geplatztes hirnaneurysma,oberschenkelbruch. Erfahrungen??

Hallo

Ich muss mir mal einfach frust von der seele schreiben. Und suche nach erfahrungen.

Es ist so das meine mama vor 3 1/2 wochen ein geplatztes hirnaneurysma hatte und dadurch eine sehr starke hirnblutung. Kam urplötzlich. Sie kam mit rtw in die notaufnahme wo dort erstmal nichts unternommen wurde. Verdacht war schlaganfall oder ICB (hirnblutung) Erst nach EINER std warten kam die neurologin. Maßnahmen: Vomex/mcp gegen das erbrechen. Sonst nichts!Eine weitere std später bekam sie einen starken krampfanfall und ich holte sofort einen arzt.

Sie wurde dann ins künstl koma gelegt und kam dann endlich zum ct. Ab da hatten wir die diagnose. 2 1/2 std nach ankunft mit rtw!

Es folgte die verlegung nach bochum in die uni klinik dort wurde sie auch erfolgreich operriert. 2 tage später wachte sie auf.

Zustand: Konnte sich an vieles erinnern, wusste wer wir sind, war dennoch sehr verwirrt (erzählte wirres zeug) linke seite keine bewegung, lallende aussprache (so wie betrunken)

Die bewegung und sprache hat sich nach und nach gebessert, aber der geistig verwirrte zustand ist geblieben. :(

Zudem kommt jetzt noch eine oberschenkelhalsfraktur dazu. Sie wollte alleine aufstehen und gehen ( was ohne hilfe nicht klappt) einen schritt schaffte sie und ist dann weggekippt. Gestern abend wurde sie dann operriert. Auch da alles gut gegangen.

Ich hoffe echt es passiert nicht noch mehr :(

Habe heute mit der ärztin gesprochen und wollte wissen wie das mit ihrer verwirrtheit ist ob das bleibt ob therapie gemacht wird etc. Wie das ist mit laufen lernen. Usw.

Was ich nicht verstehe warum sie keine therapie bekommt. Das würde laut ärztin erst in der reha passieren. (Antrag ist gestellt) Der arzt auf der intensiv sagte uns aber das dies sofort auf station geschehen muss. Je früher desto besser.

Sie lebt überhaupt nicht in der jetzigen zeit. War z.b. ganz stolz das es mein bruder von der 2. in die 4. Klasse geschafft hat. Er ist 25 j. und musste sogar die 2. Klasse wiederholen. :o Oder erzählt dinge nie passiert sind. Redet mit leuten die gar nicht im raum sind. Alles durcheinander. Zwischendurch weiß sie wieder manches. Sehr sehr durcheinander halt.

Um das sogenannte durchgangssyndrom handelt es sich nicht.

Gerade deshalb sollte man doch therapieren oder nicht? Sie kann auch nicht alleine essen. Trinken ja. Ist also total auf hilfe angewiesen.

Was mich widerrum erstaunt das lesen super klappt. Ohne probleme.

Hat da jemand mit sowas erfahrung gemacht? Es ist unglaublich schwer sie so "leiden" zu sehen. Auch das mit ihrem bein hat sie nicht wirklich verstanden. Was da los ist.

Ich hatte jetzt die idee ein fotoalbum zu machen mit fotos von uns kindern (verschiedene ereignisse) enkelkindern,urlaube und so.

Das vllt so das gedächtnis angekurbelt wird. Sie hat auch heute fest behauptet das ich 10 jahre älter bin. Wenn man ihr sagt was richtig ist wird sie entweder biestig oder is schon beim neuen thema.

Und was die ärztin heute sagte das sie sich drauf konzentrieren das sie in eine orthopädische reha kommt anstatt in die neurologische. Warum? Ich finde die neurologische wichtiger. Diese beinhaltet doch auch das laufen lernen.

Weiß echt keinen rat mehr. Es ist so anstrengend. :( Dennoch bin ich froh das sie alles gut überstanden hat,was laut arzt auch ein wunder ist.

Sorry das es so lang ist :(

Und danke schonmal

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Hallo,
Dass klingt alles nicht schön. Ich kann dir zwar nichts zu den Erkrankungen deiner Mutter sagen aber aus eigener Erfahrung kann ich dir raten auf deinen Bauch zu hören. Nerv die Ärzte, dass ist ihr Job. Du musst versuchen die beste Rehabilitation für deine Mama zu finden. Das ist sehr wichtig.

