Verdacht auf Tic Störungen

Hallo,
Und zwar zu unserer Geschichte. Mein Sohn 6 Jahre alt hatte im März eine Mittelohrenrzündung. Seit dem fing er an den Kopf ständig zur Seite zu neigen und den Mund ganz weit zu öffnen. Anfangs dachten wir er hat vl noch Ohrenschmerzen. Sind dann ins KH. Dort hieß es Ohren in Ordnung und möglicherweise eine Verspannung des Nackens. Eine Woche später fing er dann an Ruckartig beide Arme nach hinten zu ziehen. Hab ihn dann gepackt und wir sind mit ihm ins KH. Wurden dort stationär aufgenommen. MRT wurde gemacht und auch 3 EEGs 1 war auffällig 2 unauffällig. Entlassen wurden wir dann mit Verdacht auf Tic Störungen. Zu meinem Problem zur Zeit zieht er nur die rechte Hand ruckartig zurück. Und ab und zu das extrem weite öffnen des Mundes, es sieht für mich aus als müsste es ihm weh tun bzw. sagen wir so es macht mir Angst. Ich habe so große Angst das es vl doch irgendwas anderes ist. Und ich weiß absolut nicht wie ich damit umgehen soll. Und was da noch so auf mich zukommen kann. Hat vl jemand Erfahrungen damit und kann mir seine Erfahrungen schildern. Und wie ihr damit umgeht. Tut es euch auch so im Herzen weh. 😭 Irgendwie fällt es mir so massiv schwer zuzusehen und im Prinzip nichts machen zu können. Im September fängt die Schule an und ich habe so Angst das er dann gehänselt wird.

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Ich würde mit kind wieder ins kkhs dass sie da CT machen und mrt..
Die sollen ihn von oben bis unten komplett durchchecken..
Gute Besserung

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Ach sorry mrt habe ich überlesen. Gibt es da nicht Spezialisten in dem Fachgebiet?
Frag doch mal deinen kia...

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Ich verstehe, dass du dir große Sorgen machst. Aber ihr habt ja schon ordentlich Diagnostik betrieben und somit viel Schlimmes ausgeschlossen.

Was sagen denn die Ärzte zu dem einen auffälligen EEG? Wurde das in seiner Bedeutung durch die zwei unauffälligen aufgehoben?

Ich selbst hatte als Kind in dem Alter schlimme motorische Tics und meine Mutter hat mich von Pontius nach Pilatus geschleppt, weil sie sich solche Sorgen gemacht hat.

Wie bei deinem Sohn gab es bei mir zunächst eine körperliche Ursache (bei mir waren auch Probleme mit den Ohren) und die Bewegungsfolge, die ich zur "Therapie" unbewusst begonnen hatte, hat sich verselbstständigt und wurde zum Tic.

Vielleicht wollte dein Sohn bei den Ohrenschmerzen durch das Kopfneigen und Mund aufreißen einen Druckausgleich in den Ohren herstellen. Beobachte mal Menschen beim Start und der Landung im Flugzeug: Die agieren ähnlich.

Und vielleicht war er dann verspannt im Rücken und versucht durch die Armbewegungen sich Linderung zu verschaffen.

Und vielleicht haben sich nun diese Bewegungsfolgen einfach verselbstständigt.

Das Alter ist für Tic-Störungen prädestiniert. Meistens, fast immer, verwachsen sich Tics sich in der Grundschulzeit.
Empfohlen wird, die Tics zu ignorieren. Ändern kann dein Sohn eh nix, weil er sie ja nicht willentlich herbeiführt.

Vielleicht könnt ihr auch mal zum Ostheopathen und schauen, ob er irgendwo Blockaden hat.

Da ich selbst absolut panisch auf motorische Auffälligkeiten beim Sohn reagiere, fühle ich mit dir. Mir hilft aber immer der Satz: Bei Fußgetrappel an Pferde denken und nicht an Zebras.
Pferde (Tic-Störungen) sind häufig und harmlos, Zebras (in deinem Fall was Neurologisches) viel seltener.

Ich kenne übrigens wahnsinnig viele Kinder im Grundschulalter mit Tics. Das ist gerade bei sensiblen intelligenten Kindern nicht selten.

Kopf hoch. Und wenn es dir gar keine Ruhe lässt, gehst du noch mal mit ihm zum Neurologen.

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Hallo,
Danke für deine rasche Antwort. MRT wurde gemacht vom Schädel. Naja zu den EEGs würde nur gesagt 2 unauffällig und bei einem Links Herde. Aber eigentlich wurde nicht wirklich darauf eingegangen. Als das MRT dann unauffällig war würden wir eben nach Hause geschickt. Weitere waren wir dann in einem Entwicklungsambulatorium. Mein Sohn ist sehr schlau und extrem wissbegierig und sehr sensibel er ist immer damit beschäftigt wie es anderen geht. Es war im März schon viel schlimmer. Aber es bricht mir das Herz wenn ich sehen muss wie im wieder was runter fällt weil er seine Hand so verkrampft. Seit März sind wir jetzt dabei das alles abzuklären. Und es fällt mir massiv schwer Das ständige stark sein. Obwohl ich mir solche Sorgen mache. Jeden Morgen aufstehen und diese Ängste zu unterdrücken. Und aber irgendwie hilflos wieder 2 Monate auf den nächsten wichtige Termin warten. Ich habe Angst das wichtige Zeit verstrichen wird. Dieses zu sehen aber nicht helfen können, ist für mich ganz schlimm. Die Neurologin sagt abwarten, beobachten. Ich hab aber keinen Schimmer auf was ich warten soll, keine Idee was als nächstes kommt und das macht mich so fertig. Ich möchte mich gerne einstellen darauf vorbereitet sein. Aber ich weiß nicht auf wasund diese Ungewissheit macht mich richtig fertig. :-(

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Glaub mir, ich kann nachfühlen, wie du dich fühlst.

