Ich glaube meiner Mutter braucht psychologische Hilfe

Hallo ihr Lieben,

ich weiß nicht ob ich hier richtig bin, aber ich brauche einen Rat.

Ich glaube meiner Mutter braucht psychologische Hilfe. Dass sie ab und an an Depressionen leidet das weiß ich. Sie spricht nie drüber, aber wenn etwas kommt das ihr nicht passt wird es angesprochen. Immer so dass man sich dann schlecht fühlt dass man ihr grad was gesagt hat was ihr nicht passt.

Und gestern hab ich wirklich das erste Mal gedacht, dass ich sie - seid mir nicht böse wenn ich das so hart ausdrücke - einweisen lassen möchte. Ich weiß dass das nicht geht, aber irgendwas muss passieren.

Es geht darum dass mein Mann und ich in den Ort meiner Schwiegereltern ziehen. Das passt ihr nicht. Es stand eben auch zur Rede dass wir evtl. in meinen Heimatort ziehen. Da wir aber nur noch diesen Monat die Wohnung kündigen können ohne eine Doppelbelastung zu haben, haben wir eben den anderen Ort gewählt weil es da jetzt grad gepasst hat. Als sie das gehört hat, ist für sie eine Welt zusammengebrochen. Ich hätte sie veräppelt weil ich ihr gesagt habe dass wir zu ihr ziehen und jetzt doch nicht. Sie hätte sich schon so gefreut und überall erzählt dass ihre Tochter zurückkommt (wohnen derzeit 30 km auseinander). Jeder hätte sich mir ihr gefreut und jetzt das. Meine Schwiegermutter hätte jetzt alles und wäre glücklich und sie hätte es nicht. Jede Mutter möchte seine Kinder um sich haben und sie hätte es nicht.

Ich habe gestern 1 Stunde mit ihr telefoniert und es kamen immer die selben Aussagen. Wir haben uns im Kreis gedreht.

Dann kam wieder dass es ihr ja im Moment sowieso schlecht gehen würde und sie müsste mit solchen Neugikeiten klar kommen. Das wäre nicht so einfach für sie, aber das würde sie uns ja nie sagen weil sie uns nicht belasten möchte...

Klar, das jetzt zu wissen macht die Sache auch nicht besser.

Sie hat gestern so wirr geredet dass ich echt drauf un dran bin meinen Vater anzurufen um ihm zu sagen dass ich finde dass sie in psychologische Betreuung kommt. Das war gestern echt nicht mehr normal. Ich kann das alles gar nicht erzählen.

Ein Punkt vllt. noch:

Mein Bruder ist im Mai in seine erste Wohnung gezogen. Einen Monat spätr war zwei Häuser weiter ne Wohnung frei. Die wollten mein Mann und ich uns angucken. Hat meine Mutter uns aber schlecht geredet weil mein Bruder das bestimmt nicht toll finden würde in der ersten eigenen Wohnung die Schwester nebenan zu haben. Also haben wir es gelassen. Gestern hab ich ihr gesagt dass wir ja vor nem halben Jahr ne Wohnung gehabt hätten, aber ihr das ja nicht gepasst hätte dass wir da hin ziehen. Jetzt war es auf einmal die Schuld von meinem Bruder und ihre Aussage war "jetzt muss ich ... dafür hassen dass ihr nicht hier wohnt" :-[
Nach dieser Aussage war ich echt platt und hab ihr gesagt dass ich jetzt gerne auflegen möchte. Als ob ich meiner Mutter sagen würde sie soll ihren Sohn hassen.

Nach meiner FG letztes Jahr bin ich derzeit in der 19. ssw und kann mich mit so einer Sch*** belasten.

Ich kann grad echt nicht mehr :-(

LG
#herzlich

1

Hallo,

ich sehe nichts, was eine Einweisung rechtfertigen würde.

In diesem Fall ist die Schuld wahrscheinlich in erster Linie auf Deiner Seite.

Du weißt, dass sie mit Enttäuschungen schlecht umgehen kann und sagst Ihr auch noch, Ihr würdet zu ihr ziehen, obwohl Ihr das gar nicht wolltet #gruebel

Also tut mir leid, da verstehe ich die Reaktion Deiner Mutter nur zu gut.

Und wahrscheinlich spielen Deine Hormone gerade mal verrückt.

