Sorgen um meinen Mann!

Hallo,

alles fing im Oktober an. Wir kamen aus dem Urlaub zurück und nach der langen Autofahrt lag mein Mann (33 Jahre) auf der Couch und brach zusammen. Wie ein Schlag vom Kopf durch den ganzen Körper, seine komplette linke Körperhälfte kribbelte und wurde taub. Mein Mann googlete nach Schlaganfall -Symptome. Ich hingegen rief im Krankenhaus an. Die kamen sofort wegen Verdacht auf Schlaganfall. Sie haben dann alles gemessen wie Blutdruck, Sauerstoffsättigung und EKG. Alles völlig normal. Trotzdem nahmen sie ihn mit um ein Blutbild zu erstellen. Nach 3 Stunden lief er nach Hause (4 km...Es fuhr kein Bus mehr) mit der Diagnose: Nerv eingeklemmt! Sonntag war überhaupt nicht gut. Er fühlte sich richtig schlecht. Montag früh fuhr er zu seiner Ärztin. Sie zuckte nur mit den Schultern und sagte, das es wohl doch ein Schlaganfall war, er heim fahren soll zum ausruhen!

Dienstag ging es ihm immer schlechter! Er rannte vor innerer Unruhe wie angestochen herum. Er fuhr wieder ins Krankenhaus. Es wurde alles mögliche untersucht! EKG, Blutdruck, EEG, MRT, Hirnwasseruntersuchung, großes Blutbild! Der Arztbrief nach der Entlassung hat sich sehr gut gelesen! Mein Mann ist organisch gesund!!!

Aber es wird nicht wirklich besser! Er ist kaum belastbar. Alles ist ihm zu viel und zu anstrengend! Er hat immer wieder Anfälle!

-haben eine Baustelle, wo wir aus kostengründen alles komplett selber machen müssen, haben das alte Häuschen geerbt...Er macht einen Handschlag und jabst schon

-nach dem (viel) Essen...Er isst sehr gerne, ist aber nicht übergewichtig

-wenn er Stress hat

-nach längeren Autofahrten

-nach dem Geschlechtsverkehr

Die Anfälle beschreibt er so: Er hat das Gefühl nicht richtig Luft zu bekommen, bekommt er aber ganz normal. Ist halt nur das Gefühl. Ich merke es nur daran, wenn er ne ganze Weile, bis zu einer guten Stunde ganz tief ein und dann schnell ausatmet! Es ist ihm schwindelig und manchmal übel. Er spürt gaaaaaaanz stark seinen Puls und Herzschlag. Dieser schlägt aber völlig normal. Kribbeln in der linken Körperhälfte...Das aber nur selten...! Das schlimmste ist für meinen Mann aber diese schreckliche innere Unruhe. Teilweise schläft er für eine Woche in den Nächten wenn es gut läuft eine Stunde, mehr geht nicht!

Er hat jetzt zu meiner Hausärztin gewechselt. Er soll nun zum großen Blutbild , sowie Schilddrüsenwerte, Belastungs-EKG und dann zum Langzeit-EKG und im Mai zum Herzecho! Sie ist sich aber sicher, daß es nichts organisches ist, sondern reine Kopfsache!

Ich mache mir aber trotzdem solche Sorgen!!! Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Nächste Woche ist er auf Geschäftsreise. Da bin ich noch mehr besorgt...weiß ja nicht, ob es ihm wirklich gut geht!?

Kann mich jemand beruhigen?

LG, kaki

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Ich bin kein Arz oder so. Habe aber seit Jahren psychische Probleme und habe in den Behandlungen viele verschiedene Patienten kennen gelernt. Und ich musste auch sofort an die Psyche denken. Der Körper reagiert auf die Psyche. Evtl. in Richtung Panikattacke? Finanzielle Belastung? Burn Out?!

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Finanzielle Belastung haben wir...Auch Streß auf Arbeit (Familienbetrieb). Eventuell spielt auch die stille Geburt unserer Zwillingsmädchen eine große Rolle!

Aber dann solche "echten" Symptome? ??

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Ihr habt ganz schön viel erlebt in letzter Zeit. Da kann es natürlich schon vorkommen, dass der Körper streikt und dabei ganz speziell die Psyche. Ich würde mal in diese Richtung weiter untersuchen lassen. Wenn mehrere Ärzte sagen, dass es kein Schlaganfall oder etwas in die Richtung ist, wird das sicher auch so stimmen.