Wie alt ist sie ?

Hole dir auch mehr Meinungen ein. Ich denke das ist wichtig.

Es ist schlimm wenn man sich hilflos fühlt. Ich drück die Daumen

Lg

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Hallo
Sie ist 59j. War vorher gesund. Hatte nur eine leichte durchblutungsstörung in den beinen. Wenn sie mal krank war dann das übliche, erkältung, magen darm. Aber selten.

Die rehaklinik sucht das kh aus bzw der soziale dienst kümmert sich darum. Deswegen wollen wir morgen mal mit der krankenkasse sprechen. Wir würden sie gerne hier in der nähe haben da is eine gute klinik. Und wäre auch mit dem zug gut erreichbar. Jetzt bis nach bochum fahren wir eine strecke 80 km das geht natürlich auch ordentlich ins geld jeden 2. Tag dahin. :( Aber ob das die kk zulässt ist ne andere frage.

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Da kommt mir so bekannt vor. Meine Mutter hatte ein perforiertes Hirnaneurysma vor 4 Jahren. Sie lag mehrere Monate im künstlichen Koma.

Heute ist sie so gut wie vollständig wieder hergestellt.

Mit der Mobilisierung wurde schon während des künstlichen Komas auf der Akut-Intensivstation begonnen. Die Reha dann noch im Koma auf der Intesiv in der Rehaklinik. Es ging dann sehr schnell wieder bergauf. Als sie dann zu Hause war, ging es bald rapide wieder bergab. Sie wurde immer verwirrter. Nach einiger ZEit hat sie uns nicht mehr erkannt, konnte nicht alleine Essen, nicht gehen... Es hat einige Zeit gedauert, bis festgestellt wurde, dass durch die Blutung und die folgenden OP der Abbau der Hirnflüssigkeit gestört war und deshalb der Hirndruck immer weiter stieg. Es wurde ein Shunt zur Ableitung der Hirnflüssigkeit gelegt und in kurzer Zeit war sie wieder die Alte.

Ich könnte mir vorstellen, dass das Gehirn deiner Mutter entweder einfach noch etwas Zeit braucht zum regenerieren. Vielleicht ist aber auch bei ihr der Hirndruck zu groß. Fragt immer wieder nach, pocht auf Früh-Reha auch jetzt im Krankenhaus!

Alles Gute für deine Mutter.

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Oh man. Das freut mich das es deiner mutter wieder gut geht. Uns wurde nach der op gesagt "stellen sie sich aufs schlimmste ein". Das waren die schlimmsten 2 wochen meines lebens. Dann war sie "überm berg" und konnte auf normalstation.

Das wir geduld haben müssen sagte die ärztin auch. Es kann sein dass das verwirrte weg geht, kann sein das es bleibt. Sie hat immernoch etwas blut in den hirnzwischenräumen. Ich hoffe sehr das soweit alles beim alten ist wenn das abgebaut ist. Das nicht zu wissen wie geht es weiter macht mich wahnsinnig. Ich bin eh nicht so geduldige mensch :( Zudem auch noch alleinerziehend,stark erkältet. Deswegen such ich halt nach erfahrungen.

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hallo,

ich hatte vor fast 5 jahren eine schwere hirnblutung. erstmal brauchst du VIEL geduld! liegt sie schon auf der normalen station oder noch auf der intensivstation? ich kam damals noch komatös von der intensiv direkt in die frühreha (die hatten intensivmedinzinische apparaturen). die haben auch immer erzählt, es sei WAHNSINNIG wichtig, dass man SOFORT mit den therapien anfängt, aber ich sehe das irgendwie anders. ich war am anfang extrem verwirrt, wusste nicht wer ich bin, was passiert ist, wo ich bin und wie alt ich bin. nach und nach setzte sich mein gehirn wieder zusammen--stell dir einfach einen umgekippten aktenschrank vor, wo alle schubladen rausgefallen sind und alles durcheinander ist. in so einem zustand ist das gehirn und es braucht seine zeit, bis man alles wieder auf der reihe hat. bei mir war das ca. nach 6 wochen der fall!
in dieser zeit war ich aggressiv und habe mich gegen alle therapien gewehrt, so dass diese teilweise mit zwang ausgeführt wurden.
dazu kommt ja noch der bruch des oberschenkels bei deiner mutter--da kann man auch nicht so schnell wieder trainieren.
fotoalbum ist nett, aber i.d.r. kommt vieles von alleine wieder mit der zeit. stell ihr fotos von deinem vater und euch (dein bruder und du) hin und ev. noch von den enkeln.