Du solltest Dich vielleicht irgendwann mit Deiner Mutter zusammensetzen und Euch aussprechen.

GLG #klee

2

Danke, für Deine Antwort.

Es ist ja nicht nur jetzt dieses Thema. Es ist ja ständig irgendwas. Sie hätte am liebsten dass ich auf ihrem Schoß einziehen würde. Sie möchte uns jeden Feiertag, jedes Jahr an Heiligabend und eigentlich in jeder freien Minute. Mein Mann hat aber auch noch Eltern. Das ist ihr in dem Moment aber vollkommen egal. Hauptsache sie bekommt ihren Willen.

Natürlich weiß ich dass sie mit Entscheidungen schlecht umgehen kann, aber irgendwann muss ich ihr doch Entscheidungen, die wir getroffen haben, mitteilen.

Wir haben auch nie nur gesagt, dass wir zu meinen Eltern ziehen. Wir haben von Anfang an mit offenen Karten gespielt und gesagt dass wir entweder zu meinen Eltern oder zu den Eltern meines Mannes ziehen bzw. in das entsprechende Örtchen. Je nachdem wo das bessere Angebot ist.

Sie hat sich aber so drauf versteift dass wir zu ihr ziehen, dass sie alles andere ausgeblendet hat. Es kam ja auch gestern der Satz "War mir schon klar, dass ich das Spiel verlieren werde und nicht schnell genug bin euch eine Wohnung zu finden."
Es hatte absolut nichts mit einem Spiel zu tun.

Ich kann es wirklich verstehen, dass sie enttäuscht ist, aber es sind grad mal 10 km mehr als jetzt.

Ich möchte gar nicht abstreiten dass meine Hormone derzeit auch eine Rolle spielen und ich etwas überreagiere. Trotzdem bin ich der Meinung dass es total übertrieben von ihr ist. Das Problem bei der Sache ist immer, dass man es nicht so wiedergeben kann wie es passiert ist und es sich bei Erzählungen nie so "damatisch" anhört wie es letztendlich war. Ich sag das ja nicht ohne Grund sondern weil ich mir wirklich Sorgen mache.

3

Ich finde ganz und gar nicht das die Schuld bei der Tochter liegt. Die Mutter ist erwachsen und ihr Glück und Unglück sollte nicht davon abhängen ob die Tochter nun 30 km näher oder entfernter lebt. Zumal ja ein intensiver Kontakt besteht.
Ich kann verstehen das die Mutter traurig darüber ist, dennoch ist ihre Sache damit umzugehen. Zu sagen " du weißt doch das sie mit Enttäuschungen nicht umgehen kann" ist meiner Meinung nach der falsche Weg. Die Mutter baut drück auf und macht so ihr Problem zum Problem der Tochter. Ich würde um das ganze nicht so ausufern zu lassen , ihre schuldziweisungen ins Leere Laufen lassen. Nicht darauf eingehen.

Im Sinne von : ich verstehe das du enttäuscht bist, aber die Situation ist jetzt so.
Ende der Diskussion.
Die Tochter ist schwanger nach einer fg ! Ich find es unmöglich seitens der Mutter sie so unter Druck zu setzen.

Ich finde die letzte Reaktion der Mutter auch sehr übertrieben. Das reicht natürlich nicht jemandem einzuweisen. Denke auch nicht das es sinnvoll ist jmd. Gegen seinen Willen einzuweisen.
Mein Rat ist dem ganzen etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen, indem man nicht so sehr darauf eingeht. Je mehr Aufmerksamkeit man ihrem Problem schenkt umso größer wird es für sie.

weitere Kommentare laden
5

Eine Einweisung geht nur bei Fremd- oder Eigengefährdung. Für letzteres reicht die Ankündigung eines Suizids. Machst Du das glaubhaft, dann kommt sie in die psychiatrische zur Beobachtung. Alternativ geht nur, dass sie selbst es will.

Den Mann zu informieren bringt insofern nichts, als dass er auch keine anderen Möglichkeiten hat, als Du.

und: nicht jeder der uns nervt, ist ein Fall für die Psychiatrie.

Gruß

Manavgat

6

Danke für Deine Antwort.