Ich kann mir schon vorstellen, dass deinem Mann nach eurem Urlaub bei der Ankunft zu Hause tausend Gedanken durch den Kopf schießen was in nächster Zeit alles erledigt werden muss und dass er aus dem Grund zusammengesackt ist. Er hat durch den Familienbetrieb eine gewisse Verantwortung. Eine stille Geburt von Kindern müssen Männer auch erstmal verarbeiten, auch wenn sie meist nicht über sowas reden. Aber das Erlebte war da. Finanzielle Sorgen sind auch nicht ohne. Wenn der Kopf immer wieder "rotiert", nicht zur Ruhe kommt usw., können tatsächlich solche Symptome auftreten wie du beschreibst. Wenn ich das Gefühl habe, mir wird irgendwas zuviel auf Arbeit oder daheim, dann können sich auch die unterschiedlichsten Symptome bilden von Schwindel, Übelkeit, Durchfall, Schweißausbrüche, Herzklopfen, furchtbare Müdigkeit, Appetitlosigkeit usw. Wenn ich da gedanklich nicht schnell genug die Kurve kriege, geht es mir auch schlecht. Man kann sich in solche Symptome auch reinsteigern. Gerade nach dem ersten Mal, wenn man diese erste schlechte Erfahrung gemacht hat, hat man Angst, dass es wieder kommt. Deshalb schläft dein Mann vielleicht auch so schlecht. Wenn er dann irgendwann weiß, dass es wirklich REIN von der Psyche kommt, kann er lernen, dass ihm diese Symptome gesundheitlich nichts anhaben können und hat wieder mehr Vertrauen in seinen Körper.

Ich war vor 2 Jahren mal zur Mutter-Kind-Kur und dann Ende des Jahres zur Kurnachsorge mit vielen anderen Mamas. Dabei sagte eine Mama, dass das Gefühlsleben manchmal ein Balanceakt sind. Es reicht ein kleiner Gedanke, der aus einer guten Laune einen richtig miesen Tag macht. Mir geht es oft so, wenn Leute zu mir sagen, wie ich es mit meinen 3 Kindern und Job und Haushalt und ohne familiäre Unterstützung überhaupt alles schaffe. Solange ICH mir darüber KEINE Gedanken mache, fällt mir das Leben leicht. Komme ich aber aufgrund so einer Aussage ins Grübeln, kann es sein, dass es mir wieder mal einen Tag schlecht geht und ich mich erschöpft fühle. Und das alles nur wegen einem kleinen Gedanken.

Alles Gute.

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Hallo

Du hast Post

Lg

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Hallo

Ich kann mich noch erinnern an deinem Beitrag. Hat dein Mann denn mittlerweile einen Therapeuten. Ihr habt ja doch noch leider eine ganz andere Baustelle.

Ich kenne das von meinen panikatacken damals auch. Herzrasen, Schwindel. Eingeklemmter Nerv usw.

Mir hat eine Reha damals sehr gut geholfen und eine anschlusstherapie.

Lg

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Hallo

Google mal nach psychosomatischen Symptomen. Da wird alles erklärt.

Der Körper deines Mannes fährt gerade auf Sparflamme. Wie hat mein Hausarzt es nett gesagt: wenn ein Auto kein Benzin mehr hat fährt es nicht weiter. Es bleibt stehen.

So ist das auch mit uns Menschen.

Lg

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Ferndiagnose helfen da nicht weiter.

Möglich, dass es "Kopfsache" ist, aber auch das muss behandelt werden. Es gibt gute psychosomatische Kliniken, da muss was passieren.

Ich sehe ein Problem hierbei:

-haben eine Baustelle, wo wir aus kostengründen alles komplett selber machen müssen, haben das alte Häuschen geerbt...Er macht einen Handschlag und jabst schon

Es wird so nicht gehen, was auch immer die Ursache ist. Ich würde Familie und Freunde zusammentrommeln und mir helfen lassen. Ein Kredit macht ja keinen Sinn, wenn nicht sicher ist, ob er den später auch bedienen kann. Alternativ müsst ihr die Hütte verkaufen. Es ist nur ein Haus! Dein Mann ist Dein Mann!

Gruß

Manavgat