Es hilft aber nichts, wenn Du dich jetzt bekloppt machst und permanent unter Strom stehst. Im Gegenteil: sollte es eine Tic-Störung sein und dein Sohn ist so empathisch, dann ist es ja sogar kontraproduktiv, wenn er seine Gefühle spiegelt, denn Tics werden in der Regel besser, wenn man entspannt ist.

Macht doch vielleicht zusammen Autogenes Training etc..

Sollte es eine Tic-Störung sein, dann brauchst du eh voraussichtlich einen längeren Atem und du wirst das kaum auf so hohem Angstniveau durchhalten, wenn Du nicht irgendwann zusammenbrechen willst.

Sieh das doch mal so:
Dein Sohn ist unter ärztlicher Kontrolle, es gibt bisher keine neurologischen Hinweise darauf, das was Ernstes vorliegt. Ich kenne Fälle, wo Kinder etwas Ernstes hatten und alle (!) wurden rasch diagnostiziert. Kein Arzt dieser Welt geht das Risiko ein, beim leisesten Verdacht nicht eine ganz engmaschige Diagnostik anzuleiern.
Du kannst also genauso gut davon ausgehen, dass die Tics deines Sohns harmlos sind. Was hindert dich daran positiv zu sein?

Richtig, die Angst, stimmt's? Die Angst verhindert aber nichts. Die macht dir nur das Leben schwer und suggeriert Gefahr, die objektiv gar nicht da ist (sonst läge sein Sohn auf der neurologischen Station eines KH).

Ich habe ganz viel Erfahrung mit Angst, glaub mir, die ist ein Arschloch, verzerrt die Wahrnehmung und kostet viel Kraft.

Du tust alles, was in deiner Macht steht. Du musst nicht mehr machen. Man hat final sowieso nichts unter Kontrolle, man kann nur vorsichtig sein, das bist du.
Also: Versuch dich zu entspannen.

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Hallo,

unser Sohn ist 10 und wechselt im Sommer die Schule. Seit Beginn der Grundschule hat er diverse Tics durchlaufen - im unterschiedlicher Intensität. Augenrollen, Kopf in den Nacken werfen, Hand verkrampfen und noch vieles mehr.
Ich habe mir auch viele Sorgen gemacht, immer wenn ein neuer Tic hinzukam oder immer, wenn es gerade mal wieder besonders intensiv war. Zudem hatte ich auch immer die Angst, es könne Tourette sei.
Letztendlich kannst Du aber nur abwarten und versuchen, es gelassen zu nehmen.
Ich weiß, wie schwer das ist.
Ich hatte am meisten Angst davor, dass er ausgegrenzt wird. Obwohl seine Tics teilweise häufig und nicht zu übersehen waren, ist er bewusst NIE von einem anderen Kind gehänselt oder darauf angesprochen worden.
Er war immer beliebt, angesehen, hat viele Freunde, die Kinder haben das immer so hingenommen.
Aktuell ist es mal wieder recht ruhig, das freut mich sehr. Ixh weiss aber auch, wie schnell sich das wieder ändern kann. Es gibt bessere und schlechtere Zeiten. Ich bin zunehmend gelassener geworden, da ich verstanden habe, da es nicht ganz schlimm bleibt.

LG PoKe
Die Lehrerin wusste Beschei

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Mein großer ist 17 und hat seit puh keine Ahnung wann genau Tics. Ich glaube so seit er 6 Jahre alt ist. Es hat uns wahnsinnig gemacht, fing mit einem an und wurden dann mehr. Verschwand einer kam irgendwann ein neuer. Waren auch zum EEG, das war aber unauffällig. Dann nach 2 oder 3 Jahren meinte die Kinderärztin wir könnten es ja mal mit homöopathie probieren und das hat wirklich was gebracht, die Tics verschwanden. Bis wir die Potenz ändern sollten nach 2 Jahren, seit dem haben wir nie wieder die richtige Potenz gefunden dafür und seit längerem lassen wir es so. Er mag nicht mehr los ins wir leben alle damit. In stressigen Zeiten nervt es ihn zwar selbst mal aber er kommt damit klar.
In der schule habe ich mit den Lehrern gesprochen und diese haben das dann im Unterricht mit den Kindern besprochen, dass er nichts dafür kann und sie ihn bitte nicht ärgern sollen. Das hat gut geklappt.
Mein 2. Hatte auch eine zeitlang Tics aber das ist fast komplett weg. Ab und zu kommt mal ne Phase aber nie so schlimm wie es beim großen war.

Vielleicht ist homöopathie ja eine Option für euch, unsere Krankenkasse hat es übernommen. Ansonsten hilft wirklich nur aufklären, akzeptieren und ignorieren bei Tics.