Brustkrebs (Anfangsstadium) --> wie weiter?

Hallo zusammen!

Bei meiner Tante wurde kürzlich ein Tumor (1,1 cm) groß in der Brust festgestellt. Sie hat diverse Checks hinter sich. Es hat nirgens gestreut und auch die Lymphkoten sind unauffällig.

Nun ist der Plan zuerst 22 Wochen Chemo mit kleineren Unterbrechungen, danach OP, danach Strahlentherapie. Begründung für die Chemo, der Tumor soll schrumpfen #schock aber er ist doch schon mini #kratz.

Hat da vielleicht jemand Erfahrungen gemacht, warum wieso weshalb das alles notwendig ist oder denkt ihr eventuell ne 2. Meinung einholen?!

Meine Tante ist an die 70 und die ganzen Keulen wegen 1,1 cm? Vielleicht gibt es da auch ne gute Info-Webseite?

Danke für Hilfe,
Nudelmaus

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Es kommt stark auf die Art der Zellen an, welche Therapie die Beste ist. Ist sie in einem großen Brustzentrum? Ansonsten Zweitmeinung einholen.

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Hallo,
1,1 cm ist ja nicht soo klein. Ausserdem kommt es auf die Krebsart an.
Bei meiner Mutter wurde zuerst eine sehr agressive Chemo gemacht, danach brusterhaltend operiert und danach Strahlentherapie und irgend ein Medikament.
Der Knoten war zwar knapp 2 cm, hatte aber Gott sei Dank nicht gestreut. Es wurden bei der OP aber vorsorglich 12 Lymphknoten in der Achsel entfernt.
Jetzt gilt sie seit 2 Jahren als krebsfrei.

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Ich persönlich würde dir raten eine zweite Meinung einzuholen. Wenn deine Tante jünger wäre, würde ich sagen Chemo ok. In dem Falle würde ich persönlich die Brust abnehmen lassen und gegebenenfalls eine Bestrahlung machen lassen.
Ich kenn das auch nur So, das erst operiert wird und danach Chemo. Im Alter wächst der Krebs auch nicht mehr so schnell wie bei jüngeren.
Ehrlich gesagt wundert mich das ein bisschen , das sie eine Chemo machen wollen. Aber es hängt auch mit der Form zusammen....bk ist ja nicht immer gleich.

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Ob Chemo oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab. Hormonabhängig oder nicht, Größe, Alter der Patientin, Differenzierung, etc.

Wenn sie sich nicht sicher ist, sollte sie sich eine zweite Meinung einholen. In dem Alter noch das volle Programm an Chemotherapie ist zumindest nicht Standard. Da müssten noch weitere Faktoren dazu kommen. Manchmal ist es allerdings auch die Patientin, die sagt "ich will, dass alles gemacht wird, was irgendwie möglich ist"

Ich habe das ganze Programm vor 2,5 Jahren durch. Beimir war allerdings die Begründung: noch relativ jung, extrem aggresiver Krebs, bereits ein Lymphknoten befallen.

Alles Gute für deine Tante

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https://www.krebsinformationsdienst.de/

Hier bekommst Du wirklich kompetente Auskünfte!
LG Moni

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Hi,

bei einer Bekannten (damals 41) war es dasselbe Procedere ... erst Chemo, dann Op, dann Bestrahlung, dann im Zuge einer Studie Tabletten.

Bei meiner Mutter (damals 78) wurde "nur" sofort die Brust abgenommen, da der Tumor sehr gross war, und befallene Lymphknoten entfernt. Weitere Therapie anschließend keine. Bislang zum Glück kein Rezidiv.

Ich denke dass die Theorie abhängig ist von der Art und der Größe - bin aber kein Arzt.

Holt Euch doch noch eine Zweitmeinung ein.

Gruß

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Es gibt Leitlinien/Therapiestandards abhängig vom Stadium der Erkrankung, an die sich jeder Arzt halten muss. Da hilft keine Zweitmeinung. Diese sind mit Hilfe von Studien entstanden, d.h. man vergleicht verschiedenen Behandlungen mit dem Therapieerfolg. Dabei hat sich z.B. herausgestellt, dass ohne vorherige Chemo die Metastasierung häufiger ist. Der Tumor soll schrumpfen und evt. im Blut schwimmende Tumorzellen ebenfalls abgetötet werden, bevor operiert wird.
Es ist also alles richtig so. Die Chemo ist eine kurze und heute gut verträglich.
Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.
LG