Dass sie sich was antut kann ich mir nicht vorstellen. Das mit der Einweisung war jetzt auch nur der "Oberbegriff". Ich weiß dass das nicht so einfach geht und ich möchte das ja auch nicht, aber ich möchte was unternehmen.

Wenn sie mich nur nerven würde, dann wäre ich ja beruhigt. Ich würde es ihr sagen und gut.

Ich mache mir aber Sorgen wegen ihrem Verhalten. Es ist einfach nicht mehr normal. Ich weiß nicht was plötzlich mit ihr los ist.

Es ist doch kein normales Verhalten nur weil ich 10 km weiter weg ziehe so ein Tamtam zu veranstalten und es mir eine Stunde am Telefon immer und immer wieder vorzuwerfen. Auch sowas wie dass ich andere Leute ja lieber hätte als sie usw.

Ich kann das gar nicht alles wiedergeben was sie gestern gesagt hat. Es war kein klarer Satz dabei.

Schon alleine die Aussage dass sie dann ja jetzt meinen Bruder hassen muss weil ich nicht nach ... gezogen bin, ist doch schon heftig.

Wie kann man sowas denn sagen?

7

Das ist Psychoterror.

Kann man sich gefallen lassen. Muss man aber nicht!

Gruß

Manavgat

9

Hallo Nanna,

hab etwas Geduld mit deiner Mutter und gib ihr Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen....

Was für dich und deinen Mann eine ganz pragmatische Entscheidung war: in einem Ort war was frei, im anderen nicht- fertig aus die Maus, fühlt sich für deine Mutter ganz anders an.

Du schreibst selbst, das dein Bruder auch grad erst ausgezogen ist.
Als Mutter freut man sich wie Bolle, dass die Kinder bald aus dem Haus sind und man endlich wieder alles machen kann was man vorher vermisst hat....!

Kannst dich vorbereiten, als Mutter wie du willst. Wenn sie plötzlich alle weg sind bleibt da ein Loch was erst mal irgendwie wieder mit Sinn gefüllt werden muss.... ;-)

Genau da erfährt sie, dass ihr der "anderen Mutter den Vorzug" gebt.... für euch: zufällig räumlich. Für sie: bewusste familiäre Nähe.
( Und: "die andere" hat auch das neue Baby räumlich und menschlich ( vermeintlich ) dichter )

Also:

gib ihr etwas Zeit und vor allem: nimm sie mal einfach in den Arm und sag ihr, das ihr trotzdem eine Familie bleibt und sie genauso dicht in eurem Herzen und Alltag sein wird wie die andere Familie. ( smile: und BEWEISE es ...). Sprecht in aller Ruhe darüber und sprich auch ihre Ängste ruhig an.

Zugegeben dreht sie anscheinend grad hohl-

in dem Alter ein Klassiker: Kinder weg, Falten am A....., die Wechseljahre lassen die Hormone verrückt spielen und keinen Menschen schert's weil alle mittendrin sind in ihrem eigenen, bunten Leben... heul ( ist wie Pubertät- nur umgekehrt ;-) )

Manchmal stoßen Menschen phasenweise eben an ihre Grenzen- .... aber dafür ist Familie doch da, oder?

( ... was nicht heisst, das du dein Leben nach ihr ausrichten sollst oder sie therapieren )

liebe Grüße

Petra

10

Danke Dir von Herzen.
Du hast echt den Nagel auf den Kopf getroffen

11

Hallo Nana,

vielleicht ist hier schon der Fehler:

"Dass sie ab und an an Depressionen leidet das weiß ich. Sie spricht nie drüber, aber wenn etwas kommt das ihr nicht passt wird es angesprochen. "

Kennst du dich mit dem Krankheitsbild aus?
Weißt du, was es für deine Mutter bedeutet?
Macht sie eine Therapie?
Nimmt sie Medikamente?
Wird diese schlimme Erkrankung totgeschwiegen, weil sie keiner ernst genug nimmt oder sie nicht von selbst darüber sprechen möchte oder weil ihr ahnungslos seid, was es bedeutet?

Ich habe den Eindruck, ihr habt euch nicht wirklich mit dem Krankheitsbild beschäftigt und seid eher genervt, wenn Mutter damit anfängt, weil ihr glaubt, sie will euch ein schlechtes Gewissen machen.
Dass es aber evtl daran liegt, dass ihr innerer Druck steigt und sie einfach nicht damit klar kommt, dass sie eigentlich Zuwendung und Hilfe braucht, das kommt wohl nicht an.