viel erfolg und wie gesagt--geduld!!!!

lg

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Hallo
Das ist lieb das du von deiner erfahrung berichtest. Und interessant das mal aus sicht eines selbst betroffenen zu sehen. Schön das es dir besser geht :)
Kannst du dich denn dran erinnern das du nichts mehr wusstest? Oder wurde das erzählt?

Manchmal denke ich auch das sie sich gar nicht bewusst ist wie kritisch ihr zustand war/ist. Oder das sie zwar unsere namen kennt,aber nicht zuordnet als ihre kinder.

Ich rede mir auch immer ein das alles noch zeit braucht. Ist ja grad mal 3 1/2 wochen her. Aber sehr schwierig. Vor allem wenn man selber gesundheitlich angeschlagen ist :(

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Achso und sie liegt auf normalstsation seit 1 1/2 wochen. 2 wochen war sie auf intensiv mit insgesamt 3 tage koma.

Wegen dem bruch ist sie heute von der neurologie auf die chirugie verlegt worden

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Hallo,

deine Mutter hat derzeit zwei "Baustellen", da wäre zum einen die neurologische und zum anderen die orthopädische.

Auf der neurologischen Seite ist deine Mutter derzeit in der Akutphase, wo noch keine endgültigen Aussagen getroffen werden können. Die Pat. häufig sehr mitgenommen, schläfrig und natürlich auch Krankheitsverarbeitend sind. In dieser Phase ist die Konzentrationsphase eher gering und es ist daher schwierig mit den Pat. zu arbeiten.

Die orthopädische Seite hat für die Ärzte jetzt vorrang, da der Bruch erst einmal versorgt werden muss. Hiernach sollte die Reha laufen, um deine Mutter wieder mobil zu kriegen. Was davon im Akutkrankenhaus schon gemacht wird, hängt von der Besetzung im therapeutischen Bereich ab.

Bei Fragen ist der Sozialdienst immer ein guter Ansprechpartner.

Viele Rehakliniken haben die orthopädische und neurologische Abteilungen gemeinsam, das bedeutet es sind Ergos, Pysios, Logopäden und Psychologen in einem Haus.

LG Reina

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Ahh ok. Danke reina.

Schnabel: Ja das mit dem töten hatte sie auch schon behauptet. U.a. Hat sie sogar mich beschuldigt das der tee den ich ihr gab vergiftet sei. Ich hab ihr nie welchen dahin gestellt und würde sie weiß gott nicht vergiften.

Wir versuchen auch viel mit ihr zu reden. Aber meistens plappert sie die ganze zeit :) Das klappt ja zum glück. Ich glaube ihre bettnachbarn sind froh wenn sie schläft. Was sie zudem auch hat sind halluzinationen. Sieht dann aufeinmal nen schwarzen mann in der ecke stehen. Wo natürlich nichts.

Ich kann mir so einen zustand schwer vorstellen und daher danke ich dir sehr für diesen einblick.

Es muss echt horror sein plötzlich so hilflos zu sein. Furchtbar :(

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Laut bettnachbarin lag sie im bett und wollte irgendwohin. Sie setzte sich an den rand,stand dann auf , ging einen schritt und ist weggekippt. Ihre bettnachbarin hatte währrenddessen schon nach hilfe geklingelt.

Daher denke ich mal die seitenstützen unten waren. Sie saß auch immer viel aufm normalen stuhl. Da hätte sie auch ohne weiteres von aufstehen können.
Leider haben wir nicht die zeit uns jeden tag 10 std dahin zu setzen und aufzupassen. :( Wie genau das personal darauf acht gibt weiß ich nicht. Wir waren soweit eigentlich sehr zufrieden mit der betreuung.