lang kette geraucht hat.
manchmal bis zu 4 päckchen am tag.


einen monat, nachdem wir uns kennengelernt haben, stand er nach dem frühstück auf und sagte "ich mag jetzt nicht mehr rauchen". wir sind in die apotheke, er hat sich ein nikotinpflaster in höchster dosierung gekauft und seit diesem tag 2005 nie mehr eine zigarette geraucht.

die pflaster haben dauerhaft am arm geklebt und wurden immer weiter runterdosiert.
nach 1 monat war der spuk zu ende und die raucherei geschichte.

vielleicht mal eine überlegung wert für dich? ist ja vom aufwand her problemlos machbar und nen verwuch wert #winke

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Danke, vielleicht sollte ich das tatsächlich mal ausprobieren. LG 😊

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Hi,
Ich habe vor 4 Monaten aufgehört zu rauchen. Ich kann gar nicht genau sagen warum. Eigentlich habe ich immer gerne geraucht. Aber dann hat mein Freund in seinem Urlaub, den wir mit seinen Kindern verbracht haben, plötzlich gesagt, dass er nicht mehr rauchen möchte. Er hatte schon länger darüber nachgedacht und das wäre für ihn jetzt der richtige Zeitpunkt. Ich hatte eine halbe Stunde vorher noch 2 Schachteln Zigaretten gekauft und war mir sicher, dass ich weiter rauchen würde.
Lange Rede, kurzer Sinn ; nach den beiden Schachteln habe ich dann auch aufgehört. Eigentlich mehr aus schlechtem Gewissen.
Ich war wirklich super gereizt und bin mir selbst auf die Nerven gegangen! Nach einer Woche habe ich mir deshalb Nikotinkaugummis gekauft. Ich fand die auch super ekelhaft und habe nur 4 oder 5 Stück gekaut.
Es hat etwa 2 oder 3 Wochen gedauert, bis ich wieder ausgeglichener war.

Meine Tipps waren tatsächlich:
- Urlaub nehmen, um aus der Alltagsroutine raus zu kommen
- Trigger die ersten Wochen vermeiden (Raucherkneipen, Kaffee, rauchende Freunde, ...)
- Ersatzhandlung suchen/angewöhnen (bei meinem Freund war es Lakritze, bei mir Bonbons :D )
- mit jemandem zusammen aufhören!!!

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Ich habe vor 10 Jahren einen Raucherentwöhnungskurs von der AOK besucht. Dieser wurde in der Arbeit angeboten. Mir hat der Gruppenzwang geholfen, sonst hätte ich wohl auch nicht durchgehalten. Hab mir immer gesagt "Nein, ich bin nicht der erste "Versager" unter den Kollegen, der wieder anfängt."
Von 15 Teilnehmern sind heute (mit mir) noch 4 Nichtraucher :-)

Gut, das kannst du jetzt schwer nachmachen... Aber ich weiß noch die ersten 2 Wochen ohne Zigarette waren echt schlimm... Wenn die geschafft sind wird es einfacher...

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Hi
Erstmal möchte ich dich beruhigen, du bist keine Rabenmutter weil du rauchst. Du bläst deinem Kind ja nicht den Rauch ins Gesicht
Ich würde erstmal rausfinden, was du beim Aufhören am meisten vermissen würdest. Nur das Nikotin? Da würde ich Sprays ausprobieren, Pflaster oder Kaugummis einer anderen Marke.
Rauchst du auch gerne in Gesellschaft? Dann vielleicht die anderen Fragen, ob man dich beim Aufhören unterstützt. Die Gesellschaft quasi ohne Rauchen aufrecht erhalten. Statt mit der Kollegin draußen rauchen, mit der Kollegin einen Kaffee trinken.
Du sagst, du hast Angst vor der Entzugserscheinung "Gereiztheit". Auch da kann man mit Ersatzmitteln gegen steuern. Neben Spray und co etwas anderes finden was einen beruhigt. 5 Minuten alleine Pause machen und Musik hören, kurzer Spaziergang, etc. Vielleicht aufpassen mit Süßkram.
Ich neige selber dazu, bei Stress zur Schokolade zu greifen, und habe in gute Edelbitter investiert. Die ist nicht so süß, hat weniger Kalorien und ich esse nur ein Stück und nicht die Tafel.
Viele sind auch von der Haptik des Rauchens abhängig. Man hält sich quasi an der Zigarette fest. Dafür gibt es spezielle Fingerübungen.
Vielleicht ist auch Hypnose bei dir erfolgreich.
Ich wünsche Dir viel Glück und Durchhaltevermögen