Der Umgang mit depressiven Menschen ist immer schwer.

Vermutlich kann sie nicht anders reagieren.

Rede mit ihr über die Krankheit, hilf ihr, eine Therapie zu machen (falls sie das nicht schon macht)

LG,
Andrea

13

Danke für Deine Antwort.

Es ist richtig dass ich mich nicht noch richtig mit dem Krankheitsbild auskenne. Ich habe zwar versucht mich zu informieren aber empfand es als schwer weil ich nicht weiß in welche Richtung ich gucken muss.
Meine Mutter macht keine Therapie und nimmt auch keine Tabletten u. ä.

Ich würde das schon sehr ernst nehmen da ich möchte dass es ihr gut geht, aber wenn ich sie drauf anspreche sagt sie dass sie nix hat. Es kommt immer nur dann zum Thema wenn ihr etwas nicht passt. Dann sagt sie dass sie ja Depressionen hat. Ich habe ihr auch schonmal gesagt dass sie evtl mal eine Gesprächstherapie versuchen sollte. Aber dann kommt nur dass sie das nicht braucht. Also bleibt mir nix anderes übrig als sie "normal" zu behandeln.

Eben hab ich wieder mir ihr telefoniert. Wollte eigentlich hin aber sie ist gleich unterwegs. Und es kamen wieder nur Vorwürfe dass sie es nicht nachvollziehen kann und ich ja später eh nie mit dem Kind kommen werde und ich ihr die schönste Zeit ihres Lebens rauben würde.

Ich weiß langsam echt nicht mehr weiter. Es kann doch nicht sein dass ich Tag für Tag mit Magenschmerzen hier sitze.

Klar, ich bin nicht krank sondern schwanger, aber gut ist das bestimmt auch nicht.

LG

15

Ich würde echt fast gerne mal mit Dir außerhalb des Forums schreiben. Das ist noch gar nichts gegen das, was wir momentan mitmachen, ehrlich!

Drück Dich mal feste! Und nicht aufregen - das Leben ist zu kurz dafür!!!

Drück Dich!#herzlich

16

Du kannst mir gerne ne PN schicken

17

Kleines Update:
Ich habe meine Mutter auf alles angesprochen und viele Fragen gestellt.

Ich muss sagen dass es sehr entspannend war und uns beiden gut tat.

Ich denke wir können uns jetzt beide besser verstehen.

18

Das heißt?

Fakten auf den Tisch und über ihre Erkrankung geredet?
Fakten auf den Tisch und über deine Gefühle geredet?

Dann hört es sich ja schonmal gut an.
Wie seid ihr verblieben miteinander?

LG,
Andrea, gar nicht neugierig...#schein

19

Über ALLES.

Über ihre Erkrankung, die sie auch endlich mal als solche ansieht und sich Hilfe holen möchte, genauso wie über meine Gefühle.

Ich habe ihr gesagt dass ich es schön finde dass sie endlich mit mir gesprochen hat und ich ihre Reaktionen dann auch besser nachvollziehen kann.

Ich hab ihr auch genauso gesagt dass mir aus dem Grund auch nichts anderes übrig blieb als sie "normal" zu behandeln und daher wirklich stinkig auf sie war.

Ich habe sie gebeten mich nicht mehr als kleines Kind zu behandeln und sie mit mir reden soll wenn es ihr schlecht geht. Sie ist der Meinung, dass sie mir keine gute Mutter war und möchte das jetzt bei meiner Tochter wieder gut machen. Durch meinen Umzug hat sie nun das Gefühl dass sie keine Möglichkeit mehr hat.

Klar hab ich ihr versucht zu erklären dass ich garantiert keine schlechte Kindheit hatte und ich nicht verstehe wie sie darauf kommt. Es waren dann so Klitzekleinigkeiten die sie aufgezählt hat an die ich mich gar nicht mehr erinnern kann. Sie war aber der Meinung wenn sie sich dran erinnern kann dass ich es auch kann.

Es tat auf jeden Fall gut und ich hoffe dass die Therapeutin, die sie sich wünscht, schnell einen Termin frei hat und sie starten kann. Denke dann wird sie auch einige Sachen besser verstehen.

LG
#herzlich

weitere Kommentare laden