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Wenn Kaugummi doof ist, probier erstmal Pflaster. Und ansonsten ist es aus meiner Erfahrung reine Willens- bzw. Kopfsache. Die Reizbarkeit in der Schwangerschaft kann auch hormonell gewesen sein und muss nichts mit dem Entzug zu tun gehabt haben. Du wirst auch kaum nach 15 Jahren rauchen die nächsten 15 Jahre gereizte Nichtraucherin sein. ;-)

"Da halte ich schon meine 6 Stunden ohne Zigarette aus, renne aber nach Feierabend förmlich nach draußen..."

Muss gerade lachen, im Büro habe ich zuerst aufgehört. Wollte nicht mehr auf den Balkon/vor die Türe und hinterher miefen die Klamotten. Probier doch mal aus, ob Du eine Woche lang schaffst, erst nach der Arbeit wieder eine anzuzünden? Bei mir hat es sehr geholfen, in bestimmten Situationen bzw. an bestimmten Orten konsequent zu verzichten. Dadurch reduzierte sich bereits mein Nikotinpegel (vorher pro Tag eine Schachtel, irgendwann nur noch etwa 10 Stück). Und dann kam der Tag, an dem ich zu krank zum rauchen war und sofort beschloss, nicht wieder anzufangen.

Mach Dich erst einmal gedanklich davon frei, dass die Zigarette Dir sagt, wann Du sie rauchen musst. Du bestimmst. Du verzichtest. Und Du kannst sicher auch erstmal bewusst reduzieren.

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Hallo,

Also meiner Meinung mach ist ein wichtiger Punkt, dass man wirklich aufhören möchte zu rauchen. Jemand der gerne raucht und nur wegen der Gesundheit und weil es besser wäre aufzuhören, dem fällt es schlichtweg schwerer damit aufzuhören. Der erste Schritt fängt also im Kopf an.
Dann kann man noch Nikotinpflaster versuchen, wenn man die Kaugummis nicht verträgt.
Aber auch da sollte man die Stärke beachten, sonst könnte man auch Kopfschmerzen bekommen und Nebenwirkungen. Am besten in der Apotheke beraten lassen.

Ich habe auch geraucht. Kann ich mir heute kaum mehr vorstellen😵 habe von heute auf morgen aufgehört, weil ich es nicht mehr wollte! Mitten in der Schachtel. Die Schachtel steht seit 7 Jahren hier im Regal. Sie erinnert mich daran, dass ich nicht aufgehört habe, weil ich musste, sondern, weil ich es wollte. Kein Druck, kein Zwang, sondern eine Entscheidung.
Die erste Woche war bescheiden. Ständig hab ich daran gedacht, aber es wurde von Woche zu Woche besser. Ich hatte sogar eine App, die zählte wieviele Tage ich schon rauchfrei war, mir sagte wieviel Geld ich schon gespart habe dadurch und mir Motivationssätze einblendete, wenn ich mal wieder große Lust verspürte. Auch zeigte sie wie sich die körperlichen Funktionen verbesserten. Wie das Herz-Kreislaufsystem besser wurde, die Lungenfunktion etc. War ein nettes Gimik.
Heute denke ich ab und an mal, jetzt eine rauchen, wenn Tage besonders stressig waren, aber das käme nicht mehr infrage. Es ist total eklig! Es stinkt, die Wäsche stinkt, die Haare stinken, sogar die Wohnung stinkt, weil der Rauch dich die Kleidung sich irgendwie immer überall reinschleicht! Das tollste Parfum kauft man sich und am Ende riecht man doch wie ein Aschenbecher🙄 meine Schwiegereltern rauchen und obwohl sie nicht zuhause rauchen, stinkt ihr Haus wirklich danach. Mein Mann hat aufgehört als ich schwanger wurde, dass war für ihn seine persönliche Grenze. Unsere Tochter ist 3,5. er war Kettenraucher. Ständig auf dem Balkon am qualmen. Heute kann er sich das auch nicht mehr vorstellen. Wir genießen es, dass wir nicht immer schauen müssen, wo wir rauchen dürfen. Im Center, nicht ständig draußen neben den brennenden ekligen Rauchertonnen stehen zu müssen oder in diese verqualmten Kabinen überall rein zu müssen. Die Wäsche muss nicht immer sofort in die Wäsche, da sie nicht nach Rauch müffelt und unsere kleine kann nach Herzenslust immer mit uns kuscheln und schlafen ohne Angst um sie zu haben und ständig die Hände waschen zu müssen. Wir sind allgemein fitter und vermissen es überhaupt nicht!
Wenn du es also wirklich für dich willst, schaffst du es auch. Nur Mut. Du darfst das ganze nur nicht halbherzig angehen und willst es eigentlich überhaupt nicht. Da ist die Gefahr dann natürlich groß zu scheitern und man ist gefrustet und denkt sich immer, „ich schaffe es ja eh nicht“, daher ist es gut, wenn man ehrlich zu sich ist.
Es ist echt schwer, aber machbar

Alles gute

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Die Frage ist mMn ein bisschen, was dir persönlich am schwersten fällt.

Der direkte Entzug ist ja sehr hart aber eigentlich kurz, nur 1 Woche ca.
Die Lust nach Zigarette in den Situationen, wo man früher geraucht hat, kommt noch nach Jahren ab und zu.

Mir haben in diesen Situationen Ersatzhandlungen geholfen, aus der Situation rausgehen und ansonsten einfach keine Zigaretten mithaben. Kollegen sagen, sie sollen einem auch keine geben.

Pflaster oä habe ich nie versucht, hilft mMn auch nur beim direkten Entzug.

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Hey,

ich habe auch viel geraucht. Ca.20 Zigaretten Damtag. Und ich war süchtig.
Ich saß eines Tages im Bus und da kam es mir. Ich will aufhören sofort. Und dann habe ich nie wieder eine Zigarette geraucht. Ich habe einfach so aufgehört, ohne Kaugummis und ohne Pflaster. Leider hab ich stattdessen gefressen, was sich jetzt noch immer auf meinen Rippen befindet;)
Auch heute träume ich manchmal noch davon, wie ich rauche. Trotzdem ist es so schön, in einer Sitzung oder in einem Kinofilm zu sitzen und keinen Stress zu haben:)

Ich glaube aber, man muss auf diesen Gwdankenklick warten. Den kann man nicht herbeiführen...der kommt einfach. Ich bin mir sicher, da geht sonst garnichts...

Allea gute

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Ich hab 2006 kalten Entzug gemacht und vorher das Buch "Endlich Nichtraucher" gelesen. Das fand ich sehr motivierend.
Außerdem hatte ich einen Abreißkalender für die ersten 100 Tage von der Bundeszentrale für gesundh. Aufklärung.

Ganz zu 100% habe ich es nicht geschafft, da ich wenn ich Alkohol trinke auch mal rauche. Das nervt mich zwar, aber in so einer geselligen Runde ist der Wille irgendwie weg.

Allerdings gehe ich nicht oft aus und daher sind es nur wenige Zigaretten pro Jahr. Schwangerschaften und Vollstillzeiten waren immer komplett rausfrei.

Mein Ziel ist für immer ohne Zigaretten, um die Sucht nicht am Kochen zu halten.

LG Nele
Mit Junge (12) und 3 Mädchen (8, 21 Monate und 4 Wochen)